Gedanken zur Losung für Montag, den 29.05.2023

  Andacht anhören:

Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth.
Haggai 2,8

Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Mein oder sein?

Da wir in diesen Tagen Pfingsten feiern, möchte ich vom heutigen Lehrtext ausgehen, der ja einen direkten Bezug zur Ausgießung des Heiligen Geistes hat. Mit dieser Ausgießung wurde eine ungeheure Dynamik in Bewegung gesetzt: Petrus predigte frei von Furcht und in aller Klarheit von Jesus Christus, was zunächst einmal dazu führte, dass viele Menschen gläubig wurden und sich taufen ließen.(1) Diese wiederum schlossen sich als Lebensgemeinschaft zusammen, indem sie alles miteinander teilten. Hieß das nun: Ende gut - alles gut?

Wer die Apostelgeschichte kennt, weiß, dass dies erst der Anfang war. Denn kaum war durch Petrus ein Wunder geschehen, indem er einen Lahmen heilte, wurde er auf Anordnung der Ältesten und Schriftgelehrten gefangen genommen und gefragt: „Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?“ (Apg. 4,7) Frei und ohne Umschweife ließ Petrus sie wissen, dass er im Namen dessen gehandelt hatte, den sie gekreuzigt hatten: Jesus Christus.(2) Dies hatte er auch zu dem Lahmen gesagt: „Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“ (Apg. 3,6)

„Was ich aber habe“ - war das nicht etwas vermessen? Man kann Gott doch nicht besitzen. Man kann aber zu ihm gehören, und zwar eben durch Jesus Christus, durch den er uns alles schenken will.(3) Was sein ist, ist dann auch mein. Und was mein ist, ist sein. In diesem Verständnis begann die erste Gemeinde, miteinander zu leben.

Dürfen wir nun keinerlei Besitz mehr haben? Ich glaube das nicht. Wie ich es sehe, geht es auf der einen Seite darum, zu erkennen, welchen Reichtum wir in Christus empfangen. Auf der anderen Seite möchte ich mein Leben in dem Bewusstsein führen, dass alle Schätze und Besitztümer dieser Welt Gott gehören. Weil ich nun sein bin und er mein ist, kann ich mit anderen teilen, denn er hat mehr als genug.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Apg. 2,1-41 (2) Apg. 4,8-12 (3) Röm. 8,32

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Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 28.05.2023

Ich selbst will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um Jerusalem her sein.
Sacharja 2,9

Als der Pfingsttag gekommen war, erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.
Apostelgeschichte 2,1.3-4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein Feuer - zwei Wirkungen

Heute ist Pfingsten, der Tag, an dem wir uns an die Ausgießung des Heiligen Geistes erinnern. Sowohl im Losungswort als auch im Lehrtext ist von Feuer die Rede. Beide Feuer kamen von Gott, allerdings mit völlig unterschiedlichen Wirkungen. Das Feuer, von dem der Prophet Sacharja sprach, ersetzte die Stadtmauer und sollte die Menschen in der Stadt schützen. Das Feuer zu Pfingsten jedoch, das auf die Nachfolger Jesu fiel, sollte sich ausbreiten. Die Jünger Jesu verschanzten sich nicht dahinter, sondern gingen erfüllt damit in alle Welt, um die Frohe Botschaft von Jesus Christus bekannt zu machen. Dabei waren sie äußerlich gesehen oft schutzlos, und einige verloren auch ihr Leben auf diesem Weg. Innerlich aber waren sie mit solch einer Kraft und Liebe Gottes erfüllt, dass sie eher ihre Umgebung prägten, als dass diese sie prägte.

Ist das heute eigentlich auch noch so? Hat der Geist Jesu Christi in uns Christen noch eine prägende Wirkung auf unsere Umwelt? Natürlich sind wir Kinder unserer Zeit. Das waren die Jünger damals auch. Doch wie ist es, wenn der Zeitgeist in bestimmten Denk- und Verhaltensweisen Christi Geist widerspricht? Verschanzen wir uns dann in unseren Gemeinden und versuchen, die böse Welt draußen zu halten? Oder passen wir uns dem Zeitgeist an? Oder versuchen wir, die Gesellschaft umzuformen? All diese Lösungen entsprechen meiner Erkenntnis nach nicht dem Willen Jesu Christi.

Ich glaube, der Geist Christi befähigt uns, in einer widersprüchlichen Zeit unbeirrt den Weg Gottes zu gehen, ohne anderen etwas aufzudrücken, uns selber abzuschirmen oder einfach alles mitzumachen, was gerade angesagt ist. Wenn Gottes Geist in uns wirkt, sind wir Briefe Christi und Lichter in dieser Welt.(1) Möge dieses Feuer der Kraft und der Liebe Gottes in uns brennen und noch viele entzünden.

Einen gesegneten Pfingstsonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Kor. 3,3 Matt. 5,14

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich brauche die Kraft deines Heiligen Geistes. Ich brauche sie täglich neu. Bitte erfülle mich, lass dein Feuer in mir brennen und dein Licht durch mich leuchten. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 27.05.2023

Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.
5. Mose 32,4

Daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
1. Johannes 3,24

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Wesenszüge Gottes

Im heutigen Losungswort beschreibt Mose in einem Lied einige Wesenszüge Gottes: Er ist treu, kein Böses ist an ihm, er ist gerecht und wahrhaftig. Geschah es einfach nur aus Ehrfurcht oder Tradition, dass Mose Gott so beschrieb? Ich glaube, nicht. Vielmehr hatte er Gott so erlebt. Wie oft hatte er gesehen, dass Israel seinem Gott untreu wurde, und doch blieb Gott ihnen treu und hielt sein Versprechen, sie in ein Land zu führen, in dem „Milch und Honig fließt.“(1) Zudem erlebte Mose nicht nur einmal, dass Gott gerecht und gut war. Selbst Strafen waren nicht willkürlich oder ungerecht, sondern dienten dazu, dass Gottes Volk in seine Berufung zurückfand.

Wäre es nicht angebracht, sich selbst einmal daran zu erinnern, an welchen Stellen unseres Lebens wir Gottes Treue, seine Güte, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit erlebt haben? Oft bleibt man in den Problemen von heute stecken und vergisst dabei, wie häufig Gott schon geholfen und verändert hat. Ich halte es für wichtig, sich an solche Erlebnisse zu erinnern, wiederum aber auch neue Erfahrungen mit Gott zu machen. Diese können wir natürlich nicht selbst erzeugen. Wenn wir jedoch Jesus Christus in unser gesamtes Leben mit hineinnehmen, liegt es auf der Hand, dass wir sein Wirken an der einen oder anderen Stelle erleben werden.

Der vollständige Lehrvers aus dem ersten Johannesbrief beschreibt, wie das geschehen kann. Insgesamt lautet er: „Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.“ (1.Joh. 3,24) Wenn wir also unser Leben nach den Worten Gottes und Christi ausrichten, spricht uns dieser Vers zu, dass wir in Gott bleiben und er in uns bleibt. Doch woran merken wir, dass es sich tatsächlich so verhält? Johannes sagt: am Heiligen Geist. Das bedeutet, dass Gottes Geist wahrnehmbar in uns wirksam ist. So können wir immer neue Erfahrungen mit Gott machen. Gott schenke sie uns.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Mos. 3,8

Anstelle eines Gebetes möchte ich heute ein Lied zitieren:

Wie oft hast du mich, Herr,
aus tiefer Not befreit.
Wie oft hast du mich
vor Unheil bewahrt.
Mein Herr, ich danke dir,
mein Lob und Preis gilt dir.
Mein Herr, ich danke dir
mein Leben lang.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 26.05.2023

Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut.
Daniel 9,14

Gott zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus lebt.
Römer 3,26

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gerecht und barmherzig

Das heutige Losungswort stammt aus einem Kapitel des Buches Daniel, in dem von kommenden Zeiten und Geschehnissen die Rede ist. So liest man von dem Engel Gabriel, von Jahrwochen, von einem Gesalbten sowie von einem Verwüster, der am Ende verwüstet wird.(1) Bis heute suchen Menschen, die in der Bibel forschen, nach Deutungen für all das. Alles, was Gott uns in seinem Wort mitteilt, ist für uns von Bedeutung, davon bin ich überzeugt. Manchmal geschieht es jedoch, dass wir uns an dem festbeißen, was wir nicht verstehen - und dabei an dem vorbeigehen, was wir verstehen.

In den heutigen Bibelversen geht es darum, dass Gott gerecht ist und gerecht macht. Im Losungswort reflektiert Daniel dies aus einem sehr besonderen Grund: Gott hatte all die Strafen, die im Gesetz des Mose verkündigt worden waren, über das Volk Israel kommen lassen.(2) Gottes Gerechtigkeit zeigte sich für Daniel also darin, dass er sein Wort hielt - auch wenn es Unglück bedeutete. Interessant ist, dass Daniel daraus nicht schloss, Gott wolle nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Im Gegenteil: Daniels Gebet offenbart sein Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit. So sagt er: „Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ (Dan. 9,18)

Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass Gott gerecht ist und die gerecht macht, die „aus dem Glauben an Jesus“ leben. Daniel sah über das, was zurzeit war, hinaus auf den, der alles in der Hand hält. Er sah nicht nur auf das eigene Versagen oder die Not, in der sie sich befanden. Seine Hoffnung lag nicht darin, dass er nur alles verstehen müsste, um eine Lösung zu finden. Seine Hoffnung lag unmittelbar in Gott, der die Macht hat, alles zu verändern, sogar die eigene Ungerechtigkeit und deren Folgen. In Jesus Christus zeigte Gott seine Barmherzigkeit. Im Glauben daran empfangen wir sie - und mit ihr Gerechtigkeit.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Dan. 9,21-27 (2) Dan. 9,11-14

Gebet:
Vater Gott, du weißt, dass ich dein Wort manchmal nicht verstehe. Hilf mir, dann auf das zu schauen, was ich von dir schon verstanden habe. Ich vertraue darauf, dass du mir durch deinen Geist zeigst und aufschließt, was jetzt für mich wichtig ist. Ich danke dir in Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 25.05.2023

Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
Micha 5,1

Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1. Timotheus 3,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Klein und doch groß

Im heutigen Losungswort kündigt der Prophet Micha einen besonderen Herrscher an. Die Stadt, in der er zur Welt kommt, ist zwar klein und unscheinbar, er selbst aber unvergleichlich groß. Denn er war schon da, bevor er geboren wurde.

