Gedanken zur Losung für Sonntag, den 26.03.2023
Salomo sprach bei der Einweihung des Tempels: Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?
1. Könige 8,27
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1,18
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gott auf Erden
Die Frage, die im heutigen Losungswort von König Salomo gestellt wurde, hat ihre Bedeutung nicht verloren. Zusammen mit den Priestern und vielen Menschen aus dem Volk Israel brachte Salomo die Bundeslade in den neu gebauten Tempel. Die Bundeslade war der Ort, an dem Gott in seiner Heiligkeit gegenwärtig war.
Doch nachdem nun die Bundeslade im Tempel war, stellte sich Salomo die Frage, ob es überhaupt möglich sei, dass Gott in seiner Größe in einem Tempel wohnen könne. Der vollständige Vers lautet: „Ja, sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!“ (1.Kön. 8,27) Gott ist also außerhalb von Raum und Zeit und in keiner Weise begreif- oder erfassbar. Er ist jedoch auch innerhalb von Raum und Zeit, allerdings nicht so, wie wir ihn uns vielleicht vorstellen, sondern so, wie er ist. Wir sind völlig darauf angewiesen, dass er sich uns mitteilt. Genau davon handelt die ganze Bibel.
Unser Verstand ist auf diese Welt begrenzt. Mit ihm werden wir weder Gottes Existenz noch das Gegenteil beweisen können. Unser Verstand kann uns aber raten, nach Gott zu fragen. Ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich plötzlich eine Antwort bekam. Gott trat in mein Leben und ich hatte keine Ahnung, wer er ist, wie er ist und wie so etwas geschehen konnte. Doch ab diesem Tag war Gott weder ein philosophisches Konstrukt noch eine unnahbare Macht - er war persönlich. Warum jeder Mensch solch eine Erfahrung machen kann, wird im Lehrtext verdeutlicht: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der selber Gott ist, kam zu uns. In ihm erkennen wir, wie Gott ist, und er überbrückt durch sein Opfer die Kluft zwischen Gottes Heiligkeit und unserer sündhaften Menschlichkeit. Salomo fragte: „Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?“ Die Antwort, die ich fand, lautet: Ja, Gott will auf Erden wohnen - nämlich bei, ja sogar in uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
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Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)
Gedanken zur Losung für Samstag, den 25.03.2023
Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte einnimmt.
Sprüche 16,32
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5,9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Friedensstifter
Beim Lesen der heutigen Bibelverse habe ich mich gefragt: Inwieweit haben Geduld und Selbstbeherrschung etwas mit Frieden stiften zu tun? Im Losungswort aus dem Buch der Sprüche werden Prioritäten festgelegt. Was als stark erscheint, ist in Gottes Augen noch lange nicht stark, was erfolgreich erscheint, ist in seinen Augen nicht unbedingt erfolgreich. Er schaut offensichtlich mehr auf das Innere als auf unser Erscheinen. Geduld und Selbstbeherrschung sind charakterliche Qualitäten, die für ein friedliches Zusammenleben sehr wichtig sind.
Im Lehrtext spricht Jesus Christus über Menschen, die Frieden stiften. Doch wie wird man das? Kann ein ungeduldiger Mensch, der sich selbst nicht zurückhalten kann, ein Friedensstifter sein? Ich denke, vielleicht in der Theorie, aber nicht in der Praxis. Wenn wir selbst nicht in der Lage sind, den Frieden zu wahren, wie wollen wir dann andere belehren, Frieden zu schließen? Es fängt, wie ich meine, bei uns an und beginnt im Kleinen, also bei den Menschen, mit denen wir direkt zu tun haben.
Das Grundproblem, das ich häufig bei kleinen oder großen Konflikten erkenne, ist, dass beide Seiten der Meinung sind, die jeweils andere Seite wäre schuld. Man selbst reagiere ja nur auf den Angriff des anderen. Kindern sagen wir manchmal: „Wichtig ist nicht, wer mit dem Streit angefangen hat, sondern wer damit aufhört.“ Doch im realen Leben kriegen auch die Erwachsenen das oft nicht fertig. Selbst wenn ein Streit beendet wird, bleibt oft die Vorwurfshaltung anderen gegenüber zurück.
Wie also werden wir zu Friedenstiftern? Ich meine, wenn der Friede Christi uns befähigt, nicht zurückzuschlagen, wenn jemand uns mit Worten oder Taten verletzt, und eine zweite Meile mitzugehen, selbst wenn wir die erste schon nicht gehen wollten.(1) Dann wird sichtbar, dass ein anderer Geist in uns wohnt, und man wird uns „Gottes Kinder“ nennen, weil nur Gott so handeln kann. Auch so kann man den Lehrtext verstehen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 5,38-45
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns deinen Frieden schenkst. Bitte hilf, dass uns dein Frieden besonders in Konflikten regiert. Mache uns zu glaubwürdigen Friedensstiftern in Wort und Tat. Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 24.03.2023
So spricht der HERR: Ich habe zu euch gesprochen, immer wieder mit Eifer gesprochen, ihr aber habt nicht auf mich gehört!
Jeremia 35,14
Jesus spricht: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Lukas 11,28
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gottes Wort und wir
Das heutige Losungswort ist eingebettet in einen Bericht über einige Männer aus der Sippe Rechab. Sie waren vom Propheten Jeremia auf Gottes Geheiß hin in den Tempel eingeladen worden und sollten insbesondere mit Wein bewirtet werden.(1) Doch sie lehnten es ab, von dem Wein zu trinken und begründeten dies mit einem Gebot ihres Vorfahren Jonadab: Er hatte seinen Nachkommen befohlen, weder Wein zu trinken noch in Häusern zu wohnen. Dieser Anweisung fühlten sich die Rechabiter unbedingt verpflichtet, auch bei dieser Einladung.(2)
Am Verhalten dieser Männer zeigte Gott nun auf, was sein Volk ihm vorenthielt, nämlich sich nach seinen Anweisungen, Geboten und Worten zu richten. So sagte er zu ihnen: „Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben ihres Vaters Gebot gehalten, das er ihnen geboten hat. Aber dies Volk gehorcht mir nicht!“ (Jer. 35,16) Offensichtlich war es Gott nicht egal, wie sein Volk mit dem umging, was er ihnen sagte. Für die Israeliten hatte die Missachtung seiner Worte letztlich schlimme Konsequenzen und sie wurden in die Fremde weggeführt.(3)
Im Lehrtext finden wir eine Erwiderung Jesu auf die Worte einer Frau. Sie hatte diejenige glücklich - oder selig - genannt, die Jesus zur Welt bringen und stillen durfte. Jesu Antwort darauf ist schlicht: „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ Darin steckt eine ungeheure Weite, die von seinen Zuhörern in ihrem Ausmaß noch gar nicht ganz erfasst werden konnte. Er, das fleischgewordene Wort Gottes, zeigte auf, dass weder die Volkszugehörigkeit noch eine besondere Beziehung entscheidend waren. Jeder und jede, die ihn hörten und das ernst nahmen, was er war und sagte, indem sie sich in ihrem Leben danach richteten, hatten Zugang zu seinem Reich. Sie waren und sind es, die man glücklich preisen kann, denn bis heute ist es so. Jesus und seine Worte sind es, auf die ich hören und nach denen ich mich richten will.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 35,1-5 (2) Jer. 35,6-10 (3) Jer. 35,15-17
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 23.03.2023
Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.
Psalm 65,8
Zacharias sprach: Der Gott Israels hat mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können.
Lukas 1,73-75
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Zuversichtlich trotz Bedrohung
Im heutigen Losungswort geht es um reale Bedrohungen wie z.B. einen Krieg. Was es bedeutet, wenn ein Volk ein anderes überfällt, erleben wir gerade vor unserer Haustür. Menschen sind den Angriffen völlig ausgeliefert, fürchten um ihr Leben und das der Ihrigen, müssen sich in U-Bahn-Schächten verbergen oder fliehen woanders hin. Wer am Ende siegen wird, ob überhaupt jemand siegen wird, ist noch nicht absehbar. Doch scheinbar siegt weder das Recht noch die Gerechtigkeit, sondern der Stärkere.
Was uns heute in Europa begegnet, war im damaligen Israel Alltag. Ständig gab es Angriffe. Etwas aber war anders als das, was ich heute wahrnehme. Die Menschen - zumindest einige - vertrauten darauf, dass Gott über den Dingen steht und eingreift. „Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.“ Hier siegt nicht ein Mensch, sondern Gott. Wichtig war deswegen, dass zwischen Gott und ihnen alles in Ordnung war.(1)
Dieses Hoffen auf Gottes Eingreifen erkennen wir auch im Lehrtext. Der Vater des Täufers Johannes, Zacharias, spricht prophetisch darüber, was Gott mit Johannes vorhat: „Und du, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten.“ (Luk. 1,76) Für Zacharias erfüllte sich mit der Geburt seines Sohnes die Zusage Gottes, sein Volk von seinen Feinden zu befreien. Doch Zacharias sah als Feind nicht nur die Römer, sondern auch den inneren Feind - die Sünde. So sagte er dann: „Du wirst sein Volk zu der Erkenntnis führen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird.“ (Luk. 1,77)
Es gibt also eine äußere und eine innere Bedrohung und in beiden Fällen hat Gott die Macht, uns davon zu befreien. Er ist nicht unsere letzte Hoffnung, wenn nichts anderes mehr geht, sondern unsere erste. So können wir sogar in einer Bedrohung zuversichtlich bleiben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 40,12-18
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 22.03.2023
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hesekiel 34,16
Wenn der Hirte heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
Lukas 15,6
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Seine Schafe
Im 34. Kapitel des Buches Hesekiel, aus dem das heutige Losungswort stammt, rechnet Gott mit den geistlichen Leitern in Israel ab. Er nennt sie Hirten, die sich selber weiden. Statt die ihnen anvertraute Herde zu behüten, bereichern sie sich an ihr. Statt das Schwache zu beschützen, überlassen sie es wilden Tieren. Deshalb will Gott selber der Hirte Israels werden und wiederum einen Nachkommen Davids als Hirten bestellen, der diese Herde gottgemäß weidet. All das deutet auf Jesus Christus hin.
