Weltgebetstag
Christian Turkat
Seit vielen Jahren ist es bei uns Tradition, dass wir im Zuge des Weltgebetstages für verfolgte Christen ein entsprechendes Hilfswerk einladen, um dieses Thema auch bei uns präsent zu halten. So auch ein Vertreter von Open Doors in unseren Gottesdiensten zu Gast sein. Obwohl wir in der Apostelgeschichte lesen, dass Christenverfolgung schon früh mit dem Entstehen der ersten Gemeinde einsetzte, sind wir von dieser Thematik in Deutschland aktuell kaum betroffen. Hier werden wir aufgrund unseres Glaubens eher verlacht, manchmal ausgegrenzt, jedoch eher selten massiv bedrängt. Unser Leiden um Christi willen (siehe Philipper 1,29) drückt sich häufig so aus, dass wir auf Dinge verzichten, um Gottes Wege zu gehen und seinen Willen tun, anstatt unserem Willen zu folgen. Das Leid ist dann eher ein inneres, weil wir um Jesu Willen auf unsere Wünsche verzichten.
In vielen Regionen der Welt sieht dies allerdings komplett anders aus. Ich habe einmal gehört, dass weltweit jeder achte Christ wegen seines Glaubens verfolgt wird. Nicht nur verlacht, sondern gejagt, inhaftiert, gefoltert und sogar ermordet. Einige unserer Gemeindemitglieder aus dem Iran haben das erlebt, und auch unsere direkte Verbundenheit mit einer Gemeinde in Indien führt uns dies immer wieder schmerzlich vor Augen. Mir persönlich fällt es schwer, all das zu fassen. Was kann ich, was können wir da tun?
Der Apostel Paulus ruft aus der Gefangenschaft zum Gebet auf: „Betet immer und in jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet auch beständig für alle, die zu Christus gehören. Betet auch für mich und bittet Gott, mir die richtigen Worte zu geben, wenn ich mutig das Geheimnis seiner guten Botschaft weitersage. Ich bin im Gefängnis, weil ich als Gottes Bote diese Botschaft verkündet habe. Betet darum, dass ich weiter so offen und furchtlos rede, wie es mir aufgetragen ist!“ (Epheser 6,18-20)
Auch wenn es vielleicht gering wirkt, so steckt im Gebet doch eine große Kraft, denn Gott selbst stellt sich dazu. Dementsprechend freue ich mich auf die Gottesdienste, denn da wollen wir genau das tun: Beten und an alle denken, die zu Christus gehören und um seinetwillen leiden.
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