Gedanken zur Losung für Sonntag, den 06.10.2024
Losungswort
Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage.
Jesaja 40,15
Lehrtext
Ist Gott nur ein Gott für Juden? Ist er nicht auch für Menschen aus den anderen Völkern da? Ganz gewiss ist er das!
Römer 3,29
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Nur Mut
„Die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer“, lesen wir im heutigen Losungswort. Eine ältere Glaubensschwester zitierte diesen Vers häufiger, um zum Ausdruck zu bringen, wie winzig wir Menschen gegenüber Gott sind. Tatsächlich galt der Vers aber nicht allen Menschen, sondern Israels Feinden. Das Kapitel, aus dem das Losungswort stammt, beginnt mit folgenden Worten: „Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.“(1) Weiterhin verkündigte Jesaja, dass die Knechtschaft seines Volkes beendet und die Strafe abgegolten ist. Gott wird sie beschützen, und sie werden ihr Land wieder bewohnen. Dagegen wird niemand etwas unternehmen können, denn in Gottes Augen sind die Völker eben „wie ein Sandkorn auf der Waage.“
Diese Botschaft will Mut machen – doch was benötigen wir dazu? Zunächst die Gewissheit, dass der Gott, dem wir vertrauen, alle Macht hat. Weiterhin, dass er für uns ist. Haben wir diese Gewissheit, und können wir unser Leben darauf einstellen? Denn wenn wir befürchten, dass wir Gott egal sind oder er gegen uns ist, macht uns seine Größe eher Angst, als dass sie uns ermutigt.
Interessant ist, was der Lehrtext dazu sagt. Zunächst gelten Gottes Zusagen nicht nur für das Volk Israel: Er ist ein Gott aller Menschen. Das bedeutet allerdings auch, dass sowohl das Gericht als auch das Rettungsangebot Jesu Christi für alle Menschen gelten. Deshalb sollen wir das Evangelium in der ganzen Welt verkündigen, während der jüdische Glaube keinen derartigen Missionsbefehl kennt. Ich sehe das so: Weil der Name des lebendigen Gottes auf Israel liegt, wird dieses Volk seit Jahrhunderten bis heute gehasst und angegriffen.(2) Und weil wir Christen uns zu Jesus Christus und zu seinem Wort bekennen, werden wir oft abgelehnt und in vielen Ländern verfolgt.(3) Deswegen brauchen wir Mut und die Gewissheit, dass der allmächtige Gott für uns eintritt - sowohl im Kleinen wie auch im Großen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jesaja 40,1 [Luther 2017] (2) Jes. 43,1 (3) 2.Kor. 5,18-20
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns mit Gott versöhnt hast. Wer kann gegen uns sein, wenn du für uns bist? Und doch erleben deine Kinder an vielen Orten Verfolgung, und Frieden für Israel scheint in weite Ferne zu rücken. Ich bitte dich, Herr, greife ein. Schütze die Deinen und offenbare dich denen, die dich noch nicht kennen. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
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Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)
Gedanken zur Losung für Samstag, den 05.10.2024
Losungswort
Um deines Namens willen verwirf uns nicht! Lass den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden!
Jeremia 14,21
Lehrtext
Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat.
Römer 11,2
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Nicht verstoßen
Das heutige Losungswort stammt aus einem Gebet Jeremias. Gott hatte ihm offenbart, dass er sich gegen Israel wenden würde. Zu oft hatten sie sich gegen ihn gewendet. So befahl er Jeremia, nicht für dieses Volk zu beten, denn er würde ihre Gebete nicht erhören. Auch die Vorhersagen, dass alles wieder gut wird, würden sich nicht erfüllen, denn sie waren nicht in Gottes Auftrag gesprochen worden. Er würde die Propheten dem Tod preisgeben, ebenso diejenigen, die auf sie gehört hatten.(1)
Wie würden wir auf solch eine Ansage Gottes reagieren? Hat Beten dann überhaupt noch einen Sinn? Interessant ist, wie Jeremia sich hier verhielt. Er hörte nicht auf, für Israel zu beten; ja fast war es so, als ob er mit Gott verhandelte. Und Gott blieb mit Jeremia im Gespräch. Was er darin offenbarte, zerbrach Jeremia fast, denn für seine Generation gab es keine Hoffnung auf Besserung. Stattdessen würden sie Tod oder Gefangenschaft erleiden.(2) Wäre damit alles zu Ende?
Kurz gesagt: Nein. Bei Gott gibt es immer ein Danach. Diesen Gedanken verfolgt auch der Apostel Paulus im Lehrtext: „Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat.“ Sein Ja bleibt ein Ja, auch wenn er nicht zu allem, was seine Kinder tun, ja sagt. Dennoch bleiben sie seine Kinder, selbst dann, wenn sie völlig daneben liegen. Das gilt sowohl für das Volk Israel als auch für alle, die sich zu Jesus Christus halten. Es ist richtig, dass wir uns über die Vergebung durch Jesus Christus freuen dürfen. Es ist jedoch ebenso richtig, dass wir „der Heiligung“ nachjagen sollen, wie es im Hebräerbrief heißt.(3) Das eine hebt das andere nicht auf. Vielmehr ist es wie zwei Klammern, zwischen denen sich unser Leben gestaltet. Geöffnet wird die Klammer durch den Glauben an Jesus Christus, gefüllt wird sie durch das Leben mit ihm. Die Schlussklammer besteht aus Gottes Entschluss, die Seinen nicht zu verstoßen. Er wird es nicht mit Israel tun – und mit uns auch nicht.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 14,10-16 (2) Jer. 15,1-9 (3) Hebr. 12,14
Gebet:
Danke, Vater Gott, dass du durch Jesus Christus zu uns Menschen ja gesagt hast. Durch ihn hast du die Tür zu dir geöffnet. Hilf mir, in deinen Wegen zu gehen. Ich vertraue darauf, dass du mich durch deinen Geist leitest und zurechtbringst, wenn ich in die Irre gehe. Danke, dass ich niemals tiefer als in deine Hand fallen kann. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 04.10.2024
Losungswort
Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?
Psalm 119,82
Lehrtext
Lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Eine besondere Ruhe
Heute gehe ich vom Lehrtext aus. Im Vorfeld wird häufig von einer Ruhe gesprochen, die dem Volk Gottes vorbehalten ist. Wörtlich steht dort: „Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“(1) Diese Ruhe gründet sich offensichtlich auf die Ruhe, die Gott am siebten Tag selbst für sich nahm.(2) Warum aber hatte Gott das Bedürfnis, zu ruhen? Ist er nicht allmächtig? Nun, ich glaube nicht, dass Gott erschöpft war und deswegen ruhen musste. Vielmehr wird hier eine andere Art von Ruhe beschrieben.
Nehmen wir an, ein Künstler malt ein Bild und benötigt dafür viel Zeit. Irgendwann vollendet er sein Werk, betrachtet es, macht noch hier oder dort einen Pinselstrich und schaut sich nun alles voller Genugtuung an. Er ruht von seinem Werk und erlebt dabei Augenblicke des Glücks. Vielleicht lädt er Freunde und Bekannte ein, damit sie sich gemeinsam mit ihm freuen. Die Ruhe, die der Künstler hier erlebt, ist die Freude an einem vollendeten Werk. Ich glaube, um diese Ruhe geht es.
Nun wird im Lehrtext ja nicht von Ruhe gesprochen, sondern davon, freimütig zum Thron der Gnade hinzutreten. Unser Werk ist nämlich noch nicht vollendet – oder besser gesagt: Gott ist mit uns noch nicht am Ende, wir sind noch auf dem Weg. Doch zwei Zusagen machen uns Mut, nicht stehen zu bleiben, sondern weiterzugehen. Zum einen ist Jesus Christus mit uns auf dem Weg. Seine Gnade und Barmherzigkeit helfen uns, Schwierigkeiten, Nöte und Hindernisse zu überwinden. Und zum anderen wartet diese wunderbare göttliche Ruhe auf uns.
Ähnlich erging es wohl auch dem Schreiber des Losungswortes. Er sehnte sich danach, von Gottes Zusagen getröstet zu werden. Ich meine, die Ruhe, die Gott uns in Christus verspricht, ist solch ein Trost. Lasst uns gemeinsam danach streben.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hebr. 4,9-10 [Luther 2017] (2) 1.Mos. 2,2 (3) Hebr. 4,11
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns in deine Ruhe führst. Ich danke dir für die Vergebung meiner Schuld. Ich danke dir für ein neues Leben aus dir. Ich danke dir, dass du uns in dein Wesen hinein veränderst. Und ich danke dir, dass du das gute Werk, das du mit uns begonnen hast, auch vollenden wirst. Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 03.10.2024
Losungswort
Der HERR macht das Wort seines Knechts wahr und vollführt den Rat seiner Boten. Er spricht zu Jerusalem: Du sollst bewohnt sein!, und zu den Städten Judas: Ihr sollt wieder aufgebaut werden!
Jesaja 44,26
Lehrtext
Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.
2. Petrus 1,19
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Das prophetische Wort
„Der HERR macht das Wort seines Knechts wahr und vollführt den Rat seiner Boten“, so beginnt das heutige Losungswort. Damit ist nicht gemeint, dass Gott irgendwelche Anweisungen eines Menschen befolgt, sondern dass er jedes Wort wahr macht, das er zu einem seiner Propheten gesprochen hat. So heißt es, dass er Israel wiederherstellen will. Auch wir in Deutschland feiern heute eine Wiederherstellung, nämlich die Wiedervereinigung unseres Landes – etwas, das lange Zeit unvorstellbar schien.
Nun geht es in den heutigen Bibelversen darum, dass Gott prophetisch durch Menschen spricht. Dieses prophetische Reden oder „prophetische Wort“ ist ein Licht, auf das wir achten sollen. Weshalb ist das so wichtig? Nun, Prophetien bringen Verborgenes ans Licht. Dazu zählen zukünftige Ereignisse und Dinge, die sich dem menschlichen Blick entziehen wie z.B. heimliche Gedanken. Weiterhin Aussagen, was nach dem Tod einmal sein wird und was im Himmel geschieht.
Die wichtigsten Bestandteile unseres Glaubens beruhen auf solchen prophetischen Aussagen. So finden wir im Evangelium zwar historische Berichte, die man vielleicht nachprüfen kann, doch die Kernbotschaft bleibt uns ohne prophetisches Wort verborgen. Woher wissen wir, dass Jesus von Nazareth Gottes Sohn ist? Dass er für unsere Schuld am Kreuz bezahlt hat, dass es einmal ein Gericht Gottes geben wird und das ewige Leben? Wir wissen es, weil wir den Worten Jesu und denen der Propheten und Apostel vertrauen.