Nun beschreiben die heutigen Bibelverse, wie dieser Hirte mit seiner Herde umgeht. Er sucht das Verlorene, bringt das Verirrte zurück, heilt die Verwundeten und stärkt die Schwachen. Eine besondere Bedeutung bekommt hier der Begriff „Verlorene“. Verlorenheit wird hier aus der Perspektive Gottes gesehen, also dass jemand für Gott verloren ist, und nicht aus der Perspektive des Menschen, weil er sich vielleicht verloren fühlt, den Glauben an Gott verloren hat oder von anderen als verloren betrachtet wird. Jesus schildert dies eindrücklich im Gleichnis vom Hirten, der 99 Schafe stehen lässt, um das eine verlorene zu finden.
Es gibt also übertragen gesehen Menschen, die aus Gottes Sicht zu seiner „Herde“ gehören, doch noch nicht gefunden wurden. Das sind nicht nur Personen, die sich von der Gemeinde entfernt haben, sondern auch solche, die überhaupt noch keine Beziehung zu Jesus Christus haben. In der Apostelgeschichte redete Gott in einer Erscheinung zu Paulus, weiterhin in Korinth zu bleiben und dort das Evangelium zu verkündigen, denn: „Ich [Gott] habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ (Apg. 18,10c) Damit waren Menschen gemeint, die noch nicht an Jesus Christus glaubten, aus Gottes Sicht aber schon dazugehörten. Die Frage ist, ob wir die Menschen aus unserem Umfeld auch so sehen können. Gott sehnt sich nach ihnen - tun wir es auch?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 21.03.2023
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.
5. Mose 8,3
Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6,68
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Brot vom Himmel
Die heutigen Bibelverse drehen sich um etwas, das nicht so leicht zu greifen ist. Im Umfeld des Losungswortes zeigte Mose dem Volk Israel noch einmal auf, wie Gott sie auf ihrer 40-jährigen Wanderung durch die Wüste versorgt hatte: mit Manna. 40 Jahre lang lag ihre Versorgung bei Gott, doch nun sollte bald die Zeit beginnen, in der sie für sich selber sorgen sollten und konnten.(1) Damit würde eine gewisse Unabhängigkeit entstehen, die jedoch auch die Gefahr barg, Gott zu vergessen und alles der eigenen Kraft und Fähigkeit zuzuschreiben.(2)
Im Umfeld des Lehrtextes wiederum bezieht Jesus sich auf eben diese Versorgung mit Manna. Er erzählte seinen Zuhörern von einem Brot, das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt.(3) Die Reaktion seiner Zuhörer war eindeutig positiv: Dieses Brot wollte jeder haben! Als Jesus dann aber erklärte, dass er dieses Brot vom Himmel war, und vom Glauben an ihn und den Vater sprach, begannen die Leute zu murren. Wie kam dieser Zimmermann aus Nazareth dazu, ihnen zu erzählen, er käme aus dem Himmel? Schließlich kannten sie ihn und seine Familie.
Jesus ging jedoch noch weiter. So erklärte er seinen Zuhörern: „Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.“ (Joh. 6,49) Wer jedoch von diesem Brot vom Himmel aß, sollte ewig leben. Dann sagte er: „Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch - für das Leben der Welt.“ (Joh. 6,51) Damit hatte er für viele eine Grenze überschritten und sie wandten sich von ihm ab. Einige aber blieben dennoch. Für sie war es klar: Jesus hatte „Worte des ewigen Lebens“, wie es im Lehrtext heißt.
Dass Jesus sich als das „Brot vom Himmel“ bezeichnet, hat auch für uns eine Bedeutung. Er hat sich für „das Leben der Welt“ gegeben - ein Hinweis auf das Kreuz. Er ist vom Tod auferstanden - ein Hinweis auf die Ewigkeit. In ihm finden wir Leben, Erlösung von Sünde und Tod, Versöhnung und Vergebung. Seine Worte führen wirklich zum ewigen Leben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 5.Mos. 8,7-10 (2) 5.Mos. 8,11-18 (3) Joh. 6,32-34
Gebet:
Danke, Vater im Himmel, dass du deinen Sohn gegeben hast, damit wir ewiges Leben haben können. Danke, Herr Jesus Christus, dass du allezeit bei uns bist. Nimm auch diesen Tag in deine Hand und rede zu uns. Amen.
Gedanken zur Losung für Montag, den 20.03.2023
Kommt nun, lasst uns wandeln im Licht des HERRN!
Jesaja 2,5
Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Im Licht des HERRN
Licht ist etwas Wunderschönes - wie jetzt zum Frühlingsanfang. Licht ist auch Thema der heutigen Losungsverse. Es geht um das Licht Gottes, das nicht nur die Umgebung beleuchtet, sondern ebenfalls unser Inneres. Selbst im hellsten Sonnenlicht kann es im Inneren dunkel sein. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Das können Ängste sein oder auch Niedergeschlagenheit bis hin zur Verzweiflung oder zu einer Depression. Auch Einsamkeit kann unser Inneres verdunkeln. Weiterhin verfinstern Wut und Zorn, aber auch Schuld und Heimlichkeiten unser Leben. In all das will Jesus Christus Licht hineinbringen, wenn wir uns auf ihn einlassen, das entnehme ich dem Lehrtext.
Ich glaube, viele Menschen sehnen sich nach solch einem inneren Licht. Wenn Angst und Niedergeschlagenheit sich im Licht Gottes auflösen wie der Frühnebel in der Sonne, atmet die Seele auf. Einige wünschen sich, von ihrem Zorn frei zu werden, wieder andere möchten ihre Schuld nicht mehr verbergen. Der beste Platz dafür, den ich kenne, ist Jesus Christus. Vor ihm brauchen wir uns nicht zu schämen, er kennt uns ja sowieso durch und durch. Sein Licht verurteilt nicht, sondern bringt uns Leben. „Have a little talk with Jesus“ - „Sprich nur kurz mit Jesus“ ist der Text eines alten Spirituals und muntert uns auf, es wirklich zu tun.
Doch nicht jeder mag es, wenn Licht in sein bzw. ihr Leben kommt. Ich kann das verstehen. Es gab eine Zeit, in der ich mich davor fürchtete, dass jemand herausbekommt, was ich gerade denke oder fühle. Die Leute sollten nur meine guten „Räume“ sehen, andere hielt ich verschlossen. Heute weiß ich, wie töricht das war. Es gibt nichts Schöneres als das Licht Gottes. Er stellt uns nicht an den Pranger, wenn wir uns ihm öffnen. Vielmehr befreit er uns von dem, was unser Leben verfinstert, sodass wir aufrecht gehen und jedem in die Augen schauen können, voller Hoffnung für heute, morgen und übermorgen. Sind wir dabei?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute ein Liedvers:
Herr, das Licht deiner Liebe leuchtet auf, strahlt inmitten der Nacht für alle auf. Jesus, du Licht der Welt, sende uns dein Licht. Mach uns frei durch die Wahrheit, die jetzt anbricht. Sei mein Licht! Sei mein Licht!
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 19.03.2023
Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner.
1. Samuel 2,2
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
1. Petrus 1,15
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Heilig sein - wie geht das?
Heute möchte einmal vom Lehrtext ausgehen. Dort schreibt der Apostel Petrus, dass wir heilig sein sollen, wie Gott heilig ist. Was bedeutet das konkret? Geht es um Kleidung, Angewohnheiten oder um Sprache? Um Orte, wo wir uns aufhalten, Filme, die wir konsumieren, um das Verhalten gegenüber anderen Christen oder um eine bestimmte Sexualmoral - wir merken, wie unterschiedlich diese Aufforderung verstanden werden kann.
Das Losungswort ist ein Ausspruch Hannas, nachdem sie Gott um ein Kind bat und dann einen Sohn bekam, den sie Samuel nannte. Samuel bedeutet: Gott hat erhört. Wenn Hanna davon sprach, dass Gott heilig ist, meinte sie gewiss auch, dass bei ihm Dinge möglich sind, die uns unmöglich erscheinen. Er ist absolut besonders und unvergleichbar. Nun wird das Wort „heilig“ auch mit anderen Dingen in Zusammenhang gebracht, z.B. gibt es heilige Orte.(1) Ein Ort ist aber nicht aus sich selbst heraus heilig, sondern weil man ihn so betrachtet. Auch wir Christen werden in der Bibel häufig als „Heilige“ angesprochen,(2) doch nicht aufgrund unseres Lebenswandels, sondern weil wir in Gottes Augen „absolut besonders“ sind. So sollen wir also das werden, was wir schon sind - Heilige. In meinen Augen ist das ein großes und befreiendes Geheimnis.
