Jesus kommt wieder
Hans-Peter Mumssen
Vor einigen Jahren war gerade in der Adventszeit das Wiederkommen Jesu Christi ein Thema. Die Frage, ob wir bereit dafür sind, stand häufig im Vordergrund. Auch ging es um die Entrückung, dass vor Jesu Wiederkommen die Christen ganz plötzlich von der Erde weggenommen werden. Ich erinnere mich an Aussagen wie die, dass jemand, der bei der Entrückung nicht dabei ist, durch die große Trübsal gehen muss. Das hat so manch einen in Angst versetzt. Es gab Filme, die damit begannen, dass Flugzeuge und Autos plötzlich führerlos waren, weil die Personen entrückt waren. Als ich mit meiner damals 12-jährigen Tochter von den Philippinen zurückflog, machten wir einen Zwischenstopp in Hongkong. Meine Tochter schlief und ich unterhielt mich in einer Ecke vom Flugzeug mit einem Steward. Plötzlich wachte sie auf, ich war nicht da und sie konnte mich auch nicht finden. „Hatte vielleicht gerade die Entrückung stattgefunden – und ich bin nicht dabei?“ Diese angstvollen Gedanken gingen durch ihren Kopf. Doch dann sah sie mich und war voller Erleichterung.
Heute sind diese Themen oft in den Hintergrund gerückt. Auch wenn man so manche Endzeittheorie und -theologie noch einmal biblisch durchleuchten sollte – die Tatsache, dass Jesus Christus wiederkommt, bleibt unverändert bestehen. Die ersten Christen lebten auf diesen Moment hin und bewerteten die Dinge des Lebens oft aus dieser Perspektive. Die Wiederkunft Jesu war für sie nicht ein Schrecken, sondern die Erfüllung all dessen, wofür sie lebten. Die Toten werden auferweckt und die Lebenden direkt in Gottes Herrlichkeit aufgenommen. Diese Hoffnung versetzte sie in die Lage, auch Leid ertragen zu können. So schrieb der Apostel Paulus: „Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.“ (2.Kor. 4,17-18)
Wie geht es uns damit? Warten wir auf Jesu Kommen? Paulus schrieb ein wenig später, was diese Hoffnung immer wieder neu in uns entfacht und das Warten erträglich macht: „Gott selbst hat uns auf dieses neue Leben vorbereitet, indem er uns seinen Geist als Unterpfand und Anzahlung gegeben hat. Deshalb kann nichts und niemand uns unsere Zuversicht nehmen.“ (2.Kor. 5,5-6a) Der Heilige Geist ist schon ein Vorgeschmack des Himmels. Doch auch hier stellt sich die Frage: Welche Bedeutung hat der Heilige Geist in unserem Leben? Wie immer unsere Antwort auch ausfällt, ich glaube, es ist gut, wenn wir uns wieder neu auf Jesu Kommen ausrichten – nicht in Angst, sondern in Hoffnung, welche sich schon hier auf unser Leben auswirkt. Unser Herr kommt!
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