Es gibt aber auch Bestätigungen des prophetischen Wortes. Wir finden darin Vorhersagen, deren Erfüllung wir heute schon erkennen können. Das stärkt unseren Glauben, auch weiterhin auf das prophetische Wort zu achten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, heute am 3. Oktober feiern wir ein Wunder, das für viele unvorstellbar war: die Wiedervereinigung Deutschlands. Du hast die vielen Gebete von damals erhört und die Mauern fallen lassen. Dennoch wenden sich immer mehr von dir und deiner Kirche ab. Bitte lass uns alle neu erkennen, dass dein Wort wahr ist. Mach, dass wir neu nach dir fragen, und schenke vielen eine Begegnung mit dir. Erbarme dich der Menschen. Das bitte ich im Namen Jesu Christi, Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 02.10.2024
Losungswort
Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die Wasserquellen leiten.
Jesaja 49,10
Lehrtext
Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!
Johannes 4,15
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gib mir dieses Wasser
Im heutigen Losungswort ist die Rede von einem „Erbarmer“. Wer ist dieser, und über wen erbarmt er sich? Nun, es ist kein anderer als Gott persönlich, der hier dem von ihm auserwählten Diener mitteilt, was er zunächst den Israeliten, dann aber allen Menschen sagen will.(1) Das bedeutet, Gottes Erbarmen geht von Israel hinaus in die ganze Welt, hatte er doch gesagt: „Ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.“(2) Am Leben Jesu Christi, an seinem Tod und seiner Auferstehung sowie der danach entstehenden Gemeinde kann man sehen, wie Gott dieses Versprechen erfüllte.
Gott will sich also allen Menschen als „ihr Erbarmer“ zeigen. Schon als Jesus mit seinen Jüngern durch Israel zog, wurde das immer wieder sichtbar, so auch im Umfeld des heutigen Lehrtextes. Entgegen allen Gewohnheiten hatte Jesus ein Gespräch mit einer samaritanischen Frau begonnen. Da ihr Volk ansonsten von Juden verachtet und gemieden wurde, war diese darüber sehr erstaunt. Doch schnell merkte sie, dass hier mehr als ein gewöhnlicher Mensch war. Er sprach von einem Wasser, das er hatte, und sagte: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“(3) Wie wir im Lehrtext sehen, wollte die Frau dieses Wasser natürlich haben, denn dann müsste sie sich nie mehr um Wasser bemühen. Sie verstand noch nicht, was Jesus wirklich meinte.
Auch uns kann es passieren, dass wir etwas von Gott erwarten, er jedoch etwas anderes für uns plant. Am Anfang sind wir vielleicht enttäuscht. Bleiben wir mit ihm im Gespräch, wird sich mehr und mehr entfalten, was er mit uns vorhat. Vertrauen wir ihm, dass er wirklich ein „Erbarmer“ ist, der für uns sorgt?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jes. 49,1-13 (2) Jes. 49,6 (3) Joh. 4,14
Gebet:
Vater Gott, du weißt, dass ich dir vertrauen will. Hilf mir, das auch dann zu tun, wenn ich Dinge nicht verstehe. Lass mich erleben, wie du mich trägst und beschützt, wenn ich mich fürchte. Leite mich durch die dunklen Täler zu deinen Wasserquellen, damit ich für immer bei dir sein kann. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 01.10.2024
Losungswort
Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern und deinem Namen lobsingen.
Psalm 18,50
Lehrtext
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig!
Offenbarung 15,4
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Es kommt der Tag
„Ich will dir danken, HERR“, schreibt David im heutigen Losungswort. Der Grund war, dass Gott ihn aus großer Not vor all seinen Feinden errettet hatte. Nun wollte David Gottes Güte nicht für sich behalten, sondern dessen Namen unter allen Völkern preisen.
Menschen, die von der Güte Gottes ergriffen sind, können ebenfalls andere anstecken, nach ihm zu fragen. Als ich das erste Mal afroamerikanische Gottesdienste erlebte, fragte ich mich: „Was haben die, was ich nicht habe?“ Einige meiner Freunde meinten damals, der Unterschied bestehe nur in den verschiedenen Kulturen. Das mag so sein, doch ich fand etwas viel Grundlegenderes: Sie hatten Jesus – ich hatte ihn nicht. Sie waren ergriffen von seiner Liebe, seiner Gegenwart, seiner Leitung und seiner Nähe – ich war es nicht. Das machte mich fragend. Und tatsächlich fand ich die Antwort in einem schlichten Gebet, auf das Gott reagierte.
Wenn Gottes Realität in unser Leben kommt, wird alles anders. Im Lehrtext werden Menschen beschrieben, die ihn preisen. Sie sind durch schwerste Zeiten gegangen, haben sogar ihr Leben verloren, weil sie sich zu Jesus Christus bekannten. Wie kommt es, dass sie – wie im Lehrtext beschrieben – Gott im Himmel von ganzem Herzen preisen? Ich denke: Sie hatten jemanden, der sie sowohl im Leben als auch im Leid und sogar im Sterben durchgetragen hat – Jesus Christus.
Manchmal fragen Leute, wie man an einen Gott glauben kann, der so viel Leid zulässt. Doch würde es uns helfen, wenn wir genau wüssten, weshalb Gott Leid zulässt? Hilft uns nicht vielmehr, dass Jesus Christus allezeit bei uns ist? Seine Gegenwart und die Hoffnung auf ein Ende allen Leides trösten uns. Oft greift Gott schon hier ein, wie bei einem David. Doch auch wenn er es nicht tut, kommt der Tag, an dem all unsere Fragen ein Ende finden. Dort werden alle, die in Jesus Christus ihren Erlöser gefunden haben, Gott anbeten und preisen. Sind wir dabei?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet die ersten beiden Strophen des Liedes: „Ewigkeit“
Ich sehne mich nach einem Ort,
wo alles Leid ein Ende hat.
Denn, was ich mit den Augen seh,
kann meine Seele nicht verstehn.
Ich weiß: Du hast den besten Plan,
auf den ich mich verlassen kann.
Auf jedem noch so schweren Weg
schau ich auf das, was nie vergeht.
Die Ewigkeit ist mein Zuhause.
Du hast sie mir ins Herz gelegt.
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich,
dass meine Seele ewig lebt.
Und diese Hoffnung wird mich tragen,
bis ich dir gegenüber steh.
Songwriter: Mia Friesen / Niko Nilkens
Gedanken zur Losung für Montag, den 30.09.2024
Losungswort
Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?
2. Samuel 2,26
Lehrtext
Jesus sprach: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.
Matthäus 26,52
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Ist Frieden möglich?
Die heutigen Bibelverse haben nichts an Aktualität verloren. Der Hintergrund zum Losungswort war ein Bruderkrieg in Israel zwischen den Anhängern Sauls und denen Davids. Nachdem schon viele gefallen waren, traf der Feldhauptmann Davids, Joab, auf Abner, den Feldhauptmann von Sauls Sohn. Da rief Abner Joab zu: „Soll denn das Schwert ohne Ende fressen?“ Joab hörte auf Abner und ließ die Waffen schweigen.
Schon damals merkten die beiden Heeresführer, dass in einem Krieg am Ende alle Verlierer sind. Das gilt, wie ich es feststelle, bis heute. So wurde z.B. im Zweiten Weltkrieg der Aggressor Deutschland zwar besiegt, doch auch die Siegesmächte mussten Millionen von Toten beklagen. Am Ende steht immer unsagbares Leid.
Sehr aufschlussreich sind die Worte Jesu Christi im Lehrtext. Er sagte sie, als eine Schar bewaffneter Leute ihn gefangen nehmen wollte. Einer seiner Jünger wollte ihn verteidigen und schlug dem Knecht des Hohenpriesters ein Ohr ab. Doch Jesus sagte: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.“ Danach heilte er den Knecht.
Gewöhnlich rechtfertigen wir eine kriegerische Handlung, wenn sie der Verteidigung dient. Jesus dagegen ging es nicht um solch eine Rechtfertigung. Er schaute auf das, was am Ende dabei herauskommt. „Soll man sich denn nun einfach überfallen lassen? Hat man nicht das Recht, sich zu wehren?“ Ich meine: Ja, man hat es, doch es verhindert nicht großes Leid auf beiden Seiten. Es bewirkt auch nicht, dass der Hass zwischen Siegern und Besiegten aufhört.
Ich muss gestehen, dass ich keine Lösung für dieses Problem finde. Doch eines wird mir anhand der heutigen Verse neu klar: Wir Menschen sind zutiefst erlösungsbedürftig. Das Opfer Jesu Christi am Kreuz und die Erlösung von unserem alten Wesen ist der einzige Weg, der zu einem wirklichen Frieden führt. Wollen wir ihn gehen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ohne dich wird es keinen Frieden geben. Ich stehe oft hilflos vor all der Gewalt, die schier nicht enden will. Ich bitte dich von ganzem Herzen, dass so viele Menschen wie möglich dich in ihrem Herzen aufnehmen. Verändere uns von innen her und erlöse uns von dem Bösen. Komme mit deinem Friedensreich, darum bitte ich dich. Amen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 29.09.2024
Losungswort
Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst.
3. Mose 19,34
Lehrtext
Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.
Kolosser 3,11
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Was zählt
Im heutigen Losungswort lesen wir eine unmissverständliche Aufforderung Gottes an die Israeliten, Fremde nicht anders zu behandeln als sich selbst. Die Begründung lautete: „… denn ihr seid selbst Fremde gewesen im Land Ägypten. Ich bin der HERR, euer Gott.“(1) Sagt Gott so etwas auch zu uns? Wenn es so ist, steckt in solch einer Aufforderung angesichts der Stimmung in unserer Gesellschaft in Bezug auf Fremde echter Zündstoff. Nun gab es bei den Israeliten durchaus Regelungen, wie das praktisch aussehen sollte. Für Fremde wie für Israeliten galt dasselbe Recht, auch mit allen strafrechtlichen Konsequenzen.(2) Was heißt das aber für uns?
Im Lehrtext finden wir eine Aussage des Apostels Paulus, die jenseits von Volkszugehörigkeit und Nationalitäten ansetzt. Was zählt, ist Christus, der alles in allen ist. Dabei nennt Paulus Volksgruppen, die eben nicht unter dem mosaischen Gesetz standen, eine andere Sprache hatten und aus anderen Kulturen stammten. Selbst wenn man nun sagt: „Naja, aber sie waren wenigstens Christen“, sollte uns klar sein, dass das Miteinander für alle eine große Herausforderung darstellte. Niemand wird als Christ geboren. Je nachdem, in welchem Umfeld wir aufwachsen, erhalten wir die Chance, uns für Christus zu entscheiden, früher oder später.