Wie sieht nun ein heiliger Wandel aus? Petrus schreibt zu Beginn seines Briefes von der „Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi.“ (1.Petr. 1,2b) Ich verstehe das so: Unser Fundament ist die Gnade und Vergebung, weil Jesus Christus für uns starb. Nun sollen wir so leben, denken, fühlen und handeln wie Jesus selbst. Dazu hilft und befähigt uns der Heilige Geist. Das macht uns besonders, trennt uns aber auch von vielen Lebensweisen dieser Welt. Doch nicht die Trennung macht es, sondern die Zugehörigkeit zu Jesus Christus, der sich interessanterweise nicht scheute, mit den Sündern zu essen. Was bedeutet es also, heilig zu sein? Es bedeutet, so zu sein wie Jesus Christus.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 3.Mos. 6,19 (2) Eph. 1,1
Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast das Unmögliche möglich gemacht. Durch dich bin ich heilig in Gottes Augen und du hilfst mir, dass es auch so wird. Ich danke dir dafür. Nimm du den ganzen Raum in meinem Leben ein und verändere mich durch deinen Geist, dein Wort und dein Wesen. Gelobt sei dein Name. Amen
Gedanken zur Losung für Samstag, den 18.03.2023
Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
Psalm 14,3
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden!
Matthäus 7,14
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Unmöglich?
Die heutigen Bibelworte deuten darauf hin, dass es Menschen eigentlich kaum möglich ist, vor Gott gerecht zu leben. „Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“, heißt es im Losungswort. Das klingt schon sehr ernüchternd. Auch im Lehrtext finden wir eher entmutigende Worte. Da ist von einer engen Pforte die Rede, und von einem schmalen Weg, „der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden!“ Direkt davor finden wir die Aufforderung Jesu, durch die enge Pforte zu gehen, anstelle der breiten Pforte, durch die zwar viele gehen, die aber in die Verdammnis führt.(1)
All das zeigt für mich mehrere Dinge auf:
- Nicht alle Wege führen zum selben Ziel.
- Nur weil viele einen Weg wählen, ist er nicht automatisch der beste.
- Man muss sich entscheiden, welchen Weg man wählt.
- Der richtige Weg kann unpopulär und mühsam sein.
All das trifft auch für den Glauben an Jesus Christus zu. Glaube bedeutet unter anderem, Entscheidungen zu treffen, etwa darüber, wovon wir uns beeinflussen lassen. Glaube bedeutet auch, das Ziel zu kennen und es anzustreben, nämlich die ewige Gemeinschaft mit Gott. Glaube kann bedeuten, gegen den Strom zu schwimmen, auch wenn es anstrengend ist. Dementsprechend ist der Glaube nicht etwas, das da ist, ob ich es nun will oder nicht. Inwieweit er im Leben eines Menschen eine Rolle spielt, liegt mit an dem Menschen selbst. Geben wir Gott in unserem Leben Raum oder ist er eher christliches Beiwerk?
Direkt vor dem Losungswort heißt es: „Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.“ (Ps. 14,2) Gott sucht Menschen, die wiederum ihn suchen. Das ist die Keimzelle, aus der etwas entsteht, das Menschen nicht möglich ist: Nähe zu Gott. Wer Gott aufrichtig sucht, wird ihn in Jesus Christus finden. Und wer Christus findet, betritt durch ihn den Weg, der zum Leben führt.(2) Durch ihn hat Gott das Unmögliche möglich gemacht.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 7,13 (2) Joh. 6,40
Gedanken zur Losung für Freitag, den 17.03.2023
HERR, deine Augen, sind sie nicht auf Treue gerichtet?
Jeremia 5,3
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.
Lukas 16,10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Wahrhaftige Treue
Liest man das heutige Losungswort in verschiedenen Übersetzungen, so wird das Wort „Treue“ auch mit Wahrheit oder Wahrhaftigkeit wiedergegeben. Es geht also um wahrhaftige Treue. Das wird besonders im Vorvers zum Losungswort deutlich. Dort heißt es: „Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt! Sie schwören falsch!“ (Jer. 5,2)
Im praktischen wie auch im geistlichen Leben spielt es meiner Erfahrung nach eine große Rolle, ob Menschen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich treu sind. Ich habe Ehen erlebt, in denen ein Ehepartner zwar nach außen an der Ehe festhielt und damit biblisch korrekt erschien, nach innen aber die Familie terrorisierte. Auch im Gemeindeleben gibt es manchmal Leute, die sich äußerlich völlig korrekt verhalten, doch hinterrücks mit sogenannten „gut gemeinten“ Bemerkungen und Behauptungen spaltend wirken.
Woran erkennt man aber, ob jemand nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich treu ist? Der Lehrtext gibt uns dazu ein Kriterium - dass jemand nämlich auch in den geringen Dingen treu ist. Im Lehrtext geht es speziell um den Umgang mit Geld. Jesus Christus erzählt dazu ein erstaunliches Gleichnis: Ein ungerechter Verwalter macht sich kurz vor seinem Rauswurf dadurch Freunde, dass er die Beträge, die sie seinem Herrn schuldeten, herabsetzte.(1) Jesus lobte die Klugheit des Verwalters - doch warum? Ich meine, weil dieser am Ende seiner Laufbahn den wahren Wert des Geldes erkannte, sich nämlich Freunde damit zu machen. Der Verwalter bereicherte damit ja nicht die Reichen, sondern half denen, die verschuldet waren.
Diese Gesinnung, sich Freunde zu machen und die Last anderer zu mildern, entspricht dem Handeln Gottes, selbst da, wo man selber vor Gott schuldig geworden ist. Übertragen wir das auf andere Lebensbereiche, bedeutet wahrhaftige Treue mehr, als nur Regeln korrekt zu erfüllen. Sie bedeutet vor allem, an Menschen festzuhalten, selbst wenn diese sich falsch verhalten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Luk. 16,1-9
Gebet:
Herr Jesus Christus, bitte vergib mir, wenn ich nach außen etwas anderes darstellen will als das, was ich nach innen bin. Ich möchte dir und auch meinen Mitmenschen gegenüber von Herzen treu sein und danke dir für deine Treue mir gegenüber. Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 16.03.2023
Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel.
5. Mose 32,10
Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1. Johannes 4,16
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Behütet
Das heutige Losungswort ist Teil eines Liedes, das Mose vor den Israeliten sang. Unter anderem betonte er dort die Bedeutung des Volkes Israel in den Augen Gottes. So wird das Losungswort durch folgende Worte eingeleitet: „Israel gehört dem Herrn, Jakob ist sein besonderes Eigentum. Er fand sie in einem öden Land, in der weiten, einsamen Wüste. Er umgab sie und wachte über sie, er behütete sie wie seinen Augapfel. (5.Mos. 32,9-10 [Neues Leben Übersetzung]) Interessanterweise wird hier kein Grund angegeben, weshalb Israel so bedeutsam für Gott ist, und ich meine, menschlich gesehen gibt es auch keinen. Man könnte natürlich sagen, Abrahams Glaubensgehorsam sei der Grund gewesen, doch bevor Abrahams Glaube überhaupt sichtbar wurde, gab Gott ihm schon das Versprechen, ihn zu einem großen Volk zu machen. In ihm sollten alle Menschen auf Erden gesegnet werden.(1)
Diese nicht begründbare Zuwendung Gottes mag vielleicht irritieren, doch ich sehe darin gerade ein Fundament unseres Glaubens. Wären es bestimmte Eigenschaften, deretwegen Gott sich uns zuwendet, ständen wir unter ständigem Druck, diese Eigenschaften zu erlangen bzw. nicht zu verlieren. Glückerweise ist es nicht so. „Gott ist Liebe“, so lesen wir es im Lehrtext. Liebe benötigt keine Begründung, sie ist einfach da. An uns liegt es, auf die Liebe Gottes zu reagieren und in ihr zu bleiben. Das ist allerdings sehr ernst gemeint - letztendlich sogar entscheidend für die Ewigkeit.(2)
Die Liebe und Zuwendung Gottes steht auch über unserem Versagen. Mose leitete sein Lied folgendermaßen ein: „Ich weiß, dass ihr es nach meinem Tod schlimm treiben und den Weg, den ich euch gewiesen habe, verlassen werdet.“ (5.Mos. 31,29a) Trotzdem verkündete er: „Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel.“ Gilt das auch für uns? Ich denke, es gibt keinen größeren Schutz, als dass der allmächtige Gott in mir und ich in ihm bin. Das bewahrt mich nicht vor schweren Zeiten, es behütet mich aber zu jeder Zeit in seiner Liebe.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Mos. 12,2-3 (2) 1.Joh. 3,14 (3) Röm. 8,38-39
Ein Dankgebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für deine Liebe, mit der du uns liebst. In dieser Liebe behütest du uns auch in schweren Zeiten. Nichts kann uns von deiner Liebe trennen. Danke, Vater, in Jesu Namen. Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 15.03.2023
Mächtig waltet über uns seine Güte, und die Treue des HERRN währt in Ewigkeit. Halleluja.
Psalm 117,2
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.
2. Korinther 1,3
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gelobt sei Gott
Das heutige Losungswort ist der zweite Vers aus Psalm 117, der nur aus zwei Versen besteht. Vers 1 lautet so: „Lobet den HERRN, alle Heiden! Preiset ihn, alle Völker!“ (Ps. 117,1) In wenigen Worten bringt der Psalmist zum Ausdruck, dass Gott von allen gelobt werden soll. Die Gründe dafür werden im Losungswort genannt: seine große Gnade, Liebe und Treue.
Nun ist das mit dem Loben so eine Sache. Nicht selten wird Kritik in ein Lob verpackt: „Das war wirklich toll, aber …“ Und dann kommt das, was man eben nicht so lobenswert findet. Ich möchte einmal aufzeigen, wie solch eine Haltung auch Einfluss auf unser Glaubensleben haben kann. So rufen Aussagen wie „Mächtig waltet seine Güte über uns“ immer wieder Fragen hervor: „Wenn Gott so gütig und mächtig ist, wieso geht es dann so vielen Menschen schlecht? Und warum passieren so schreckliche Dinge?“ Nicht selten bleibt das Gotteslob dann irgendwie im Hals stecken oder wird manchmal auch ein Stück mechanisch: „Danke, Herr - aber …“ Wie finden wir darin einen angemessenen, aber auch authentischen Weg, ohne in die eine oder andere Richtung abzugleiten?
