Woran orientierst du dich?
Hans-Peter Mumssen
Kürzlich befinde ich mich bei einer kleinen Konferenz in der Nähe von Karlsruhe. Das Thema lautet: Orientierungstage. Es geht um die Frage, wie wir als Christen auf all das reagieren, was gerade um uns herum geschieht. Wie bilden wir uns eine Meinung über das, was wir aus Nachrichten und Zeitungen entnehmen? Sollen wir als Christen versuchen, die Welt im Sinne der Gebote Gottes zu verändern? Ein amerikanischer Freund erzählte mir, dass es in seinem Land einen großen Aufschrei der Christen gab, als das Schulgebet abgeschafft wurde. Doch dann sagte er: „Es verbietet uns doch niemand, zu beten? Das können wir auch weiterhin tun.“ Geht es bei diesen Fragen vielleicht gar nicht in erster Linie um die Veränderung der Gesellschaft, sondern vielmehr darum, selbst konsequent im Geist und Wort Jesu Christi zu leben – egal, ob andere es ebenfalls tun?
In Deutschland erlebe ich Christen, die sehr verschieden auf rechte politische Bewegungen reagieren. Wie gehen wir damit um? Droht die Einheit der Christen zu zerbrechen? Ich glaube, es ist wichtig, Prioritäten zu setzen. Im Zentrum steht Jesus Christus und sein Wort – und nicht eine politische Meinung. Auch wenn es um Wahrheit geht, können sowohl die offiziellen Nachrichten als auch die sogenannten alternativen Nachrichten gefärbt oder sogar falsch sein. Die einzige Wahrheit, die zu Hundert Prozent die Wahrheit ist, ist Jesus Christus. Allein diese Tatsache schenkt uns schon eine Orientierung, weil nicht alles gleich wichtig ist.
Ich persönlich orientiere mich auch daran, mich nicht von Ängsten und Befürchtungen leiten zu lassen, sondern vom Zuspruch und Wort Jesu Christi. Die Einheit der Christen steht bei mir ebenfalls an oberer Stelle. Zudem will ich nicht auf andere herabschauen, die anders denken als ich. Und auch nicht respektlos von anderen Personen – eingeschlossen von Politikern – denken oder sprechen. Ich glaube, die Bibel und der Geist Gottes helfen uns enorm, christusgemäß mit dem umzugehen, was uns begegnet oder widerfährt. Lasst uns von ihm lernen!
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