Es geht also nicht in erster Linie darum, wo wir herkommen, sondern ob wir in Christus leben wollen. Dazu gehört auch, andere anzunehmen, wie Gott uns angenommen hat. Deshalb schreibt Paulus: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“(3) Denn Gott will seine Liebe durch seine Kinder sichtbar werden lassen. Wollen wir das auch?
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) 3.Mos. 19,34 (Zürcher Bibel) (2) 3.Mose 24,16-22 (3) Kol. 3,12-13 (Luther 2017)
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass jeder Mensch zu dir kommen darf. Du hast die Welt so sehr geliebt, dass du deinen Sohn für uns gabst. Hilf mir, mein Leben so zu führen, dass du darin sichtbar wirst. Danke, dass ich mit all meinen Nöten und Ängsten zu dir kommen darf. Du siehst, was mich im Umgang mit anderen überfordert. Erfülle mich mit deinem Geist, sodass ich das tue und sage, was dir gefällt. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 28.09.2024
Losungswort
Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser.
Psalm 19,15
Lehrtext
Maria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Lukas 2,19
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Vom Reden und Hören
Im heutigen Losungswort denkt David unter anderem über Gottes Gebote nach. „Sie sind köstlicher als Gold“;(1) außerdem warnen sie einen vor Fehltritten, wenn man auf sie achtet. Doch David geht noch weiter und sagt: „Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!“(2) Offensichtlich gibt es Sünden, die uns nicht bewusst sind. Deshalb brauchen wir Gottes Hilfe, um das Richtige zu sagen und aus reinem Herzen zu handeln. David hält Gott sein Herz hin und wünscht sich, dass dieser dort hineinschaut. Diese Gesinnung ist, wie ich meine, auch gut für uns.
Nun spricht David von der „Rede“ seines Mundes. Wenn wir mit anderen reden, sollten wir zwei Dinge bedenken. Erstens: Mit welcher Gesinnung rede ich? Meine ich etwas anderes als das, was ich sage – verbirgt sich also hinter meinen Worten eine versteckte Absicht? Und zweitens: Werde ich von meinem Gegenüber verstanden? Häufig meinen Menschen, die etwas sagen, dass sie inhaltlich verstanden wurden. Doch das ist nicht immer der Fall. So habe ich schon häufiger erlebt, dass jemand aus meiner Predigt etwas zitiert, das ich nicht gesagt habe. Wir Menschen neigen dazu, Sätze zu vervollständigen, bevor sie zu Ende gesprochen wurden. Und manchmal vervollständigen wir sie falsch, hören aber nicht weiter zu, weil wir meinen, sie ja richtig verstanden zu haben.
Im Lehrtext lesen wir etwas Erstaunliches über Maria. Das, was ihr von den Hirten erzählt wurde, bewegte sie in ihrem Herzen. Heute würde man sagen, sie reflektierte das Gesagte. Wenn wir das tun, so fragen wir mitunter noch einmal nach, ob wir das eine oder andere auch richtig verstanden haben. Das gilt auch für das, was Gott uns in seinem Wort mitteilt. Oft frage ich ihn, was er mir durch sein Wort sagen will. Und tatsächlich erkenne ich plötzlich Zusammenhänge, die ich vorher nicht gesehen hatte. Es lohnt sich, wie ich meine, die Bibel betend zu lesen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute ein kurzes Lied:
Lass die Worte meines Mundes
und das Sinnen meines Herzens
wohlgefällig sein vor dir, o Herr!
O Herr, meine Stärke! O Herr, mein Leben!
Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 27.09.2024
Losungswort
Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe.
Jesaja 65,18
Lehrtext
Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.
1. Timotheus 4,4-5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Was Gott geschaffen hat
Um was geht es im heutigen Losungswort, worüber wir uns freuen dürfen? Einen Vers zuvor spricht Gott: „Sieh! Ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde – kein Mensch wird noch an das Vergangene denken, niemand wird es sich zu Herzen nehmen.“(1) Es geht um die neue Schöpfung. Unsere Freude ist also eine Vorfreude auf das, was Gott für uns bereithält.
Nun fällt mir auf, dass etliche Christen, denen es hier gut geht, sich nur wenig auf die neue Schöpfung freuen. Müssen wir also erst eine Leidenszeit erleben, um uns auf Gottes neue Welt zu freuen? Nun, im Brief an die Römer schreibt der Apostel Paulus unter anderem: „Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden.(“2) Demzufolge sollen wir am Schicksal unserer Glaubensgeschwister, ja im Grunde genommen am Schicksal aller Menschen Anteil nehmen. Es geht also nicht nur darum, ob es uns gerade gut geht, sondern wie es den Menschen in dieser Welt geht. Wenn wir das tun, sehnen wir uns mit ihnen nach Frieden, Gerechtigkeit, nach einem Ende von Angst, Leid und Tod – alles Dinge, die Gott uns in seiner neuen Schöpfung verspricht.
Der Lehrtext bezieht sich auf die jetzige Schöpfung – speziell auf das, was wir essen. Die Frage war, ob es Speisen gibt, die uns von Gott verboten sind. Im mosaischen Gesetz wurden nämlich etliche Tiere, wie z.B. Schweine, als unrein bezeichnet. Ihr Fleisch durfte man nicht essen. Das wurde im Neuen Testament zwar nicht aufgehoben, doch Gott sagte zu Petrus in einer Vision: „Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein.“(3) Gott macht Unreines rein, wenn es – wie es im Lehrtext steht – mit Gebet und Danksagung empfangen wird. Können wir diese geistliche Reinigung auch auf andere Bereiche des Lebens beziehen, wenn wir aufrichtig und mit reinem Gewissen Gott im Gebet dafür danken? Ich denke, es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 65,17 (Neues Leben Übersetzung) (2) Röm. 12,15 (Luther 2017) (3) Apg. 10,15 (Luther 2017)
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für die Freiheit, die du uns in Jesus Christus schenkst. Du hast mein Leben gereinigt, nun stehe ich ohne Schuld vor dir. Bewahre mich aber davor, diese Freiheit falsch zu nutzen. Behüte mich auch davor, die Menschen um mich herum und vor allem meine Glaubensgeschwister zu vergessen. Gemeinsam mit ihnen sehne ich mich nach deiner neuen Schöpfung und danke dir, dass sie in uns schon begonnen hat. Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 26.09.2024
Losungswort
Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.
Psalm 40,9
Lehrtext
Jesus sprach zu dem Gesetzeslehrer: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.
Matthäus 22,37-39
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Ins Herz geschrieben
Im heutigen Losungswort lesen wir etwas über Gottes Willen und sein Gesetz. David, der Verfasser, sagt von sich, dass er Gottes Gesetz in seinem Herzen trägt. Was man im Herzen trägt, ist einem wertvoll. Davids Aussage weist darauf hin, dass er Gottes Willen, der ja im Gesetz zum Ausdruck kommt, einen zentralen Platz in seinem Inneren gab. Für ihn waren Gottes Gebote keine Last, sondern etwas, das ihn mit Freude erfüllte.
Im Vorfeld zum Lehrtext versuchten verschiedene Gruppierungen, Jesus Christus durch Fangfragen zu Fall zu bringen. So wollten die Pharisäer wissen, ob man denn dem Kaiser Steuern zahlen müsse.(1) Die Sadduzäer hingegen konstruierten einen recht absurden Fall zum Leben nach dem Tod.(2) Jesu Antworten konnten sie jedoch nichts entgegensetzen. Schließlich kam ein Gesetzeslehrer zu Jesus und fragte ihn nach dem höchsten Gebot. Die Antwort finden wir im Lehrtext: Gott von Herzen zu lieben und den Nächsten wie sich selbst.
Nun gibt es Menschen, die sagen: „Gott kann ich lieben, die Menschen jedoch sind zu böse.“ Andere wiederum meinen: „Mit Gott kann ich nichts anfangen. Letztlich kommt es darauf an, sich anderen gegenüber vernünftig zu benehmen.“ Und dann hört man gelegentlich auch: „Ich kann andere erst dann lieben, wenn ich mich selbst liebe.“ Ich denke jedoch, wenn jemand meint, sich nicht lieben zu können, aber ständig mit sich selbst beschäftigt ist, so ist dies auch eine Form der Liebe.
Was ist uns ins Herz geschrieben? Man kann die Liebe zu Gott nicht von der Liebe zum Nächsten trennen,(3) ebenso die Nächstenliebe nicht einfach von der Liebe zu Gott.(4) Es geht dabei nicht um Emotionen, sondern vielmehr um das, was für uns wertvoll ist. Gott schenke uns die Liebe zu ihm und zu unserem Nächsten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 22,17-22 (2) Matth. 22,23-33 (3) 1.Joh. 4,20-21 (4) Matth. 25,34-40
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 25.09.2024
Losungswort
Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?
Jeremia 32,27
Lehrtext
Als die Jünger Jesus sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.
Matthäus 28,17-18
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Alle Macht
Der Prophet Jeremia, von dem das heutige Losungswort stammt, war von König Zedekia unter Arrest gesetzt worden. Diesem gefiel nicht, dass Jeremia sagte, der König von Babel werde Jerusalem erobern. Zedekia drang auf eine positive Botschaft, eine Ermutigung zum Sieg, doch Jeremia war nur bereit, Gottes Reden weiterzugeben. Es gibt ja Leute, die Gefallen daran finden, anderen mit Gottes Gericht zu drohen. Nicht so Jeremia – er litt selbst darunter und fing an, Gott um Gnade zu bitten. Das Losungswort ist Gottes Antwort, denn er zeigte Jeremia, dass er die Bewohner Jerusalems wegen ihres Götzendienstes sowohl in die Hände der Chaldäer geben als auch von dort zurückführen kann. Ihm ist nichts unmöglich.
Dass Gott nichts unmöglich ist, ist eine Tatsache, ob jemand das nun glaubt oder nicht. Genauso verhält es sich mit den Worten Jesu im Lehrtext. Nicht Menschen gaben ihm die Macht im Himmel und auf Erden, sondern Gott selbst. Welche Rolle spielt denn dann unser Glaube? Nun, wer den Worten Christi und Gottes glaubt, der richtet sein Leben danach aus. Zweifelt jemand daran, dass es Gott gibt, wird er bzw. sie nicht damit rechnen, sich einmal vor ihm verantworten zu müssen. Auch bleibt diesem Menschen die Hilfe und Gnade Gottes verschlossen.