Im Umfeld des Lehrtextes schreibt der Apostel Paulus von Bedrängnis und Leiden, die er und seine Weggenossen durchlebten. Gleichzeitig erlebten sie aber auch Gottes Hilfe und Beistand.(1) Nur wer schon einmal erlebt hat, wie Gott in großer Not hilft und tröstet, kann das bestätigen, was Paulus sagte: Gott ist „der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.“ Für den, der das nicht kennt, bleibt es Theorie. Die Mängel in dieser Welt werden dann unseren Glauben ersticken.(2)
Deshalb heute die Frage an uns persönlich: Wo stehen wir? Sehen wir auf das, was fehlt - oder auf das, was wir durch Jesus Christus empfangen haben? Es gibt immer Gründe, Gott zu loben. Und ja, wir dürfen ihm auch unsere Bitten bringen - und darauf vertrauen, dass er es gut mit uns meint.(3) Gelobt sei Gott!
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Kor. 1,4-5 (2) Matth. 13,22 (3) Matth. 7,11
Gebet:
Vater im Himmel, du kennst mich durch und durch und weißt, welche Dinge mir Mühe machen. Danke, dass ich mit allem zu dir kommen darf. Hilf mir, wenn schlimme Ereignisse sich zwischen dich und mich schieben wollen. Hilf mir, dich auch in schwierigen Umständen loben zu können. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 14.03.2023
Ich komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.
Jesaja 66,18
Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
2. Korinther 4,6
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Herrlichkeit Gottes
Was ist eigentlich mit der Herrlichkeit Gottes gemeint, die in den heutigen Bibelversen erwähnt wird? Ist sie etwas Wunderschönes oder eher etwas, wovor wir uns fürchten müssen? Nun, sie ist beides, vor allem, wenn wir direkt damit konfrontiert werden. Im Losungswort heißt es, dass Gott alle Menschen versammeln wird, damit sie seine Herrlichkeit sehen - jedoch nicht, um sie zu bestaunen, sondern um gerichtet zu werden. Der vollständige Vers lautet nämlich: „Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.“ (Jes. 66,18) Gemeint sind böse Gedanken und Werke, die Gott nicht verborgen bleiben. Die Herrlichkeit Gottes wird dann für viele ein Moment des Schreckens sein.
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus auch von einem Moment, mit dem es sich jedoch ganz anders verhält. Da ist von einem Licht die Rede, das unsere Herzen erleuchtet. Ich verstehe das so: Für alle Menschen, die sich eigentlich vor Gottes Herrlichkeit fürchten müssten, erscheint Gott hier nicht als Richter, sondern als Retter. Deshalb heißt es: „Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ Diese Herrlichkeit erleben wir ganz anders. Sie beginnt im Herzen, indem wir Gottes Güte persönlich erkennen dürfen, und nicht in einer öffentlichen Konfrontation. Dabei spielt es, wie ich es sehe, eine Rolle, ob wir bereit sind, unser Herz für dieses Licht Gottes zu öffnen.
Wenn Menschen versuchen, etwas zu verbergen, verschließen sie häufig ihr Herz vor diesem Licht. Auch dann, wenn wir Gottes Güte kennen und an Jesus Christus glauben, ist es wichtig, bestimmte Lebensbereiche vor Gott nicht zu verschließen. Gerade da, wo es in uns finster ist, ist das Licht Jesu besonders wichtig. Möge es alles in uns hell machen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Montag, den 13.03.2023
Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.
Psalm 115,2-3
Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr.
Apostelgeschichte 17,30
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Wo ist denn ihr Gott?“
Noch sind viele Menschen in Hamburg und ganz Deutschland von dem Amoklauf eines Mannes geschockt, der während eines Gottesdienstes der Zeugen Jehovas sieben Menschen erschoss und sich dann selbst tötete. Ich denke, wir sollten für die betroffenen Menschen beten. Für die, die das alles miterleben mussten, für die, die jemanden verloren haben, für die Verletzten und ebenfalls für die Einsatzkräfte.
Es dauerte allerdings nicht lange, dass Fragen bezüglich der Zeugen Jehovas und überhaupt bezüglich Religionen aufkamen. „Wo ist denn ihr Gott?“ - diese Frage hat an Aktualität nichts eingebüßt. Sie hat verschiedene Hintergründe. Die einen fragen, wieso Gott so etwas zulässt. Andere sehen die Religion selbst als Verursacher von Gewalt. Interessant ist, wie der Psalmist auf diese Frage eingeht: „Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.“ Ich verstehe das so: Gott ist nicht abhängig davon, welche Erfahrungen Einzelne mit Kirchen und Religionen gemacht haben. „Ich bin“ - so lautete der Name, den Gott Mose offenbarte. Die eigentliche Frage ist also nicht, ob es Gott gibt, sondern wie Gott ist.
Der Lehrtext ist Teil einer Predigt, die der Apostel Paulus in Athen hielt. Seine Zuhörer waren sehr religiöse Leute. Sie glaubten an viele Götter, denen sie verschiedene Eigenschaften und Aufgaben zuschrieben. Auch Gott werden häufig Eigenschaften zugeschrieben, die aber nicht unbedingt von Gott, sondern häufig von Menschen kommen. Doch woher wissen wir, was wirklich von Gott kommt? Nun, wir wissen es von dem, der von Gott kommt: Jesus Christus. Ich finde es enorm, dass Gott über die Zeit der Unwissenheit hinwegsehen will. Was zählt, ist, sich zu Jesus Christus hinzuwenden. Das gilt auch heute noch, besonders dann, wenn Dinge geschehen, für die wir keine Antwort finden. Denn in Christus wird aus dem „Ich bin“ ein „Ich bin da!“(1)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 28,20b
Gebet:
Vater im Himmel, heute bitte ich dich darum, dass du bei denen bist, die großes Leid tragen. Ich denke dabei an die Menschen, die von diesem Amoklauf betroffen sind. Ich denke auch an Menschen in der Ukraine, in Russland, im Iran, in Afghanistan, in Syrien, der Türkei und in vielen anderen Gegenden dieser Welt. Höre ihren Ruf, vergib ihnen, wenn sie Schuld auf sich geladen haben, und lass sie deine Nähe spüren und erleben. Das bitte ich in Jesu Christi Namen. Amen
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 12.03.2023
Der HERR, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
5. Mose 30,9
Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,13
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Es beginnt im Herzen
Die heutigen Losungsverse beschäftigen sich mit einem ähnlichen Thema wie gestern. Es geht darum, dass Gott diejenigen segnen will, die seinen Willen tun. Doch was ist sein Wille? Die Zehn Gebote? Alle Gebote in der Tora? Das Doppelgebot, von dem Jesus spricht?(1) Das neue Gebot, einander zu lieben?(2)
Ich persönlich denke, solange wir Gottes Willen lediglich in Geboten suchen, werden wir an etwas Wesentlichem vorbeigehen. Dem Versprechen an die Israeliten, ihnen zu allem Glück und Erfolg zu geben, schickte Gott Folgendes voraus: „Wenn nun dies alles über dich kommt, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst …“ (5.Mos. 30,1) Er suchte zuallererst ihr Herz. So heißt es: „Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.“ (5.Mos. 30,6) Was bedeutet das nun für uns?
Gebote können uns helfen, eine Richtung zu erkennen. Ebenso können sie aufzeigen, in welche Richtung wir uns bewegen. Was sie jedoch nicht können, ist, uns zu verändern. Das kann nur Gott. Die gute Botschaft ist, dass er das auch tun will. Deshalb gibt er nicht nur Gebote, sondern schenkt auch Vergebung, Gnade und sogar Veränderung. Gottes Zuwendung ist nicht davon abhängig, dass wir alles richtig gemacht haben. „Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“, schreibt der Apostel Paulus im Lehrtext.
Es beginnt im Herzen und zeigt sich dann nach außen, nicht umgekehrt. Vor dem Vollbringen kommt das Wollen - und beides geschieht durch Gott. Den Israeliten legte er das Gesetz vor und ließ sie wissen: „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst“ (5.Mos. 30,19). Gottes Wille ist Leben. Dafür schickte er seinen Sohn - damit wir das Leben wählen können.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 22,37-39 (2) Joh. 13,34
Gedanken zur Losung für Samstag, den 11.03.2023
Mose sprach: Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes.
5. Mose 11,26-28
Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe.
Johannes 15,10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Das Besondere am Evangelium
Obwohl die heutigen Bibelverse ähnlich erscheinen, unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Punkt. Im Losungswort ist es der Mensch, der handelt, und Gott derjenige, der auf das Handeln reagiert. Gehorcht man seinen Geboten, so segnet er. Tut man es nicht, lässt er einen Fluch über den Menschen kommen.