Hier geht es um keinen anderen als Jesus Christus, davon sind wir Christen überzeugt. Micha nennt ihn den Herrn in Israel. Das trifft allerdings politisch gesehen bis zum heutigen Tag nicht zu, und das hat seinen Grund. Nach meiner Erkenntnis herrscht Jesus Christus zunächst nur in den Personen, die ihn freiwillig ihren Herrn nennen - die also an ihn glauben. Leider hat sich in der Kirchengeschichte immer wieder der Irrtum eingeschlichen, Jesus Christus wolle bereits durch die Kirche politisch herrschen, was ich persönlich nicht denke. Im Lehrtext heißt es: „Geglaubt in der Welt“ und nicht: „Erzwungen in der Welt“.

Deshalb meine ich, dass wir Christen wieder die Freiwilligkeit des Glaubens betonen müssen. Das macht Jesus nicht klein, als ob er um unsere Gunst werben müsste. Vielmehr macht es ihn groß, weil er sich niemandem aufzwingt. Das Glaubensbekenntnis im Lehrtext bringt das zum Ausdruck. In der Neuen Genfer Übersetzung lautet es: „Er, der zu uns kam als Mensch von Fleisch und Blut, der als Sohn Gottes beglaubigt wurde durch Gottes Geist und der den Engeln erschien in seiner Macht - er wurde verkündet unter den Völkern, im Glauben angenommen in aller Welt und im Himmel mit Herrlichkeit gekrönt.“ (1.Tim. 3,16b) Dieses Bekenntnis beschreibt die Größe und Einzigartigkeit Jesu Christi, damit wir ihm vertrauen.

Wenn wir auch klein und unscheinbar sein mögen wie damals Bethlehem, Jesus Christus macht uns besonders, wenn er in unser Leben kommt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 24.05.2023

Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.
Psalm 142,4

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Matthäus 11,28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ausweglos?

Der vollständige Losungsvers von heute lautet in der Neues Leben Übersetzung: „Ich bin verzweifelt, und du allein weißt den Ausweg. Wohin ich mich auch wende, überall haben meine Feinde mir Fallen gestellt.“ (Ps. 142,4) David, der Schreiber des Psalms, berichtet hier von einer ausweglosen Situation, die darin bestand, dass er sich in einer Höhle vor Saul versteckte. Sollten ihn dessen Leute dort entdecken, saß er in der Falle, denn hier gab es keine „Hintertür“.

David vertraute jedoch darauf, dass es bei Gott auch in ausweglosen Situationen einen Ausweg gibt - und tatsächlich war es so. Saul kam allein in die Höhle, um dort seine Notdurft zu verrichten. Plötzlich war nicht mehr David der Bedrohte, sondern Saul. David und seine Leute hätten ihn ohne Probleme töten können, was David aber nicht tat, weil er Respekt vor Sauls Erwählung hatte. Doch David kam nicht nur mit dem Leben davon, sondern beschämte obendrein Saul, weil dieser ihn ohne Grund verfolgte.

Wenn wir in eine schwierige Lage geraten oder Angst vor der Zukunft haben, sollten wir nicht vergessen, dass Gott auch dort einen Ausweg bereiten kann, wo wir keinen mehr sehen. Das Geheimnis ist, sich seiner Leitung anzuvertrauen. Genau davon handeln ebenfalls der Lehrtext und dessen umgebende Verse.

Zunächst ruft Jesus Christus Menschen, die mühselig und beladen sind, und bietet ihnen an, sie zu erquicken. Im nachfolgenden Vers erklärt Jesus dann, wie das geschehen soll: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matt. 11,29) Wenn wir sein Joch auf uns nehmen, stellen wir uns unter seine Führung, und genau das bringt, wie ich es verstehe, unsere Seele zur Ruhe. Vielleicht können wir noch nicht den gesamten Weg erkennen, wenn wir uns aber Schritt für Schritt von Gott und seinem Wort leiten lassen, wird er uns aus unserer Enge befreien - davon bin ich überzeugt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, manchmal habe ich Angst und fühle mich wie in einer Falle. Manchmal kann ich den Weg für mein Leben nicht mehr erkennen. Ich bitte dich, führe mich heraus aus dieser Höhle der Angst und Perspektivlosigkeit. Ich will dir vertrauen, dass du auch dort einen Weg für mich hast, wo ich keinen sehe. Zeige mir bitte den nächsten Schritt auf diesem Weg. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 23.05.2023

So habt nun acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken.
5. Mose 5,32

Jesus sprach: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.
Matthäus 22,37-39

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott lieben

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Als Jesus den Menschen von Gott erzählte, gab es einige Gruppierungen, die ihn äußerst kritisch sahen. So kam es, dass ein Gesetzeslehrer versuchte, Jesus eine Falle zu stellen, indem er ihn nach dem höchsten Gesetz fragte. Die Antwort Jesu lautete, dass alle Gebote und auch die Forderungen der Propheten die uneingeschränkte Liebe zu Gott als auch die Nächstenliebe als Basis hatten.(1)

Der Apostel Paulus machte einmal sehr deutlich, dass jede noch so geistliche oder barmherzige Handlung ohne Liebe nicht mehr ist als ein lärmendes Instrument.(2) Auf die Frage des Gesetzeslehrers bezogen bedeutet dies, dass die Erfüllung der Gebote ohne Liebe keinerlei Wert hat. Deshalb legte Gott es den Israeliten immer wieder ans Herz, ihn nach allen Kräften zu lieben. Es ging ihm nicht um die Erfüllung von Pflichten, sondern um eine Herzensbeziehung. Das zeigt sich darin, dass er die Gebote unmittelbar mit der Aufforderung verknüpfte, ihn als den einen Gott uneingeschränkt zu lieben.(3)

Das Losungswort wiederum zeigt, wie diese Liebe unter anderem zum Ausdruck kommt: Indem man auf das achthat, was Gott sagt, und seine Gebote hält. Jesus Christus sagte dazu: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh. 14,15) Geht es jetzt doch mehr um Gebote und darum, sie zu halten?

Ich glaube, vor allen Dingen geht es um eine enge Beziehung zu Jesus Christus. Er sagt, dass das, was er uns auferlegt, leicht ist und uns nicht bedrückt.(4) Wenn wir zu ihm kommen, wird er uns von allem Ballast befreien und uns helfen, das zu tun, was uns unmöglich erscheint. Bei ihm kommen wir zur Ruhe und finden gleichzeitig die Kraft, Gott und Menschen mehr und mehr lieben zu können - ohne Druck und von ganzem Herzen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Matt. 22,37-40 (2) 1.Kor. 13,1-3 (3) 5.Mos. 6,1-5 (4) Matt. 11,29-30

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 22.05.2023

Ich pries die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne.
Prediger 8,15

Freuet euch in dem Herrn allewege.
Philipper 4,4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Leben genießen

Liest man den heutigen Lehrtext, so könnte man meinen, nur eine „geistliche“ Freude sei richtige Freude. Tatsächlich gab es immer wieder christliche Bewegungen, die irdische Freuden als minderwertig ansahen. Essen, Trinken und was einem noch so Freude bereiten könnte, war dann mehr ein notwendiges Übel als etwas, das man genießen könnte. Ich denke, dahinter stand die Furcht, dass irdischer Genuss einen von Christus trennen könnte. Das kann natürlich auch so sein, wenn jemand sein Herz daran hängt. Doch man kann es auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Im Losungswort kommt der König Salomo zu der Einsicht, dass man sich an dem erfreuen sollte, was Gott einem im Leben schenkt. Das Leben ist schon mühevoll genug und ungerecht obendrein, sodass man sich die kleinen Freuden nicht auch noch nehmen lassen sollte. Diese Erkenntnis wird im Neuen Testament nicht verneint. Im Gegenteil, was wir mit Dank aus Gottes Hand nehmen können, sollen wir auch mit Dank und Freude genießen. So verstehe ich z.B. folgenden Ausspruch von Paulus: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Wir brauchen nichts davon abzulehnen, sondern dürfen es alles gebrauchen - wenn wir es nur mit Dank aus der Hand Gottes empfangen.“ (1.Tim. 4,4)

Deshalb verstehe ich die Aufforderung „Freuet euch in dem Herrn allewege“ so, dass wir uns einerseits über alles freuen dürfen, was von Gott kommt, uns jedoch nicht daran hängen. Alles Irdische kann uns nämlich genommen werden. Dagegen kann uns die Freude in Jesus Christus nie genommen werden. Sie bleibt selbst in den schwersten Stunden bei uns, weil Jesus Christus bei uns bleibt. In diesem Sinne können wir das Leben genießen, soweit es möglich ist, anderen eine Freude bereiten, damit auch sie ein wenig fröhlich sein können, und uns darüber freuen, dass Jesus Christus das Licht unseres Lebens ist.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist meine ganze Freude. Ich danke dir für alles, was ich in dir finde: Geborgenheit, Lebenssinn, eine lebendige Hoffnung, Vergebung und Gemeinschaft im Heiligen Geist. Ich danke dir aber auch für diese Schöpfung, die so wunderschön ist. Schenke uns doch zwischen all den Mühen, die das Leben mit sich bringt, auch Zeiten der Erquickung und Freude. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 21.05.2023

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51,14

Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.
Jakobus 5,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ehrlichkeit

Psalm 51, aus dem das heutige Losungswort stammt, ist für mich ein großes Beispiel für Ehrlichkeit vor Gott und Menschen. Er beginnt mit folgenden Worten: „Ein Psalm Davids aus der Zeit, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem David mit Batseba Ehebruch begangen hatte.“ (Ps. 51,1-2) David hatte mit einer verheirateten Frau ein Verhältnis und sorgte dafür, dass ihr Mann auf dem Schlachtfeld umkam. Damit war er moralisch am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. Doch der Prophet Nathan sagte ihm alles auf den Kopf zu.

