Gedanken zur Losung für Dienstag, den 10.12.2024
Losungswort
Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein.
Jesaja 60,20
Lehrtext
Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
2. Korinther 4,6
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Ewiges Licht
Das heutige Losungswort klingt irgendwie geheimnisvoll: „Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren …“ Vermutlich hat noch kein Mensch einen Tag ohne Sonnenuntergang erlebt. Auch ist es so, dass der Mond uns nicht ständig scheint. Was in diesem Bibelvers verheißen wird, hat sich also offensichtlich noch nicht ereignet, sondern liegt noch vor uns. Wie aber ist es mit der zweiten Aussage: „… denn der HERR wird dein ewiges Licht sein“?
Nun gibt es bei den Verheißungen Gottes häufig mehrfache Erfüllungen. Die Prophezeiungen aus dem Losungswort verstehe ich so, dass es irgendwann eine Zeit geben wird, in der all das genauso geschieht. Schaut man in die Offenbarung des Johannes, findet man dort ganz ähnliche Ankündigungen.(1) Was aber haben solche Aussagen mit uns hier und heute zu tun?
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus von einem hellen Schein, den Gott in unsre Herzen gegeben hat. Hier geht es nicht um etwas, was noch geschehen soll, sondern um etwas, das bereits geschehen ist. Jesus Christus, das Licht der Welt, kam zu uns. Er ist der helle Schein, der die Finsternis vertreibt, sodass wir Gott erkennen können. Denn wer Christus sieht, erahnt etwas von Gottes Herrlichkeit. Hier erfüllt sich bereits die Verheißung aus dem Losungswort, dass Gott unser ewiges Licht sein will, denn seine Herrlichkeit hört niemals auf.
Wenn nun dieser helle Schein in uns hineinkommt, tragen wir ein Stück von Gottes Ewigkeit in uns. Paulus beschrieb das so: „Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.“(2) In dem Wissen, dass Gott uns mit seinem Licht beschenkt, ist es nicht vermessen, wenn wir uns daran freuen. Lassen wir es leuchten!
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Offb. 22,5 (2) 2.Kor. 4,7 [Luther 2017]
Gebet:
Danke, himmlischer Vater, dass du unser ewiges Licht sein willst. Mit dir werden wir nie mehr in der Finsternis bleiben müssen. Dein Licht scheint auch in der dunkelsten Nacht. Danke für deinen Sohn, den du in diese Welt geschickt hast, damit wir dich erkennen können. In Jesu Namen, Amen.
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Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)
Gedanken zur Losung für Montag, den 09.12.2024
Losungswort
Lass sich freuen alle, die auf dich trauen.
Psalm 5,12
Lehrtext
Paulus schreibt: In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben und doch alles haben.
2. Korinther 6,4.10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Die auf dich trauen“
Das heutige Losungswort bringt es auf den Punkt: Wenn wir Gott vertrauen, betrachten wir das Leben anders als ohne Gottvertrauen. Im Lehrtext erklärt der Apostel Paulus diese andere Sicht. Er berichtet von Zeiten der Traurigkeit und tut auch nicht so, als ob Gott jede Traurigkeit einfach von uns nimmt. Doch mitten in der Trauer offenbart sich der Geist Gottes in einer tieferen Schicht unseres Seins und zeigt uns, dass wir nicht allein sind. Wir sind geborgen in Christus, er geht mit uns gemeinsam hindurch. Plötzlich entsteht in uns eine tiefe Freude, die mächtiger ist als alles, was uns bedrückt. Es ist keine Freude wie auf einer fröhlichen Feier, eher eine Freude wie bei der Geburt eines Kindes – durchmischt mit tiefer Dankbarkeit.
So wie gerade beschrieben verstehe ich den Lehrtext, und so habe ich die Freude Gottes tatsächlich schon erlebt. Ich habe festgestellt: Wenn wir Gott vertrauen, bleiben wir nicht immer von all dem verschont, was auch andere ohne Gott durchmachen müssen. Doch tief in uns spüren wir seine Güte und Nähe, die man nicht mehr missen möchte. Viele Gläubige haben mir schon berichtet, dass ihre schwersten Zeiten gleichzeitig auch ihre intensivsten Zeiten mit Gott waren.
Nun erwähnt Paulus noch eine weitere Erfahrung, nämlich, selber arm zu sein und doch viele reich machen zu können. Das erinnert mich an Länder, in denen die Menschen viel weniger haben als wir. Doch ihre Fröhlichkeit und Freude hinterlässt bei manch einem einen tiefen Eindruck, sodass man sich fragt, was eigentlich erstrebenswerter ist, materieller oder seelischer Reichtum. Nun, bei Gott ist beides möglich, vor allem aber, dass wir zum Segen für andere werden. Es lohnt sich also, Gott zu vertrauen und unser Augenmerk auf das zu richten, was er uns schenkt: Fröhlichkeit selbst in Traurigkeit und inneren Reichtum selbst in Armut.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute die Übersetzung eines alten Gospelsongs:
Die Freude, die ich empfangen habe, hat mir nicht die Welt gegeben.
Die Welt gab sie mir nicht, und die Welt kann sie mir auch nicht nehmen.
Den Frieden, den ich empfangen habe, hat mir nicht die Welt gegeben.
Die Welt gab ihn mir nicht, und die Welt kann ihn mir auch nicht nehmen.
Die Hoffnung, die ich empfangen habe, hat mir nicht die Welt gegeben.
Die Welt gab sie mir nicht, und die Welt kann sie mir auch nicht nehmen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 08.12.2024
Losungswort
Wir haben gesündigt samt unsern Vätern, wir haben unrecht getan und sind gottlos gewesen.
Psalm 106,6
Lehrtext
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Römer 3,28
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Allein durch Glauben
Das heutige Losungswort ist ein Bekenntnis der eigenen sowie der Schuld der Vorfahren. Doch worin bestand diese Schuld? Im Folgevers lesen wir: Schon unsere Väter in Ägypten wollten nicht aus deinen Wundern lernen. Schnell vergaßen sie, wie oft du sie gerettet hattest. Am Ufer des Schilfmeeres lehnte sich dein Volk gegen dich auf.(1) Die eigentliche Sünde war also Misstrauen gegenüber Gott. Doch dann heißt es: Trotzdem befreite sie der Herr, wie er es versprochen hatte.(2) Aus Gnade errettete Gott sie also trotz ihres Unglaubens. Schon hier deutet sich an, dass Gott uns nicht gerecht spricht, weil wir seine Gebote befolgt haben, sondern weil er gnädig ist.
Nun steht aber im Lehrtext, dass wir durch den Glauben gerecht werden. Was damit gemeint ist, können wir ebenfalls aus der Geschichte Israels am Schilfmeer ablesen. Obwohl sie sich gegen Gott auflehnten, teilte er das Meer, damit sie den Ägyptern entrinnen konnten. Allerdings war es nötig, dass sie ihm vertrauten, als sie durch das Meer gingen. Zu beiden Seiten türmten sich Wassermassen auf.(3) Hätte es nicht auch sein können, dass Gott sein Volk mitten im Schilfmeer vernichten und das Wasser auf sie stürzen lassen wollte? Immerhin hatten sie sich ja gerade gegen ihn versündigt. Israel zog also im Glauben an die Gnade Gottes durch das Meer. Nicht anders ist es heute. Wir Christen vertrauen darauf, dass Gott uns gnädig ist und dass der Sohn Gottes unsere Schuld bezahlt hat. So danken wir Gott für diese geschenkte Gerechtigkeit und ergreifen sie im Glauben.
Nun wird im Losungswort auch die Sünde der Vorväter erwähnt. Diese kann auf uns abfärben, besonders, wenn jemand in einer Gesellschaft aufwächst, in der man Gottes Wort misstraut. Wir benötigen dann besonders viel Gnade und Kraft, nicht in das Lied unserer Vorfahren und unserer Umgebung mit einzustimmen. Gott schenke uns diese Kraft, damit wir am Glauben festhalten.
Einen gesegneten zweiten Advent wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 106,7 [Hoffnung für alle] (2) Ps. 106,8a [Hoffnung für alle] (3) 2.Mos. 14,22
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du in mein Leben getreten bist und mir gezeigt hast, dass Gott gnädig ist. Bevor ich verstanden habe, in wie vielen Bereichen ich mich gegen dich und gegen andere versündigt hatte, hast du mich zu dir hingezogen. Deine Liebe hat mich überwältigt. So danke ich dir für Vergebung, Heilung und Erlösung. Ich sehe aber auch, dass viele Menschen ohne dich leben. Schenke ihnen ebenfalls diese Erfahrung deiner Gnade und Liebe. Darum bitte ich dich in deinem Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 07.12.2024
Losungswort
Der HERR sprach zu Kain: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.
1. Mose 4,10
Lehrtext
Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.
1. Timotheus 1,15
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Absolut zuverlässig und glaubwürdig
Im heutigen Losungswort spricht Gott zu Kain, der gerade seinen Bruder Abel erschlagen hatte: „Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“ Kain hatte durch seine Handlung unumkehrbare Tatsachen geschaffen. Abel war tot. Selbst wenn Kain seine Tat bereute, würde es nichts mehr ändern – und nun zog ihn Gott zur Rechenschaft.
Vielleicht waren wir schon einmal in einer Situation, in der wir Fehler aus der Vergangenheit nicht mehr gut machen konnten. Vielleicht nicht so dramatisch wie bei Kain, dennoch wissen wir, dass wir falsch gehandelt haben und es nun nicht mehr zu ändern ist. So konnte ich mich mit einem Freund, mit dem ich im Streit auseinandergegangen war, nicht mehr aussöhnen, da er völlig unerwartet verstarb. In dieser Situation, in der ich noch versuchte, in Ordnung zu bringen, was nicht mehr in Ordnung zu bringen war, offenbarte sich mir Jesus Christus als Herr über Leben und Tod. Auf einmal war für mich glasklar, dass es Dinge gibt, die völlig außerhalb meiner Macht lagen.