Liest man jedoch den Lehrtext mit den umgebenden Versen, wird deutlich, dass hier Gott der Handelnde ist und der Mensch derjenige, der darauf reagiert. So heißt es: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.“ (Joh. 15,9-10) Hier geht die Liebe vom Vater aus, die Jesus dann an seine Jünger weitergibt. „Bleibt in meiner Liebe“ bedeutet in diesem Zusammenhang, die Liebe Jesu nicht auszuschlagen. Eine Folge dieser innewohnenden Liebe ist, seine Gebote zu halten. Zwei Verse weiter reduziert Jesus Christus seine Gebote sogar auf ein einziges Gebot: „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe.“ (Joh. 15,12) Nun schließt sich der Kreis. Wir sollen seine Liebe weitergeben, wie auch er die Liebe des Vaters weitergegeben hat. Wir lieben also, weil er uns liebt, und wer liebt, erfüllt das Gesetz Gottes.(1)
Als Mose dem Volk Israel Segen und Fluch vorlegte, gab es am Ende noch eine Fortsetzung. Was kommt eigentlich hinter dem Fluch? Es ist die Gnade. Gott gibt die Möglichkeit zur Umkehr und Wiederherstellung.(2) Und genau darin leben wir als Christen. Nun sind es nicht mehr unsere Taten, die Gott veranlassen, uns zu segnen, sondern seine Gnade, die uns freisetzt, ein Segen zu sein. Das ist, wie ich es verstehe, das Besondere, ja das Einmalige am Evangelium Jesu Christi!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 22,37-40 Gal. 5,14 (2) 5.Mos. 30ff
Gedanken zur Losung für Freitag, den 10.03.2023
Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Psalm 121,4
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5,7
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Er sorgt für uns
„God cares“ - „Gott kümmert sich“, so lautete eine Predigt, die ich vor ca. 45 Jahren in Brooklyn (New York) hörte. Der afroamerikanische Gottesdienst war außerordentlich lebhaft und für mich völlig ungewohnt. Doch dann kam diese Botschaft, dass Gott sich um uns kümmert. Sie traf mich zutiefst ins Herz. Zwar glaubte ich an Gott, doch eher als eine unbekannte Größe. Plötzlich wurde Gott persönlich, nahbar, freundlich mir zugewandt. Außerdem bewahrheitete sich die Predigt buchstäblich. Alles, was ich seitdem erleben durfte, trägt immer wieder Gottes Handschrift, bis dahin, dass er uns auch in schweren Zeiten versorgte.
Gottes Fürsorge findet Tag und Nacht statt, so lesen wir es im heutigen Losungswort. An uns liegt es nun, dem zu vertrauen. So beginnt der Psalm 121 mit einem Ausdruck des Vertrauens: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN.“ (Ps. 121,1-2a) Im Lehrtext wiederum heißt es: „Alle eure Sorgen werft auf ihn.“ Auch das ist ein Ausdruck des Vertrauens, die Sorgen bei Jesus Christus abzugeben und damit zu rechnen, dass er sich um uns kümmert.
Nun denken manche: „Wenn ich aber meine Sorgen nicht bei Jesus Christus abgebe, dann sorgt er auch nicht für mich.“ Oder: „Wenn ich nicht von Gott meine Hilfe erwarte, hilft er auch nicht.“ Natürlich erwartet Gott, dass wir seinen Zusagen glauben, doch seine Fürsorge ist nicht nur an unseren Glauben gebunden. Immerhin heißt es in der Bergpredigt: Gott „lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte.“ (Matt. 5,45b)
Doch warum sollten wir unsere Sorgen überhaupt bei Jesus Christus abgeben? Ich glaube, Gott will uns vor doppeltem Leid bewahren - vor dem, weswegen wir uns sorgen, und vor der Sorge selbst, die uns innerlich aufreiben kann. Außerdem können uns Sorgen lähmen oder in einen Aktionismus treiben. Beides ist nicht gut. Es lohnt sich also, Gott darin zu vertrauen, dass er sich auch um unsere persönlichen Belange kümmert.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, manchmal wollen mich Sorgen und Ängste schier erdrücken. Deshalb möchte ich sie jetzt in deine Hand legen und darauf vertrauen, dass du für mich sorgst. Bitte hilf mir dabei, meine Sorgen loslassen zu können. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 09.03.2023
Der HERR, dein Gott, ist bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt.
5. Mose 2,7
Jesus fragte seine Jünger: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen.
Lukas 22,35
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Keinen Mangel?
Die heutigen Bibelverse erzeugen mitunter leise Zweifel. Was ist etwa mit den vielen Menschen, die Hunger leiden? Mit denen, die von Armut bedroht sind? Und was bedeuten die heutigen Bibelverse für uns heute? Werden wir nie an etwas Mangel haben, wenn wir zu Jesus Christus gehören? Dazu möchte ich einmal den Apostel Paulus zitieren: „Für die Welt sind wir Unbekannte, aber Gott kennt uns. Wir sind Sterbende, und dennoch leben wir. Wir werden geschlagen und kommen doch nicht um. In allen Traurigkeiten bleiben wir fröhlich. Wir sind arm und beschenken doch viele reich. Wir haben nichts und besitzen doch alles.“ (2.Kor. 6,9-10 Hfa)
Diesen Versen kann man keineswegs entnehmen, dass das Leben als Christ frei von Problemen ist. Dennoch klingt gleichzeitig eine Fröhlichkeit heraus, die ganz offensichtlich nicht den äußeren Gegebenheiten entspringt. Irgendwie scheint es möglich, in mangelhaften Umständen keinen Mangel zu haben. „In allen Traurigkeiten bleiben wir fröhlich“, schreibt Paulus. Das bedeutet, dass er die Umstände wahrnahm, wie sie waren, ohne sie schönzureden nach dem Motto: „Du musst nur das Positive darin erkennen.“ Man kann Schlechtes nicht gut nennen, in der Hoffnung, dass es dann nicht mehr schlecht ist.
Es gibt jedoch mehr als das, womit wir es vordergründig zu tun haben. Als Christen haben wir ein Privileg, das in einfach jeder Situation gilt: Gott ist bei uns. Diese Tatsache war es, die Paulus sagen ließ: „Wir haben nichts und besitzen doch alles.“ Er ließ sich schlichtweg nicht auf eine Ebene reduzieren, sondern sah in aller Not auch den Reichtum, den er durch die Verbindung zu Jesus Christus hatte. Aus dieser Verbindung heraus war es den Jüngern möglich, „ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe“ das Evangelium zu verkünden, als Jesus sie aussandte. Genau diese Verbindung mit Gott ist auch unser Reichtum, der allen Mangel ausfüllt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
An dieser Stelle möchte ich einmal dazu ermutigen, zu sehen, was Gott uns persönlich geschenkt hat - und ihm dann dafür zu danken.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 08.03.2023
O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!
Jeremia 22,29
Was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.
Matthäus 10,27
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Mission - aber wie
„O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!“ Damit wollte der Prophet Jeremia sowohl den König von Juda als auch ganz Juda zu Gott zurückrufen. Ansonsten drohte ihnen die Verschleppung ins babylonische Reich. Ist dieser Warnruf, der sich ja speziell auf Juda bezog, auch auf andere Länder übertragbar? Schickt Gott heute noch Propheten, die ganze Länder und Nationen zur Umkehr rufen, weil sonst sein Strafgericht über sie kommen wird?
Nun, es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Israel und allen anderen Völkern: Zwischen Israel - also den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs - und Gott gibt es einen Bund. Zwischen Deutschland, Amerika, Frankreich etc. und Gott gibt es aber keinen. Wir sind nicht Israel. Auch die weltweite Christenheit ist nicht Israel. Nur Israel ist Israel.
Ich glaube, dass das Evangelium nicht pauschal einem Land verkündet werden kann, sondern nur den Menschen in einem Land. Ein Land kann sich auch nicht bekehren oder taufen lassen. Ebenso kann man ein Land nicht in einen Gesetzesbund zurückrufen, in dem es sich nie befunden hat. Die Gebote Gottes werden dann für einen Menschen relevant, wenn der Gott Israels und vor allem Jesus Christus das Fundament seines Lebens geworden ist. Dann bekommt die Bitte „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.(1)“ eine persönliche Bedeutung.
Im Lehrtext fordert Jesus seine Jünger auf, das Evangelium zu verkünden. Unser Gegenüber sind dabei Menschen aus allen Völkern, Sprachen und Kulturen, mit verschiedenen Hintergründen und Ansichten über Moral und Zusammenleben. Da ist keine Bundeslade wie im damaligen Israel, in der die Zehn Gebote lagen. Viele besitzen aber ein Gewissen, kennen das Problem der Schuld, wenn sie gegen ihre eigenen ethischen Vorstellungen gehandelt haben, und sind auf der Suche nach Wahrheit. In Christus finden wir die Antwort und sogar eine Begegnung mit Gott. Wie ich es sehe, ist unser Auftrag ganz einfach: Was uns von Gott geschenkt wurde, teilen wir in Wort und Tat mit anderen und geben es so weiter.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 6,10
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 07.03.2023
Der HERR, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.
1. Könige 8,57
Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2. Thessalonicher 3,5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Unsere Zuversicht
Das heutige Losungswort ist Teil eines Segensspruches Salomos, der kurz zuvor den von ihm erbauten Tempel eingeweiht und die Bundeslade in den Tempel geholt hatte. Nun segnete er das Volk mit der Bitte, dass Gott sie nicht verlassen möge.