Im Lehrtext lesen wir, dass einige zweifelten. Gewiss zweifelten sie nicht an Gottes Existenz. Sie misstrauten wohl eher der Tatsache, dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden war. Vielleicht war das gar nicht Jesus, der gerade mit ihnen sprach. Vielleicht war er auch nie wirklich gestorben. Zweifel hat viele Varianten. Vertrauen wir allerdings den Worten Jesu, dürfen wir in jeder Lebenssituation wissen, dass unser Erlöser lebt und ihm kein Ding unmöglich ist. Unsere Hoffnung läuft nicht ins Leere, unsere Gebete werden gehört und unser Glaube bleibt nicht ohne Wirken Gottes.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich glaube dir. Was du uns in deinem Wort mitteilst, ist die Wahrheit - und doch kommen auch immer wieder Zweifel in mir hoch. Bitte bestätige dein Wort und schenke mir neue Erfahrungen mit dir. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 24.09.2024
Losungswort
Gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Völkern.
Jesaja 61,11
Lehrtext
Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf‘s in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen.
Lukas 13,18-19
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Es beginnt im Kleinen
Im heutigen Losungswort erklärt der Prophet Jesaja, wie Gott Gerechtigkeit in dieser Welt aufrichten will. Eigentlich sehnt sich jeder Mensch nach Gerechtigkeit. Doch in der Realität findet genau das Gegenteil statt. Ein Unrecht erzeugt das nächste, und Frieden scheint weit entfernt zu sein. Wie viele Systeme und Philosophien sind schon ausprobiert worden, um die Welt ein wenig gerechter zu machen. Wie oft wollte man Frieden schaffen und fand keine andere Lösung, als dies durch Gewalt zu erreichen. Ist Gerechtigkeit am Ende nur eine Illusion?
Ich glaube das nicht. Sie kommt nur anders, als viele denken: Sie kommt von innen und beginnt fast unscheinbar klein. Gott schafft weder ein neues System noch erzwingt er Frieden unter den Menschen – er packt das Problem bei der Wurzel: Er macht den Menschen neu. Im Losungswort und im Lehrtext ist von einem Samen die Rede, der klein ist, aber zu einem großen Gewächs wird. Ich möchte es einmal so beschreiben: Wenn jemand das Evangelium hört und im Herzen glaubt, ist dieses wie ein Same, aus dem neues Leben entsteht.
Nun weiß ich, dass manch einer nicht glauben kann, dass allein das Wort Gottes die Welt verändern kann. Ich denke, viele unterschätzen die Kraft des Wortes Gottes, während menschliche Worte oft überschätzt werden. Drohungen, Theorien, Zukunftsprognosen oder Worte von Mächtigen und Experten prägen unser Leben. Doch all diese Worte sind nicht so mächtig wie das Wort Gottes, das wie ein kleiner Same in unser Herz fällt.
Was bedeutet das für uns? Im Propheten Sacharja heißt es: „Denn wer hat die kleinen Anfänge verachtet?“(1) Auch wir sollten die kleinen Anfänge nicht missachten. Gott kann etwas Großes daraus erwachsen lassen. Nehmen wir sein Wort ernst, so kann Gerechtigkeit aufgehen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Sach. 4,10
Als Gebet heute das Lied: „Ins Wasser fällt ein Stein“
Ins Wasser fällt ein Stein
ganz heimlich, still und leise.
Und ist er noch so klein,
er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe
in einen Menschen fällt,
da wirkt sie fort, in Tat und Wort
hinaus in unsre Welt.
Ein Funke, kaum zu sehen,
entfacht doch helle Flammen.
Und die im Dunkeln stehn,
die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
in einem Menschen brennt,
da wird die Welt, vom Licht erhellt.
Da bleibt nichts, was uns trennt.
Text: Manfred Siebald
Gedanken zur Losung für Montag, den 23.09.2024
Losungswort
Der HERR lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Psalm 98,2
Lehrtext
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Matthäus 5,6
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Hunger nach Gerechtigkeit
Gerechtigkeit – ein Thema, das Menschen immer wieder bewegt, ganz besonders dann, wenn man etwas ungerecht findet. Doch was bedeutet eigentlich Gerechtigkeit? Dass alle dasselbe bekommen? Demnach wäre es ungerecht, wenn jemand im Lotto gewinnt und alle anderen nicht. Dass alle dasselbe tun müssen? Was ist dann mit denen, die das gar nicht können? Zudem kommt unsere Vorstellung von Gerechtigkeit oft schnell an ihre Grenzen, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Ausnahmen sind dann nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
Im Losungsvers ist von Gottes Gerechtigkeit die Rede. Diese geht über jedes menschliche Regelwerk hinaus, da sie mit etwas verknüpft ist – nämlich mit seinem „Heil“. Gottes Gerechtigkeit steht also nicht für sich allein, sondern zeigt sich in der Verbindung mit seiner Hilfe zur Errettung und Erlösung. Wollte man das mit unseren Gesetzen vergleichen, die ja für Recht und Gerechtigkeit sorgen sollen, ist das fast so, als wäre darin nicht nur eine mögliche Strafe, sondern auch eine Begnadigung enthalten.
Genau das ist tatsächlich die erstaunliche Botschaft des Evangeliums: Gott kommt, um Gericht zu halten – und schickt zuvor seinen Sohn, um uns zu retten. In Verbindung mit dem Sohn Gottes – Jesus Christus – empfangen wir nicht nur Gottes „Heil“, sondern auch „seine Gerechtigkeit“. Das bedeutet, dass wir keine Angst mehr vor Gottes Gericht haben müssen.(1)
Im Lehrtext verspricht Jesus denen, die „nach der Gerechtigkeit“ hungern und dürsten, dass sie satt werden sollen. Jeder Mensch wird sich einmal vor Gott verantworten müssen, und zwar nicht nach seinen eigenen Regeln, sondern nach Gottes Gerechtigkeit. Wohl dem, der dann seine Hoffnung auf Jesus Christus gesetzt hat, der von sich sagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Joh. 6,35) Bei ihm finden wir Gerechtigkeit und Gnade.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Joh. 5,24
Gebet:
Herr Jesus Christus, danke, dass du uns das Reich Gottes so nahe gebracht hast. In dir können wir sowohl Gottes Gerechtigkeit als auch seine große Liebe und Barmherzigkeit erfahren. Was Menschen unmöglich war und ist, wurde durch dich möglich. Schenke es, dass noch viele Menschen vom Rettungsangebot des Vaters erfahren und es annehmen. Amen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 22.09.2024
Losungswort
Er wird der Friede sein.
Micha 5,4
Lehrtext
Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.
1. Petrus 3,9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Friede Christi
Der vollständige Losungsvers von heute lautet in der „Hoffnung für alle“-Bibel: „Er bringt Frieden! Wenn die Assyrer unser Land überfallen und in unsere Festungen eindringen wollen, bieten wir viele mächtige Führer gegen sie auf.“(1) Demnach bedeutet Frieden die Fähigkeit, sich verteidigen zu können. Ist das der Frieden, den uns Jesus Christus bringt?
Nun, der Prophet Micha kündigt im Losungswort den Messias, also Jesus Christus an. Hatte denn Jesus jemals das Ziel, Israel militärisch starkzumachen? Ich glaube das nicht. Jesus predigte von einem anderen Reich, dem Reich Gottes. Doch auch dieses Reich hat Feinde,(2) und auch hier muss gekämpft werden – jedoch nicht gegen Menschen. So schrieb der Apostel Paulus: „Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.“(3) Wir verteidigen uns also nicht auf menschliche Weise, sondern indem wir den Aussagen des Evangeliums Jesu Christi vertrauen.(4)
Nach meinem Verständnis bezieht sich das Losungswort auf das Reich Gottes. Darauf bezieht sich ebenfalls der Lehrtext. Hier können wir unseren geistlichen Feind erkennen: Warum reizt es uns manchmal, Böses mit Bösem und Beleidigungen mit Beleidigungen zu vergelten? Weil es eine Kraft gibt, die uns dazu treiben will: unser sündiges Wesen. Dieses wiederum wird von den oben beschriebenen unsichtbaren Mächten befeuert. Bestimmte Gedanken, Enttäuschung oder gar Wut scheinen sich dann in uns festzubrennen.
Genau daraus kann uns das Evangelium retten. Es erinnert uns an unsere wahre Berufung, nämlich zu segnen, weil auch wir von Gott Segen ernten. Vor allem aber ist der Geist Christi in uns stärker als jede andere Macht.(5) Christus gemäß zu leben, erfordert Überwindung und Kraft, doch mit ihm wird es uns gelingen. Sein Friede ist stärker als der Unfriede in der Welt und in uns.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Mich. 5,4 (Hfa) (2) Matt. 13,24-25 (3) Eph. 6,12 (Hfa) (4) Eph. 6,14-17 2.Kor. 10,3-5 (5) 1.Joh. 4,4
Als Gebet heute die ersten beiden Strophen von: „Wenn Friede mit Gott“
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.
Wenn Satan mir nachstellt und Bange mir macht,
so leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
ich bin rein durch das Blut meines Herrn.
Text: Horatio Gates Spafford (*1828 ✝1888)
Übersetzung: Theodor Kübler (*1832 ✝1905)
Gedanken zur Losung für Samstag, den 21.09.2024
Losungswort
Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut.
Sprüche 15,13
Lehrtext
Er zog seine Straße fröhlich.
Apostelgeschichte 8,39
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Eine Straße der Zuversicht
Das Buch der Sprüche aus dem Alten Testament enthält viele Lebensweisheiten. Eine davon finden wir im heutigen Losungswort. In ihm geht es um die Frage: „Durch was entsteht Freude?“ Und umgekehrt: „Was macht einen Menschen mutlos?“ Die Antwort lautet: „Unser Herz ist die Ursache für Freude, aber auch für Mutlosigkeit.“
Daraus schließe ich, dass man einem Menschen weder Freude noch Mut verordnen kann. Was aber bringt unser Herz dazu, fröhlich oder bekümmert zu sein? Nun, das hat meines Erachtens etwas damit zu, womit sich unser Herz verbindet. Sind es Wünsche an das Leben, so macht es uns fröhlich, wenn sie sich erfüllen, und traurig oder gar mutlos, wenn es nicht so ist.
