Ein Ort der Begegnung
Hans-Peter Mumssen
Nun sind wir mitten in der Bauphase und ich möchte einmal folgender Frage nachgehen: Welche Rolle spielen eigentlich Gebäude für christliche Gemeinden? Es fließen ja immense Gelder in Gebäude und deren Ausstattung. Ist das von Gott so gewollt? Nun, von Gemeinden ist es häufig gewollt, weil man sich gern ein schönes Gotteshaus baut, in das man gerne zu den Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen geht. Wie sieht das aber von Gottes Seite her aus?
Eines der ersten wichtigen geistlichen Bauwerke war gar kein Bauwerk. Es war die Stiftshütte – ein Zelt. Dieses Zelt war allerdings nicht nur ein Sicht- und Wetterschutz. Es wurde aus sehr wertvollen Materialien und mit künstlerischen Fertigkeiten erstellt. Schon hier wurde eine geistliche Regel deutlich: Was im Inneren geschieht, sollte auch nach außen seinen Ausdruck finden. Diese Regel gilt für viele Lebensgebiete. So sagte Jesus zum Beispiel einmal: „Was immer in deinem Herzen ist, das bestimmt auch dein Reden.“ (Luk. 6,45) Was im Herzen ist, ist verborgen, doch das Reden bringt das Verborgene ans Licht. Genauso verhielt es sich im Alten Bund auch mit dem Tempel. Er war äußerlich so gestaltet, dass er auf das hinwies, was innen geschieht – nämlich die Begegnung mit dem lebendigen Gott.
Nun heißt es ja aber, dass unsere Anbetung als Gotteskinder nicht mehr in einem Gebäude stattfindet, sondern im Geist und in der Wahrheit. Das ist wahr. Insofern spielt es keine Rolle, wo wir Gott anbeten. Auch müssen Räume der Anbetung nicht besonders geschmückt oder architektonische Wunderwerke sein. Was mich aber verblüfft hat, ist, dass der Himmel nicht nur als schlichter Raum beschrieben wird. Dort finden wir mit Edelsteinen geschmückte Mauern, Tore aus jeweils einer einzigen Perle und Straßen aus durchscheinendem Gold. Statt einer Sonne beleuchten der Vater und der Sohn diese Welt. All das soll zum Ausdruck bringen, was im Inneren geschieht, nämlich die Gemeinschaft erlöster Menschen, die auf immer mit Jesus Christus verbunden sind. Ihren Wert in Gottes Augen spiegelt das neue Jerusalem wider.
Wenn ich das auf uns beziehe, so darf auch unser Gebäude das widerspiegeln, was im Inneren geschieht: Einerseits die Anbetung Gottes und Gemeinschaft der Kinder Gottes, die wiederum andere einladen, ebenfalls Jesus Christus zu folgen. Andererseits Hilfe für Menschen in jeglicher Art. Die Elmshorner Tafel mit all ihren verschiedenen Angeboten ist unsere diakonische Arbeit, die im tiefsten Sinne ein geistliches Werk ist. In allem wollen wir zum Ausdruck bringen, dass Menschen sowohl in Gottes als auch in unseren Augen wertvoll sind. Entsprechend können wir unsere Räume ebenso gestalten – praktisch, aber auch ästhetisch zur Ehre Gottes.
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