Das war nicht nur schrecklich, sondern auch peinlich. Wenn die Leute davon erfuhren, würden sie nicht jede Achtung vor ihm verlieren? Doch anstatt sich zu verstecken, schrieb David ein Lied, das schon in der Überschrift nicht verheimlichte, worum es hier ging. Welcher Herrscher möchte, dass seine verwerflichen Taten auch noch besungen werden? David tat es. Ihm ging es darum, mit Gott wieder im Reinen zu sein - seine Bitte im Losungswort bringt das zum Ausdruck.

Daraus lerne ich: Wenn wir Dinge verheimlichen, um vor Menschen besser dazustehen, sind wir Gefangene unserer Heimlichkeiten. Sind wir aber mit Gott in Ordnung, weil wir unsere Schuld bekennen und Vergebung empfangen, brauchen wir uns auch vor Menschen nicht zu fürchten. Im Gegenteil, durch unsere Ehrlichkeit wird sichtbar, dass wir einen barmherzigen Gott haben.

Der Lehrtext beschreibt eine weitere Form der Ehrlichkeit. Leiden wir, so beten wir, sind wir fröhlich, singen wir. Manchmal kommen Christen nicht in den Gottesdienst, weil es ihnen nicht gut geht. Sie meinen, sie passen nicht in die freudige Atmosphäre eines Gottesdienstes. Ich glaube, Gott wünscht sich eine ehrliche Atmosphäre, nicht nur eine fröhliche. Ist jemandem zum Weinen zumute, so weinen wir zusammen, ist jemandem zum Lachen, lachen wir miteinander. Sind wir ehrlich, erkennen wir meiner Erfahrung nach Gott und einander viel intensiver, als wenn wir uns voreinander verbergen. Gott helfe uns dazu.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 20.05.2023

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.
Jesaja 65,1

Viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.
Matthäus 19,30

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Bedeutend

In den heutigen Bibelversen geht es um eine Art von Bedeutsamkeit. Im Losungswort sieht man Gottes Bereitschaft, sich von denen finden zu lassen, die nicht nach ihm fragten, im Lehrtext lesen wir von Ersten, die zu Letzten werden und umgekehrt. Diese Verse zeigen, dass eine Beziehung zu Gott nicht einfach selbstverständlich ist. Im Umfeld des Losungswortes war es Gottes Volk Israel, das sich sehr wenig für das interessierte, was für ihn wichtig war. Dennoch war er bereit, sich ihnen zu offenbaren, damit sie mit ihm leben konnten. Auch wenn er ihnen wenig bedeutete, sie bedeuteten ihm viel.

Der Lehrtext ist Teil einer Antwort, die Jesus seinen Jüngern auf die Frage gab, was sie denn dafür bekämen, dass sie alles verlassen hatten und ihm nachfolgten.(1) Nachfolge beinhaltet, Prioritäten neu zu ordnen und zu setzen. Im Falle der Jünger zeigte es sich darin, dass sie ihren Erwerb aufgegeben hatten, um mit Jesus durch das Land zu ziehen. Sie sagten also sinngemäß, dass Gott für sie die höchste Bedeutung hatte. Jesus sicherte ihnen zu, dass sie ihrerseits Bedeutung bei Gott hatten, und ließ sie wissen: „Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.“ (Matt. 19,28-29)

All das zeigt mir, dass Gott seine Tür weit geöffnet hat. Tatsächlich war es ihm so wichtig, dass er seinen Sohn gab, um mit uns Gemeinschaft zu haben. Die Frage ist, wie wichtig es uns ist. Wenn wir nicht nach ihm gefragt und ihn dennoch gefunden haben, kann er uns dann noch egal sein? Ich wünsche uns, dass wir zu denen gehören, für die Gott die Nummer 1 ist. Für ihn sind wir dann bedeutend.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Matt. 19,27

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 19.05.2023

Die Gemeinde werde inne, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft.
1. Samuel 17,47

Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
Lukas 10,5

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frieden ohne Kampf?

Ist Frieden eigentlich die Abwesenheit von Kampf? Das mag im Losungswort und Lehrtext so erscheinen, verhält sich aber nicht so. Das Losungswort ist Teil dessen, was David zu Goliath sagte, bevor er gegen ihn kämpfte. Ich zitiere einige Auszüge: „Heute wird dich der HERR mir überantworten, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue …, damit alle Welt innewerde, dass Israel einen Gott hat, und damit diese ganze Gemeinde innewerde, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft; denn der Krieg ist des HERRN, und er wird euch in unsere Hand geben.“ (aus 1.Sam. 17,46-47) Manch einen stoßen solche Worte ab, dennoch sollten wir versuchen, sie zu verstehen. Sie besagen nicht, dass Gott anstelle von David kämpfen wird, sondern dass David sich in der Kraft Gottes und im Vertrauen auf ihn in den Kampf begibt.

Solche Stellen in der Bibel sind herausfordernd - wünscht man sich doch einen Gott, der jegliche Art von Kampf und Krieg ablehnt. Bis zum heutigen Tag jedoch verlaufen Kriege immer noch brutal und menschenverachtend. Ist Krieg denn nun „des HERRN“, wie es David formulierte?

Ich glaube, Gottes Ziel mit dieser Erde ist Frieden. Doch ohne Kampf gibt es ihn nicht, zu stark sind die Kräfte, die den Frieden zerstören wollen. Zu Davids Zeiten waren das unter anderem die Philister. Doch auch ein David erkannte später, dass der eigentliche Feind in ihm ist - nämlich das, was die Bibel Sünde nennt. Diese wiederum wird von einem unsichtbaren geistlichen Feind wachgerufen - dem Teufel. Deshalb kämpfen wir Christen nicht mehr gegen Menschen, sondern gegen alles, was uns von Jesus Christus trennen will.(1) Vor allem aber kämpfte Jesus für uns, damit wir Frieden mit Gott haben.(2)

Diesen Frieden sollten die Jünger Jesu, wie im Lehrtext beschrieben, den Menschen zusprechen, zu denen sie kamen. Unser Kampf ist es, diesen Frieden zu erhalten. Nicht, indem wir gegen Menschen kämpfen, sondern indem wir uns den Frieden Gottes nicht rauben lassen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Kor. 10,3-4 Eph. 6,12-13 (2) Röm. 5,1

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass wir durch dich Frieden mit Gott haben dürfen. Ich bitte dich, dass dieser Friede mein Wesen und meinen Umgang mit anderen prägt. Stärke mich, dafür zu kämpfen, dass dieser Friede mir nicht geraubt wird. Ja, ich vertraue dir, dass du mir die nötige Kraft dazu schenkst. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 18.05.2023

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
Sprüche 19,21

Die nun zusammengekommen waren, fragten Jesus und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Apostelgeschichte 1,6-9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Himmelfahrt

Heute feiern wir Christi Himmelfahrt. Als Jesus Christus zum Vater ging, ließ er seine Jünger für kurze Zeit allein. Doch wie wir im heutigen Lehrtext lesen, kündigte er schon bei seiner Himmelfahrt den Heiligen Geist an, den die Jünger in Kürze empfangen sollten. Auf diese Weise gehören Himmelfahrt und Pfingsten zusammen. Jesus Christus geht zum Vater und kommt wenig später im Geist zurück, denn zu Pfingsten empfingen die Jünger ja keinen anderen als den Geist Gottes, der auch der Geist Christi ist.(1)

Bereits zuvor hatte Jesus gesagt: „Glaubt mir: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht von euch wegginge, käme der Helfer nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“ (Joh. 16,7) Pfingsten sollte also besser sein, als wenn Jesus leibhaftig da geblieben wäre. Diese Aussage macht mich nachdenklich. Welche Bedeutung hat Pfingsten, also der Empfang des Heiligen Geistes, für uns?

Die Botschaft des heutigen Losungswortes lautet, dass Gottes Ratschluss immer zustande kommt, ob der Mensch es nun will oder nicht. Als Christen haben wir jedoch nicht das Problem, dass Gottes Ratschluss gegen unseren Willen zustande kommt. Im Gegenteil, wir beten sogar: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ (Matt. 6,10) Wie aber erfüllt sich diese Bitte?