Ich glaube, es gibt eine Freude, die nicht davon abhängig ist, wie viel sich von unseren Wünschen erfüllt. Sie hat ihre Quelle in der Verbindung mit Jesus Christus. Manchmal vergleiche ich die Auswirkungen dieser Verbindung mit einem Meer. Oben tobt vielleicht ein Sturm mit riesigen Wogen, die das Wasser aufwühlen. Je tiefer wir aber in das Wasser eintauchen, desto mehr erleben wir Ruhe und tiefen Frieden. Der Sturm verliert seinen Schrecken. In Jesus Christus finden wir eine Freude, die tiefer sitzt als alles, was uns gerade bewegt.
Im Lehrtext lesen wir von einem Kämmerer aus Äthiopien. Er war gerade an Jesus Christus gläubig geworden und hatte sich taufen lassen. Nun zog er fröhlich seine Straße. Jesus sagte einmal: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“(1) Das „A“ hatte der Kämmerer erlebt. Schon das ist ein Grund zur Freude. Doch was erwartet ihn am Ende seiner Straße? Es wird das „O“ sein – ebenfalls Jesus Christus. Was immer den Kämmerer in Äthiopien erwartete, Ehre oder Ablehnung, Freude oder Trauer – am Ende erwartet ihn Jesus. Dieses innere Wissen vermittelt uns eine Freude, die nie vergeht. Ja, auch wir können so fröhlich unsere Straße ziehen, egal, was auf dem Weg passiert.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Offb. 22,13 (LUT2017)
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du der Anfang und das Ende bist. Du bist auch mittendrin und gehst mit uns den Weg, den du für uns bestimmt hast. Ich bitte dich: Erfülle uns täglich neu mit deiner Freude, dass auch wir fröhlich auf der Straße ziehen können, die du für uns vorgesehen hast. Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 20.09.2024
Losungswort
Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9,8-9
Lehrtext
Wir haben nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
1. Korinther 8,6
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Durch ihn
Im heutigen Losungswort aus dem Buch Hiob sehen wir Gott als den Schöpfer und Beherrscher des Universums. Nichts und niemand – davon war Hiob fest überzeugt – konnte Gott etwas entgegensetzen. Da Hiob aber furchtbare Dinge geschehen waren, haderte er in einem gewissen Sinne damit, gegenüber diesem allmächtigen Gott gar keine Chance zu haben. So sagte er: „Er lässt mich nicht Atem schöpfen, sondern sättigt mich mit Bitternis. Geht es um Macht und Gewalt: Er hat sie. Geht es um Recht: Wer will ihn vorladen?“ (Hiob. 9,18-19) Gottes Allmacht hat also auch etwas Erschreckendes.
Zurzeit sehen viele mit Sorgen auf die Überflutungen im Osten. So erhielten wir eine Leserzuschrift mit der Frage: „Was sagen Sie denen, die alles durch das Wasser verlieren oder verloren haben?“ Tatsächlich glaube ich, in solch einem Fall sind in erster Linie nicht Worte gefragt, sondern praktische Hilfe, wenn es uns möglich ist. Sind wir weiter entfernt, können wir vielleicht mit Geld- oder Sachspenden helfen. Was wir jedoch immer können, ist beten. Doch genau hier hemmen uns vielleicht Zweifel. Meint Gott es wirklich mit allen Menschen gut? Wenn ja – warum lässt er dann so etwas zu? Gebet erscheint dann irgendwie angesichts der Nöte plötzlich schwach und unbedeutend. „Es geschieht ja sowieso, was Gott will, sei es nun gut oder schlecht.“
Auch Hiob hatte solche Gedanken. Dennoch hielt er an Gott fest, ja er klammerte sich geradezu an ihn, allen widrigen Umständen zum Trotz. Auch der Apostel Paulus, von dem der Lehrtext stammt, stand immer wieder vor großen Herausforderungen. Umso wichtiger ist sein Statement: „Wir haben nur einen Gott, den Vater, … und einen Herrn, Jesus Christus.“ Denn durch Christus hält der Vater für seine Kinder auch in größten Schwierigkeiten einen Weg bereit.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
Als Ermutigung und Gebetsinspiration heute zwei Bibelzitate:
Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen. (Jes. 43,2)
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? (Röm. 8,31-32)
Danke, Vater, für dein Wort, das in Jesus Christus zu uns kam. Im Vertrauen auf dich bitten wir für die Menschen, die gerade von Überschwemmungen betroffen sind: Herr, erbarme dich. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 19.09.2024
Losungswort
HERR, geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.
Psalm 143,2
Lehrtext
Jesus sprach zu der Frau: Dir sind deine Sünden vergeben. Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!
Lukas 7,48.50
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Was Gnade bewirkt
Im heutigen Losungswort bittet David Gott darum, ihm gnädig zu sein. Ihm war nämlich klar, dass vor Gott „kein Lebendiger gerecht“ ist. Wie sich das im Leben abspielt, erfahren wir im Umfeld des Lehrtextes.
Es beginnt damit, dass Jesus bei Simon, einem Pharisäer, zum Essen eingeladen war. Als alle zu Tisch lagen, kam von hinten eine Frau – wahrscheinlich eine ortsbekannte Prostituierte – und fing an, Jesu Füße mit ihren Tränen zu benetzen, sie zu küssen, mit ihren Haaren abzutrocknen und dann zu salben. Simon war empört, dass Jesus so etwas zuließ. Doch dieser erzählte ihm ein Gleichnis: „Ein Mann lieh zwei Leuten Geld - dem einen fünfhundert Denare und dem anderen fünfzig. Als keiner der beiden ihm das Geld zurückzahlen konnte, erließ er ihnen ihre Schulden. Wer von den beiden liebte ihn danach wohl mehr?“ Simon antwortete: „Ich denke, der, dem er mehr geschenkt hat.“ Darauf sagte Jesus, dass diese Frau alles getan hatte, was Simon unterlassen hatte: Ihm Wasser anzubieten, um die Füße zu waschen, ihm einen Begrüßungskuss zu geben und sein Haupt mit Öl zu salben. Dann sagte Jesus etwas Erstaunliches: „Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben worden, darum hat sie mir viel Liebe erwiesen. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ Erst danach sprach Jesus der Frau Vergebung zu.
Wie konnte die Frau wissen, dass ihr vergeben wurde, bevor Jesus es ihr zusprach? Ihre Aktion war ja nicht eine Bitte um Vergebung, sondern ein Akt der Dankbarkeit. Ich stelle mir die Gnade Gottes wie ein Haus vor: Wenn man es betritt, weiß man, dass einem vergeben wurde. Doch mitten in dem Haus ist Jesus, durch den diese Gnade erst möglich wurde. Dass die Frau alles daran setzte, Jesus zu danken, kann ich gut verstehen. Wer wirklich die Gnade Gottes empfangen hat, kann meines Erachtens nicht anders, als den zu lieben, von dem diese Gnade kommt. Geht uns das auch so?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir von ganzem Herzen. In deiner Gegenwart wurde mir bewusst, dass ich nicht der bin, der ich zu sein meinte. Bei dir erkannte ich meine Schuld, und bei dir fand ich Vergebung. Danke, Jesus! Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 18.09.2024
Losungswort
Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen.
4. Mose 24,17
Lehrtext
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.
Offenbarung 22,16
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Jesus: Gott und Mensch
Die heutigen Bibelverse handeln von Jesus Christus – genauer gesagt, wer Jesus eigentlich ist. In der Vorgeschichte zum Losungswort ging es zunächst nicht um eine Ankündigung des Messias. Vielmehr hatte Balak, der König der Moabiter, den Propheten Bileam gerufen, um Israel zu verfluchen. Dies war Bileam aber nicht möglich. Stattdessen segnete er Israel. Als Balak nun Bileam nach Hause schicken wollte, prophezeite dieser ungefragt, was in ferner Zukunft auf Balaks Volk zukommen würde: Ein Herrscher solle in Israel aufstehen, der über Israel hinaus herrschen werde. „Er wird die Moabiter tödlich treffen, die ganze Sippe Sets wird er vernichten.“ (4.Mos. 24,17c), so die Fortsetzung des Losungswortes.
Nun ist es so, dass biblische Prophezeiungen sich oft mehrfach erfüllen. Manchmal erfüllen sie sich zu Beginn nur zum Teil und erst später vollständig. So verstehe ich auch Bileams Prophezeiung. Tatsächlich besiegte der spätere König David die Moabiter und machte sie tributpflichtig. Man kann diese Prophezeiung aber auch auf Jesus Christus, den „Sohn Davids“, beziehen. Er ist der Stern aus Jakob, das Zepter aus Israel – der König der Juden. Auch Moab bekommt hier eine andere Bedeutung. Jesu Herrschaft richtet sich nämlich nicht gegen ein spezielles Volk, sondern gegen alles, was sich gegen Gott, dessen Sohn und sein Volk aufbäumt. Dafür war Balak ein Repräsentant.
Bei aller Übertragung aber bleibt „der Stern aus Jakob“ ein echter Mensch. Genauso stellt sich Jesus auch in der Offenbarung vor. Sie lässt uns in die für uns unsichtbare Welt des Himmels sehen, wie der auferstandene Jesus sich dort zu seinem Menschsein bekennt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Gottes Sohn nicht nur Mensch war, sondern immer noch Mensch und Gott zugleich ist. Das bedeutet: Jesus ist immer noch einer von uns! Was für eine Botschaft – was für ein Gott!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Inspiration zum Gebet habe ich heute folgende Bibelverse:
Da Gottes Kinder Menschen aus Fleisch und Blut sind, wurde auch Jesus als Mensch geboren. Denn nur so konnte er durch seinen Tod die Macht des Teufels brechen, der Macht über den Tod hatte.
Nur so konnte er die befreien, die ihr Leben lang Sklaven ihrer Angst vor dem Tod waren.
Wir wissen ja, dass Jesus kam, um den Nachkommen Abrahams zu helfen, nicht den Engeln.
Deshalb musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er vor Gott unser barmherziger und treuer Hoher Priester werden konnte, um durch sein Opfer die Menschen von ihrer Schuld zu befreien.
Da er selbst gelitten und Versuchungen erfahren hat, kann er denen helfen, die in Versuchungen geraten.
(Hebr. 2,14-18)
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 17.09.2024
Losungswort
Du krönst das Jahr mit deinem Gut.
Psalm 65,12
Lehrtext
Gott hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.
Apostelgeschichte 14,17
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Spuren des Segens
Der Vers, aus dem das heutige Losungswort stammt, lautet vollständig: „Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Segen.“ (Ps. 65,12) Wenn Gott segnet, hinterlässt es nicht nur einen Hauch, den man kaum wahrnehmen kann. Seine Spuren „triefen“. Ich stelle mir das vor wie einen warmen Regen, der auf uns fällt, an uns herabfließt und tropft, sodass er Spuren auf der Erde hinterlässt.