Doch so schmerzlich diese Erkenntnis auch war, da ich meinen Freund loslassen musste, sie hatte auch etwas unendlich Tröstliches: Da war jemand, der stärker als alles war. Stärker als der Tod – und stärker als mein Versagen. Denn diese Kraft war nicht gegen, sondern für mich. Gott will nicht vernichten, sondern retten. Selbst Kain, der seinen Bruder aus Eifersucht ermordet hatte, versah er mit einem besonderen Schutz.(1)
Von dieser Retterliebe – um es einmal mit einem alten Wort auszudrücken – berichtet im Lehrtext der Apostel Paulus. Auch er hatte das Blut unschuldiger Menschen vergossen, doch auf dem Weg zu weiterem Unheil war Jesus Christus ihm erschienen, nicht um ihn zu vernichten, sondern um ihn zu retten. Denn Jesus Christus ist gekommen, um schuldbeladene Menschen zu retten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Mose 4,15
Gebet:
Danke, Herr Jesus Christus, dass du mir entgegengekommen bist, als ich dich noch nicht suchte. Von Anfang an hattest du Pläne des Friedens für mich, auch wenn ich noch nichts davon wusste. Danke für deine Liebe und deine Erlösung. Mit dir will ich weitergehen. Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 06.12.2024
Losungswort
Ach HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich.
Jeremia 32,17
Lehrtext
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Nicht unmöglich
Das heutige Losungswort ist ein Gebet Jeremias, der gerade erfahren hatte, dass Gott sein Volk eines Tages aus der Babylonischen Gefangenschaft in das Gelobte Land zurückholen will. In seinem Gebet erinnerte sich Jeremia daran, dass er es mit einem Gott zu tun hatte, der Himmel und Erde geschaffen hat – dem also nichts unmöglich ist, auch wenn es gerade nicht so aussieht.
Ich meine, dass auch wir uns immer wieder daran erinnern sollten, mit welchem Gott wir es eigentlich zu tun haben: mit dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Er ruft Dinge aus dem Nichts in Existenz. Er macht das Unmögliche möglich. Ihm ist kein Ding zu groß und kein Mensch zu klein, dass er sich nicht seiner erbarmen könnte. In diesem Vertrauen dürfen auch wir wie Jeremia zu Gott beten.
Im Lehrtext lesen wir etwas über Gottes Liebe: Er liebt uns so sehr, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Diese Botschaft ist uns Christen, denke ich, sehr geläufig. Doch eigentlich ist sie ein Ding der Unmöglichkeit. Wie kann meine Schuld auf Jesus Christus verlagert werden? Wie kann das, was jemand heute tut, damals schon am Kreuz bezahlt worden sein? Wie konnten Menschen, die vor Jesu Kommen lebten, ewiges Leben finden, obwohl sie ihn nicht kannten und demzufolge auch nicht an ihn glauben konnten?
Gott ist das möglich, und darauf baut sich unser Glaube auf. Konkret wird das für uns, wenn wir Gott um etwas bitten. Er liebt uns – so beginnt der Lehrtext. Wir beten also zu jemandem, der für uns das Beste im Sinn hat. Schwierig ist es, wenn trotz unserer Gebete scheinbar nichts geschieht. Hier macht mir der Prophet Jeremia Mut: Selbst in Gefangenschaft hörte er nicht auf, Gott zu vertrauen. Wie ist das mit uns?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, bitte halte mich fest, dir auch in den Stürmen des Lebens zu vertrauen. Ich danke dir, dass ich dich Vater nennen darf und du mich liebst. So erhöre mein Gebet und leite mich auf deinen Wegen. Ich danke dir in Jesu Christi Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 05.12.2024
Losungswort
Liebt Wahrheit und Frieden!
Sacharja 8,19
Lehrtext
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
Philipper 4,7
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Wahrheit und Frieden
Hintergrund zum heutigen Losungswort ist ein Versprechen Gottes an sein Volk Israel: Er will sie von überallher wieder in ihr Land und speziell nach Jerusalem zurückbringen. Sie werden in Frieden leben können. Alte Leute und auch Kinder werden sich ohne Furcht auf den Straßen Jerusalems bewegen. Zu diesem Versprechen gehört allerdings auch, dass die Menschen zu Gott umkehren. Wörtlich heißt es: „Aber ihr müsst euch auch ändern: Belügt einander nicht! Fällt im Gericht Urteile, die gerecht sind und Frieden stiften!“(1) In diesem Zusammenhang steht auch das Losungswort: „Liebt Wahrheit und Frieden!“
Interessant ist die Kombination von Wahrheit und Frieden. Offensichtlich gehören sie zusammen. Zur Wahrheit gehört einerseits Wahrhaftigkeit, dass man sich also nicht gegenseitig belügt. Doch auch die Wahrheit, die wir bei Gott und in seinem Wort finden, gehört dazu. Weshalb aber ist es für den Frieden wichtig, an Gott und an Jesus Christus zu glauben? Ich meine, weil wir in Jesus Christus die Quelle zum Frieden finden. Jesaja prophezeite dazu: Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.(2)
Viele sind heutzutage um Frieden bemüht: Frieden zwischen den Völkern, in der Gesellschaft, in Wirtschaft und Handel, in den Familien, um nur einige Bereiche zu nennen. Frieden mit Gott kommt bei all den Bemühungen aber kaum vor. Genau hier können wir als Christen einen wichtigen Beitrag leisten. Wir wissen, dass wirklicher Frieden ein Geschenk Gottes ist. Der Lehrtext spricht uns diesen Frieden zu. Er ist nicht begreifbar, höher als alle Vernunft, und er soll unsere Herzen und Sinne erfüllen. Wer das als Wahrheit Gottes erkennt, weiß, dass wir diesen Segen brauchen, um Frieden zu haben und zu geben. Mögen Menschen um uns herum diesen Frieden an uns wahrnehmen und ebenfalls nach dessen Quelle fragen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Sach. 8,16 [Hoffnung für alle] (2) Jes. 53,5 [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für den Frieden, den du uns in deinem Sohn Jesus Christus schenkst. Ich bitte dich, dass dieser Friede mich erfüllt und ebenso von mir ausgeht. Hilf mir bitte im Alltag, dass Stress, Missverständnisse, feindseliges Verhalten anderer und Ungerechtigkeiten mir nicht diesen Frieden rauben. Dein Friede ist höher als meine Vernunft. Bewahre mich darin. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 04.12.2024
Losungswort
O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.
Jesaja 48,18
Lehrtext
Die Frucht der Gerechtigkeit wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.
Jakobus 3,18
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Was sein könnte
Das heutige Losungswort liest sich wie die Worte einer Person, die ihr Bedauern darüber zum Ausdruck bringt, dass ihr Gegenüber nicht auf sie gehört hat und nun die Folgen ausbaden muss. Nun ist diese Person niemand anderes als Gott. Das Gegenüber wiederum war das Volk Israel. Sie hatten durch ihre Weigerung, auf Gott zu hören, verpasst, dass ihr „Friede wie ein Wasserstrom“ und ihre „Gerechtigkeit wie Meereswellen“ waren. Stattdessen herrschten Konflikte, gab es Kriege und Ungerechtigkeiten, und zwar nicht nur an, sondern auch unter ihnen.
Diese Umstände finden wir, so meine ich, bis heute. Vielerorts erscheint Frieden zurzeit wie eine ferne Utopie. Die Gegenwart ist geprägt von gewaltsamen Auseinandersetzungen und Kriegen. Die einzige Lösung scheint, Gewalt mit noch größerer Gewalt zu beantworten. Das Recht des Stärkeren regiert – die Schwächeren verlieren. Worte wie Frieden und Gerechtigkeit sind zwar in vieler Munde, doch im realen Leben ist nur wenig davon zu sehen. Wie passen da die heutigen Bibelverse hinein, in denen es ja genau darum geht?
Im Losungswort finden wir den Hinweis auf Gottes Gebote: Sie geben den Rahmen, in dem Frieden und Gerechtigkeit gedeihen können. Im Lehrtext aus der Feder des Apostels Jakobus sehen wir, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. In der Neues Leben Bibel wird das folgendermaßen formuliert: „Und wer Frieden stiftet, wird in Frieden säen und Gerechtigkeit ernten.“(1)
Angesichts der vielen verfahrenen Situationen verliert mancher die Hoffnung, dass so etwas überhaupt möglich sein könnte. Wie ich die heutigen Bibelverse jedoch verstehe, liegt die Problematik oft darin, dass es ohne Gott versucht wird. Bei ihm ist nämlich das Unmögliche möglich. Er sandte seinen Sohn, den Friedefürsten, in diese chaotische, kaputte Welt, um uns seinen Frieden und seine Gerechtigkeit zu bringen. Lassen wir ihn zu uns persönlich herein?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jak. 3,18 [Neues Leben Übersetzung]
Als Gebet heute die erste Strophe des Adventsliedes „Tochter Zion“:
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir,
ja, er kommt, der Friedefürst.
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 03.12.2024
Losungswort
Samuel sprach zu Saul: Der Geist des HERRN wird über dich kommen; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden.
1. Samuel 10,6
Lehrtext
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
Römer 8,16
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Geist des HERRN
In den heutigen Bibelversen geht es um den Heiligen Geist. Schaut man in das Apostolische Glaubensbekenntnis, so wird dort die Dreieinigkeit Gottes genannt. Gott der Vater und Jesus Christus, der Sohn, werden näher beschrieben. Doch vom Heiligen Geist heißt es nur: „Ich glaube an den Heiligen Geist.“ Danach folgt sofort eine Beschreibung der Kirche. Irgendwie scheint der Heilige Geist nicht richtig greifbar zu sein. Das Nizänische Glaubensbekenntnis geht mehr darauf ein. Dort heißt es: „Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten.“ Doch welche Bedeutung hat der Heilige Geist für uns heute?
Ich möchte es einmal so beschreiben: Im Heiligen Geist ist Gott gegenwärtig. Wenn wir glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist, glauben wir ebenfalls an das Wirken des Heiligen Geistes, durch den Menschen das aufgeschrieben haben, was sie von Gott vernommen hatten. Doch offensichtlich war der Heilige Geist nicht nur ein Vermittler der Worte Gottes. Im Losungswort lesen wir, dass der Geist des HERRN Saul in einen anderen Menschen umgewandelt hat. Im Lehrtext wiederum heißt es, dass der Heilige Geist uns die Gewissheit schenkt, dass wir Gottes Kinder sind. Auch sagte der Apostel Paulus einmal: „Was meine Verkündigung kennzeichnete, waren nicht Überredungskunst und kluge Worte; es war das machtvolle Wirken von Gottes Geist.“(1) Der Heilige Geist spielt also eine zentrale Rolle in unserem Glaubensleben.
Allerdings denke ich: Wichtiger, als die Dreieinigkeit Gottes und das Wirken seines Geistes zu verstehen, ist der Wunsch, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Dieser Wunsch entspringt einer einfachen Sehnsucht: Ich möchte, dass Jesus Christus mir nahe ist und in und durch mich wirkt. Haben wir diesen Wunsch?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Kor. 2,4 [Neue Genfer Übersetzung]
Als Gebet heute ein altes Lied:
Komm, Heil‘ger Geist, ich brauch dich.