Diese Bitte kann man verschieden verstehen. Einmal so, dass Gott in Rufweite bleibt, sodass er da ist, wenn man ihn braucht. Nach diesem Verständnis überlässt uns Gott unserem Schicksal, bis wir ihn anrufen. Er ist zwar immer da, aber nicht immer wirksam. Man kann die Bitte aber auch anders verstehen. Im Hebräerbrief wird Jesus Christus als der beschrieben, der immer und überall wirksam ist. Dort heißt es: „Der Sohn spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider, und alles an ihm ist ein Ausdruck des Wesens Gottes. Er erhält das Universum durch die Macht seines Wortes.“ (Hebr. 1,3a)
Hier geht es nicht um Rufweite, sondern darum, dass Jesus Christus durch sein Wort das Universum zusammenhält. Das bedeutet nach meiner Erkenntnis unter anderem, dass er zerstörerische Kräfte zurückhält, seien es nun physikalische Kräfte oder auch menschliche sowie unsichtbare Mächte. Wie ich es verstehe, verhindert er bis heute, dass der Mensch ungeschützt sich selbst und dem Bösen ausgeliefert ist. Würde Gott uns verlassen, würden wir in ein nie da gewesenes Leid und Chaos stürzen. Tatsächlich schildert die Bibel in Bezug auf die Endzeit solch einen Zustand. Jesus Christus beschreibt ihn z.B. so: „Die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.“ (Matt. 24,29c) Heute mag es noch so aussehen, als ob nur Christen Jesus Christus brauchen. Wenn aber Gott seine Hand einmal wegzieht, wird deutlich, dass Leben ohne ihn unmöglich ist.
Dennoch brauchen wir uns als Christen nicht zu fürchten. Im Lehrtext werden wir aufgefordert, unser Herz auf Gottes Liebe und das Warten auf Christus auszurichten. Unsere Zuversicht ist Jesus Christus, der uns auch dann noch halten wird, wenn alles andere seinen Halt verliert. Ja, das ist unsere Zuversicht!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, aus deinem Wort wissen wir, dass alles einmal ins Wanken kommen wird. Tatsächlich ist schon einiges ins Wanken geraten. Doch ich bitte dich, dass du uns in all dem festhältst und wir unsere Zuversicht nicht verlieren. Ich danke dir, dass uns nichts von deiner Liebe trennen kann. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Montag, den 06.03.2023
So spricht der HERR Zebaoth: Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.
Sacharja 2,12
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25,40
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Angefasst
Gibt es eine Möglichkeit, Gott direkt zu berühren? Er ist doch so groß und für viele auch so fern. Zwar glauben viele Christen, dass Gott uns berühren kann - aber wir ihn? Das erscheint fast schon vermessen. Dennoch beschreiben die heutigen Bibelverse genau das: Gott fühlt sich angefasst, im Losungswort im Negativen, im Lehrtext im Positiven.
„Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an“, ließ er das Volk Israel durch den Propheten Sacharja wissen. Wenn man durch die Geschichte geht und sieht, wie die Juden durch die Jahrtausende immer wieder misshandelt wurden, bekommt das für viele Völker eine sehr ernste Bedeutung. Wer sich an Israel vergreift, vergreift sich gleichzeitig auch an Gott. Das spricht nicht alles gerecht, was Israel selber tut. Man sollte sich aber dennoch klarmachen, dass Gott sehr empfindlich darauf reagiert, was mit den Kindern des ersten Bundes geschieht. Wie ich es verstehe, hat sich das durch den Neuen Bund auch nicht geändert. Das sollten wir in unserer Haltung Israel gegenüber bedenken. Ebenso sollten wir uns immer wieder klarmachen, dass Gott mit ihnen einen Plan hat, den er zum Ziel bringen wird.
Der Lehrtext nun stammt aus einer Rede Jesu über die letzte Zeit. Die Menschen sollten verstehen, dass sie sich einmal vor Gott verantworten müssen. So erzählte Jesus von den klugen und törichten Jungfrauen(1), von den anvertrauten Gütern(2), und kommt dann dazu, wie Gott am Ende die Menschen danach beurteilt, wie sie mit Bedürftigen umgegangen sind.(3) Unmissverständlich macht er klar: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Und ebenso unmissverständlich wird die Unterlassung genannt. Wer sind diese Geringsten?
Für manche ist das ganz klar: andere Christen. Doch nur Gott weiß genau, wer zu ihm gehört. Ich denke, wir tun gut daran, andere nicht in Kategorien zu packen, damit wir es nicht verpassen, wenn Gott in Menschen auf eine Berührung von uns wartet.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 25,1-13 (2) Matth. 25,14-30 (3) Matth. 25,31-46
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 05.03.2023
Wenn der HERR spricht, so geschieht‘s; wenn er gebietet, so steht‘s da.
Psalm 33,9
Der Hauptmann sprach zu Jesus: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
Matthäus 8,8
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Sprich nur ein Wort“
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In der Vorgeschichte kam ein Hauptmann zu Jesus, weil sein Knecht gelähmt war und stark unter Schmerzen litt. Daraufhin sagte Jesus: „Ich will kommen und ihn gesund machen.“ (Matt. 8,7) Doch der Hauptmann wollte Jesus keine Mühe machen. Ihm reichte es, wenn Jesus nur ein Wort sprach. Interessant ist seine Begründung: „Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. (Matt. 8,9) Der Hauptmann ging also davon aus, dass Jesus Christus Befehlsgewalt über die Kräfte und Mächte des Himmels hat.
Genau darin besteht der Unterschied zwischen einem Wort von Gott und den vielen Worten, die von Menschen kommen. Diese bewahrheiten sich manchmal und manchmal auch nicht. Von Gottes Wort aber heißt es im Losungswort: „Wenn der HERR spricht, so geschieht‘s.“
Nun hatte der Hauptmann die Erfahrung gemacht, dass Worte und Anweisungen tatsächlich ausgeführt wurden. So konnte er seine eigenen Erfahrungen auf Jesus übertragen, weil er dessen Autorität erkannt hatte. Das spiegelt sich allerdings in unserem Leben nicht unbedingt wider. Leider spielen Worte und Versprechungen oft eine größere Rolle als ihre Ausführung. Wenn das unsere Erfahrungswelt ist, müssen wir, wie ich meine, im Glauben gegensteuern. Auch wenn leere Worte und Versprechungen unser Leben vielleicht geprägt haben, sollten wir daran festhalten, dass Gott anders ist. In solch einem Fall ist es besser, Erfahrungen mit Gott auf unser Leben zu übertragen, als Erfahrungen des Lebens auf ihn zu übertragen. Manchmal sieht es so aus, als ob wir nichts als nur unseren Glauben haben, doch da ist immer noch Gott. Die Bitte „Sprich nur ein Wort“ reichte beim Hauptmann. Gewiss reicht sie auch bei uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich bitte dich, dass du unseren Glauben immer wieder neu erfrischst. Lass nicht zu, dass Zweifel und schlechte Erfahrungen uns den Glauben rauben. Schenke uns vielmehr den Glauben des Hauptmanns, der Jesus Christus alles zutraute. Und erhöre unsere Gebete. Das bitte ich in Jesu Christi Namen. Amen
Gedanken zur Losung für Samstag, den 04.03.2023
Die Worte des HERRN sind lauter wie Silber, im Tiegel geschmolzen, geläutert siebenmal.
Psalm 12,7
Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.
Johannes 6,63
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Worte des HERRN
In den heutigen Losungsversen geht es um die Gültigkeit des Wortes Gottes, das uns in der Bibel überliefert wird. David, der Psalmist, hatte mit Leuten zu tun, die von sich sagten: „Mit unserem Reden erreichen wir alles.“ (Ps. 12,5a) Daraufhin bemerkte David: „Der Herr antwortet: ‚Weil den Hilflosen Gewalt angetan wird und die Armen leiden, will ich eingreifen, um sie zu retten, ich will denen helfen, die sich danach sehnen!‘“ (Ps. 12,6) Offensichtlich erreicht man mit Reden eben nicht alles, sondern nur dann, wenn den Worten auch die richtigen Taten folgen. Genau das besagt nach meinem Verständnis das Losungswort - Gott tut, was er sagt.
Der Lehrtext ist Teil einer längeren Rede Jesu Christi, in der er seine Zuhörer mit diesen Aussagen provozierte: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ (Joh. 6,56) Und: „Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zu mir zieht.“ (Joh. 6,65) Daraufhin verließen ihn seine Zuhörer - nur die Jünger blieben. Als Jesus sie fragte, ob auch sie weggehen wollten, antwortete Petrus: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Nur du hast Worte, die ewiges Leben schenken. Wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“ (Joh. 6,68-69)
Ist die Bibel nun Gottes Wort? Davon bin ich überzeugt - doch nicht einfach nur so. Ich meine, wer erkannt hat, wer Jesus Christus wirklich ist, kann auch seinen Worten vertrauen. Für uns als Christen finde ich es allerdings wichtig, dass wir Lernende sind und bleiben. Wir bewegen uns vom Glauben zum Verstehen, nicht umgekehrt. Für manch einen ist Mathematik ein rotes Tuch, doch kaum einer bezweifelt die Richtigkeit der Aussagen, nur weil man sie nicht versteht. So zweifle ich auch nicht an den Aussagen der Bibel, versuche aber, sie zu verstehen. Dabei halte ich es für zweitrangig, wie andere über die Bibel denken. Wichtig ist, wie wir darüber denken. Letztlich überzeugt Gott selber mit dem, was er tut.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Freitag, den 03.03.2023
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Psalm 31,9
Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.
Epheser 1,18
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der weite Raum
Der vollständige Satz um das Losungswort herum lautet folgendermaßen: „Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Ps. 31,8-9) Diese Aussage umfasst die ganze Spannung eines Glaubenslebens. Da ist die Freude über die Gegenwart und Barmherzigkeit Gottes, obwohl David, der Psalmist, sich offensichtlich in großen Nöten befand. In genau diesen Umständen erlebte er aber auch, dass Gott ihn nicht im Stich ließ, und so sagte er: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ Hieß das nun, dass Gott alle Probleme beseitigt hatte?
