Ströme lebendigen Wassers
Christian Turkat
Einige von uns erinnern sich vielleicht noch an den folgenden Liedtext: „O Herr, gieße Ströme des lebendigen Wassers aus, o Herr, über uns. O Herr, gieße neu die Kraft des Heiligen Geistes aus, o Herr, über uns.“
Diese Zeilen stammen aus einem Lied, das Albert Frey Anfang der 1990er Jahre geschrieben hat. Es drückt eine tiefe Sehnsucht nach einem geistlichen Aufbruch und dem Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben aus – eine Sehnsucht, die ich von ganzem Herzen teile. Für mich persönlich ist dieses Lied eines der prägendsten meiner Kindheit und Jugend geworden, weil es eine Bitte formuliert, deren Erfüllung nicht in unserer Hand liegt, die aber grundlegend wichtig für unser Glaubensleben ist.
Der Heilige Geist ist in jedem Kind Gottes auf einzigartige Weise wirksam, denn ein neues geistliches Leben, die sogenannte Wiedergeburt, kann nur er in einem Menschen schaffen. Es ist jedoch bezeichnend, dass Paulus die Christen seiner Zeit mahnt: „Den Geist dämpft nicht!“ (1. Thessalonicher 5,19), oder auch: „Lasst euch vom Heiligen Geist erfüllen!“ (Epheser 5,18). Ich glaube, diese Worte sind auch heute von großer Bedeutung. Wir werden zurzeit in einem hohen Maße durch diverse Medien, alle möglichen Wertevorstellungen und äußeren Reize beeinflusst. Inmitten all dieser Ablenkungen wird mir zunehmend bewusst, dass das Wirken des Geistes in uns auch dadurch „gedämpft“ werden kann und wir unser Leben immer wieder neu prüfen sollten, ob wir Jesus in uns und seinem Wirken an uns noch Raum geben.
Paulus‘ Worte an die Epheser und Thessalonicher mögen auf manche wie der erhobene Zeigefinger wirken, doch ich sehe in ihnen eine Einladung, die eine große Chance für unser Leben birgt. Jede bewusste Hinwendung zu Gott, jedes Öffnen für sein Wirken lässt uns nicht nur in unserer persönlichen Beziehung zu ihm wachsen, sondern wirkt sich auch auf unser Umfeld aus. Jesus sagt im Johannesevangelium: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben“ (Johannes 7,38-39). Diese Begrifflichkeiten wurden in Albert Freys Lied aufgegriffen, um den Wunsch nach dem Wirken Gottes auszudrücken. Damit möchte auch ich mich eins machen. Möge Gott uns immer wieder neu mit seinem Geist erfüllen, damit diese Ströme des lebendigen Wassers ungehindert in uns und durch uns fließen können.
Ich bin überzeugt, dass nicht nur wir als Einzelne, sondern auch die Menschen in unserer Stadt, in unserem Land und auf der ganzen Welt Gottes Gegenwart und sein Eingreifen dringend nötig haben. Deshalb wünsche ich mir umso mehr, dass Gott in unserem Leben das bewirkt, was uns selbst nicht möglich ist, und dass sein Geist in uns immer wieder neu und in besonderer Weise wirksam wird.
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