Komm, du Geist aus der Höh‘.
Komm mit der Kraft und der Vollmacht,
dass in mir Jesus man seh‘.
Autor: unbekannt
Gedanken zur Losung für Montag, den 02.12.2024
Losungswort
Verlasst euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich.
Jesaja 26,4
Lehrtext
Jesus spricht: Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie - ich will euch zeigen, wem er gleicht. Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels.
Lukas 6,47-48
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Verlasst euch auf den HERRN“
Das heutige Losungswort ist ein Zuspruch Gottes an das Volk Israel: Er ist ein Fels ewiglich. Die militärische Macht der umliegenden Völker, die Israel damals immer wieder Angst machten, stand dem gegenüber. Doch gleich im nächsten Vers heißt es: Er erniedrigt, die in der Höhe wohnen; die hohe Stadt wirft er nieder.(1) Praktisch hieß das, dass die Israeliten sich mehr auf den unsichtbaren Gott verlassen sollten, als sich vor der Übermacht der sichtbaren Feinde zu fürchten. So etwas ist nicht immer leicht.
Im Lehrtext fordert Jesus Christus uns auf, seine Worte zu hören und zu tun. Er vergleicht dieses Verhalten mit jemandem, der sein Haus auf Fels baut. Diejenigen, die mehr ihren eigenen Maßstäben folgen, vergleicht er mit Menschen, die ihr Haus auf Sand bauen. Nun mag es vordergründig vorteilhafter erscheinen, den eigenen Vorstellungen als den Worten Jesu Christi zu folgen, die in vielen Bereichen eine echte Herausforderung sind. Ein Haus auf Sand oder aus minderwertigen Materialien ist schneller gebaut und dazu noch billiger. Doch übersteht es auch die Stürme des Lebens?
Ich erinnere mich noch an die Erdbeben in der Türkei. Viele Häuser fielen dabei in sich zusammen. Der Grund dafür waren schlechte Materialien bzw. eine nicht ausreichende Statik. Andere Häuser blieben jedoch stehen. Wer selbst schon einmal ein Haus bauen ließ, kennt die Prüfverfahren, die manchen zu pingelig und zudem auch zu teuer erscheinen. Doch am Ende lohnt es sich, in einem sicheren Haus zu wohnen.
Nun, Menschen können natürlich trotz Prüfung irren. Ein Beispiel ist der Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Doch Gott irrt nicht. Sich auf sein Wort zu verlassen, lohnt sich, auch wenn wir es nicht immer verstehen oder es unmodern erscheint. Am Ende wird es sich bewahrheiten – davon bin ich überzeugt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 26,5a [Luther 2017]
Als Gebet heute zwei Verse aus dem Lied: „Dein Wort“
Eines Tages werden wir seh‘n,
Gott wird sein Wort erfüll‘n.
Himmel und Erde werden vergeh‘n,
doch sein Wort bleibt besteh‘n.
Wenn Gott spricht, wird es Licht,
was er sagt, das geschieht.
Von Anfang an war das so!
Dein Wort ist meines Lebens Kraft.
Dein Wort ist meines Lebens Kraft.
Bin ich in Not, die Finsternis naht
und ich find‘ keinen Rat.
Schreit meine Seele in mir nach Halt,
so leuchtet mir neu dein Wort:
Wenn Gott spricht, wird es Licht …
Text und Musik: Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 01.12.2024
Losungswort
O dass mein Leben deine Gebote mit ganzem Ernst hielte.
Psalm 119,5
Lehrtext
Johannes sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 3,2
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Schritte, Wege, Leben
Im heutigen Losungswort betet der Psalmist darum, Gottes Gebote „mit ganzem Ernst“ zu halten. Wenn man etwas mit ganzem Ernst tut, so bedeutet dies, dass man es nicht mit halber Kraft oder nachlässig, sondern voller Hingabe macht. Dem Verfasser des Losungswortes waren Gottes Gebote also offensichtlich sehr wichtig. Sie sollten in seinem Leben nicht nur nebenbei vorkommen, sondern seine Wege maßgeblich bestimmen. Bemerkenswert ist, dass er nicht einfach den Vorsatz verkündete, ab jetzt nur noch nach Gottes Geboten handeln zu wollen. Im Bewusstsein der eigenen Schwäche äußerte er vor Gott den Wunsch, doch immer dessen Gebote halten zu können.
So etwas mag für manche schwach wirken. Ich meine jedoch, erst wenn man die eigenen Fähigkeiten und ebenso Unfähigkeiten erkennt, weiß man, was man von sich selbst erwarten kann. Das ist nicht immer das, was man gerne hätte. Umso mehr kann man sich dann aber an dem freuen, was Gott uns durch seinen Sohn Jesus Christus schenkt, denn er füllt all unseren Mangel aus.(1)
An das Kommen Christi als Mensch denken wir in der vor uns liegenden Adventszeit, die ja heute mit dem 1. Adventssonntag beginnt. Im Lehrtext wird von Johannes dem Täufer berichtet, der berufen war, Jesus Christus den Weg zu bereiten.(2) Er tat dies, indem er die Menschen zur Umkehr aufrief, „denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Das Himmelreich und der natürliche Weg eines Menschen passen nicht einfach so zusammen. Deshalb machte sich Gott in Jesus Christus auf den Weg zu uns Menschen. In Christus kommt uns der Himmel nahe. Er bricht jedoch nicht einfach über uns herein. Vielmehr werden wir aufgerufen, uns ihm zuzuwenden.
Das war der Grund, warum Johannes zur Umkehr aufrief. Wer diesen Schritt tut, schlägt einen neuen Weg ein – den Weg zum Leben. Genau dafür kam Jesus Christus zu uns. Das mag in diesen unsicheren Zeiten manchmal in den Hintergrund geraten. Dann wird es Zeit, umzukehren. Die Tür zum Himmel ist offen.
Einen gesegneten ersten Advent wünscht
Angela Mumssen
(1) Phil. 4,19 (2) Matth. 3,1-3
Gebet:
Danke, lieber Vater im Himmel, dass du in deinem Sohn Jesus Christus zu uns gekommen bist. Danke, Herr Jesus, dass du uns den Vater und das Himmelreich nahebringst. Dir möchte ich mich zuwenden und auf deinen Wegen gehen. Hilf mir, das mit ganzem Ernst zu tun. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 30.11.2024
Losungswort
Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
5. Mose 6,5
Lehrtext
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Römer 13,10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Erfülltes Gesetz
Im heutigen Losungswort geht es um die Liebe zu Gott. Sie soll allumfassend sein, von Herzen, von ganzer Seele und mit all unserer Kraft. Im Lehrtext wiederum geht es um die Liebe zu unseren Mitmenschen. Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang der Begriff „Nächster“ auf. Wer aber ist damit gemeint? Jesus Christus erklärt dies einmal in einem Gleichnis, in dem ein Mann unter die Räuber fiel und sich weder ein Levit noch ein Priester um ihn kümmerte, sondern nur ein Samariter. Dieser war für den Überfallenen der Nächste. Unser Nächster ist also eine Person, die Gott uns in den Weg führt.
Nun sind die Liebe zu Gott und die zu unserem Nächsten nicht zwei voneinander getrennte Gebote. Jesus brachte sie beide in Verbindung, als er Folgendes sagte: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“(1) Wir haben es also bei allem, was wir tun, mit Gott und mit Jesus Christus zu tun. Wenn aber Liebe im Spiel ist, werden wir das Richtige tun. So lesen wir, dass die Liebe des Gesetzes Erfüllung ist. Das finde ich außerordentlich befreiend. Häufig erlebe ich Christen, die Angst davor haben, etwas falsch zu machen. Doch das müssen wir nicht, wenn wir aus ungeheuchelter Liebe handeln.
Jesus wurde einmal von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Mitten beim Essen kam auf einmal eine Frau herein – wahrscheinlich eine Prostituierte –, die anfing, Jesu Füße mit ihren Tränen zu befeuchten, sie mit ihren Haaren abzutrocknen, sie dann zu küssen und mit Öl zu salben. Für den Pharisäer war das eine anrüchige Handlung, und auch uns würde solch ein Handeln äußerst befremdlich, wenn nicht sogar verführerisch vorkommen. Wieso ließ Jesus das zu? Weil es aus Liebe geschah. Zum Schluss sagte er: „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt.“(2) Strecken wir uns also nach dieser Liebe aus. Sie befreit uns von unseren Ängsten.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 25,40 [Zürcher Bibel] (2) Luk. 7,47a [Luther 2017] (3) 1.Joh. 4,18
Als Inspiration zum Gebet heute ein Vers aus dem Lied: „Der Tag bricht an“
Deine Liebe überwindet,
deine Wahrheit macht uns frei.
Menschen brauchen dieses Wirken,
komm, o komm in Herrlichkeit.
Der Tag bricht an, die Stunde naht,
in der sich Gott neu offenbart.
Text und Musik: Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Freitag, den 29.11.2024
Losungswort
HERR, ich freue mich über den Weg deiner Zeugnisse wie über allen Reichtum.
Psalm 119,14
Lehrtext
Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
Johannes 15,10-11
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Vollkommene Freude
Im heutigen Losungswort lesen wir etwas über den Weg von Gottes Zeugnissen. Was mag damit gemeint sein? Gottes Zeugnisse beinhalten einerseits alles, was er über sich selbst und über uns sagt. Und andererseits all das, was er tut und geschaffen hat. Durch seine Zeugnisse offenbart er sich. Ein wesentlicher Teil davon sind seine Gebote und Weisungen. Auf diese bezieht sich Psalm 119 in vielfältiger Weise. Weshalb sind aber Gottes Gebote und Weisungen sogar noch wertvoller als aller Reichtum? Nun, ohne sie würde das Recht des Stärkeren gelten. Überall, wo das der Fall ist, sind Frieden und Gerechtigkeit praktisch nicht vorhanden. Deshalb meine ich: Gottes Gebote schränken unser Leben nicht ein, sondern machen es im Gegenteil lebenswert.