Nun, Jesus Christus sprach davon, dass der Heilige Geist an seiner Stelle kommt, also so wirkt, als wäre er physisch bei uns. Er handelt im Geist an und durch uns, wenn wir ihm Raum geben, uns zu leiten. In diesem Sinne kann Gottes Ratschluss sogar durch uns geschehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 8,9

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 17.05.2023

Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalm 6,2

Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.
1. Thessalonicher 5,9-10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Nicht zum Zorn bestimmt

Das heutige Losungswort stammt aus einem Psalm Davids, der von Kummer und Leid berichtete. So flehte er zu Gott: „HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach du, HERR, wie lange!“ (Ps. 6,3-4) Man könnte also meinen, dass da gar keine Hoffnung mehr war. Doch gegen Ende des Psalms bringt David zum Ausdruck, dass er sich der Hilfe Gottes gewiss ist: „Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.“ (Ps. 6,10)

Wer schon einmal durch schwere Zeiten gegangen ist, weiß, wie kräftezehrend Kummer und Trauer sein können. Jeder Schritt fällt schwer, wenn die Seele seufzt. Die Zukunft scheint trübe, die Gegenwart ist kaum auszuhalten. Dass solche Gemütszustände auch Menschen treffen können, die Gott vertrauen, versuchen manche, zu verdrängen. Dennoch ist es so. Umso tröstlicher finde ich solch einen Psalm, in dem so etwas ausgesprochen wird. David hielt vor Gott nichts zurück, sondern legte alles vor ihn hin: sein Leid, seine Schwachheit, aber auch sein Vertrauen.

Wie sieht das bei uns aus, wenn es schwierig wird? Was bringen wir zu Gott? Vertrauen wir auch dann, wenn wir in Bedrängnis geraten? Manch einer befürchtet mitunter leise, Gott sei über irgendetwas zornig und schicke nun eine Strafe. Im Lehrtext heißt es zu diesem Thema: „Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.“

Gott will also nicht strafen, sondern durch Jesus Christus retten. In den guten Zeiten unseres Lebens fällt es uns vermutlich leichter, das zu glauben. Es gilt jedoch genauso - und vielleicht noch mehr - in den schwierigen Zeiten. Als Jesus Christus für uns starb, nahm er den Zorn Gottes auf sich.(1) Deshalb können wir voll Vertrauen alles vor ihm ausbreiten und auf seine Hilfe hoffen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Röm. 5,9

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 16.05.2023

Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,10.13.15

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Dankbarkeit

Im heutigen Losungswort, das aus mehreren Versen des 107. Psalms besteht, werden Personen beschrieben, die in ihrer Not zu Gott riefen und befreit wurden. Das war keine Selbstverständlichkeit, vielmehr war Gott gütig. Deshalb sollten ihm auch diejenigen, denen er half, danken.

Dankbarkeit ist deshalb wichtig, weil in ihr unser Glaube sichtbar wird. Es gibt Leute, die meinen, Gott oder auch Menschen seien ihnen etwas schuldig. Diese Haltung schließt Dankbarkeit aus. Andere hingegen danken Gott sogar dann, wenn ihre Gebete nicht erhört wurden. Sie vertrauen darauf, dass er etwas Gutes mit ihrem Leben plant, selbst wenn es sich anders ereignet, als sie es sich gewünscht hätten.

Nun lesen wir im Lehrtext von Menschen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Was für Personen mögen das sein? Sind es diejenigen, die das Unrecht anderer - eventuell auch zu Recht - kritisieren oder gar anklagen? So etwas kann schon zu einer Verfolgung führen, sagt aber noch nichts über die Gerechtigkeit der Person selbst aus. Jesus Christus sagte einmal: „Verurteilt niemand, damit auch ihr nicht verurteilt werdet. Denn so, wie ihr über andere urteilt, werdet ihr selbst beurteilt werden, und mit dem Maß, das ihr bei anderen anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.“ (Matt. 7,1-2)

Wer also sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden? Ich meine, es sind die, die in Jesus Christus ihre Gerechtigkeit gefunden haben.(1) Sie haben die vorher erwähnte dankbare Gesinnung und verstecken ihr Versagen und ihre Sünden nicht. Vielmehr bekennen sie diese vor Gott und, wenn angebracht, auch vor Menschen. Oft werden sie von denen abgelehnt, die sich selbst für gerechter als andere halten. Doch genau ihnen spricht Jesus Christus das Himmelreich zu. Gehören wir dazu?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 1,30

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 15.05.2023

Die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,3.8

Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Matthäus 8,11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Viele werden kommen

Zunächst möchte ich einmal auf den Hintergrund der heutigen Bibelverse eingehen. Im Losungswort fordert der Psalmist dazu auf, Gott zu danken, weil dieser sein Volk aus allen Ländern wieder zusammengeholt und ihnen eine Heimat gegeben hat. Tatsächlich schildert der Psalm ein Handeln Gottes, das bis heute sichtbar ist: Wie oft in der Geschichte wurden Juden verschleppt, voneinander getrennt, verfolgt, benachteiligt und umgebracht. Doch Gott hat sie auf wunderbare Weise wieder in ihre Heimat zurückgebracht.

Der Lehrtext scheint ähnlich, hat aber einen völlig anderen Hintergrund. Ein römischer Hauptmann, also ein Heide aus jüdischer Sicht, kam zu Jesus und bat ihn, seinen Knecht zu heilen. Jesus war auch bereit, mit ihm zu gehen, doch der Hauptmann empfand sich als nicht würdig genug, Jesus in sein Haus zu bitten. So sagte er: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ (Matt. 8,8c) Seine Begründung war, dass er selbst unter einer Autorität stand und gleichzeitig für andere eine Autorität war. Wenn er etwas befahl, wurde es getan. Solch eine Autorität - allerdings eine göttliche - sah er in Jesus.

Dieser Glaube des Hauptmanns veranlasste Jesus zu einer provozierenden Aussage: Viele Nicht-Juden werden einmal im Himmel mit den Stammvätern der Juden an einem Tisch sitzen. Doch dann fuhr er fort und sagte: „Aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ (Matt. 8,12) Hier macht Jesus Christus deutlich, dass das Evangelium zwei Seiten hat: Rettung - aber auch Verdammnis. Der Glaube an ihn als den Sohn Gottes ist offensichtlich entscheidend für unsere persönliche Zukunft. Können wir das glauben?

Für mich bedeutet das, dass die Freude über Gottes Güte und die Ernsthaftigkeit in Bezug auf sein Gericht zusammengehören.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich will deinen Worten vertrauen, auch wenn sie nicht immer leicht erscheinen. Du bist gekommen, damit wir alle einmal mit Abraham, Isaak, Jakob und vor allem mit dir an einem Tisch sitzen werden. Stärke bitte unseren Glauben und hilf jenen, denen es schwerfällt, dir zu vertrauen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 14.05.2023

Daniel sprach: Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.
Daniel 6,23

Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10,27.28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Immer in seiner Hand

Das heutige Losungswort stammt aus einer bekannten biblischen Begebenheit: Daniel in der Löwengrube. Daniel war ein nach Babylon verschleppter Israelit, der durch seine herausragenden Fähigkeiten in eine hohe Staatsposition kam. Das weckte viel Neid. Der einzige Ansatzpunkt, den Daniels Feinde fanden, war sein Glaube, da man ihm ansonsten nichts vorwerfen konnte. Also überredeten sie den König, folgendes Gesetz zu verabschieden: „Wer in den kommenden dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet außer an dich, o König, soll in die Löwengrube geworfen werden.“ (Dan. 6,8 Hfa)

In die Löwengrube - nur weil man betet? Wäre es da nicht klüger, die dreißig Tage einfach auszusitzen? Für Daniel war das keine Option. Zu wichtig war ihm die tägliche Gemeinschaft mit Gott. Also betete er nach wie vor drei Mal täglich bei geöffnetem Fenster nach Jerusalem und dankte Gott. Seine Neider drangen in sein Haus ein, fanden ihn im Gebet vor und schleppten ihn vor den König. Dieser ließ Daniel in die Löwengrube werfen, hoffte aber gleichzeitig, dass Gott ihn retten würde.(1) Und tatsächlich geschah es so, denn am nächsten Tag fand man Daniel unversehrt vor. Gott hatte einen Engel geschickt, der den Löwen das Maul zugehalten hatte, wie wir aus dem Losungswort erfahren. Seine Hand war mächtiger als alles andere.

Im Lehrtext lesen wir, was Jesus sagte, als er aufgefordert wurde, endlich zu sagen, ob er denn nun der Christus - der Retter - wäre.(2) Er erklärte, dass seine Schafe seine Stimme hörten, und sagte zu seinen Bedrängern: „Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen.“ (Joh. 10,26) Diejenigen jedoch, die ihm vertrauten, würde niemand mehr aus seiner Hand reißen können.