Nun ist es manchmal so, dass Gottes Segen anderen Kräften zugeschrieben wird. So reden manche von der Natur oder von Evolution, als wären sie lebendige Wesen oder gar eine Gottheit. Der Apostel Paulus erlebte im Vorfeld zum Lehrtext, wie er von den Bewohnern einer Stadt für Hermes, einen griechischen Gott, gehalten wurde, nachdem durch ihn eine Heilung geschehen war. In seinem Begleiter Barnabas sahen die Menschen sogar ihren höchsten Gott, Zeus. So wollten sie den beiden Opfer bringen.(1) Sie verstanden nicht, dass das, was sie erlebten, aus dem Überfluss Gottes kam, und nicht von Paulus oder Barnabas, auch wenn es durch diese geschehen war. Der Segen Gottes „triefte“ sozusagen an ihnen herab auf ihr Umfeld.
Paulus rang darum, den Menschen zu erklären, dass es der einzig wahre und lebendige Gott war, der all das bewirkt hatte. Nicht falsche Götter, sondern Gott selbst hatte für sie gesorgt, ihnen vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hatte sie ernährt und ihre Herzen mit Freude erfüllt. Dennoch war es Paulus kaum möglich, die Stadtbewohner von ihren Ansichten abzubringen.(2) Was bedeutet das nun für uns?
Ich meine, dieses Geschehen zeigt, dass man Gottes Segen direkt miterleben, aber völlig falsch interpretieren kann. Der Mensch sieht das, was er kennt. Deshalb ist es so wichtig, Jesus Christus kennenzulernen. Denn dann kommen wir in die Lage, etwas zu sehen, was wir vorher gar nicht oder nur schemenhaft wahrgenommen haben: Wir sehen über die Segensspuren auf den, der segnet.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Apg. 14,8-13 (2) Apg. 14,14-18
Als Gebet heute einen Chorus:
Öffne mir die Augen, ich will Jesus sehen,
mich ausstrecken zu ihm und sagen: „Ich lieb dich!“
Öffne mir die Ohren, und hilf mir zu hören.
Öffne das Herz mir, ich will dir gehören!
Text: Gitta Leuschner
Gedanken zur Losung für Montag, den 16.09.2024
Losungswort
Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden.
Jesaja 50,7
Lehrtext
Als Petrus die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und schrie: „Hilf mir, Herr!“
Matthäus 14,30
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Hohe Wellen
Heute beginne ich einmal mit dem Lehrtext. Die Vorgeschichte dazu ist, dass die Jünger Jesu auf dem See Genezareth in einen Sturm gerieten, während Jesus zum Beten an Land geblieben war. Am Ende der Nacht jedoch kam er zu ihnen, indem er auf dem Wasser ging. Als Petrus das sah, sagte er: „Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!“ Hier erfahren wir etwas über den Glauben des Petrus. Er vertraute Gottes Macht, dass auch er auf dem Wasser gehen kann – doch nur, wenn Gott ihn dazu auffordert. Genau das geschah, als Jesus sagte: „Komm!“
So stieg Petrus aus dem Boot. Gottes Macht und Petrus‘ Vertrauen hielten ihn auf dem Wasser. Er befand sich nun in einem Zustand, der eigentlich unmöglich war. Als er allerdings die Wellen sah, verdrängte die Angst seinen Glauben. Er begann, zu sinken. Jesus aber half ihm wieder auf und sagte: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" Waren es die Wellen, die Petrus den Glauben raubten? Ich meine, nein. Die waren auch schon da, als er aus dem Boot stieg. Es war vielmehr das, was Petrus meinte, was die Wellen bewirken könnten.
Oft sind es nicht die Fakten, die uns Angst machen, sondern unsere Interpretation der Fakten. Die Angst bezieht sich auf die Zukunft. Deshalb liest und hört man bei Interviews in den Medien oft die Frage: „Was wird werden?“ Zum Beispiel fragen sich einige nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden, ob die Brücke, über die sie gerade fahren, auch einstürzen könnte. Menschlich gesehen sind die Ängste oder Befürchtungen auch begründet. Doch hier geht es um die Macht Gottes, dem alles möglich ist. Können wir wie Petrus Jesus Christus vertrauen, wenn er uns auffordert, etwas zu tun, was uns eigentlich nicht möglich ist?
Im Losungswort wird dieser feste Glaube an Gott formuliert. Was er auch immer von uns verlangt, wo auch immer er uns hinleitet: Er wird uns helfen und nicht untergehen lassen. Können wir das glauben?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, du sagst: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ Herr, das will ich tun. Bitte hilf mir, dass meine Ängste und Zweifel nicht stärker werden als mein Vertrauen zu dir und deinem Wort. Amen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 15.09.2024
Losungswort
Wenn du nun isst und satt wirst, so hüte dich, dass du nicht den HERRN vergisst.
5. Mose 6,11-12
Lehrtext
Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
Johannes 6,32
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Kreislauf der Liebe
Ein alter Gospelsong lautet übersetzt folgendermaßen: „Vergiss nicht, dich daran zu erinnern, wo all die Segnungen herkommen.“ Das ist auch das Thema des heutigen Losungswortes. Wie kommt es, dass Menschen in der Not zu Gott schreien, ihn jedoch vergessen, wenn es ihnen gut geht?
Meiner Erkenntnis nach geht es um die Frage: „Wer ist Gott für mich?“ Viele Menschen denken und handeln so: Falls es Gott überhaupt gibt, ist er die letzte Hoffnung, wenn nichts anderes mehr hilft. Auch ich dachte so. Doch dann sagte jemand zu mir: „Mach Gott nicht zu deiner letzten, sondern zu deiner ersten Hoffnung!“ Plötzlich verstand ich, worum es eigentlich geht. Ein Leben mit Gott hat überhaupt nichts mit den momentanen Lebensumständen zu tun. Es ist eine Beziehung, kein Rollenspiel. Gott hat nicht die Aufgabe, mir aus schwierigen Situationen herauszuhelfen. Und wir haben nicht die Aufgabe, ihn mit dem Halten von Geboten zufriedenzustellen. Das Band, das uns verbindet, ist die Liebe. Diese hat einen Namen: Jesus Christus. In ihm wird Gottes Liebe sichtbar.
Im Lehrtext spricht Jesus Christus vom wahren „Brot vom Himmel“. Das natürliche Brot hält unseren Körper am Leben, das „Brot vom Himmel“ aber hält uns am Leben. Aus Jesu Reden geht hervor, dass das Leben mehr ist als unser Körper. Wir sind nach Gottes Ebenbild erschaffen und damit ewig. Etwas später sagt Jesus: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh. 6,35) Weil Jesus Christus unsere Schuld am Kreuz auf sich nahm, hat er die Beziehung zwischen Gott und uns wiederhergestellt. Wer immer darauf eingeht, ist mit dem Schöpfer allen Lebens verbunden. Ein Kreislauf der Liebe beginnt: Gottes Liebe fließt zu uns, unsere Liebe zu unseren Mitmenschen und deren Dankbarkeit wieder zurück zu Gott.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Lied: „Gott ist die Liebe“
Gott ist die Liebe, will mich erlösen,
Gott ist die Liebe, er liebt auch mich.
Drum sag ich noch einmal: Gott ist die Liebe!
Gott ist die Liebe, er liebt auch mich.
Er sandte Jesum, weil ich verloren,
er sandte Jesum zu meinem Heil.
Drum sag ich noch einmal: Gott ist die Liebe!
Gott ist die Liebe, er liebt auch mich.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 14.09.2024
Losungswort
Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele.
Psalm 94,19
Lehrtext
Jesus sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
Lukas 22,42-43
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gott tröstet
In den heutigen Bibelversen sehen wir, dass Gott tröstet, wenn Menschen in Not zu ihm rufen. Im Losungswort ist von viel innerer Bekümmernis die Rede. Offensichtlich sah sich der Autor mit Dingen konfrontiert, die über sein Vermögen gingen. Wer solch eine Situation schon einmal erlebt hat, weiß, dass eine äußere Bedrückung zu einer inneren führen kann. Man weiß mitunter nicht mehr, was man noch tun kann, und fühlt sich den Dingen hilflos ausgeliefert.
Tatsächlich gibt es Situationen, an denen wir gar nichts ändern können, denen wir aber auch nicht entfliehen können. Umso wichtiger ist hier das Gebet, die Verbindung zu Gott. Im Lehrtext lesen wir, wie Jesus in seiner schwersten Stunde darum rang, sich in Gott zu bergen. Er wusste genau, was vor ihm lag: Verrat, Misshandlung, ein grausamer Tod. Obwohl er eng mit Gott verbunden war, hatte er Angst.
Nirgends kann man deutlicher sehen, dass er ein Mensch wie wir war. Er war nicht wie ein Superheld, den man gar nicht töten kann, auch war es kein Kinderspiel, am Kreuz zu sterben. Hier stand ein Mensch und fragte den Vater im Himmel, ob es vielleicht einen anderen Weg gäbe. Gottes Antwort bestand nicht in der Auflösung der Situation, sondern darin, dass er Jesus einen Engel schickte, der ihn stärkte.
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Gott jeden Umstand, in dem wir uns befinden, sofort ändern kann, ist mir klar, dass das nicht geschehen muss. Gott lässt uns aber nie darin alleine, sondern schickt uns seinen Trost, damit wir weitergehen können. Sei es ein Engel oder ein Mensch, ein Gedanke oder ein Schriftwort, was auch immer es ist: Gottes Tröstungen erkennen wir daran, dass sie uns innerlich aufrichten und uns neue Kraft geben. Jesus konnte aufstehen und den schweren Gang ans Kreuz gehen. Der Psalmist schöpfte neue Hoffnung. Das wünsche ich allen, die in Nöten sind.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du durch deinen Geist immer bei uns bist. Schenke mir das Vertrauen, dass ich mit dir durch alles hindurchgehen kann, auch wenn es noch so schwer ist. Tröste diejenigen, die in Not sind. Halte deine schützende und gnädige Hand über sie. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 13.09.2024
Losungswort
Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die Zuflucht suchen vor denen, die sich gegen deine rechte Hand erheben.
Psalm 17,7
Lehrtext
Ihr könnt euch glücklich preisen, wenn ihr beschimpft werdet, nur weil ihr euch zu Christus bekennt; denn dann ist der Geist Gottes bei euch, in dem Gottes Herrlichkeit gegenwärtig ist.
