Einladung zu 25 Jahre Tafel Elmshorn
von Hans-Peter Mumssen
Vermutlich kennen viele die Worte Jesu, mit denen er das Völkergericht beschreibt: „Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen -, das habt ihr für mich getan.“ (Matt. 25,40) Manche halten sich daran fest, dass dort ja „Brüder“ steht. Gilt dieses Wort denn nicht auch in Bezug auf Frauen? Natürlich gilt es in Bezug auf Frauen und Männer. Andere wiederum meinen: „Es geht nur um diejenigen, die auch an Jesus Christus glauben – nur ihnen brauchen wir zu helfen.“ Nun lesen wir allerdings in der Apostelgeschichte, dass Jesus einmal zu Paulus sagte: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ (Apg. 18,10) Damit meinte Jesus nicht diejenigen, die schon an ihn glaubten, sondern diejenigen, die einmal an ihn glauben werden. Wenn wir also für Menschen da sind, die heute noch nicht an Jesus Christus glauben, können sie doch schon in den Augen Jesu seine Brüder sein, weil sie einmal an ihn glauben werden. Vielleicht sind es ja gerade unsere guten Werke, die sie dazu bewegen.
In diesem Sinne ist die Elmshorner Tafel ein geistliches Werk. Sie ist ein Gottesdienst im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wenn etliche von uns nicht mitbekommen, was sich in unseren Räumen von Montag bis Freitag so abspielt, merken wir es dennoch: Das Foyer wirkt eher funktional als gemütlich – und ein leichter Essensgeruch ist auch am Sonntag noch wahrzunehmen. All das sind Zeichen dafür, dass in unseren Räumen von Montag bis Freitag ein Gottesdienst der besonderen Art stattgefunden hat. Mein tiefer Wunsch ist, dass wir Gott dafür danken und für die Arbeit beten.
In Kürze wollen wir nun etwas feiern: Die Tafel wird 25 Jahre alt. Und zu dieser Feier lade ich Euch alle ganz herzlich ein. Am Samstag, den 5. Oktober haben wir einen Tag der offenen Tür und am Sonntag einen Festgottesdienst. Feiert mit uns, denn Gott hat Großes getan. Er hat es möglich gemacht, dass unser Glaube in der Stadt sichtbar wurde. Jakobus sagte einmal kritisch: „Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten. Angenommen, jemand sieht einen Bruder oder eine Schwester um Nahrung oder Kleidung bitten und sagt: ‚Lass es dir gut gehen, Gott segne dich, halte dich warm und iss dich satt‘, ohne ihnen zu essen oder etwas anzuziehen zu geben. Was nützt ihnen das?“ (Jak. 2,14-16) Ich bin so dankbar, dass unsere Gemeinde sich für einen anderen Weg entschieden hat. Gott helfe uns weiterhin, andere mit tätiger Liebe zu segnen!
Hans-Peter Mumssen
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