Ja, es ist möglich, dass wir in Bedrängnis geraten. Umso tröstlicher ist es, dass nichts und niemand uns von Gottes Liebe trennen kann.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) Dan. 6,17 (2) Joh. 10,24

Gebet:
Ich danke dir, Herr, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unsere Sorgen um die Zukunft, ja nicht einmal die Mächte der Hölle uns von Gottes Liebe trennen können. Und wären wir hoch über dem Himmel oder befänden uns in den tiefsten Tiefen des Ozeans, nichts und niemand in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, erschienen ist. Danke, dass wir immer in deiner Hand bleiben. Amen.
(nach Röm. 8,38-39)

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 13.05.2023

Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR.
Jeremia 15,20

Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

„Ich bin bei dir!“

„Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette“ - was für ein Mut machendes und tröstendes Losungswort. Doch auf wen bezieht sich diese Zusage? Der Anfang des Kapitels klingt im Gegensatz dazu völlig anders. Dort heißt es: „Und der HERR sprach zu mir: Und wenn auch Mose und Samuel vor mir stünden, so hätte ich doch kein Herz für dies Volk. Treibe sie weg von mir, und lass sie weggehen!“ (Jer. 15,1) Später sagt Gott sogar: „Ich bin des Erbarmens müde.“ (Jer. 15,6c) Ändert er denn im Laufe des Kapitels seine Meinung? Nein, sondern er spricht am Ende mit dem Propheten Jeremia persönlich. Dieser hatte sich stets zu Gott gehalten und litt unter der Gottlosigkeit seines eigenen Volkes. Im Losungswort spricht ihm Gott deshalb Schutz und Hilfe vor den eigenen Leuten zu.

Die Gnade, die Jeremias erfuhr, war, nicht zusammen mit seinem Volk von Gott verurteilt zu werden. Die Gnade, von der wir im Lehrtext lesen, bezieht sich dagegen auf uns selbst. Trotz unserer Fehler und Schuld haben wir jemanden, der sich für uns einsetzt: Jesus Christus. Weil er wurde wie wir, hat er Mitleid mit uns, denn er weiß, wie es uns geht. Wir können also so, wie wir sind, freimütig zu ihm kommen, wie es im Lehrtext beschrieben wird. Wir müssen nur kommen und Gottes Angebot wahrnehmen.

Wie aber hängen Losungswort und Lehrtext miteinander zusammen? Ich meine, es ist die Entscheidung, auf Gott zuzugehen. Das tat Jeremia im Gegensatz zu seinen Mitbürgern. Er selbst war gewiss nicht fehlerfrei und sicherlich auch nicht ohne Sünde. Doch er suchte Gottes Gnade und fand sie. Genau das bringt auch der Lehrtext zum Ausdruck. Wer Gottes Gnade sucht, soll wissen, dass es einen freien Zugang dazu gibt. Der „Thron der Gnade“, wie es im Lehrtext formuliert wird, soll ausdrücken, dass es einen Ort bei Gott gibt, an dem Gnade und Barmherzigkeit herrschen. Dort wird uns zur rechten Zeit geholfen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir bei dir Gnade und Erbarmen finden. Manchmal ängstigt es mich, dass du auch sehr zornig werden kannst. Um so dankbarer bin ich dir, dass wir in Jesus Christus Vergebung finden können. Die Gnade, die ich bei dir fand, möchte ich an andere weitergeben, auch an die, die mich zornig machen. Hilf uns, Herr, dass wir den Thron deiner Gnade nicht verpassen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 12.05.2023

Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater.
Jeremia 31,9

Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Himmel

Im heutigen Losungswort prophezeit der Prophet Jeremia die Rückführung aus der Babylonischen Gefangenschaft. Insgesamt erlebte das Volk Israel drei Rückführungen in das Land, das Gott Abraham, Isaak und Jakob versprochen hatte.(1) Die erste aus der ägyptischen Sklaverei, die zweite aus der Babylonischen Gefangenschaft und die dritte aus allen Ländern seit Beginn des Zionismus im 19. Jahrhundert. Ich kenne kein Volk mit einer annähernd vergleichbaren Geschichte.

Als Gott die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreite, war vielen nicht bewusst, dass es sich um eine Rückführung handelte. Für sie war das Gelobte Land etwas völlig Neues, in das Gott sie hineinführen wollte. In Wahrheit war es aber ihre ursprüngliche und eigentliche Heimat. So finden auch Trost und Segen genau dort statt, wo Israel hingehört - im Gelobten Land.

Unter diesem Eindruck möchte ich nun den Lehrtext betrachten. Dort kündigt Jesus Christus an, dass er zum Vater gehen wird und seine Jünger deswegen traurig sind. Doch er würde sie wiedersehen und sie sollten sich mit einer Freude freuen, die ihnen niemand nehmen kann. Gemeint ist in diesem Zusammenhang das Kommen Jesu im Heiligen Geist.

All das erscheint zunächst so, als ob etwas völlig Neues beginnt, doch tatsächlich werden wir zu dem zurückgeführt, woher wir ursprünglich kommen: zu Gott. Deswegen spüren viele Menschen eine tiefe Sehnsucht nach dem, wo sie eigentlich hingehören. Wie ein Mose damals Israel in die Heimat führte, so führt uns Jesus Christus heute in unsere eigentliche Heimat. Dort wird es keine Traurigkeit mehr geben. Als Jesus kam, kam mit ihm auch ein Stück Himmel zu uns. Wenn der Geist Jesu Christi uns heute berührt, geschieht, wie ich es verstehe, genau das Gleiche. Gottes Geist und sein Wort nehmen uns quasi an die Hand und das Ziel ist der Himmel. Gehen wir mit?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Mos. 13,15 1.Mos. 26,3 1.Mos. 28,3-4

Als Nachgedanke noch einige Verse aus dem Lied „Ewigkeit“:

Ich sehne mich nach einem Ort,
wo alles Leid ein Ende hat.
Denn was ich mit den Augen seh,
kann meine Seele nicht verstehn.

Ich weiß: Du hast den besten Plan,
auf den ich mich verlassen kann.
Auf jedem noch so schweren Weg
schau ich auf das, was nie vergeht.

Die Ewigkeit ist mein Zuhause,
du hast sie mir ins Herz gelegt.
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich,
dass meine Seele ewig lebt.
Und diese Hoffnung wird mich tragen,
bis ich dir gegenüber steh.

Quelle: http://www.musixmatch.com

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 11.05.2023

So spricht der HERR: Wie wenn man noch Saft in der Traube findet und spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich um meiner Knechte willen tun, dass ich nicht alles verderbe.
Jesaja 65,8

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Johannes 3,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Saft in der Traube

In den heutigen Bibelversen zeigt sich wieder einmal, wie sehr Gott den Menschen zugewandt ist. Er will, dass sie leben, nicht ihren Tod. Wo wir vielleicht nur noch Untergang sehen, sieht er bereits die Heilung und Wiederherstellung. Im Losungswort wird das mit dem Saft in der Traube verglichen, die man nicht entsorgt, weil noch etwas Gutes drin ist. Dieses Gute wird auch benannt: Es ist die Treue und Ausrichtung auf Gott, denn es heißt „um meiner Knechte willen“. Doch was bedeutet das?

Ich meine, in erster Linie geht es um eine innere Haltung, die unser Denken und Handeln prägt. Oft versuchen Menschen, von außen zu beurteilen, wer zu „den Guten“ gehört. Doch niemand kann einem anderen ins Herz schauen - das kann nur Gott. Weder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche oder Konfession noch ein frommer Lebensstil machen uns zu seinen Kindern. Gott selbst ist es, der uns in Jesus Christus zu sich einlädt.(1)

Im Lehrtext schreibt der Apostel Johannes, dass Gott seinen Sohn in die Welt schickte, damit sie durch ihn gerettet wird. Eine Rettung gibt es allerdings nur dort, wo es auch eine Bedrohung gibt. So heißt es einen Vers weiter: „Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“ (Joh. 3,18)

Müssen wir uns nun vor Gott fürchten? Ich denke, nein. Wir sollten ihn jedoch ernst nehmen. Er selbst hat einen Weg aus der Bedrohung geschaffen. Seine Liebe und Rettung sind untrennbar mit dem Glauben an Jesus Christus verbunden. Diese Rettung hat Christus unendlich viel gekostet, nämlich sein Blut und Leben. Sollte sie nicht auch uns etwas wert sein? Falls ja, wird dies zu dem „Saft in der Traube“, wie es im Losungswort heißt, die Gott nicht verderben wird.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 3,16

Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Lied: Großer Gott, wir loben dich

9. Sieh dein Volk in Gnaden an.
Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
leit es auf der rechten Bahn,
dass der Feind es nicht verderbe.
Führe es durch diese Zeit,
nimm es auf in Ewigkeit.

11. Herr, erbarm, erbarme dich.
Lass uns deine Güte schauen;
deine Treue zeige sich,
wie wir fest auf dich vertrauen.
Auf dich hoffen wir allein:
Lass uns nicht verloren sein.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 10.05.2023

Ist mein Arm denn zu kurz, dass er nicht erlösen kann? Oder habe ich keine Kraft, zu erretten?
Jesaja 50,2

Ein Aussätziger kam heran und fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
Matthäus 8,2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Reden zu Gott

Der Vers, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt mit folgenden Worten: „Warum kam ich und niemand war da? Warum rief ich und niemand antwortete? Ist mein Arm denn zu kurz, dass er nicht erlösen kann? Oder habe ich keine Kraft, zu erretten?“ (Jes. 50,2a) In diesem Zusammenhang kann man das Losungswort eher als rhetorische Frage verstehen. Natürlich ist Gottes Arm nicht zu kurz, um zu erlösen, und seine Kraft nicht zu klein. Er verwundert sich allerdings darüber, dass niemand auf sein Angebot reagierte, obwohl er alle Macht dazu hat. Auch heute kann man sich fragen, weshalb sich nur so wenig Menschen mit ihrer Not an Gott wenden, der doch alle Macht hat, sie dort herauszuholen.