Nun kann man weder dem Psalm noch den Berichten über David entnehmen, dass er ein sorgenloses Leben gehabt hätte. Tatsächlich war eher das Gegenteil der Fall. Feinde, familiäre Streitigkeiten, Nachstellungen bis dahin, dass er um sein Leben fürchten musste - David erlebte das volle Programm. Dazu kamen noch eigene Verfehlungen, die ihrerseits wieder Probleme nach sich zogen. Immer wieder kam es zu Situationen, in denen man sich lieber nicht befinden möchte. Dennoch verlor David in all dem nie die Verbindung zu Gott - denn Gott war immer da. So lesen wir beispielsweise in Psalm 23 von Gott als dem Hirten, der mit uns durchs dunkle Tal der Todesschatten geht.(1)
Wie ich es sehe, ist es diese Verbindung, die den Unterschied macht. Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus von „Augen des Herzens“, die Gott erleuchten möge, „damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“ Das weist darauf hin, dass Gottes Handeln mit den natürlichen Augen nicht zu erkennen ist. Das dunkle Tal bleibt dann dunkel, denn es fehlen die Sensoren, Gott darin wahrzunehmen. Man sieht nur all das Bedrückende. Wenn jedoch unser innerer Mensch anfängt, die Erlösung durch Jesus Christus zu erkennen, schließt sich mehr und mehr eine neue Sicht auf die Dinge auf. Wir betreten dann den „weiten Raum“.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 23,4
Gebet:
Herr Jesus, du bist mein guter Hirte. Ich bitte dich, mir das immer wieder in Erinnerung zu rufen, gerade dann, wenn Ängste und Nöte mich überwältigen wollen. Öffne meine inneren Augen, damit ich dich mehr und mehr wahrnehmen kann. Ich danke dir, dass du immer bei mir bist. Amen
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 02.03.2023
Der HERR sprach zu Jakob: Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land.
1. Mose 28,15
Treu ist er, der euch ruft; er wird‘s auch tun.
1. Thessalonicher 5,24
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Er wird‘s auch tun!“
Das heutige Losungswort ist ein Zuspruch Gottes an Jakob. Dieser befand sich in einer vertrackten Situation. Einerseits hatte er mithilfe seiner Mutter seinen Vater belogen und sich so den Erstgeburtssegen erschlichen. Andererseits hatte ihm sein Bruder Esau zuvor das Erstgeburtsrecht leichtfertig abgetreten. Trotzdem wurde Esau so zornig, dass er plante, Jakob nach dem Tod des Vaters umzubringen. Deshalb war Jakob auf der Flucht vor Esau - doch nicht nur. Er war auch auf Geheiß seiner Eltern auf dem Weg, um sich eine Frau aus seiner Verwandtschaft zu suchen. Wer hatte in diesem ganzen Durcheinander eigentlich richtig gehandelt?
Gottes Zuspruch im Losungswort hatte offensichtlich nichts mit Jakobs Verhalten zu tun, sondern damit, dass Gott ihn erwählt hat. Schon als Rebekka mit Esau und Jakob schwanger war, bekam sie die Prophezeiung: „Zwei Völker sind in deinem Bauch und zwei Nationen werden sich aus deinem Innern trennen. Das eine Volk wird stärker sein als das andere und der Große wird dem Kleinen dienen.“ (1.Mos. 25,23)
Diese Art der Erwählung mögen einige ungerecht finden, vielleicht sogar willkürlich, doch ich verstehe das anders. Gottes Erwählung ist keine Auszeichnung, sondern ein Auftrag. Direkt vor dem Losungsvers heißt es: „Durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.“ (1.Mos. 28,14b) Am Ende haben also alle etwas von Gottes Erwählung.
Auch wir Christen sind Erwählte Gottes, denn Jesus Christus sagt über uns: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt.“ (Joh. 15,16a) Auch hier erkennen wir, dass unsere Erwählung direkt mit einem Auftrag verbunden ist. Doch wir stehen damit nicht allein da. Aus dem Lehrtext geht hervor, dass Gott treu ist. Er hilft uns, unseren Auftrag zu erfüllen, behütet uns auf dem Weg und hält den Himmel für uns offen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für deine Treue. Auch wenn mir manchmal die Kraft fehlt, etwas Gutes zu bewirken, hältst du zu mir. Darauf vertraue ich. Ich bitte dich: Hilf mir, ein Segen auch für andere sein zu können. Amen
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 01.03.2023
Der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige.
Daniel 2,47
Paulus sprach: Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.
Apostelgeschichte 26,27-28
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Sache mit der Wahrheit
Der babylonische König Nebukadnezar hatte einen Traum, den er nicht deuten konnte. Daraufhin rief er all seine Weisen und Wahrsager, sie sollten ihm den Traum deuten, ohne dass er diesen erzählte, da er keine selbst gemachten Deutungen hören wollte. Das wirft ein Licht auf die Gesinnung des Königs. Die Wahrheit war ihm wichtiger als irgendwelche Meinungen, die gerade dem Zeitgeist entsprachen.
Wie wichtig ist uns die Wahrheit, die nur von Gott kommen kann? Ich meine damit nicht die „Wahrheiten“, die man vor 50 oder 100 Jahren geglaubt hat. Ich meine die Wahrheit, die von Gott kommt und immer wieder neu in der jeweiligen Zeit verstanden werden muss. Für mich bedeutet das unter anderem, Gott immer wieder zu fragen und in der Bibel zu forschen, wie man Dinge, die heute gedacht und getan werden, einordnen soll.
Tatsächlich gab es jemanden, der Nebukadnezars Traum sagen und deuten konnte: Daniel. Dieser wusste es aber nicht aus sich heraus, sondern Gott offenbarte es ihm in einem Traum. Daraufhin erkannte der König die Größe Gottes, sodass er sogar vor Daniel niederfiel.
Auch im Lehrtext geht es um die Wahrheit. Paulus, der sich schon in Gefangenschaft befand, erzählte König Agrippa, weshalb er an Jesus Christus glaubte und überall verkündigte, dass Menschen zu Gott umkehren und ihr Verhalten ändern sollten. Tatsächlich ließ sich Agrippa fast überzeugen, doch eben nur „fast“. Es fehlte ihm wohl das innere Wissen, dass es Gott ist, der durch Paulus sprach. Vielleicht suchte er aber auch nach einer anderen Wahrheit - eine, die seinen Lebensstil eher bestätigt, anstatt ihn zu hinterfragen.
Wenn wir nach Gottes Wahrheit suchen, werden wir immer wieder überrascht werden, denn es heißt: Wie unerschöpflich reich sind Gottes Weisheit und sein Wissen. (Röm. 11,33a)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 28.02.2023
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme!
Psalm 130,1-2
Der Blinde rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Lukas 18,38-39
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Aus tiefstem Herzen
In den heutigen Bibelversen sehen wir zwei Menschen, die aus tiefstem Herzen zu Gott rufen. Im Losungswort fleht ein Psalmist zu Gott, dieser möge seine Stimme hören. Er bringt zum Ausdruck, dass er auf Gott mehr wartet „als die Wächter auf den Morgen“ (Ps. 130,6). Und er nennt auch den Grund dafür: „Denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.“ (Ps. 130,7)
Wie ist das bei uns, wenn wir uns an Gott wenden? Erwarten wir, dass er uns hört? Sind wir wie der Psalmist entschlossen, auf Gott zu warten? Der Vergleich mit den Wächtern, die auf den Morgen warten, weist darauf hin, dass es eine Dunkelheit gibt. Auch wenn die Wächter wissen, dass sie nicht ewig andauert, sehnen sie das Tageslicht herbei. Die Wache und das Warten werden nicht einfach so abgesessen, sondern fordern sie. So ist das auch bei uns, wenn wir in unserem Leben durch ein dunkles Tal gehen. Man kann wissen, dass Gott mit uns geht, und dennoch fragen: „Wo bist du, Herr? Ich kann dich gerade nicht sehen.“
Im Lehrtext lesen wir von einem Mann, der ebenfalls nicht sehen konnte, denn er war blind. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu betteln. So saß er am Straßenrand, als er mitbekam, dass Jesus vorüberging. Wir wissen nicht, woher der Blinde sein Vertrauen zu Jesus hatte. Aber umso deutlicher wird beschrieben, wie sich dieses Vertrauen äußerte: Er rief nach Jesus. Und als andere ihm das verbieten wollten, rief er umso lauter, ja er schrie geradezu.
Um es klarzustellen: Es geht mir nicht um Lautstärke. Manchmal zeigt aber die Vehemenz, wie ernst wir es meinen. Wer würde sein Kind von einer belebten Straße nicht mit lauter Stimme zurückrufen, um es vor Gefahren zu bewahren? Und würde man aufhören, wenn es nicht sofort klappt? Sicher nicht. Ich denke, genauso dürfen wir vor Gott dranbleiben, im Vertrauen darauf, dass bei ihm „die Gnade und viel Erlösung“ ist.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
Gedanken zur Losung für Montag, den 27.02.2023
Der HERR kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.
Psalm 98,9
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.
Offenbarung 15,4
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Das Gericht Gottes
Oft wünschen sich Menschen, dass es endlich einmal gerechter zugeht. Genau das kündigen das heutige Losungswort und der Lehrtext an. Gott wird den Erdkreis richten und Gerechtigkeit schaffen. Allerdings vergessen viele, dass wir selber ja auch zu diesem Erdkreis gehören. Könnte das Gericht Gottes auch uns treffen? Ja, könnte es sein, dass wir uns selbst besser einschätzen, als Gott es einmal tun wird? Tatsächlich habe ich von Christen gehört, die kurz vor ihrem Tod große Angst bekamen, Gott nicht zu genügen. Ist diese Angst berechtigt?