Im Lehrtext verbindet Jesus Christus seine Liebe mit seinen Geboten. An anderer Stelle sagt er deutlich: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“(1) Ich verstehe das so, dass unsere Liebe zu ihm darin konkret und praktisch wird, wenn wir auf seine Worte eingehen. Deshalb ist das Halten seiner Gebote auch nicht schwer,(2) weil dies eine Auswirkung der Liebe zu ihm ist. Ebenfalls ist es nicht schwer, Jesus Christus zu lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.(3) Diese Liebe ist also eine Art Kreislauf: von Gott zu uns und von uns zu Gott. Das erzeugt, wie ich meine, jene tiefe Freude, von der Jesus im Lehrtext spricht. Genauso, wie wir auf seine Worte eingehen, geht er auch auf das ein, was wir brauchen und wonach wir uns sehnen.(4)
Nun mag man sagen: „Das ist doch alles nur Theorie, ich erlebe das nicht so.“ Tatsächlich gibt es Zeiten, in denen Gottes Liebe und die Liebe zu ihm uns sehr fern erscheinen. Trotzdem gibt es sie. Deshalb lohnt es sich, auch in dunklen Tagen an dieser Hoffnung festzuhalten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 14,15 [Luther 2017] (2) 1.Joh. 5,3 (3) 1.Joh. 4,10 1.Joh. 4,19 (4) Joh. 16,24
Gebet:
Herr, wenn ich deine Liebe nicht spüre, schaue ich auf das Kreuz. Dort hast du alle Schuld und alles Trennende auf dich genommen. Dort hast du mich erlöst und in die Freiheit geführt. Herr, wenn ich die Hoffnung verliere, schaue ich auf das leere Grab. Dort hast du uns eine Zukunft bereitet, in der sich alles erfüllt, was du uns versprochen hast. So bitte ich dich: Erfülle mich mit deiner Liebe und schenke mir diese tiefe Freude. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 28.11.2024
Losungswort
Ihr sollt Priester des HERRN heißen, und man wird euch Diener unsres Gottes nennen.
Jesaja 61,6
Lehrtext
Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse.
1. Korinther 4,1
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Diener und Haushalter
Was stellen wir uns eigentlich unter einem Diener Gottes vor? Vermutlich sind die Antworten da unterschiedlich. Doch ebenso vermute ich, dass sie mehr mit anderen als mit uns persönlich zu tun haben. In den heutigen Bibelversen geht es jedoch um Menschen, die direkt als Diener Gottes angesprochen werden: im Losungswort das Volk Israel, im Lehrtext die an Christus Gläubigen. Diener Gottes zu sein, betrifft nicht nur einige wenige, sondern alle, die zu Gott gehören, nicht nur eine geistliche Elite.
Damit stellt sich für uns die Frage, wie man Gott überhaupt dient. Der Apostel Paulus nennt im Lehrtext einen Begriff, den ich einmal näher beleuchten möchte: Haushalter über Gottes Geheimnisse. Was aber ist denn mit einem Haushalter gemeint? Es ist eine Person, die etwas verwaltet, was nicht ihr persönliches Eigentum ist. Das kann jemand nachlässig tun, weil es ja nicht sein eigen ist. Man kann es aber auch sorgfältig tun – eben weil es einem nicht gehört. Als solch ein Haushalter verstand sich Paulus, überließ die Beurteilung aber Gott.(1)
Diese Haltung, sich vor Gott verantwortlich zu wissen, ist meiner Meinung nach für jemand, der mit ihm leben will, entscheidend. Es geht um das, was er uns persönlich anvertraut hat. Da gibt es keinen Bereich, der ausgeklammert ist. Was wir tun, was wir haben, wer wir sind – alles kommt letztlich von Gott. Paulus formulierte dies so: „Was hast du vorzuweisen, das du nicht von Gott bekommen hast? Und wenn alles von Gott kommt, was du vorzuweisen hast, warum gibst du dann damit an, so, als ob es kein Geschenk wäre?“(2)
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, auf das zu schauen, was uns bereits anvertraut ist. Unser Leben, unsere Familie, unsere Arbeit, unser Geld, unsere Zeit – Gott hat jedem etwas in die Hände gelegt, worin wir diese Haushalterschaft entfalten können. Mein Wunsch ist, die Dinge so zu tun, dass es Gott ehrt. Er ist der Herr, dem ich diene.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Kor. 4,1-4 (2) 1.Kor. 4,7 [Neues Leben Übersetzung]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für alles, was du mir persönlich anvertraut hast (an dieser Stelle bitte einmal nachdenken, was das ist). Hilf mir, all das gut und sorgfältig zu verwalten, sodass dein Reich darin wachsen kann. Ich danke dir, dass du mich darin durch deinen Geist leitest. In Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 27.11.2024
Losungswort
Uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan.
Jesaja 26,12
Lehrtext
Paulus schreibt: Brüder und Schwestern, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
2. Korinther 13,11
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Frieden ist möglich
Friede – für viele Menschen auf dieser Erde ein Wunschtraum, denn Unfriede kommt in vielen Gewändern. Wir finden ihn in Familien, bei Ehepaaren, am Arbeitsplatz, auf der Straße, zwischen Volksgruppen und ganzen Völkern. Aktuelle Themen wie Gewalt gegen Frauen machen immer wieder deutlich, wie viel Gewalt es in dieser Welt gibt. Trotz Friedensforschung und Methoden zur Deeskalation ist es dem Menschen offensichtlich nicht möglich, dauerhaft in Frieden miteinander auszukommen. Und das, obwohl sich eigentlich fast alle Menschen nach Frieden sehnen.
Die heutigen Bibelverse setzen dem etwas entgegen. Frieden auf allen Ebenen ist wirklich möglich – doch nur durch Gott. Tatsächlich hat Gott schon häufig Gewalt und Kriege auf übernatürliche Weise verhindert.(1) Doch wirklicher Friede entsteht erst, wenn ein Mensch sich von Gott verändern lässt.
Im Lehrtext lesen wir, dass Gott ein Gott der Liebe und des Friedens ist. Wie aber kommen wir dahin, dass sein Friede unser persönliches Leben prägt? Nun, im Lehrtext fordert uns der Apostel Paulus auf, dem Frieden aktiv nachzujagen. Dazu gehört auch, dass wir uns zurechtbringen lassen – das heißt, eigenes Fehlverhalten einzusehen und zu korrigieren.
Frieden kommt also nicht einfach über uns. Wir müssen ihn auch wollen und uns dafür einsetzen – besonders, was uns selbst anbelangt. Von anderen Frieden zu verlangen, ist leicht, doch selber darin zu leben, stößt häufig auf einen inneren Widerstand. Genau da hilft uns Gott. „So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein“, heißt es weiterhin. Wenn Gott mit uns ist, legt er seinen Frieden in uns hinein und macht so Unmögliches möglich. Machen wir uns also auf den Weg, dass der Friede Christi, zu dem wir berufen sind, in unseren Herzen regieren kann.(2)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kön. 19,6-37 (2) Kol. 3,15
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist der Friedefürst, und nur durch dich ist Frieden möglich. Ich bitte dich: Schaffe Frieden. Frieden zwischen den Völkern, Frieden unter den Menschen, Frieden in den Familien und vor allem Frieden mit Gott und in unseren Herzen. Verändere auch mein Herz, dass dein Friede von mir ausgeht. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 26.11.2024
Losungswort
Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland.
Jesaja 45,15
Lehrtext
Mir wurde die Gnade verliehen, den Völkern den unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen und allen die Augen zu öffnen, dass sie erkennen, worin das Geheimnis besteht, das seit ewigen Zeiten bei Gott, der alles geschaffen hat, verborgen war.
Epheser 3,8-9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Reichtum Christi
Das heutige Losungswort erinnert mich an meinen Konfirmationsspruch. Dieser lautet: Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.(1) Gott ist unsichtbar. Das bedeutet aber nicht, dass es ihn nicht gibt. Für viele stellt das ein Problem dar. Sie möchten Gott gern sichtbar machen. So haben sich Menschen Götzenstatuen gebaut, die ein Abbild ihrer Götter darstellen sollen.
Obwohl wir uns ja kein Bild von Gott machen sollen,(2) neigen Menschen immer wieder dazu, es zu tun. Wenn wir aber Gott erkennen wollen, erkennen wir ihn in seinem Wirken und in seinem Wort.
Im Lehrtext geht es ebenfalls um etwas, das verborgen war – nämlich um den Plan Gottes mit der gesamten Menschheit. Im Alten Testament wurde schon angedeutet, dass Gott einen Plan für alle Menschen hat, als er zu Abraham sagte: „Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.“(3) Doch lange Zeit ging es fast ausschließlich um Israel als Gottes erwähltes Volk. So blieb es ein Geheimnis, wie sich der Zuspruch an Abraham erfüllen sollte – bis Jesus Christus für alle Menschen Erlösung erworben hat. In Christus fasst Gott alle Menschen zusammen. Alle bekommen durch den Glauben Zugang zu ihm.
Was bedeutet das für uns Christen heute? Es bedeutet, dass die Zusagen aus dem Alten Testament, die eigentlich nur für Israel galten, nun auch für uns gelten. So lesen wir zum Beispiel im Buch Jesaja: „Hab keine Angst, Israel, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“(4) Dieser Zuspruch gilt demnach für Israel, aber auch für uns. Damit öffnet sich für uns ein großer Schatz an Zusagen Gottes. Greifen wir zu!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kor. 4,18 [Neue Genfer Übersetzung] (2) 2.Mos. 20,4-5 (3) 1.Mos. 26,4 [Luther 2017] (4) Jes. 43,1b [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für den großen Schatz an Zusagen, die uns dank deiner Erlösung versprochen werden. Führe mich bitte immer tiefer in dein Wort hinein und lass mich verstehen, welch einen Reichtum wir in dir finden. Amen.
Gedanken zur Losung für Montag, den 25.11.2024
Losungswort
Das alles hast du dir doch selbst bereitet, weil du den HERRN, deinen Gott, verlässt, sooft er dich den rechten Weg leiten will.
Jeremia 2,17
Lehrtext
Paulus schreibt: Brüder und Schwestern, ihr seid zur Freiheit berufen! Aber benutzt eure Freiheit nicht als einen Vorwand, um eurer menschlichen Natur zu folgen. Dient euch vielmehr gegenseitig in Liebe.
Galater 5,13
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Freiheit hat Folgen
Das heutige Losungswort ist eine ernste Mahnung an das damalige Volk Israel. Gott machte ihnen klar, dass die Schwierigkeiten, in denen sie sich befanden, durch sie selbst verursacht worden waren, und er nannte ihnen auch den Grund: „… weil du den HERRN, deinen Gott, verlässt, sooft er dich den rechten Weg leiten will.“ Offensichtlich bestand ein Unterschied zwischen dem Willen Gottes und ihrem Willen. Nun sollten sie erfahren, wie schlimm es ist, sich von Gott abzuwenden und ihn nicht ernst zu nehmen.(1) Gelten solche Worte eigentlich auch für uns heute?