Im Lehrtext lesen wir von einem Aussätzigen, der zu Jesus kam, um geheilt zu werden. Er näherte sich, obwohl er als Aussätziger eigentlich Abstand halten musste, denn er war davon überzeugt, dass Jesus ihn heilen konnte. Er wusste nur nicht, ob dieser auch dazu gewillt war. Der Aussätzige saß also nicht nur irgendwo herum und dachte bei sich: „Gott müsste doch sehen, wie schlecht es mir geht. Warum heilt er mich nicht?“ Vielmehr ergriff er die Gelegenheit, zu dem zu gehen, von dem er glaubte, dass Gott ihn gesandt hat. Das tat er sogar auf die Gefahr hin, abgewiesen zu werden.

Ich denke, die Losungsverse wollen uns Mut machen, uns direkt und aktiv an Jesus Christus zu wenden. Manchmal gibt es so eine Art Blockade, dass es einem leichter fällt, mit anderen Menschen zu reden als direkt mit Gott. Es ist ja auch so, dass bei Gott nicht immer gleich eine Antwort kommt. Ich habe allerdings festgestellt, dass sich häufig nach und nach Dinge ereignen oder uns zu Ohren kommen, die sich wie ein Puzzle zu einer Antwort auf unsere Gebete zusammensetzen. Jesus Christus reagiert auf uns, das erlebe ich immer wieder. Doch glaube ich auch, dass er darauf wartet, dass wir uns direkt an ihn wenden. Wollen wir es wagen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 09.05.2023

Der Gott des Himmels wird ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird.
Daniel 2,44

Jesus spricht zu den Jüngern: Ich übergebe euch, wie der Vater mir, das Reich, damit ihr in meinem Reich an meinem Tisch esst und trinkt.
Lukas 22,29-30

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Reich Gottes

Der babylonische König Nebukadnezar hatte einen Traum, doch niemand war in der Lage, ihm den Inhalt zu nennen und zu deuten - außer Daniel. Das heutige Losungswort ist Teil des Traums und seiner Deutung. Es berichtet von einem Reich, das nach einer Reihe von weltlichen Reichen von Gott selbst aufgerichtet wird. Gemeint ist das Reich Gottes - doch was ist das überhaupt?

Man könnte die gesamte Schöpfung als Gottes Reich bezeichnen. Sonst hätte er ja die Kontrolle verloren. Dann wäre er aber nicht Gott. Dieser eher philosophische Gedanke hat zwar seine Berechtigung, trifft aber nicht auf das zu, was in der Bibel mit dem Reich Gottes gemeint ist. Immerhin beten wir im Vaterunser: „Dein Reich komme.“ Diese Bitte wäre völlig überflüssig, wenn Gottes Reich sowieso schon überall existieren würde.

Nehmen wir an, ein Unternehmer übergibt einem Verwalter einen Teil seines Unternehmens. Nach kurzer Zeit beklagen sich die Angestellten, dass dieser Verwalter nicht gut mit ihnen umgeht. Der Unternehmer entlässt jedoch den Verwalter nicht gleich, sondern ermahnt ihn, die Angestellten gerecht zu behandeln, was dieser aber nicht tut. In dieser Zeit wünschen sich die betroffenen Angestellten, dass doch endlich ein gerechter Verwalter eingesetzt wird. Genau das bedeutet im übertragenen Sinn die Bitte „Dein Reich komme.“ Als Christen glauben wir, dass Gott die ungerechten Herrscher absetzen und seine Schöpfung einem gerechten Herrscher übergeben wird: Jesus Christus.

Doch hier ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Im Lehrtext übergibt Jesus wiederum sein Reich an seine Jünger. Wir werden in seine Herrschaft mit hineingenommen. Ist dieser Gedanke nicht vermessen? Ich denke, ja und nein. Ja, wenn man für sich beansprucht, über andere zu herrschen, weil man Christ ist. Nein, wenn ein Mensch, der in Jesus Gnade und Wahrheit gefunden hat, mit den ihm anvertrauten Menschen ebenso umgehen will.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute ein Vers aus dem Lied „Jesus lebt, mit ihm auch ich“:

Jesus lebt! Ihm ist das Reich
über alle Welt gegeben;
mit ihm werd auch ich zugleich
ewig herrschen, ewig leben.
Gott erfüllt, was er verspricht:
dies ist meine Zuversicht.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 08.05.2023

Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
2. Mose 3,14

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8,31

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der für uns ist

Das heutige Losungswort stammt aus Moses Berufung, die für ihn völlig unerwartet geschah, als er gerade Schafe hütete. Gott sprach zu ihm aus einem brennenden Dornbusch und beauftragte ihn, zum Pharao zu gehen und die Freilassung der Israeliten zu fordern.(1) Moses Reaktion darauf war von Skepsis und Zweifeln geprägt. Warum sollte der Pharao gerade auf ihn hören? Was würden die Israeliten überhaupt davon halten? Würden die Ägypter ernsthaft glauben, dass Gott ihn geschickt hatte? Und außerdem wäre er ja noch nie ein guter Redner gewesen, die Worte kämen ihm nur schwer über die Lippen.

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie Gott auf all diese Argumente, die ja keineswegs aus der Luft gegriffen waren, eingeht. Er beantwortete jede Frage, auch die, was Mose den Israeliten denn sagen sollte, wenn sie nach dem Namen dieses Gottes fragten.(2) Er sagte zu Mose: „Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: ‚Ich werde sein‘, der hat mich zu euch gesandt.“ (2.Mos. 3,14) Der Gott, der war, ist und immer sein wird, würde selbst dafür sorgen, dass sein Wille geschah. Alle Vorbehalte waren entkräftet, denn wer konnte diesem ewigen Gott etwas dauerhaft entgegensetzen? Weder Mose noch der Pharao noch sonst irgendjemand.

Auch im Lehrtext geht es darum, dass Gott mit denen, die er als seine Kinder berufen hat, zu seinem Ziel kommt. Dafür sandte er seinen Sohn Jesus Christus, durch den wir auf Hoffnung hin gerettet werden. Auf Hoffnung deshalb, weil wir noch nicht im Detail sehen können, wie das neue Leben mit Gott aussehen wird. Dennoch dürfen wir jetzt schon wissen, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ (Röm. 8,28)

In diesem Sinne gibt es nichts mehr, was wir noch fürchten müssten. Der „Ich werde sein“ wird auch dann noch da sein, wenn alles um uns herum zusammenbricht. Er besiegte nicht nur den Pharao, sondern auch Hölle, Sünde und Tod. Wer kann ihm etwas entgegensetzen, wenn er für uns ist?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 2.Mose 3,1-10 (2) 2.Mose 3,13

Gebet:
Danke, Vater Gott, dass du durch deinen Sohn Jesus Christus gezeigt hast, dass du für mich bist. Auch wenn ich nicht alles verstehe und weiß, was du für mich vorgesehen hast, will ich dir vertrauen, dass mir wirklich alles zum Besten dient. Danke, Herr Jesus, dass du bei mir bist und mich durch alles hindurchbringen wirst. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 07.05.2023

Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir‘s vergelten.
Sprüche 25,21-22

Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Lukas 6,35

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Großer Lohn

Sowohl das heutige Losungswort als auch der Lehrtext hören sich gut an, so voller Güte und Barmherzigkeit. Ihre Umsetzung ist jedoch eine enorme Herausforderung - besonders dann, wenn der Feind eine konkrete Person ist. Während z.B. Kriegsfeinde nicht unbedingt persönliche Feinde sein müssen, geht es in den heutigen Bibelversen eher um persönliche Feinde, die uns nach dem Leben trachten oder uns in irgendeiner Weise schaden wollen. Wie sollen wir mit ihnen umgehen, wenn sie einmal in Not geraten?

David hatte einen Feind, der ihm nach dem Leben trachtete, nämlich Saul. Doch was tat David, als er die Gelegenheit bekam, Saul zu töten, da dieser gerade unbewacht und wehrlos war? Er tat es nicht.(1) Doch weshalb tat er es nicht? Weil Saul in Davids Augen immer noch der „Gesalbte des HERRN“ war. Er sah also Gott hinter Saul, selbst wenn dieser sich falsch verhielt. Ganz ähnlich argumentieren die heutigen Bibelverse. Was wir tun, sollen wir tun, weil wir Gott dahinter sehen. Wenn wir unserem Feind in der Not helfen, wird das nicht nur einen Eindruck bei ihm bzw. ihr hinterlassen, sondern Gott selber wird uns dafür belohnen.

Auch Jesus Christus spricht von einem großen Lohn, wenn wir unseren Feinden Gutes tun und Menschen etwas leihen, ohne etwas dafür zu erhoffen. Diese selbstlose Liebe ist ein Wesenszug Gottes. Deshalb werden wir „Kinder des Höchsten sein“, wenn wir dementsprechend handeln.

Nun meinte jemand: „Was interessiert mich der Lohn? Hauptsache, ich komme in den Himmel.“ Ein Pastor antwortete darauf: „Das sagst du jetzt, aber nicht dann, wenn der Lohn ausgezahlt wird.“ Der Lohn spielt in den Worten Jesu eine wichtige Rolle. Er soll uns motivieren, so mit anderen umzugehen, wie es Gottes Wesen entspricht. Sind wir dazu bereit?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Sam. 24,4-8a

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 06.05.2023

Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme.
Psalm 18,7

Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4,38

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Falsche Frage?

