Andacht als Podcast:

Gedanken zur Losung für Montag, den 06.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.
Psalm 27,13

Lehrtext
Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.
Jakobus 5,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Gebet des Glaubens

In den heutigen Bibelversen geht es um das Vertrauen zu Gott. In diesen kurzen Sätzen von König David und dem Apostel Jakobus werden mehrere Dinge sichtbar. Erstens war es für sie keine Frage, ob Gott überhaupt existiert. Für sie war völlig klar: Er ist da. Zweitens wandten sie sich nicht vage an irgendeine Kraft oder ein höheres Wesen. Sie bezogen sich auf den Gott, den sie kannten, mit dem sie persönlich schon vieles erlebt hatten. Drittens erwarteten sie von ihm Hilfe, sowohl äußerlich als auch innerlich.

Im Lehrtext spricht Jakobus vom „Gebet des Glaubens“. Was solch ein Gebet ausmacht, kann man in Psalm 27, aus dem das Losungswort stammt, sehr gut erkennen. David preist Gott für das, was er für ihn ist: Licht, Rettung, Geborgenheit, Zuflucht, Kraftquelle. Er klammerte jedoch die Schattenseiten seines Lebens nicht aus. Da waren „Widersacher und Feinde“,⁽¹⁾ die ihn bedrohten und töten wollten. Er war sich dessen bewusst: Ohne Gott war er ihnen ausgeliefert. Also betete er: „HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und antworte mir!“⁽²⁾

Auch wir können in Situationen kommen, in denen wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Druck von außen, innerer Druck und vieles mehr können uns allmählich mehr und mehr zusetzen. Wie gut ist es dann, wenn man weiß, dass man sich an Gott wenden kann.

Im Lehrtext sehen wir eine weitere Variante des Gebets, nämlich das Gebet für einen Kranken. So schreibt Jakobus zuvor: „Wer von euch krank ist, soll die Ältesten der Gemeinde rufen, damit sie für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“⁽³⁾In diesem Gebet machen sich die Beter mit der erkrankten Person eins und tragen die Last gemeinsam vor Gott. Damit bezeugen alle ihr Vertrauen darauf, dass er dem Kranken helfen wird. Nicht einmal Sünden können das verhindern, denn Gott schenkt durch Jesus Christus Vergebung – auch heute.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 27,2 [Luther 2017] (2) Ps. 27,7 [Luther 2017] (3) Jak. 5,14 [Gute Nachricht]

Als Gebet einige Verse aus Psalm 27:
Höre mich, Herr, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte! Denn ich erinnere mich, dass du gesagt hast: "Suchet meine Nähe!" Das will ich jetzt tun und zu dir beten. Verbirg dich nicht vor mir, stoße mich nicht im Zorn zurück! Ich diene dir, und du hast mir bisher immer geholfen. Gib mich nicht auf, verlass mich nicht, du mein Gott und mein Retter!
Zeige mir, was ich tun soll! Führe mich auf sicherem Weg, meinen Feinden zum Trotz.
Ich aber vertraue darauf, dass ich am Leben bleibe und sehen werde, wie gut Gott zu mir ist.
aus Ps. 27,7-13 [Hoffnung für alle]

Wir freuen uns über jede Zuschrift, auch wenn wir nicht auf alle reagieren können. Eine Antwort ist allerdings nur bei Angabe einer Mail-Adresse möglich.

Andacht als Podcast:

Falls Sie auf diese Andacht reagieren möchten, schreiben Sie bitte an losung@cza.de
Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)

Die Gedanken zur Tageslosung der letzten Tage

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 05.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Es sei Gutes oder Schlechtes - auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, werden wir hören.
Jeremia 42,6

Lehrtext
Jesus aber antwortete den Jüngern: Gebt ihr ihnen zu essen!
Markus 6,37

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Auf Gottes Stimme hören

„Es sei Gutes oder Schlechtes - auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, werden wir hören.“ Das heutige Losungswort ist schon herausfordernd. Kann Gott denn überhaupt Schlechtes von uns verlangen? Nun, zumindest führt er uns manchmal Wege, die uns nicht behagen, oder beruft uns zu Tätigkeiten, denen wir uns nicht gewachsen fühlen. Ich glaube jedoch nicht, dass seine Stimme uns in Sünde oder Gottlosigkeit hineinführt. Dennoch kann es sein, dass er uns in ein dunkles Tal leitet, doch auch dort lässt er uns nicht allein. In all diesen Fragen halte ich mich an das Wort: Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.⁽¹⁾

Als Mose von Gott berufen wurde, sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei zu führen, empfand er das als völlige Überforderung. Wie sollte er vor dem Pharao bestehen können – das war zu viel verlangt. Doch Gott blieb dabei. Der Ruf Gottes erschien Mose zwar nicht gut, doch insgesamt führte er zu etwas sehr, sehr Gutem, – zum Gelobten Land.