Um darauf eine Antwort zu finden, müssen wir uns erst einmal klar machen, welche Bedeutung es hat, wenn ein Mensch sich Gott zuwendet. Dem geht grundsätzlich ein Handeln Gottes voraus.(2) Als er seinen Sohn sandte, machte er seinen Willen für alle Menschen offenbar: Wir sollen nicht länger Sünde und Tod ausgeliefert sein, sondern in Freiheit davon leben. Auch für die Israeliten plante er Freiheit, als er sie zu seinem Volk erwählte.
Nun ist es so eine Sache mit der Freiheit: Sie ist ersehnt, solange man sie nicht hat. In ihr zu leben, bedeutet jedoch nicht, dass man einfach tun und lassen kann, was einem gerade in den Sinn kommt. Freiheit bedeutet auch Verantwortung. Zur Freiheit des Menschen gehört es, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Weder das eine noch das andere bleibt ohne Folgen.(3)
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus an Menschen, die durch den Glauben an Jesus Christus eigentlich eine grundsätzliche Entscheidung für Gott getroffen hatten. Ihr Problem war, dass sie menschlich nachhelfen wollten. Paulus warnte sie, dadurch die in Christus gefundene Freiheit zu verlieren.(4) Deshalb bete ich persönlich darum, Entscheidungen innerhalb von Gottes Willen zu treffen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 2,19-20 (2) Joh. 6,44-45 (3) 5.Mose 11,26-28 (4) Gal. 5,1-4
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass wir durch dich den Vater kennen dürfen. Hilf mir, deine Wege zu erkennen und auf ihnen zu bleiben. Leite mich durch deinen guten Heiligen Geist und bewahre mich davor, mein eigenes Wollen vor deinen Willen zu setzen. Amen.
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 24.11.2024
Losungswort
Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir!
Micha 6,3
Lehrtext
Verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?
Römer 2,4
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gottes Liebeswerben
Im heutigen Losungswort wirbt Gott um die Liebe seines Volkes. Im Umfeld dieses Wortes wird beschrieben, wie er sich ihnen immer wieder zugewandt und sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit hatte. Trotz allem stieß seine Güte nicht auf Dankbarkeit und Gegenliebe.
Bis heute wird Güte häufig als Schwachheit ausgelegt – Forderungen und Drohungen dagegen als Stärke. Nun heißt es aber im Lehrtext, dass Gottes Güte uns zur Umkehr leiten will. Auch hier erkenne ich ein Werben Gottes darum, auf seine Liebe ebenfalls mit Liebe zu ihm zu reagieren. Jesus Christus beschreibt Gottes Güte einmal so: „Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“(1) Er tut also auch denen Gutes, die ihn in ihrem Tun ablehnen. Zudem ist er langmütig und wartet darauf, dass Menschen noch zu ihm finden.
Ich bin davon überzeugt, dass Gott immer als Erster Liebe in uns investiert. So schreibt der Apostel Paulus: Gott aber hat uns seine große Liebe gerade dadurch bewiesen, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.(2) Wie sollen wir aber darauf reagieren, wenn uns diese Güte Gottes gar nicht bewusst ist? Wenn Sonne und Regen als Naturereignis verstanden werden anstatt als Widerspiegelung seiner Güte? Wenn das Opfer Jesu Christi wie ein religiöser Mythos erscheint?
Als Jesus kam, wurde in seinem Handeln deutlich, dass Gott es gut mit uns meint. Menschen erlebten in seiner Gegenwart Gottes Güte, Geduld und Langmut. Wie können Menschen all das aber heute erleben? Ich meine: als Allererstes durch uns Christen. Die oben zitierten Worte Jesu beginnen mit einer Aufforderung: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute …“(3) So ist Gottes Liebeswerben auch eine Herausforderung an uns Christen. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 5,45b [Luther 2017] (2) Röm. 5,8 [Hoffnung für alle] (3) Matt. 5,44-45a [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns Menschen liebst. Überall begegnen mir deine Liebe und Güte. Ich bitte dich aber für die Menschen, die das nicht sehen können. Menschen mit Leiderfahrungen und Vorwürfen. Menschen, die dich nicht kennen. Ich bitte dich, hilf, dass unsere Mitmenschen durch uns deine Liebe, deine Güte, Geduld und Langmut erfahren. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 23.11.2024
Losungswort
Nicht werde jemand unter dir gefunden, der Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel.
5. Mose 18,10.12
Lehrtext
Werdet wieder nüchtern und lebt, wie es Gott gefällt. Ich muss zu eurer Schande sagen: Einige von euch kennen Gott nicht.
1. Korinther 15,34
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Im Glauben festhalten
Im heutigen Losungswort geht es um Okkultismus. Weshalb aber verbietet Gott hier ausdrücklich jeden Umgang mit Dingen wie Wahrsagerei und Zauberei? Sind das nicht nur abergläubische Fantasien ohne tiefere Bedeutung? Nun, wenn wir an Gott glauben, wie er in der Bibel beschrieben wird, so glauben wir auch daran, dass es eine unsichtbare Welt gibt. Viele Propheten der Bibel durften dort hineinschauen. Sie sahen Engel und sogar Gott selbst. Allerdings gibt es in dieser Welt ebenso wie bei uns Gut und Böse. Im Losungswort verbietet Gott, mit diesen Mächten Kontakt aufzunehmen, selbst wenn sie tatsächlich etwas bewirken. Selbst mit Engeln oder Verstorbenen sollen wir keinen Kontakt aufnehmen.(1) Die einzige Verbindung in diese Welt ist Gott selbst, der sich in Jesus Christus mit uns versöhnt hat.(2)
Der eigentliche Grund, weshalb okkulte Praktiken verboten sind, ist nicht, dass wir dann vom Teufel beherrscht werden könnten, sondern dass wir Gott damit zur Eifersucht reizen.(3) Wir würden uns also mit Gott selbst anlegen. Ich denke, wer immer Gott liebt und sich von ihm geliebt weiß, wird das nicht tun.(4)
Im Lehrtext heißt es, dass wir nüchtern werden und leben sollen, wie es Gott gefällt. Das stimmt natürlich in jedem Fall. Allerdings bezieht sich der Lehrtext nicht auf okkulte Praktiken, sondern auf die Frage, ob es eine Auferstehung der Toten gibt. Es gab nämlich Christen, die das nicht glaubten. Dazu sagte der Apostel Paulus: Gäbe es keine Auferstehung, dann wäre auch Christus nicht auferstanden und unsere Hoffnung wäre nur eine Illusion.(5) Nun ist aber Christus auferstanden. Deshalb sollen wir nüchtern werden und an dem überlieferten Glauben festhalten. In beiden Fällen werden wir also dazu aufgefordert, Gottes Wort mehr zu glauben als dem, was Menschen sagen oder tun.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 3.Mos. 20,27 Offb. 19,10 (2) 2.Kor. 5,18-19 (3) 2.Mos. 20,4-6 1.Kor. 10,21-22 (4) Joh. 14,15 (5) 1.Kor. 15,12-19
Gebet:
Vater im Himmel, du ziehst in deinem Wort klare Grenzen. Hilf mir und uns bitte, darin zu leben. Verzeihe uns, wenn wir unsere Hilfe in anderen Quellen gesucht haben als bei dir. Bei dir allein finde ich Rettung. Daran will ich im Glauben festhalten. Amen.
Gedanken zur Losung für Freitag, den 22.11.2024
Losungswort
Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit.
Psalm 86,11
Lehrtext
Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Johannes 8,32
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Wahrheit erkennen
Das heutige Losungswort lautet vollständig: „Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.“(1) Gott darum zu bitten, uns seinen Weg zu zeigen, wird hier verknüpft mit der Bitte um eine Herzenshaltung der Gottesfurcht. David, der Verfasser, war sich dessen bewusst, dass ein Leben mit Gott nur dann möglich ist, wenn man ihn ehrt und auf sein Wort hört.
Damit ist mehr als eine reine Einhaltung von Gesetzen gemeint, denn die kann mitunter blind für das machen, was Gott wirklich will. Im Vorfeld zum Lehrtext wird solch ein Verhalten beschrieben, als man eine Frau zu Jesus brachte, die man auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt hatte. Die Ankläger kamen sofort mit dem Gesetz des Mose, nach welchem die Frau gesteinigt werden müsse. Das musste also Gottes Wille sein – oder doch nicht?(2) Das Problem allerdings war, dass es letztlich gar nicht um den Willen Gottes ging, sondern darum, Jesus in Schwierigkeiten zu bringen. Seine Antwort schlug ihnen jedoch jedes Argument aus den Händen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“(3) Einer nach dem anderen zog sich daraufhin zurück.
Nun könnte man meinen, dass den Leuten die Augen aufgegangen sein müssten, wer Jesus wirklich war, zumal er die Frau anwies, nicht mehr zu sündigen. Doch alles, was er sagte – dass er das Licht der Welt ist, dass er vom Vater kommt, dass es nichts nützt, ein Nachkomme Abrahams zu sein – entfachte weitere Diskussionen. Schließlich versuchten sie sogar, ihn zu steinigen.(4)
All das zeigt, so meine ich, dass man direkt mit der Wahrheit konfrontiert sein und sie dennoch verpassen kann. Blinder Eifer, Rechthaberei und Streitgespräche offenbaren selten Gottes Willen, sondern eher menschliche Meinungen. Um die Wahrheit zu erkennen, braucht es Respekt und Demut vor Gott. Die Frage ist, ob wir so leben wollen, dass es ihn und seinen Sohn ehrt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 86,11 [Luther 2017] (2) Joh. 8,3-5 (3) Joh. 8,7 [Luther 2017] (4) Joh. 8,59
Als Gebet heute einen Chorus:
Deine Wahrheit, deine Wahrheit macht uns frei.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte, dein Wort macht mich frei.
Dein Wort gibt Kraft für mein Leben, dein Wort macht mich frei.
Deine Wahrheit, deine Wahrheit macht uns frei!
Text und Melodie: Hans-Peter Mumssen
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 21.11.2024
Losungswort
Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN!
Jesaja 50,10
Lehrtext
Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1. Johannes 2,8
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Das wahre Licht
Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit können die heutigen Bibelverse wie ein Sonnenstrahl in einem dunklen Raum sein. Sowohl Losungswort als auch Lehrtext besagen, dass Gottes Licht auch da scheint, wo man es nicht erkennen kann. Für mich ist es immer wieder ein Erlebnis, in einem Flugzeug zu sitzen, das gerade dunkle Wolken durchfliegt, und plötzlich einen strahlend blauen Himmel zu sehen. Die Sonne war immer da, man konnte sie nur von unten nicht erkennen.