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Jesus und seine Jünger gerieten in Seenot, als er im hinteren Teil des Bootes schlief. Wie wir lesen, weckten ihn die Jünger und fragten: „Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“ Interessanterweise sagte Jesus Christus, nachdem er den Sturm gestillt hatte: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Mark. 4,40) Was meinte er damit?

Nun, in der Frage der Jünger entdecke ich eine Unterstellung und eine Befürchtung, die wie eine Tatsache dargestellt wurde. „Meister, fragst du nichts danach“, ist eine Unterstellung, als ob Jesus das Schicksal seiner Jünger nicht interessieren würde. „Dass wir umkommen“, ist eine vermeintliche Tatsache, die in Wahrheit nur eine Befürchtung bzw. eine Vermutung ist. Nun geht es meiner Ansicht nach bei Gott nicht um sprachliche Formulierungen, doch was die Jünger sagten, machte etwas von ihrem Glauben und Denken sichtbar. Genau darauf spricht sie Jesus dann auch an: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“

Auf diese beiden Elemente, nämlich etwas zu unterstellen und Vermutungen wie Tatsachen darzustellen, stoße ich immer wieder. Ob im gesellschaftlichen Zusammenleben, in der Politik oder im Glaubensleben, immer wieder taucht so etwas auf und erzeugt Streit, Verletzungen, Ängste und Panikreaktionen. Was wir aber brauchen, sind Glauben, Zuversicht, Hoffnung und Nüchternheit. Ich meine, die Jünger stellten die falsche Frage. Ihnen fehlte in dieser Situation die Gewissheit, dass Gott sie nie im Stich lässt und ihm alles möglich ist. Was geschehen könnte, muss nicht geschehen, denn das letzte Wort spricht immer noch Gott.

Im Losungswort schildert David, wie Gott ihm trotz seiner Angst geholfen hat. Genau das dürfen wir, wie ich meine, auch von Gott erwarten. Er nimmt Anteil an unserem Leben und ihm ist alles möglich.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du nicht fern bist, sondern hilfst, wenn ich dich anrufe. Behüte mich bitte davor, dir oder anderen etwas zu unterstellen, und stärke mein Vertrauen, dass du Dinge möglich machen kannst, die unmöglich erscheinen. Das bitte ich in Jesu Namen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 05.05.2023

Ich will die Sünde jenes Landes wegnehmen an einem einzigen Tag.
Sacharja 3,9

Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
1. Johannes 2,2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Versöhnung für alle

In den heutigen Bibelworten finden wir zwei starke Aussagen. Im Losungswort heißt es, dass Gott die Sünde, die sich über Jahrhunderte angehäuft hat, an einem einzigen Tag beseitigen wird. Und im Lehrtext lesen wir, dass Jesus Christus die Versöhnung ist, und zwar nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt.

In beiden Versen geht es also um Sünde, die Gott machtvoll beseitigt. Er macht das Unmögliche möglich, nämlich dass wir nicht sterben müssen, wenn wir in seine Nähe kommen. So wird im Vorfeld des Losungswortes berichtet, dass er dem Hohenpriester Jeschua reine Kleider geben ließ, als dieser unrein vor einem Engel stand. Dann hörte Jeschua Folgendes: „Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.“ (Sach. 3,4) Genau das geschah dann.

All das macht, so finde ich, deutlich, wie sehr Gott dem Menschen zugewandt ist. Anstatt ihn sich selbst zu überlassen, geht Gott auf ihn zu. Doch er tat noch mehr: Er schuf die Voraussetzung, dass wir zu ihm kommen können, indem er seinen Sohn sandte. Direkt vor dem Lehrtext schreibt der Apostel Johannes: „Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.“ (1.Joh. 2,1) In Christus finden wir sowohl den Fürsprecher als auch den, der uns mit dem Vater versöhnt. Als Jesus am Kreuz starb, hat er an einem einzigen Tag die Sünde der ganzen Welt auf sich genommen.(1) Jeder, der dies glaubt, hat nun Zugang zum Vater.

Doch was ist mit denen, die nicht glauben, weil sie nichts davon wissen? Oder mit denjenigen, die gar nichts davon wissen wollen? Manch einer findet, es müsste mehr von Hölle und Verdammnis gepredigt werden. Doch die Angst vor Hölle und Verdammnis erzeugt noch keinen Glauben. Der entsteht dann, wenn wir Jesus Christus begegnen. Und dazu, davon bin ich fest überzeugt, erhält jeder Mensch die Chance. Nutzen wir sie?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 1,29 Hebr. 9,26

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 04.05.2023

Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind gerecht.
Psalm 119,172

Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.
Römer 1,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Evangelium, eine Kraft Gottes

Psalm 119, aus dem das heutige Losungswort stammt, dreht sich um das Wort Gottes. Alle acht Verse beginnt jeder Vers aufsteigend mit einem neuen Buchstaben aus dem hebräischen Alphabet. So teilt uns schon die Struktur des Psalms mit, wie wichtig das Wort Gottes ist. Nun schwärmt der Psalmist von Gottes Geboten und Anordnungen. Das mag manche verwundern, denn oft empfinden Menschen Gebote und Anordnungen eher als Einschränkung. Nicht so der Psalmist. Er möchte sie sogar besingen. Was ist denn so großartig an Gottes Geboten?

Wie würde ein Leben ohne Gebote aussehen? Ich meine, es würde das Recht des Stärkeren gelten - und zwar ungezügelt. Gebote begrenzen den Handlungsspielraum des Einzelnen und schützen diesen gleichzeitig. Das funktioniert aber nur, wenn man sie anerkennt. Wenn z.B. führende Personen eines Landes ungerechte Gesetze durchsetzen, die bestimmte Personengruppen bevorzugen, andere dagegen entrechten, dann verlieren Gebote ihren Wert.

Im Losungswort geht es allerdings nicht um irgendwelche Gesetze, sondern um Gottes Gebote. Sie beginnen damit, ihn als höchste Autorität anzuerkennen. Schon das ist weise, denn wenn es nicht Gott ist, wer ist es dann? Weiterhin regeln sie unser Zusammenleben.(1) Eines aber können die Gebote nicht - sie können den Menschen nicht verändern. Auch schaffen sie keinen Weg zu einer dauerhaften Versöhnung. So weise sie auch sein mögen, ihre Kraft erreicht nicht das Herz eines Menschen.

Das Evangelium Jesu Christi dagegen tut das, so lesen wir es im Lehrtext. Seine Kraft verändert uns von innen her. Die Liebe Gottes, von der das Evangelium berichtet, ist erfahrbar. Wenn wir diesem Evangelium vertrauen, entfaltet sich seine Kraft - nicht durch Verordnungen, sondern in der direkten Verbindung zu Gott. Wenn also der Psalmist schon begeistert von Gottes Geboten ist, wie viel mehr können wir von Gottes Liebe begeistert sein, die sich in Christus offenbart.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Mos. 20,1-17

Ein Liedvers als Gebet:

Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesus offenbart;
ich geb‘ mich hin dem freien Triebe,
wodurch auch ich geliebet ward;
ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 03.05.2023

Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.
3. Mose 19,2

Ein Lobpreis seiner Herrlichkeit sollen wir sein - wir alle, die wir durch Christus von Hoffnung erfüllt sind!
Epheser 1,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Heilig wie Gott?

Das heutige Losungswort klingt wie eine nicht erfüllbare Forderung Gottes. Wie soll es je gelingen, so heilig zu sein wie er? Und was ist überhaupt mit „heilig“ gemeint? Gottes Heiligkeit beinhaltet unter anderem, dass er komplett anders ist als wir - groß, erhaben, unantastbar, rein und verehrungswürdig. „Heilig, heilig, heilig“, riefen die vier lebendigen Wesen vor dem Thron Gottes und alles beugte sich vor ihm, so lesen wir es in der Offenbarung.(1) Doch obwohl wir so anders sind als Gott, sollen wir nun so werden wie er? Wie ist so etwas überhaupt möglich?

Ich meine, indem sich Gott so mit uns verbindet, dass er seine Eigenschaften in und durch uns verwirklicht. Diese Verbindung hat Jesus Christus möglich gemacht. Der Apostel Paulus drückte es einmal so aus: „Christus in euch - die Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit!“ (Kol. 1,27) Sind wir mit Jesus verbunden, so sind wir auch mit Gott verbunden. Gott ist jetzt nicht nur ein Gegenüber, sondern auch ein Teil von uns.

Im Lehrtext heißt es, dass wir ein Lobpreis seiner Herrlichkeit sein sollen. Damit ist an dieser Stelle nicht gemeint, dass wir Gott loben sollen - das sollen wir natürlich auch -, sondern dass andere Gottes Herrlichkeit in uns entdecken. Wie das geschehen soll, steht gleich im nächsten Vers: „Durch Christus hat Gott auch euch sein Siegel aufgedrückt: Er hat euch den Heiligen Geist gegeben.“ (Eph. 1,13a) Der Geist Gottes in uns ist also wie ein Siegel, das nicht nur deutlich macht, dass wir Gottes Eigentum sind, sondern dass er seine Natur in uns hineingelegt hat.

