Gottvertrauen bringt Segen
Hans-Peter Mumssen
Was hat in unserem Leben eigentlich eine zentrale Bedeutung? Darüber haben wir uns unter anderem in einem Pastorentreffen ausgetauscht. Die Antworten waren vielfältig und berührten oft das Spannungsfeld Glaube und Wirklichkeit. Steht unser Glaube im Widerspruch zur Wirklichkeit oder zu dem, was heute von uns erwartet wird? In dieser Frage sind mir der Prophet Daniel und seine Freunde zum Vorbild geworden. Sie lebten nämlich in einem gesellschaftlichen Umfeld, das ihrem Glauben in vielen Dingen widersprach. Das begann schon mit den Essensregeln, die am Hof des babylonischen Königs völlig anders waren als die von Daniel und seinen Freunden. Da sie jedoch zu Beratern des Königs ausgebildet wurden, sollten sie dieselben Speisen essen, die auch der König zu sich nahm. Diese waren aber nach dem mosaischen Gesetz unrein, sodass Daniel und seine Freunde nicht davon essen wollten.
Nun hätten sie ja sagen können: „Lieber sterben wir, als davon zu essen.“ Sie hätten auch die Verantwortlichen belehren können, was für eine schlechte Ernährung diese dem König vorsetzten. Stattdessen baten sie darum, nicht davon essen zu müssen, sondern nur Gemüse zu bekommen. Doch die verantwortliche Person hatte Angst, es könne sie buchstäblich den Kopf kosten, wenn die vier Freunde völlig abgemagert vor dem König erschienen. Daraufhin schlugen sie Folgendes vor: „Versuch es doch zehn Tage lang, uns nur Gemüse und Wasser zu geben. Danach vergleiche unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von der Tafel des Königs essen. Und dann entscheide, was du in Zukunft mit uns tun willst.“ (Dan. 1,12-13) Weiter heißt es dann: „Nach zehn Tagen sahen Daniel und seine Freunde sogar gesünder und kräftiger aus als alle anderen, die von den königlichen Speisen bekamen.“ (Dan. 1,15)
Auch bei anderen Herausforderungen haben Daniel und seine Freunde nicht das babylonische System und auch nicht deren Religion angegriffen, aber konsequent ihren Glauben gelebt und auf diese Weise viele Wunder erlebt. Das bedeutet für mich in der heutigen Zeit, dass es nicht unser Auftrag ist, ständig die Fehler der Politik, der Gesellschaft oder der Kirchen hervorzuheben. Wenn wir es nicht im Kleinen besser machen, wie können wir dann von anderen, die Gottes Kraft vielleicht gar nicht kennen, etwas verlangen? Daniels Gottvertrauen und das seiner Freunde sowie ihr konsequent gelebter Glaube führte sie schließlich in Schlüsselpositionen. So lesen wir: „Immer wenn der König vor schwierigen Entscheidungen stand und auf ein sicheres Urteil angewiesen war, fragte er die vier Freunde um Rat. Denn er hatte erkannt, dass sie allen Wahrsagern und Geisterbeschwörern seines Landes weit überlegen waren.“ (Dan. 1,20)
Lasst uns deshalb an der Bibel und den Worten Jesu Christi festhalten, unseren Glauben leben und auf Gottes Kraft vertrauen. Das wird uns und andere segnen. Mag es auch Widersprüche zwischen Aussagen der Bibel und der heutigen Wirklichkeit geben, in Gottes Wirklichkeit bestehen sie nicht. Nicht dass wir Gottes Wirklichkeit schon vollständig erfasst hätten, doch wir versuchen, sie mehr und mehr zu verstehen, denn sie ist unsere Zukunft. In diesem Sinne: Halte fest an Gottes Wort, an Jesus Christus und am Vertrauen in Gottes Kraft.
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