Nun bringen Begriffe wie Licht und Finsternis etwas zum Ausdruck, was in uns stattfindet. Wenn der Zustand der Welt uns Angst macht, so versucht die Finsternis, unsere Seele zu beherrschen. Auch eine nicht erklärbare Betrübnis fühlt sich an, als ob Finsternis unser Innenleben erfüllt. Finsternis bedeutet, orientierungslos und getrennt von Gottes Licht zu sein. Schuld und Sünde können in uns zur Finsternis werden, ebenso eine innere Verhärtung, wenn wir andere anklagen und nicht vergeben können. Finsternis kann auch bedeuten, sich auf der Schattenseite des Lebens zu befinden: Alles geht schief, das Geld reicht nicht aus, Beziehungen zerbrechen, Krankheit und Trübsal zermürben die Lust am Leben. Was es auch sei – die heutigen Bibelverse besagen, dass wir mitten in der Finsternis die Hoffnung nicht aufgeben sollen.
„Die Finsternis vergeht“, lesen wir im Lehrtext. Im Losungswort werden wir aufgefordert, auf den HERRN zu hoffen. Wie kann das aussehen? Nun, da ist z.B. eine Frau, die Jahrzehnte lang unter schweren Depressionen litt. Sie glaubte an Jesus Christus, aber kam aus ihren Depressionen nicht einfach heraus. Doch dann schenkte Gott es ihr, dass sie mitten in einem Schub sagen konnte: „Das geht vorbei!“ Sie wusste, dass das Licht schon scheint, obwohl sie es noch nicht sehen konnte. Das war der Anfang einer großen Wende in ihrem Leben. Das wahre Licht ist Jesus Christus. Er ist immer bei uns, auch wenn wir ihn nicht wahrnehmen. Vertrauen wir darauf!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, auch wenn wir an dich glauben und dir unser Leben anvertraut haben, ist nicht alles eitel Freude und Sonnenschein. Wir gehen manchmal durch tiefe Täler. Ich will aber daran festhalten, dass „dein Stecken und Stab“ mich trösten. Du bist das Licht – du bist mein Licht –, und du führst uns zum Licht. Dafür danke ich dir. Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 20.11.2024
Losungswort
Der HERR ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe.
Joel 2,13
Lehrtext
Der Weingärtner sprach zu dem Besitzer des Weinbergs: Herr, lass den Feigenbaum noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.
Lukas 13,8-9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Von großer Güte
Die heutigen Bibelverse behandeln ein ernstes Thema. Es geht um Gnade – aber auch um Strafe. Hintergrund zum Losungswort ist eine Gerichtsbotschaft Gottes, in der beschrieben wird, wie ein riesiges Heer Israel überfallen und ohne Gnade einnehmen wird. Dieses Gericht ist aber abwendbar. So lautet der vollständige Losungsvers: Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe.
Wir erfahren hier, dass Gott einerseits gnädig ist, andererseits aber auch strafen kann. Von Christen höre ich manchmal den Einwand: „Wir glauben doch an einen gnädigen und nicht an einen strafenden Gott.“ Wenn Gott aber nur gnädig ist, was würde dann eine Umkehr zu ihm ändern? Ist er nur dafür zuständig, etwas zu vereiteln?
Noch deutlicher wird es im Lehrtext, der Teil eines Gleichnisses Jesu Christi ist. Jesus vergleicht offensichtlich Menschen mit einem Feigenbaum, der schon drei Jahre hindurch keine Frucht bringt. Der Besitzer – übertragen also Gott – will den Feigenbaum entfernen, doch der Weingärtner – übertragen Jesus – bittet darum, noch zu warten. Er will sich noch einmal besonders um diesen Feigenbaum kümmern. Hier geht es ebenfalls um Gnade, aber auch um Strafe. Und auch hier ist Gott der Handelnde.
Nun kann man Gott nicht einfach nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen formen. Er ist, der er ist. Das betrifft sowohl die Gnade als auch das Gericht. Ich möchte ihn aber verstehen, denn die Worte Jesu im Lehrtext könnten uns schon Angst machen. Dennoch bin ich zuversichtlich, denn Jesus selbst ist bemüht, dass unser Leben nicht an Gottes Plan für uns vorbei gleitet. Wenn es uns wichtig ist, mit Gott zu leben, wird es mit seiner Hilfe auch gelingen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir von Herzen dafür, dass du dich für uns und auch für mich einsetzt. Ich bitte dich, bring uns zum Ziel. Ich will dir vertrauen, dass du dein gutes Werk in uns vollenden wirst. Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 19.11.2024
Losungswort
Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Psalm 124,7
Lehrtext
Viele Menschen waren gekommen, um Jesus zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Menschen, die unter bösen Geistern litten, wurden von ihnen befreit.
Lukas 6,18
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Wie ein Vogel im Netz
In Psalm 124, aus dem das heutige Losungswort stammt, beschreibt der Verfasser David, wie sein Volk extremen Gefahren eigentlich hilflos ausgeliefert war – wäre da nicht Gott gewesen. So vergleicht David ihre Nöte mit denen eines Vogels im Netz. Dieser hat wenig Chancen, ohne Hilfe zu entkommen. Doch dann heißt es: „… das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.“
Dieses zerrissene Netz ist für mich ein starkes Bild auf Jesus Christus. Als er am Kreuz starb, zerriss der Vorhang im Tempel von oben nach unten.(1) Das Netz der Sünde, in dem wir gefangen waren, kann uns nicht mehr gefangen halten. Es ist zwar noch da, und wir kommen – wie der Vogel – noch damit in Berührung. Aber es gibt einen Riss, einen Fluchtweg, durch den wir entkommen können: Jesus Christus.
Im Lehrtext lesen wir, wie Menschen Jesus suchten, um ihn zu hören und geheilt zu werden. Sogar die, für die es eigentlich kaum mehr Hoffnung gab, erlebten eine Wiederherstellung. Nun mag man denken: „Ja, das war damals. Aber heute passieren doch keine Wunder mehr …“ Ich denke, es lohnt sich, hier einmal innezuhalten. Ist Jesus nicht immer noch derselbe? Von ihm sagte der Apostel Petrus: „Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen. Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet sie.“(2)
Was uns oft Probleme macht, ist, dass wir gerne Alternativen hätten. Die hätte der Vogel im Netz auch gerne. Doch manchmal bleibt nur ein Riss im Netz – aber der genügt. Die Frage ist, ob wir es wagen, da hindurchzugehen. Die Freiheit, nach der wir uns so sehr sehnen, liegt genau dahinter. Wir können das Netz vielleicht noch spüren, haben vielleicht auch noch Angst, aber wir können dennoch wie David glauben: „Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“(3) Denn für ihn ist das möglich, was uns unmöglich ist.(4)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Markus 15,37-38 (2) Apg. 4,12 [Hoffnung für alle] (3) Ps. 124,8 [Luther 2017] (4) Matth. 19,26
Ein Gebet für alle, die sich wie ein Vogel im Netz fühlen:
Vater im Himmel, du siehst die Nöte deiner Kinder. Ich bitte dich, dass du dich meiner erbarmst und mich durch deinen Sohn Jesus Christus in die Freiheit führst. Schenke Heilung, schenke Wiederherstellung, schenke Befreiung. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Gedanken zur Losung für Montag, den 18.11.2024
Losungswort
Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster.
Psalm 9,3
Lehrtext
Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört.
Philipper 4,4
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
„Freut euch“
In den heutigen Bibelversen hören wir von zwei Gründen, sich zu freuen. Im Losungswort freut sich David darüber, dass Gott ihn vor Feinden bewahrt hat. Wörtlich sagt er: „Denn du schlägst meine Feinde in die Flucht, sie stürzen und kommen um!“(1) Können wir diese Freude nachvollziehen? Haben wir überhaupt Feinde, und würden wir uns über deren Untergang freuen? Das ist eine schwierige Frage, gerade für uns Christen – sollen wir doch unsere Feinde lieben. Doch selbst dann werden Feinde nicht gleich Freunde. Ja, es gibt Feinde: persönliche Feinde, die uns schädigen wollen, und auch Landesfeinde wie z.B. Terroristen oder Staaten, die uns bedrohen.
Tatsächlich wird im Neuen Testament Feindschaft aber anders definiert. Der Apostel Paulus sagte dazu: „Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.“(2) Das heißt: Nicht die Menschen sind unsere Feinde, sondern das, was sie treibt. Die Sache ist nur: Das, was andere treibt, kann auch uns treiben – z.B. eine egoistische Gesinnung. So schrieb Paulus an anderer Stelle: „Nun aber seid ihr nicht länger eurem selbstsüchtigen Wesen ausgeliefert, denn Gottes Geist bestimmt euer Leben - schließlich wohnt er ja in euch!“(3) In diesem Wort erklärt er auch gleich, wie diese Art von Feind besiegt werden kann, nämlich durch den Geist Christi. Darüber dürfen wir uns freuen.
Jesus Christus versöhnt uns mit Gott und verbindet uns gleichzeitig mit ihm. Das geht aus dem achten Kapitel des Römerbriefs deutlich hervor. Allein diese Verbindung ist schon ein Anlass zu großer Freude. So verstehe ich die Aufforderung im Lehrtext: „Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört.“ Wir sind für Zeit und Ewigkeit mit Gott verbunden. Er ist unser Vater, Jesus ist unser Herr und Erlöser, und der Heilige Geist wohnt in uns. Was also hindert uns, uns täglich neu darüber zu freuen, dass wir zum Herrn gehören?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 9,4 [Hoffnung für alle] (2) Eph. 6,12 [Hoffnung für alle] (3) Röm. 8,9 [Hoffnung für alle]
Als Gebetsinspiration habe ich heute das Lied: „Freude, die von innen kommt“
Etwas in mir zeigt mir, dass es dich wirklich gibt.
Ich bin gewiss, dass du lebst, mich kennst und mich liebst.
Du bringst mich zum Lachen, machst, dass mein Herz singt.
Du bringst mich zum Tanzen, meine Seele schwingt.
Ich atme auf in deiner Gegenwart,
Herr, du allein
gibst mir Freude, die von innen kommt.
Freude, die mir niemand nimmt.
Herr, du machst mein Leben hell, mit dem Licht deiner Liebe.