Interessant ist, dass sowohl im heutigen Losungswort als auch im Lehrtext das Gericht Gottes mit Jubel und Lobpreis angekündigt wird. So heißt es in Psalm 98: „Die Ströme sollen in die Hände klatschen, und alle Berge seien fröhlich.“ (Ps. 98,8) Hatte denn der Psalmist überhaupt keine Angst, von Gott verurteilt zu werden? Offensichtlich nicht. Vielleicht ging er davon aus, dass Gott ausschließlich mit den Feinden Israels abrechnet. Mit dieser Art von Sicherheit räumte allerdings Johannes der Täufer auf. Er sagte: „Meint nicht, ihr könntet euch darauf berufen, dass ihr Abraham zum Vater habt. Ich sage euch: Gott kann Abraham aus diesen Steinen hier Kinder erwecken.“ (Matt. 3,9)
Weder unsere Abstammung noch unsere Taten geben uns in Gottes Gericht Sicherheit. Die erhalten wir nur durch Jesus Christus. Wenn wir an ihn glauben und dadurch mit ihm verbunden sind, kommen wir nicht in ein Gericht.(1) Deshalb sollten wir, wie ich meine, weder auf uns selber schauen noch auf diejenigen, die unserer Ansicht nach das Gericht Gottes verdient hätten. Unsere Selbsteinschätzung hat vor Gott genauso wenig Bestand wie der Vergleich mit anderen Menschen.(2) Das Einzige, was Bestand hat, ist, darauf zu vertrauen, dass Jesus für uns starb.
Gott schenke uns dieses Vertrauen täglich neu,
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 5,24 (2) 1.Kor. 4,3-4
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 26.02.2023
Der HERR wird deinen Fuß vor der Falle bewahren.
Sprüche 3,26
Jesus betet für seine Jünger: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.
Johannes 17,15
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Unsere Zuversicht
Betrachte ich die heutigen Bibelverse, bin ich von der Glaubwürdigkeit der Zusagen Gottes beeindruckt. Er verschweigt nicht die Nöte, durch die wir gehen müssen, spricht uns aber in alldem seine Hilfe zu. So lauten der Losungsvers und der Vers davor: „Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken und vor dem Verderben der Frevler, wenn es hereinbricht, denn der HERR wird deine Zuversicht sein, und er wird deinen Fuß vor der Falle bewahren.“ (Spr. 3,25-26) Erschreckende Dinge können also durchaus geschehen. Trotzdem hält Gott seine Hand über uns. Vor allem aber werden wir aufgefordert, uns nicht zu fürchten, denn Furcht lässt uns anders auf Bedrohungen reagieren, als wenn wir zuversichtlich sind.
Manchmal sagen Leute: „Alles wird gut.“ Das wird es auch am Ende aller Zeiten, doch heute leben wir noch in einer Welt, die es nicht schafft, den Frieden zu bewahren. Wir leben aber darin, weil Gott es so will. Deshalb betete Jesus Christus auch nicht dafür, uns aus dieser Welt herauszunehmen. Trotzdem sind wir nicht ohne Schutz, denn Jesus bittet ebenfalls darum, uns vor dem Bösen zu bewahren. Ich meine, auch hier ist es wichtig, sich nicht zu fürchten, sonst werden wir mehr auf das Bedrohliche schauen als auf Gott, der uns zuspricht, uns vor dem Bösen zu bewahren.
In Hamburg gibt es die Elbphilharmonie. Die Baukosten wurden damals mit 77 Millionen Euro angegeben, am Ende kostete sie 866 Millionen Euro. Irgendjemand hat da das Blaue vom Himmel versprochen. Doch genau so etwas macht Gott nicht. Deshalb sind seine Zusagen, wie ich meine, so glaubwürdig. Jesus kündigte seinen Jüngern nicht ein problemloses Leben an, sondern Verfolgung, üble Nachrede, Konflikte und sogar Tod. Doch in alldem spricht er uns zu, dass er bei uns ist, unsere Gebete erhört und uns nicht über unser Vermögen prüfen wird. Deshalb brauchen wir unsere Augen nicht vor der Realität verschließen und können trotzdem zuversichtlich sein.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, wir leben in dieser Welt, weil Gott es so will. Doch manchmal haben wir Angst vor dem, was auf uns zukommt. Bewahre uns bitte vor dem Bösen und erfülle uns täglich mit neuer Zuversicht. Darum bitten wir dich - Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 25.02.2023
Höret des HERRN Wort! Der HERR rechtet mit denen, die im Lande wohnen; denn es gibt keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande.
Hosea 4,1
Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden.
Jakobus 1,5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Mängel und Abhilfe
Im heutigen Losungswort geht es um einen Mahnruf Gottes an das Volk Israel. Ihnen warf Gott vor, den Bund mit ihm gebrochen zu haben, was sich nicht nur in Götzendienst zeigte, sondern auch darin, dass sie logen, verfluchten, stahlen und mordeten. Immer wieder erlebe ich, dass bei solchen Texten eine Parallele zur heutigen Zeit gezogen wird, in der ja auch all das vorkommt. Wie sollen wir nun mit solchen Bibelworten umgehen? Sollten Unrecht und Unmoral angeprangert werden?
In diesem Zusammenhang finde ich es sehr interessant, was Gott durch Hosea weiterhin mitteilen ließ: „Doch soll man niemand verklagen noch zurechtweisen, sondern allein dich, Priester, klage ich an.“ (Hos. 4,4) Das erinnert mich sehr an diesen Vers aus dem Neuen Testament: „Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt bei dem Hause Gottes.“ (1.Petr. 4,17) Ich denke, als Christen sollten wir uns davor hüten, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Der Maßstab, den wir an andere anlegen, wird der Maßstab sein, mit dem wir selber gemessen werden.(1)
Bevor wir uns also mit der Verderbtheit und Unmoral der anderen beschäftigen, sollten wir bei uns selbst aufräumen. Dabei werden wir sehr schnell feststellen, dass wir das aus uns heraus gar nicht können. Genau dafür kam Jesus Christus, durch den wir ein völlig neues Leben erhalten.(2) Durch ihn - und nur durch ihn - sind wir nun gerecht und rein. Ohne ihn wären wir immer noch verloren. Und ohne ihn werden wir es nicht schaffen. Da ist kein Unterschied zwischen uns und „der Welt“. Wir brauchen Jesus Christus in jeder Sekunde.
Um diese Spannung zwischen vollbrachter und gelebter Erlösung geht es im Lehrtext. Bei Gott ist schon alles da. Er wartet darauf, dass wir merken, was uns persönlich fehlt. Wenn wir uns dann an ihn wenden, weist er uns nicht zurecht, sondern hilft uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 7,2 (2) Jak. 1,18
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du gnädig und barmherzig bist. Hilf mir, das an andere weiterzugeben, sowohl in dem, was ich sage, als auch in meinen Handlungen. Danke, dass du selbst mir darin helfen willst.
In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 24.02.2023
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen.
Jesaja 55,3
Auf alle Gottesverheißungen ist in Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre.
2. Korinther 1,20
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Neue Bund
Im heutigen Losungswort wird von einem ewigen Bund gesprochen, den Gott mit dem Volk Israel schließen will. Was ist damit gemeint? Nun, als Christ bin ich davon überzeugt, dass es der Neue Bund in Jesus Christus ist, der sich auf die gesamte Menschheit ausweitet. Schon die umgebenden Verse des Losungswortes deuten darauf hin. So z.B.: „Seht her: Ich habe einen Zeugen für die Völker bestimmt, er wird ihr Fürst und Anführer sein.“ (Jes. 55,4) Dieser Zeuge ist kein anderer als Jesus Christus.
In den ersten Versen des Kapitels wird dieser Bund vorgestellt. So heißt es da: „Auf, ihr Durstigen, kommt zum Wasser! Geht los, auch wenn ihr kein Geld habt. Geht, kauft Getreide und esst. Wer kein Geld hat, versorge sich kostenlos mit Korn. Geht hin und besorgt euch Wein und Milch, ihr braucht nicht zu bezahlen.“ (Jes. 55,1) Der Neue Bund ist also voller Geschenke ohne Gegenleistung, wir müssen sie nur annehmen.
Das verändert unter anderem auch unser Verständnis von Buße. Buße bedeutet ja Umkehr. Doch warum kehrt jemand um? Weil sich vor ihm ein Abgrund auftut oder weil er für sein Leben ein besseres Ziel gefunden hat? Jesus Christus predigte: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Matt. 4,17) Auch wenn es ein Gericht Gottes geben wird, der Neue Bund ist nicht das kleinere Übel, um das Gericht zu vermeiden, sondern das größte Glück, weil Jesus Christus unser ein und alles geworden ist. Und als ob das noch einmal unterstrichen werden soll, schrieb der Apostel Paulus an die Korinther, dass sich in Christus alles erfüllt, was Gott den Menschen versprochen hat.
Wer immer an Jesus Christus glaubt, darf erwarten, dass Gott seine Zusagen einhält. Das bedeutet nach meinem Verständnis: Wir dürfen um Heilung, Bewahrung, Hilfe und Segen in der Gewissheit bitten, dass Gott unsere Gebete erhört, auch wenn nicht wir den Zeitpunkt bestimmen. So ist dieser Neue Bund das Schönste, was man sich nur vorstellen kann. Ist uns das bewusst?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Ein Dankgebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für diesen Neuen Bund. Alles, was uns von dir trennte, hast du durch deinen Sohn Jesus weggeräumt. Nun dürfen wir ohne Angst und in großer Zuversicht vor dir leben. Ich danke dir für Jesus Christus. Amen
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