1. Petrus 4,14
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Widerstand
Die heutigen Bibelverse handeln von Menschen, die um Gottes und Christi willen angefeindet werden. Weshalb aber greifen Menschen Personen an, die sich zu Gott und zu Jesus Christus bekennen?
Nun, wie ich es sehe, geht es zum einen um die Frage der Wahrheit. Jemand, der den christlichen Glauben nicht teilt, kann sich in seinem eigenen Glauben herausgefordert fühlen. Es kann ja nicht beides wahr sein – besonders, wenn Jesus selbst von sich sagt, dass er die Wahrheit ist.(1) Allein schon, dass jemand diesen Worten Jesu glaubt und sie bekennt, mag ein Grund für Anfeindung sein. Damit würde ja jede andere Anschauung falsch sein. Ich meine aber, gerade der Versuch, das Evangelium Jesu Christi mit Gewalt zu unterbinden, ist ein Zeichen dafür, dass Gott genau darin zu finden ist.
Ähnlich beweist sich Gott durch sein Volk des ersten Bundes - die Juden. Sie wurden durch die Jahrhunderte hindurch verfolgt, diskriminiert und angefeindet. Auch heute erleben wir solche Anfeindungen von sehr unterschiedlichen Gruppen. Ein Stein des Anstoßes ist das Land Israel. Immer wieder kommt die Frage auf, wem es gehört. Von der Bibel her hat Gott es den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs zugesprochen. Kämpfen die Feinde Israels also in Wirklichkeit gegen Gott?
Im Lehrtext heißt es, dass Menschen, die um Christi willen leiden, Gottes Herrlichkeit besonders erleben. Ihre Liebe zu den Menschen wird nicht kleiner, sondern größer, weil Jesu Geist in ihnen lebt. Auch daran kann man erkennen, wo Gott zu finden ist. Manchmal werden Christen aber nicht um des Evangeliums willen abgelehnt – z.B., wenn sie anderen Menschen ihren Glauben aufzwingen wollen.(2) Ich denke, davor sollten wir uns hüten. Sollten wir aber um Jesu willen leiden, möge die Herrlichkeit Gottes uns trösten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 14,6 (2) 1.Petr. 4,15
Gebet:
Vater im Himmel, ich bete heute für Tausende, ja für Millionen von Glaubensgeschwistern, die um des Namens Jesu willen, verfolgt, bedroht, gefangen genommen oder gar umgebracht werden. Ich bitte dich, dass du sie bewahrst, sie deine Herrlichkeit in allem Leid erleben und immer neuen Mut bekommen, sich zu dir zu bekennen. Auch uns schenke Mut, zu bekennen, dass wir zu dir gehören. Ich bitte dich aber auch für die Verfolger. Bitte öffne ihnen die Augen. Lass sie erkennen, dass sie in Wahrheit dich verfolgen. Das bitte ich im Namen Jesu Christi, Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 12.09.2024
Losungswort
Helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht.
Psalm 82,3
Lehrtext
Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann.
1. Thessalonicher 3,12
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
In der Liebe wachsen
Im heutigen Losungswort wird deutlich, wie wichtig es Gott ist, dass wir gerecht miteinander umgehen. Niemand soll benachteiligt werden, weil er oder sie arm oder bedürftig ist. Die Verantwortung liegt dabei auf den Starken. Jesus Christus sagte dazu einmal Folgendes: „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert, und wem viel anvertraut wurde, von dem wird umso mehr verlangt.“ (Luk. 12,48) Jeder von uns trägt also eine Verantwortung für andere, auch wenn wir dem nicht offiziell zugestimmt haben. Das Gleiche verdeutlicht Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Dieser übernahm völlig ungeplant und ohne direkte Aufforderung Verantwortung für jemanden, der sich selbst nicht mehr helfen konnte. Für uns stellt sich demnach die Frage: Was benötigen wir, um ebenso handeln zu können?
Zunächst benötigen wir Aufmerksamkeit für die Dinge, die um uns herum geschehen. Gehen wir mit Scheuklappen oder nur auf uns bezogen durch die Welt, können wir schnell übersehen, dass jemand unsere Hilfe oder Unterstützung braucht. Wenn uns das Schicksal des Elenden oder Bedürftigen nicht interessiert, werden wir ihm bzw. ihr wohl kaum Recht verschaffen.
Vor allem aber benötigen wir Liebe, wozu uns der Lehrtext auffordert. Der Apostel Paulus schreibt über Liebe: „Sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit.“ (aus 1.Kor. 13,5-6) Wenn wir uns untereinander lieben und darüber hinaus jeden Menschen, werden wir nicht dessen Recht beugen.
Wenn es uns aber nun nicht gelingt, aufmerksam zu sein und jedermann zu lieben? Dann sollten wir, wie ich meine, zur Quelle der Liebe gehen – zu Jesus Christus. Im Lehrtext fordert Paulus Liebe nämlich nicht ein, sondern wünscht, dass wir durch Jesus Christus in ihr wachsen und sie in uns. Genau das geschieht in Jesu Nähe.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du die Quelle der Liebe bist. Du überforderst uns nicht, da es deine Liebe ist, die durch uns fließt. So bitte ich dich, dass du mich neu damit erfüllst und meine Augen für die Belange meines Nächsten öffnest – in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 11.09.2024
Losungswort
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Psalm 51,12
Lehrtext
Das Ziel aller Weisung ist die Liebe, die aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben kommt.
1. Timotheus 1,5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Das Ziel aller Weisung
Das heutige Losungswort stammt aus einem Psalm Davids. Dieser hatte seine Macht als König dazu benutzt, um mit der Frau eines anderen zu schlafen. Als sie schwanger wurde, wollte David das Kind dem Ehemann unterschieben. Weil dies jedoch nicht klappte, sorgte er dafür, dass der Mann an die Front geschickt wurde und fiel. Die Witwe nahm David anschließend zur Frau.(1)
Nach außen hin sah also alles irgendwie ordnungsgemäß aus. Nach innen jedoch war es eine Katastrophe: David wusste, was er getan hatte, und versuchte, es mit allen Mitteln zu verbergen. In diese Situation griff Gott schließlich ein, indem er den Propheten Nathan zu David sandte. Doch anstatt David direkt zu konfrontieren, erzählte Nathan eine Geschichte von einem reichen Mann, der aus reiner Selbstsucht einem Armen das Einzige nahm, was dieser besaß.(2) David geriet darauf in Zorn und sagte, dass jemand, der so etwas tut, den Tod verdient hätte, worauf Nathan erwiderte: „Du bist der Mann!“ (2.Sam. 12,7)
Durch den Blick auf die Fehler eines anderen ließ Gott David das eigene Fehlverhalten erkennen, und David selbst sprach das Urteil. Hier kommt jedoch eine entscheidende Wendung in die ganze Angelegenheit: David hörte auf, alles zu vertuschen, sondern bekannte sich vor Gott schuldig, worauf dieser ihm vergab.(3) Betrachtet man dieses Geschehen einmal aus der Perspektive des Lehrtextes, so wird Folgendes klar:
- Gott bekommt alles mit, greift aber nicht immer sofort ein.
- Verdrängung hilft nur eine Zeit lang.
- Gottes Eingreifen geschieht aus Liebe.
- Er bringt uns zu dem Punkt, an dem wir uns selbst erkennen.
- Er überlässt uns nicht unserem Versagen, sondern vergibt uns und geht mit uns weiter.
Gottes Erziehung geschieht nicht, weil er uns maßregeln will, sondern weil er uns Iiebt. Er gab seinen Sohn dafür, dass wir mit einem reinen Gewissen frei von Heuchelei lieben können. Mit seiner Hilfe wird es möglich.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Sam. 11,1-17 2.Sam. 11,26-27 (2) 2.Sam. 12,1-4 (3) 2.Sam. 12,13
Gebet:
Vater Gott, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. In deiner Hand bin ich geborgen. Danke, dass du mich festhältst und wieder aufrichtest, wenn ich falle. Hilf mir, vor dir aufrichtig zu sein und zu bleiben. Schenke auch mir ein reines Herz und einen neuen, beständigen Geist. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 10.09.2024
Losungswort
Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
Psalm 111,1
Lehrtext
Lobt unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, Klein und Groß!
Offenbarung 19,5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Von ganzem Herzen
Einige kennen vielleicht die satirische Kurzgeschichte von Ludwig Thoma „Der Münchner im Himmel“: Ein Mann stirbt ganz plötzlich und bekommt im Himmel die Aufgabe, auf einer Wolke zu frohlocken und immer „Hosianna“ zu singen. Das fällt ihm unendlich schwer, zumal er sich nach seinem Bier und dem geliebten Hofbräuhaus sehnt.(1) Bei dieser Vorstellung vom Himmel möchte ich einmal stehen bleiben.
Tatsächlich spielt das Gotteslob in der gesamten Bibel eine große Rolle. Im Losungswort werden wir aufgefordert, Gott von ganzem Herzen zu danken – und zwar da, wo Menschen es verstehen: im Rat der Frommen und in der Gemeinde. Während sich das Losungswort auf unser Leben hier und jetzt bezieht, handelt der Lehrtext von dem, was sich im Himmel abspielt. Auch dort finden wir die Aufforderung, Gott zu loben. Wird das Gotteslob jetzt zur Qual – wie beim „Münchner im Himmel“ – oder zur Freude?
Ich meine, das hängt davon ab, wie nahe wir Gott sind. Wenn mir jemand erzählt, wie sehr er den Ausblick auf einem hohen Berg genossen hat, freue ich mich vielleicht ein wenig mit. Wenn ich ein Foto oder eine Dokumentation davon sehe, wächst meine Faszination. Völlig überwältigt bin ich aber, wenn ich selber auf dem Berg stehe und die Größe von Gottes Schöpfung betrachte. Dann sprudelt ein „Halleluja, wie groß bist du, Herr“ geradezu aus mir heraus.
Nun können wir die Nähe Gottes nicht einfach herbeisingen. Was wir aber können, ist, uns immer wieder vor Augen zu führen, wie groß und herrlich er ist. Dies tat ebenfalls der Psalmist. So folgen dem Losungswort viele Verse, in denen die Größe und Güte Gottes beschrieben wird. Mir persönlich hilft es, wenn ich die Worte und Taten Jesu Christi betrachte. Nichts berührt mich so sehr wie er: seine Liebe, seine Geduld, sein Opfer, seine Worte und wie er sich unserer Not annimmt. Irgendwann kann ich gar nicht anders, als ihm dafür zu danken und ihn zu loben. Wie geht es uns damit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Der_M%C3%BCnchner_im_Himmel
Als Gebet heute ein kurzes Lied:
Danke, Herr, danke, Herr,
ewig deine Güte währt.
