Hanjo Gäbler: Der Vater selbst hat euch lieb

Der Vater selbst hat euch lieb

Hanjo Gäbler

In den letzten Wochen habe ich mich in meinen Predigten ja immer mal wieder mit der Person Mose beschäftigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Reaktionen auf das Alte Testament ähneln, ob es sich nun um Elia, Josef, die Geschichte Israels oder das Wirken eines Propheten handelt. Reaktionen wie: „Gott mag ja immer derselbe sein, aber im Alten Testament erkennt man ihn oft nicht wieder“ fassen es eigentlich gut zusammen.

Im Hebräer-Brief heißt es einmal: „Denn Gott, für den alles erschaffen wurde und der alles erschuf, will seine Herrlichkeit mit vielen Kindern teilen. Doch damit Jesus ihre Rettung bewirken konnte, musste Gott ihn durch sein Leiden vollkommen machen.“ (Hebräer 2,10)

Hier lesen wir davon, wie Gott die Gemeinschaft mit seinen Kindern sucht. Er möchte sogar das Paradies und seine Herrlichkeit mit ihnen teilen. Damit das möglich wurde, brauchte es Jesus Christus. Er bewirkte (im Auftrag des Vaters) mit seinem Leiden diese Möglichkeit.

Ein starker Vers, der das ganze Evangelium im Kern beschreibt: Gottes Willen, sein Handeln und seine perfekte Lösung – damit Du und ich in dieser Herrlichkeit Gottes willkommen sind.

Wenn man das Alte Testament liest, mag man meinen, dass der Vater der grimmige Vollstrecker ist, der Messias hingegen ist der vermittelnde Schlichter zwischen Gottes Zorn und seinem Volk. Aber das stimmt nicht – GOTT SEI DANK, oder? Und das erhellt meine Sicht auch auf das Alte Testament. Durch diese gnädige Optik dürfen wir wissen: Denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin. (Johannes 16,27)

Jesus ist nicht der Schlichter des Zornes Gottes, sondern der stellvertretende und alleinige Träger Deiner und meiner Schuld. Und am Kreuz nahm er den Zorn ein für alle Mal auf sich selbst.

Wer das Alte Testament liest, darf mit gutem Gewissen sagen: „Abba – Vater!“ Denn es war, ist und bleibt immer derselbe Gott. Unsere – auch Deine – Erlösung war der Wille und Plan dieses Vaters.

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