Text und Musik: Albert Frey
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 17.11.2024
Losungswort
Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
Jeremia 29,11
Lehrtext
Die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Römer 8,21
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Gedanken des Friedens
Das heutige Losungswort könnte eine Überschrift für die ganze Bibel sein. Auch wenn wir nicht alles in ihr verstehen oder mit einigen Stellen hadern, sollen wir wissen: Gottes Grundgedanke ist nicht Leid, sondern Frieden und Hoffnung für die Zukunft. Nun mag man fragen, warum er nicht einfach Frieden erzeugt, wieso es Kriege gibt und so viele Menschen leiden müssen. Darauf kann eigentlich nur Gott selbst antworten. Ich glaube aber, dass der Grund, warum er nicht immer gleich eingreift, mit unserer hohen Berufung zusammenhängt. Wir sind nun einmal nach seinem Bild erschaffen – als ein Gegenüber für ihn selbst.
Gott zwingt uns nicht, Gutes zu tun, Streit zu beenden und unseren Nächsten höher zu achten als uns selbst. Wir haben die Wahl, weil wir so sind wie er. So heißt es z.B. in folgendem Vers: „Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er jetzt von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er für immer!“(1) Weshalb aber verwehrt uns Gott den Zugang zum ewigen Leben? Ich denke, weil sonst der Himmel zur Hölle werden würde. Gut und böse unterscheiden zu können ist das Eine, das Gute am Ende zu tun, ist das Andere. Das kann nur geschehen, wenn wir von innen her erlöst werden.
Gottes gute Gedanken sind also Gedanken der Erlösung. Genau diese schenkt er uns in Jesus Christus. Im Lehrtext lesen wir, dass nicht nur wir durch ihn erlöst werden können, sondern die gesamte Schöpfung. Man braucht sich nur umzuschauen: Die gesamte Schöpfung leidet unter dem Menschen. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes „vergänglich“, also nachhaltig zerstörbar. Dementsprechend bedeutet die Freiheit der Kinder Gottes eine Freiheit, die nicht mehr auf Kosten anderer lebt. All das finden wir in der Erlösung Jesu Christi. Strecken wir uns danach aus?
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Mos. 3,22 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns nicht nur unsere Schuld vergibst, sondern uns ebenfalls von der Sünde befreist. Ich erkenne aber, dass diese Befreiung ein Prozess ist. Deshalb bitte ich dich für mich und für meine Mitchristen: Erlöse uns vom Bösen. Ich danke dir, dass du es tun wirst, denn du hast Gedanken des Friedens für uns. Danke, Jesus. Amen.
Gedanken zur Losung für Samstag, den 16.11.2024
Losungswort
Das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich Jerusalem geben will.
Jeremia 33,9
Lehrtext
Das Volk, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
Matthäus 21,9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Der Sohn Davids
Im Zusammenhang mit dem heutigen Losungswort kündigte der Prophet Jeremia eine Zeit an, in der viele Völker davon ausgehen, Gott habe sein auserwähltes Volk – nämlich Israel – fallen lassen.(1) Dementsprechend würde Israel in ihren Augen verachtet und quasi nicht existent sein. Bis heute kann man solch eine Haltung immer wieder beobachten. Die Versuche, Israel vom Erdboden zu vertilgen, gehen durch die Jahrhunderte, mussten aber letztlich scheitern, da Gott sich unverrückbar zu seinem Versprechen, das er den Israeliten gegeben hat, stellt. So ließ er Jeremia wissen, dass er seinen Bund mit Israel ebenso wenig aufheben würde wie den Wechsel zwischen Tag und Nacht.(2) Er würde dafür sorgen, dass immer ein Sohn Davids auf dem Thron saß.
Nicht lange nach diesen Prophezeiungen wurde Jerusalem eingenommen und seine Bewohner getötet oder gefangen weggeführt. Wieder einmal erfüllte sich, dass man ihnen das Existenzrecht als Nation absprach. Doch genauso erfüllte sich auch, dass Gott sie wieder nach Jerusalem und in ihr Land zurückbrachte, denn was er ankündigt, geschieht, wenn auch oft anders, als wir Menschen meinen.
So ist es auch mit dem angekündigten Sohn Davids. Die Menschen zur Zeit Jesu erwarteten einen Befreier und hofften, dass Jesus dieser wäre. Im Lehrtext lesen wir, dass sie ihn als „Sohn Davids“ begrüßten, „der da kommt in dem Namen des Herrn“. Sie ahnten nicht, wie recht sie hatten, denn wäre es ihnen wirklich klar gewesen, hätten sie sich nicht schon bald danach von ihm abgewandt und seinen Tod verlangt. Menschen ändern ihre Meinung schnell – doch Gott bleibt bei dem, was er gesagt hat. Jesus ließ sich weder von Jubelrufen noch von Schmähungen beeinflussen. Er starb, um uns zu erlösen. Wer das glaubt, wird ihn als Sohn Davids willkommen heißen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 33,24 (2) Jer. 33,25-26
Als Gebet eine Strophe aus dem Lied „Tochter Zion“:
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Ewig steht dein Friedensthron,
du, des ew’gen Vaters Kind.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Gedanken zur Losung für Freitag, den 15.11.2024
Losungswort
Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid.
5. Mose 1,31
Lehrtext
Und die Jünger erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie Jesus von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.
Lukas 24,35
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Auf dem Weg
Das heutige Losungswort stammt aus einer Rede des Mose, in der er noch einmal darauf zurückblickte, wie das Volk Israel vor dem Gelobten Land stand, sich aber weigerte, es einzunehmen. Die Einwohner dort machten ihnen Angst, sodass sie an Gottes Zusagen zweifelten. Obwohl er sie auf dem Weg durch die Wüste getragen hatte, wie ein Mann seinen Sohn trägt, vertrauten sie ihm nicht mehr. Daraufhin schickte Gott sie in die Wüste zurück, bis eine neue Generation herangewachsen war.
Ich erinnere mich, dass ich als junger Mensch einmal Zweifel bekam, ob Gott in meinem Leben überhaupt wirksam ist. Immer wieder fiel ich in meinen alten Lebensstil zurück. Auch war ich bei Weitem nicht so feurig im Glauben wie andere Christen um mich herum. Das erzählte ich einem älteren Christen. Er sagte zu mir: „Schau doch mal, wo du damals standest und wo du heute stehst. So viele Dinge haben sich bei dir zum Positiven verändert.“ Und tatsächlich: In dieser Rückschau erkannte ich, wie wirksam Gott in meinem Leben war. Das machte mir Mut, zu glauben, dass er es auch in Zukunft sein wird. Um Gottes Wirken zu erkennen, müssen wir häufig längere Zeiträume betrachten. Wenn man nur auf den Augenblick schaut wie damals die Israeliten, bleibt es uns verborgen.
Im Lehrtext geht es um die beiden Jünger, denen sich Jesus nach seiner Auferstehung zugesellt hatte. Sie erkannten ihn aber nicht. Erst als er das Brot brach, merkten sie, dass es Jesus war, der sie auf dem Weg begleitet hatte. Rückblickend fiel ihnen aber Folgendes auf: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“(1) Tatsächlich entdecken auch wir manchmal erst im Rückblick, dass wir auf unserem Weg nicht alleine waren, sondern Jesus Christus bei uns war. Mögen solche Entdeckungen uns Mut machen, ihm weiter voll und ganz zu vertrauen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Luk. 24,32 [Luther 2017]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du immer bei uns bist. Doch manchmal erkennen wir dich nicht und fühlen uns verlassen. Bitte erinnere uns durch deinen Heiligen Geist daran, wie oft du uns in der Vergangenheit schon begegnet bist. Schenke uns den Glauben, dass du auch in Zukunft mit uns auf dem Weg bist. Amen.
Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 14.11.2024
Losungswort
Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes.
5. Mose 10,14
Lehrtext
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lukas 2,14
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Ehre sei Gott
Im heutigen Losungswort beschreibt Mose das Universum. Ob er wohl wusste, wie gigantisch dieses wirklich ist? Wir heute beobachten das All mit riesigen, vernetzten Teleskopen und mit Satelliten im Weltraum. Wir schicken Raumsonden auf die Reise, die unser Sonnensystem erforschen und es letztendlich verlassen, forschen nach schwarzen Löchern, vermuten dunkle Energie und dunkle Materie und messen, dass das Universum sich immer schneller ausdehnt. Dagegen erscheint das Wissen eines Mose winzig. Das mag sein. Doch er wusste etwas, was heute vielen Menschen verloren gegangen ist: dass nämlich dieses Universum einen Schöpfer hat und Gott nicht nur im „aller Himmel Himmel“ wohnt, sondern auch in unserer Welt ist. Alles gehört zu ihm, alles ist ihm unterstellt.
Wenn nun unser großes Wissen Menschen dazu verleitet, die Erkenntnis Gottes zu verdrängen, so haben wir keinen Gewinn davon. Im Gegenteil, wir fühlen uns vor Gott nicht mehr verantwortlich und rechtfertigen unser Handeln lediglich vor uns selbst. Unser Leben wäre dann nur eine Laune der Natur ohne tiefen Sinn. Welch ein Glück, dass dem nicht so ist! Gott ist, und er ist mächtig, und vor allem: Er ist uns zugewandt.
Was das wirklich bedeutet, können wir oft in der Tiefe noch gar nicht erfassen. Die Engel aber, von denen im Lehrtext die Rede ist, konnten es. Sie hatten gerade den Hirten die frohe Botschaft verkündet, dass uns der Retter geboren wurde. Doch warum jubelten eigentlich die Engel? Sie benötigten doch gar keinen Retter. Ich glaube, sie sahen etwas, was uns Menschen erst allmählich klar wird, dass nämlich der allmächtige Gott selbst in einem kleinen Kind zu uns kam. Der heilige Gott macht sich auf, um eine gefallene Welt zu retten. Das ist so ungeheuerlich – da kann man eigentlich nur noch jubeln: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Allmächtiger Gott, auch ich möchte dir von Herzen danken, dass du in allem bist. Auch wenn vieles heute bedrohlich wirken mag, danke ich dir, dass du hier bist und einen guten Plan für die Deinen hast. Du schenkst uns in Jesus Christus deinen Frieden in einer friedlosen Zeit. Danke, Vater! Amen.
Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 13.11.2024
Losungswort
Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.
1. Samuel 2,4
Lehrtext
Paulus schreibt: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2. Korinther 12,10
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Guten Mutes in Schwachheit
Wenn man die Wahl zwischen Stärke oder Schwachheit hätte, würde wohl niemand Schwachheit wählen. In den heutigen Bibelversen geht es jedoch um eine Schwachheit, die zu einer Stärke führt, die jenseits von Vitalität, Gesundheit und Macht liegt. Diese Stärke bewirkt in einem Menschen, dass er Dinge ertragen kann, denen man normalerweise lieber aus dem Weg geht. Die Quelle dieser Kraft liegt nicht in den Umständen einer Person oder ihren Fähigkeiten, sondern in ihrer direkten Beziehung zu Gott.