Das alles ist so unfassbar, dass man es kaum glauben kann. Und doch ist es ganz einfach. Dass Kinder die Natur ihrer Eltern in sich tragen, zeigt sich ganz von selbst, wenn man die natürliche Entwicklung nicht stört. So ist es auch mit uns Christen. Dass wir Gottes Natur in uns tragen, zeigt sich ganz von selbst, wenn wir Jesus Christus Raum in uns geben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Offb. 4,8-11

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 02.05.2023

Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen.
2. Chronik 30,18-19

Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gütig zu Sündern

Das heutige Losungswort stammt aus einem Gebet des Königs Hiskia und lautet vollständig so: „Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen, den HERRN, den Gott ihrer Väter, auch wenn sie nicht die Reinheit haben, die dem Heiligtum gebührt.“ (2.Chr. 30,18-19) Hiskias Gebet galt Menschen, die das Passa ohne dem Gesetz des Mose entsprechende Vorbereitungen aßen. Dies geschah nicht aus mangelndem Wissen oder weil sie keine Gelegenheit dazu gehabt hätten, sondern aus Missachtung. Einige hatten die Boten des Königs sogar verlacht, als diese eine Einladung zur gemeinsamen Feier des Passas überbrachten.(1)

Umso erstaunlicher ist Hiskias Gebet. Ohne das Verhalten der Übertreter zu beschönigen, bat er Gott darum, ihnen gnädig zu sein, auch wenn sie nicht die dafür erforderliche Reinheit hatten. Hiskia bat jedoch nicht um eine Pauschalgnade für alle. Es ging ihm im Speziellen um die, „die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen“.

Hier sehe ich eine deutliche Parallele zu Jesus Christus. Er schaut in erster Linie auf das Herz eines Menschen, danach, ob es Gott sucht. Tatsächlich lud er sogar die Schuld der Welt auf sich, damit unsere Unreinheit nicht mehr zwischen Gott und uns steht. Die Frage ist, ob wir es für nötig halten, das in Anspruch zu nehmen. Im Umfeld des Lehrtextes werden verschiedene Menschen genannt, die sehr unterschiedlich auf Jesus reagierten. Da waren Schriftgelehrte, in deren Augen viele andere Sünder waren. Sie waren entsetzt, als sie sahen, dass Jesus mit solchen Menschen näheren Umgang pflegte.(2) Die Antwort Jesu war eindeutig: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“

Sollten wir als Christen nicht auch etwas davon widerspiegeln? Viele gefallen sich darin, die Sünden anderer zu benennen. Ich glaube jedoch, unser primärer Auftrag ist es, über den Schmutz hinweg diejenigen zu rufen, die sich nach Gott sehnen. Er wird die Dinge ordnen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 2.Chr. 30,1-10 (2) Mark. 2,14-16

Gebet:
Herr Jesus, danke, dass du auch für meine Schuld gestorben bist. Hilf mir, nicht auf andere herabzusehen, weil sie nicht nach deinen Maßstäben leben, sondern schenke mir Gelegenheiten, deine Liebe in Wort und Tat weiterzugeben. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 01.05.2023

Wie groß sind Gottes Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.
Daniel 3,33

Weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen.
Hebräer 12,28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Geborgen in ihm

Das heutige Losungswort aus dem Buch Daniel schildert die Reaktion des babylonischen Königs Nebukadnezar auf ein offensichtliches Wunder. Die drei Freunde Daniels hatten sich geweigert, vor einem Standbild des Königs niederzufallen und es anzubeten. Daraufhin wurden sie in einen feurigen Ofen geworfen, in dem sie jedoch nicht verbrannten. Im Gegenteil: Plötzlich befand sich dort noch eine vierte Person, die mit ihnen umherging. Das brachte Nebukadnezar dazu, die Macht und Stärke Gottes anzuerkennen. So bekannte er: „Denn es gibt keinen Gott, der retten könnte wie dieser!“ (Dan. 3,29c)

Diese Begebenheit beinhaltet für uns einige starke Botschaften, denn ich halte sie nicht für einen Mythos. Genauso real, wie Menschen heute um ihres Glaubens willen bedroht werden, war es damals auch. Wie aber reagierten Daniels Freunde darauf? Sie sagten: „Unser Gott, dem wir gehorchen, kann uns zwar aus dem glühenden Ofen und aus deiner Gewalt retten; aber auch wenn er das nicht tut: Deinen Gott werden wir niemals verehren und das goldene Standbild, das du errichtet hast, werden wir nicht anbeten.“ (Dan. 3,17-18) Sie machten ihre Treue gegenüber Gott also nicht davon abhängig, ob er sie erretten würde.

Nun war plötzlich im Ofen noch eine vierte Person. Ich glaube, das war Gottes Sohn - also Jesus Christus, bevor er auf die Erde kam. Jesus bei den Seinen mitten im Feuer - das ist eine starke und tröstliche Botschaft für alle, die sich gerade im übertragenen Sinn in einem Feuer befinden. Jesus lässt uns nicht allein.

Wenn wir nun in Losungswort und Lehrtext etwas von Gottes unerschütterlichem Reich und seiner Macht lesen, mag das erst einmal übergroß, ja fast abstrakt erscheinen. Doch dieses gewaltige Reich und seine Wunder werden greifbar und persönlich, wenn Jesus Christus das Fundament unseres Lebens wird. Egal, was geschieht, sogar mitten im Feuer wissen wir uns dann geborgen in ihm.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 30.04.2023

Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
1. Mose 28,16

Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Lukas 24,32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ist gegenwärtig

„Brannte nicht unser Herz“, so lesen wir es im heutigen Lehrtext. Zwei Jünger Jesu waren zwei Tage nach dessen Tod auf dem Weg nach Emmaus. Sie unterhielten sich über die Berichte, dass Jesus auferstanden sei, als sich plötzlich der Auferstandene selbst zu ihnen gesellte und mit ihnen unterhielt. Sie erkannten ihn allerdings zunächst nicht. Doch später erinnerten sie sich, dass ihre Herzen ihnen schon signalisierten, dass Jesus Christus mit ihnen sprach. Es war die Art, wie er mit ihnen redete und ihnen die Schrift eröffnete.

Im Losungswort lesen wir von Jakob, der in einem Traum eine Himmelsleiter sah, an deren Ende Gott selber stand. Auch Jakob erkannte, dass Gott gegenwärtig war und zu ihm gesprochen hatte. Können auch wir die Gegenwart Gottes erkennen? Und wie wissen wir, dass es er ist, der uns etwas mitteilt?

Nun, aus der Schrift wissen wir, dass Jesus Christus immer bei uns ist.(1) Trotzdem gibt es Zeiten der persönlichen Zuwendung. Allerdings existiert kein Rezept oder eine Checkliste, wie man Gottes Gegenwart erkennen kann, auch nicht, ob bestimmte Gedanken, Träume, Gefühle oder Botschaften wirklich von ihm kommen. Deshalb rate ich auch niemandem, ständig in sich hineinzuhören oder Träumen eine Bedeutung zu geben. Ich gehe davon aus, dass Gott weiß, wie er sich uns verständlich machen kann. Jesus Christus sagte einmal: „Meine Schafe hören meine Stimme.“ (Joh. 10,27a) Wir können dem nur vertrauen und darauf achten, ob uns das Erlebte näher zu Jesus Christus führt und uns Gottes Wort besser verstehen lässt.

Wichtig ist aus meiner Sicht, sich grundsätzlich zu wünschen, dass Gott uns begegnet, und keine Angst davor zu haben, sich zu täuschen. Deshalb noch einmal: Alles, was uns näher zu Jesus Christus führt und uns Gottes Wort besser verstehen lässt, ist gut für uns. In diesem Vertrauen können wir Gott auf vielfältige Weise erleben.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 28,20 Matt. 18,20

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 29.04.2023

Du sollst anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat.
5. Mose 26,10-11

Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind.
1. Timotheus 6,17-18

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Anbeten, genießen, teilen

Das heutige Losungswort war eine Aufforderung an das Volk Israel, wie sie sich verhalten sollten, wenn sie im verheißenen Land die ersten Früchte ernteten.(1) Ganz sicher waren die Israeliten nach der langen Wanderung durch die Wüste mehr als begeistert, als sie das erste Mal die Früchte ihrer Arbeit ernten konnten. Wer wäre das nicht? Was Gott ihnen gesagt hatte, galt jedoch nicht nur einmal, sondern auch zukünftig. So sollten sie sich immer wieder an allem freuen, was Gott ihnen schenkte, und miteinander feiern.

Im Lehrtext gibt der Apostel Paulus Timotheus eine Anweisung für Menschen, die er als Reiche bezeichnet. Sie sollten sich nicht auf ihren Besitz verlassen, „sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen.“ Genießen - passt das denn zu einem Christen? Sollten wir nicht genügsam sein und am besten alles verkaufen, was wir haben? Und wie reich muss man überhaupt sein, um sich abgesichert zu fühlen? Sobald man versucht, diese Fragen über einen äußeren Rahmen zu beantworten, verliert man das aus dem Fokus, worum es in den heutigen Bibelversen geht. Wir dürfen uns nämlich an allem freuen, was wir haben, und es dankbar aus Gottes Hand nehmen. Das Genießen ist ebenso ein Teil der Anbetung wie unsere Dankbarkeit.

Und ein weiterer Teil ist es, das Empfangene mit anderen zu teilen. Die Israeliten sollten nicht nur mit ihren Familien feiern, sondern auch solche einladen, die kein eigenes Land besaßen: Leviten, Ausländer, Witwen und Waisen. Im Lehrtext ist ebenfalls die Rede davon, „zum Teilen bereit“ zu sein, und so an guten Werken „reich“ zu werden. Der Gott, der uns versorgt, wird jedem, der ihn bittet, helfen, anderen Gutes zu tun.(2)

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 5.Mose 26,1-15 (2) Phil. 4,20

 

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