Freundlichkeit kommt stets von dir,
o, ich danke dir dafür.
Amen.
Gedanken zur Losung für Montag, den 09.09.2024
Losungswort
Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN!
Psalm 40,5
Lehrtext
Andreas findet seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden.
Johannes 1,41
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Lebendige Hoffnung
In einer modernen Übersetzung lautet der heutige Losungsvers: „Glücklich ist, wer sein Vertrauen auf den Herrn setzt und sich nicht mit den Überheblichen und den Lügnern einlässt!“ (Ps. 40,5 Hfa) Es geht hier um die Frage, auf wen oder worauf wir unsere Hoffnung setzen. Natürlich würde wohl niemand einem Lügner vertrauen, es sei denn, man merkt nicht oder will nicht merken, dass man belogen wird. Lügen können attraktiv klingen – etwa bei Kostenvoranschlägen, die günstig klingen, aber völlig unrealistisch sind.
Nun werden im Losungswort noch weitere Personen genannt, auf die wir nicht unsere Hoffnung setzen sollten: die Überheblichen. Das sind nach meiner Einschätzung Menschen, die über das rechte Maß hinausgehen. Sie machen Versprechungen, die sie nicht einhalten können, und geben vor, Kenntnisse zu haben, die sie nicht besitzen. Das Problem ist, dass wir nicht immer beurteilen können, wie vertrauenswürdig solche Personen sind. Teilweise kennen wir sie gar nicht, sondern lesen nur etwas von ihnen. Ich staune immer wieder, wie viele Menschen ihre Hoffnung auf andere Menschen setzen. Der Streit, welchen Medien man vertrauen kann, welche Politiker die Wahrheit sagen oder welche Informationsquellen die richtigen sind, wäre unnötig, wenn wir einfach Gott vertrauen würden. Gott kann auch falsche Entscheidungen zurechtbiegen, wenn wir sie im Vertrauen auf ihn getroffen haben.
So habe ich z.B. einmal in gutem Glauben einen großen Fehler gemacht, als ich einen Vertrag unterzeichnete, der mich in ein finanzielles Chaos gestürzt hätte. Doch Gott hatte Erbarmen: Wie durch ein Wunder machte die Gegenseite den Vertrag ohne Verlust für mich rückgängig. Seitdem habe ich keine Angst mehr vor Fehlern. Meine Hoffnung liegt auf Jesus Christus. Das entdeckten auch Andreas und Simon, von denen der Lehrtext berichtet. Sie hatten den gefunden, der weder überheblich ist noch uns Lügen auftischt. Wenn wir ihm vertrauen, geht unsere Hoffnung nicht ins Leere.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist nicht meine letzte, sondern meine erste Hoffnung. Dir will ich in den guten und schlechten Tagen vertrauen. Halte mich bitte fest, dass ich nicht falle. Und richte mich auf, wenn ich gefallen bin. Du bist meine ganze Hoffnung. Amen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 08.09.2024
Losungswort
Lehre mich rechtes Urteil und Erkenntnis, denn ich vertraue deinen Geboten.
Psalm 119,66
Lehrtext
Paulus schreibt an Timotheus: Lass dich nicht auf Streitereien und Wortgefechte ein. Du weißt doch, dass sie nur zu Auseinandersetzungen führen.
2. Timotheus 2,23
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Unnütze Wortgefechte
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In ihm schreibt Paulus an Timotheus, sich nicht auf Streitereien und Wortgefechte einzulassen. Nun wissen wir aus der Bibel, dass Paulus keine Angst hatte, den Mund aufzumachen, und anderen durchaus klarmachen konnte, wenn er die Dinge anders sah. Es ging ihm also nicht darum, Auseinandersetzungen grundsätzlich zu vermeiden, nach dem Motto: „Ein Christ hat niemals Streit!“ Doch nicht jede Meinungsäußerung ist angebracht, von Spekulationen und Rechthaberei ganz zu schweigen.
So ließ Paulus Timotheus wissen: „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, einer, der Böses ertragen kann.“ (2.Tim. 2,24) Es geht also weder darum, immer nur den Mund zu halten, noch darum, aller Welt die eigenen Überzeugungen mitzuteilen. Ebenso wenig geht es um einen Frieden um jeden Preis. Es geht schlicht und einfach darum, zu merken, wann man reden und wann man schweigen soll. Doch wie sollen wir herausfinden, was wann dran ist?
Im Losungswort heißt es: „Lehre mich rechtes Urteil und Erkenntnis, denn ich vertraue deinen Geboten.“ Diese Bitte geht nicht an einen Menschen, sondern an Gott. Er weiß, was wann dran ist. Wann wir Unrecht still ertragen sollen wie Jesus, als er angeklagt wurde.(1) Wann wir uns gerade machen sollen wie Paulus, der, nachdem er gegeißelt worden war und man ihn anschließend heimlich entlassen wollte, eine Aufklärung der Sache forderte.(2) Offensichtlich wussten sie, wann sie reden und wann sie schweigen sollten.
Es ist jedoch mehr als ein Wissen, denn da ist noch etwas: das Vertrauen zu Gott. Ich möchte uns ermutigen, ihm zu vertrauen, dass er uns leitet, sowohl in unserem Reden als auch in unserem Schweigen. Vielleicht können wir möglichen Konflikten nicht aus dem Weg gehen. Unnützen Wortgefechten aber schon.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 27,12-14 (2) Apg. 22,25-28
Als Gebet heute der letzte Vers aus Psalm 19:
Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser! (Ps. 19,15)
Das bitte ich in Jesu Namen. Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 07.09.2024
Losungswort
Der HERR sprach zu Salomo: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.
1. Könige 3,5.9
Lehrtext
Der Teufel führte Jesus mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!
Matthäus 4,8-10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gut und böse
Was ist in Gottes Augen gut und was ist böse? Diese Frage beschäftigte den jungen König Salomo. Als Gott ihm die Möglichkeit gab, sich irgendetwas zu wünschen, bat Salomo darum, zwischen gut und böse unterscheiden zu können. Ja, ist das denn so schwer? Ich meine, ja. Es geht nicht nur um unsere subjektive Sicht. Was für den einen gut ist, kann für den anderen böse sein. Es geht um Gottes Sicht. Er schaut nicht nur darauf, was wir tun, sondern auch, warum. Oft entscheidet die Gesinnung des Menschen, ob das, was er tut, gut oder böse ist. Deshalb bat Salomo um die Gabe der Weisheit. Immerhin sollte er für ein großes Volk Recht sprechen.
Nun ist es eine Sache, gut und böse unterscheiden zu können. Etwas anderes ist es, sich dann für das Gute entscheiden zu können. Obwohl niemand so weise war wie Salomo, hielt ihn das nicht davon ab, gegen Gottes Wort zu handeln. So lesen wir: „Als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, sodass sein Herz nicht ungeteilt bei dem HERRN, seinem Gott, war.“ (1.Kön. 11,4a) Offensichtlich reicht es nicht aus, zu wissen, ob etwas gut oder böse ist, man benötigt Kraft, um das zu wählen, was in Gottes Augen gut ist. Was aber ist es, was dem Guten widerstrebt?
Meiner Erkenntnis nach finden wir in der Bibel zwei Gründe: die Sünde und den Satan. Die Sünde ist eine uns innewohnende Kraft, den eigenen Bedürfnissen den Vorrang zu geben. Der Satan hingegen versucht, uns dazu zu verführen. Selbst Jesus Christus war in seiner Versuchung diesen Kräften ausgesetzt, doch er überwand sie. So ist er unsere Hoffnung, dass wir mit seiner Hilfe erkennen und tun können, was vor Gott richtig ist.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir dem Bösen nicht mehr ausgeliefert sind. Alles, was mich von dir wegziehen will, gehört nicht zu dir. Ganz besonders danke ich dir für deinen Sohn Jesus Christus, der meine Schuld auf sich nahm. Wer will mich anklagen, wenn du mir vergeben hast? Ich danke dir auch für den Heiligen Geist, der mir die Kraft gibt, dem Bösen zu widerstehen. Danke, Vater, Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 06.09.2024
Losungswort
Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Daniel 9,18
Lehrtext
Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Epheser 2,8-9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gottes Gnade verstehen
Meine Gedanken zu den heutigen Bibelversen beginnen mit einer kleinen Vorgeschichte. Bei einem Gespräch mit einer älteren Dame stellte sich heraus, dass sie sehr bitter gegenüber einer anderen Person war. Auf die Frage, ob sie ihr vergeben könne, sagte sie: „Niemals!“ Nach dem Gespräch fragte ich mich: Wie kommt es, dass Menschen selbst nach einer langen Zeit nicht vergeben wollen? Ich meine damit nicht, dass man den Schmerz, der einem angetan wurde, einfach vergessen kann oder solch eine Person plötzlich lieben muss. Ich meine, dass man ihr die Schuld nicht mehr anrechnet.
Von Jesus Christus wissen wir, dass er dieses Thema sehr ernst nahm. Er formulierte es im Vaterunser und sagte danach: „Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (Matt. 6,14-15) Ich denke, der Grund, nicht vergeben zu wollen, liegt darin verborgen, dass einem Menschen nicht klar ist, wie viel ihm vergeben wurde. Genau an diese Erkenntnis knüpfen die beiden Bibelverse an. So betete Daniel im Umfeld des Losungsverses, Gott möge seinem Volk vergeben und Jerusalem wiederherstellen. Nicht, dass sie ein Recht darauf hätten, sondern auf Gottes Barmherzigkeit hofften.
Im Lehrtext lesen wir, dass wir durch Glauben gerettet wurden. Wovor denn gerettet? Nun, vor Gottes Gericht. Diese Rettung konnten wir uns nicht erarbeiten. Im Gegenteil, unser Himmelskonto stände im Minus, wenn Gott nicht barmherzig wäre. Wenn uns aber die Barmherzigkeit Gottes am Leben hält, wie können wir dann anderen Barmherzigkeit verweigern? Damit schließt sich der Kreis. Wir rühmen uns nicht unserer Großherzigkeit, wenn wir einander vergeben, sondern tun es aus Dankbarkeit gegenüber Gott.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute die ersten beiden Strophen aus dem Lied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“
Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.
Ich hatte nichts als Zorn verdienet
und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht’s?
Erbarmung ist‘s und weiter nichts.
Amen
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