Im Losungswort war es Hanna, die Gott dafür lobte, dass er die Schwachen mit Stärke umgürtet. Stellt man sich das bildlich vor, wäre da eine sichtbar schwache Person, die mit etwas versorgt wird, was ihr Kraft verleiht. In Hannas Fall ging es darum, dass sie sich als kinderlose Frau in der damaligen Gesellschaft in einer schwachen Position befand und deshalb Gott gebeten hatte, ihr ein Kind zu schenken. Die Erhörung dieses Gebetes war eine große innere und äußere Stärkung.
Doch nicht immer wird ein Gebet so erhört, wie wir es wünschen. Davon berichtet der Apostel Paulus im Umfeld des Lehrtextes. Offenbar hatte er ein quälendes Leiden, das er so beschreibt, als würde sein Körper wie von einem Stachel durchbohrt werden.(1) Auf mehrfache Gebete um Heilung erhielt er schließlich von Gott folgende Antwort: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.“(2)
Diese Antwort macht manchen Angst. Will Gott uns extra schwach halten? Ich glaube das nicht. Vielmehr denke ich, dass er uns ermutigen will, über die Grenzen unserer Schwachheit hinauszublicken. Denn da ist er – größer als alles, was uns ängstigt. Deshalb konnte Paulus sagen: „Wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ Der, der die Schwachen mit Stärke umgürtet, ist an unserer Seite.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Kor. 12,7 (2) 2.Kor. 12,9 [Hoffnung für alle]
Gebet:
In Schwachheit komme ich zu dir, mein Herr. In Schwachheit lege ich dir alles hin. Du wirst den glimmenden Docht nicht löschen und das geknickte Rohr nicht brechen. Auf deine Güte hoffe ich, auf deine Stärke traue ich, Herr, meine Kraft und mein Leben. Mit dir kann ich allezeit guten Mutes sein. Amen.
Gedanken zur Losung für Dienstag, den 12.11.2024
Losungswort
Durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein.
Jesaja 30,15
Lehrtext
Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.
1. Korinther 4,20
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Worte mit Kraft
Was ist im heutigen Losungswort mit „Stillesein“ gemeint? Der erste Vers in dem zugehörigen Kapitel erklärt es. Dieser lautet: Weh den abtrünnigen Kindern, spricht der HERR, die ohne mich Pläne fassen und ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, …, die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht!(1) In diesem Sinnzusammenhang bedeutet „Stillesein“ demnach, etwas nicht einfach nach eigenem Gutdünken zu machen, sondern Gottes Reden zu suchen, darauf zu warten und zu hören. Das ist gelebtes Vertrauen zu Gott und macht stark. Gilt das auch noch heute?
Ich glaube, das galt schon immer und wird auch immer gelten. Bevor wir nach eigenen Lösungen suchen, sollten wir Gott fragen und bereit sein, auf eine Antwort zu warten. Nun betrifft das meiner Ansicht nach nicht Kleinigkeiten. Ich muss nicht auf eine Antwort Gottes warten, was ich heute essen oder ob ich zur Arbeit gehen sollte. Vor vielen Jahren hatten wir bei uns einen Hausbibelkreis. Nachdem wir fertig waren, stand meine Frau in der Küche und wusch die Tassen ab. Ein junger Mann gesellte sich dazu und sagte: „Ich wasche nur ab, wenn der Heilige Geist mir das zeigt.“ Darauf antwortete meine Frau: „Und ich, wenn das Geschirr dreckig ist.“ Es geht nicht um ein übertriebenes Erfragen von Weisungen, schon aber um eine grundsätzliche innere Offenheit für Gottes Reden. Wenn es aber um Weichenstellungen für unser Leben geht, sollten wir, wie ich meine, unbedingt zuallererst Gottes Leitung suchen.
Im Lehrtext lesen wir, dass das Reich Gottes nicht in Worten, sondern in Kraft besteht. Heutzutage sind wir geradezu überflutet von Worten, Behauptungen und Meinungen. Viele dieser Worte haben den Anschein von Kraft und Wahrheit, doch am Ende bleiben es nur Worte. Ganz anders ist es bei Gott. Was er sagt, das geschieht. Wenn wir nun stille werden vor Gott und nach seinen Weisungen suchen, reden wir nicht nur irgendwelche Worte, sondern seine Worte. Diese haben wirklich Kraft, Dinge zu verändern.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 30,1-2 [Luther 2017]
Als Gebet ein Vers aus dem Lied: „Dein Wort“
Herr, du weißt, wie viel Worte es gibt,
doch sie sind ohne Kraft.
Keines von ihnen bringt mich zum Ziel,
wie anders ist doch dein Wort:
Wenn Gott spricht, wird es Licht,
was er sagt, das geschieht –
von Anfang an war das so.
Dein Wort ist meines Lebens Kraft,
ja, dein Wort ist meines Lebens Kraft.
Gedanken zur Losung für Montag, den 11.11.2024
Losungswort
Die Israeliten werden umkehren und den HERRN, ihren Gott, suchen, und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit.
Hosea 3,5
Lehrtext
Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Matthäus 7,8
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die letzte Zeit
Um das heutige Losungswort zu verstehen, müssen wir uns auf die damalige Lebensart einstellen. Der Prophet Hosea sollte nämlich Gottes Reden auf eine sehr besondere Weise darstellen: Er sollte eine Hure heiraten und Kinder mit ihr bekommen. Die Botschaft dahinter war, dass Israel, dessen „Ehemann“ eigentlich Gott war, mit anderen Göttern fremdging. Später hieß es, dass Hosea eine Ehebrecherin lieben und bei sich aufnehmen solle. Diese musste er zunächst jemandem abkaufen. Wahrscheinlich war damit die erste Frau gemeint, die Hosea wegen Ehebruchs entlassen hatte und die er nun wieder zurücknehmen sollte. Die Botschaft hinter dieser Handlung war, dass Gott sein Volk Israel trotz dessen Götzenkultes immer noch liebte.
Diese Liebe Gottes zu seinem Volk mündet im Losungswort in eine Prophezeiung, die sich auf die letzte Zeit bezieht: Die Israeliten werden zu Gott umkehren, ihn suchen und mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen. Was im Losungswort ausgelassen wurde, ist, dass sie sowohl Gott als auch David, ihren König, suchen werden. Damit ist meiner Erkenntnis nach eindeutig der „Sohn Davids“, nämlich Jesus Christus, gemeint. Somit prophezeit Hosea, dass sich das ganze Volk Jesus Christus zuwenden wird und sie in ihm ihren Messias erkennen werden.
Welche Botschaft hat das Losungswort aber für uns? Nun, ich meine, es ist gut, wenn wir darauf achten, was in der Bibel in Bezug auf die letzte Zeit gesagt wird. Zwar bin ich kein Freund davon, jedes Ereignis endzeitlich zu deuten, da dies meistens nur spekulativ ist. Ich halte es für besser, einfach zu beobachten, was geschieht. Oft erfüllen sich Prophezeiungen anders, als man vorher angenommen hat – doch sie erfüllen sich. Je mehr wir das erkennen, desto fester wird unser Vertrauen gegenüber Gottes Wort. So auch zu dem, was im Lehrtext steht: Gott lässt sich finden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute ein Ausschnitt aus dem Lied „Anker in der Zeit“
Es gibt bedingungslose Liebe,
die alles trägt und nie vergeht,
und unerschütterliche Hoffnung,
die jeden Test der Zeit besteht.
Es gibt ein Licht, das
uns den Weg weist,
auch wenn wir jetzt nicht alles sehn.
Es gibt Gewissheit unsres Glaubens,
auch wenn wir manches nicht verstehn.
Er ist das Zentrum der Geschichte,
er ist der Anker in der Zeit.
Er ist der Ursprung allen Lebens
und unser Ziel in Ewigkeit,
und unser Ziel in Ewigkeit.
Autor: Albert Frey
Gedanken zur Losung für Sonntag, den 10.11.2024
Losungswort
Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.
Jesaja 61,10
Lehrtext
Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5,9
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Frucht des Lichts
Das heutige Losungswort aus dem Buch Jesaja stammt aus einem Kapitel voller Prophezeiungen und Verheißungen. Als Jesus Christus anfing, zu predigen, las er daraus die Anfangsverse: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“(1) Dann sagte er: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“(2)
Auf solch eine Aussage gibt es eigentlich nur zwei mögliche Reaktionen: Entweder man glaubt es – oder man tut es nicht. Das ist heute nicht anders als damals. Insofern haben die Kleider des Heils und der Mantel der Gerechtigkeit, von denen im Losungswort die Rede ist, für uns dann eine Bedeutung, wenn wir in einer Glaubensbeziehung zu Gott stehen. Doch kann man einfach so von Gott erwarten, dass er uns all das gibt? Immer wieder hört man das Argument, dass es dann ja völlig egal wäre, wie man lebt, wenn Gott das nachher einfach gnädig zudeckt.
Und ja – es ist wahr, dass Gott durch Jesus Christus unsere Sünden quasi „überdeckt“. Genauso wahr ist aber auch das, was wir im Lehrtext lesen: „Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Im Umfeld dieses Verses stellt der Apostel Paulus unmissverständlich klar, dass das Leben eines Menschen, der mit Gott geht, nicht mehr das sein kann, was man zuvor führte.(3) Gottes Gnade soll in unserem Leben Frucht bringen. Diese wird klar benannt: Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit. Sie wird dann möglich, wenn wir uns mit dem verbinden, der das Licht ist: Jesus Christus.
So gesehen ist es nicht egal, wie wir leben. Dennoch müssen wir uns nicht fürchten, wenn wir versagen. Unser Heil beginnt mit der Gnade Gottes, dessen Güte jeden Morgen neu ist.(4)
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) Luk. 4,18-19 [Luther 2017] (2) Luk. 4,21 [Luther 2017] (3) Eph. 5,8 (4) Klgl. 3,22-23
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für die Gnade, die du uns durch Jesus Christus erwiesen hast. Hilf mir, mein Leben so zu führen, dass diese Gnade Frucht bringt. Danke für deine Vergebung und dass deine Güte jeden Morgen neu ist. Erfülle mich immer wieder mit deinem Geist, sodass dein Licht durch mich wirken kann. Das bitte ich in Jesu Namen. Amen.
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