Als nun das Volk Israel vor dem Gelobten Land stand, wollten sie nicht hineingehen, weil sie Angst vor den Riesen hatten, die dort wohnten. Es erschien ihnen so, als würde Gott etwas Schlechtes von ihnen verlangen und sie würden dort alle umkommen. Daraufhin befahl Gott, dass sie zurück in die Wüste gehen sollten. Doch auch hier folgten sie nicht der Stimme Gottes, sondern versuchten, das Land auf eigene Faust einzunehmen. Das Resultat war eine große Niederlage. Offensichtlich fällt es nicht immer leicht, zu glauben, dass Gott wirklich einen guten Plan mit uns hat.⁽²⁾

Das mussten auch die Jünger Jesu lernen. Im Lehrtext lesen wir, dass Jesus sie aufforderte, Tausenden von Menschen etwas zu essen zu geben, obwohl fast nichts da war. Immer wieder fordert Gott uns heraus, im Vertrauen auf ihn seiner Stimme zu folgen, egal, ob es in unseren Augen gut oder schlecht erscheint. Wollen wir es wagen?

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 8,28 [Neues Leben Übersetzung] (2) 4.Mos. 13,25 - 14,45

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich will deiner Stimme folgen. Ich will dir vertrauen, dass du mir hilfst, wenn mir etwas zu schwer erscheint. Ich will glauben, dass uns alle Dinge zum Besten gereichen, auch wenn ich das nicht immer sofort sehen kann. Hilf mir bitte, daran festzuhalten, ob mir dein Weg mit mir nun gut oder schlecht erscheint. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Samstag, den 04.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Salomo betete: Du hast deinem Knecht, meinem Vater David, gehalten, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.
1. Könige 8,24

Lehrtext
Treu ist er, der euch ruft.
1. Thessalonicher 5,24

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ist treu

Das Gebet Salomos im heutigen Losungswort handelt von der Treue Gottes. Gott hatte erfüllt, was er Salomos Vater David zugesagt hatte. Denn nicht David sollte Gott einen Tempel bauen, sondern sein Nachkomme. Nachdem dies nun geschehen war, holten die Priester die Bundeslade in den Tempel und weihten ihn damit ein. Dann dankte Salomo Gott in seinem Gebet.

Wie weit Gottes Treue geht, entdecken wir, wenn wir den Hintergrund Salomos betrachten. Er war der zweite Sohn von Batseba, der Frau, mit der David die Ehe gebrochen hatte und deren Mann er im Krieg umkommen ließ. Weshalb sollte gerade Salomo König werden und Gott einen Tempel bauen? Natürlich konnte Salomo nichts dafür, was sein Vater getan hatte. Und doch war er geradezu ein Zeichen dafür, dass Gottes Treue selbst durch menschliche Untreue nicht unterbrochen wird. Das macht mir Mut. Wo wären wir, wenn unsere Untreue Gottes Treue zerstören könnte? Der Himmel bliebe uns für immer verschlossen.

Einen Vers vor dem Lehrtext heißt es: „Möge Gott euch mit seinem Frieden erfüllen und euch helfen, ohne jede Einschränkung ihm zu gehören. Er bewahre euch, damit ihr fehlerlos seid an Geist, Seele und Leib, wenn unser Herr Jesus Christus kommt.“⁽¹⁾ Da frage ich mich: Wie soll das möglich sein, dass wir fehlerlos sind, wenn Jesus Christus wiederkommt? Doch dann folgt der Lehrtext, der vollständig lautet: „Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.“⁽²⁾ Gottes Treue macht es also möglich, weil sie sogar unsere Untreue und unsere Schwachheiten mitträgt. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir uns nicht mehr bemühen sollen, christusgemäß zu leben. Doch trotz aller Vorsätze stolpern wir oft über unsere eigenen Unzulänglichkeiten und stellen fest, dass wir noch nicht so sind, wie wir von Gott her sein sollten. Trotzdem werden wir das Ziel erreichen. Warum? Weil Gott treu ist!

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Thes. 5,23 [Hoffnung für alle] (2) 1.Thes. 5,24 [Luther 2017]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für deine Treue. Sie berührt mich in meinem Innersten. Nun muss ich keine Furcht haben, an meinen eigenen Fehlern zu scheitern. Deine Treue trägt mich durch. Bewahre mich aber davor, deine Treue auszunutzen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

Gedanken zur Losung für Freitag, den 03.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart?
Jesaja 53,1

Lehrtext
Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und was er zu ihr gesagt habe.
Johannes 20,18

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glaube und Skepsis

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In ihm heißt es, dass eine Frau namens Maria Magdalena den Jüngern berichtete, sie habe „den Herrn gesehen“ und mit ihm gesprochen. Gemeint war Jesus Christus. Dieser war allerdings drei Tage zuvor am Kreuz gestorben. Doch Maria sagte, sie solle den Jüngern mitteilen, dass Jesus auferstanden sei und nun zum Vater im Himmel zurückkehren würde.⁽¹⁾ Was mögen die Jünger wohl bei dieser Botschaft gedacht haben?

Der Apostel Johannes berichtet, dass es einige Zeit dauerte, bis auch sie von der Auferstehung Jesu überzeugt waren. Speziell ein Jünger war besonders skeptisch, nämlich Thomas: Er könne das erst dann glauben, wenn er die Nägelmale Jesu mit eigenen Augen sehen und ihn mit seinen Händen berühren würde.⁽²⁾ Als er einige Tage später tatsächlich vor dem auferstandenen Jesus stand, war er völlig überwältigt. Jesus sagte zu ihm: „Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Glücklich zu nennen sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.“⁽³⁾
Thomas gilt häufig als Beispiel für jemand, der in seinem Glauben zweifelt. Ich meine jedoch, wir sehen hier ein Beispiel dafür, wie Gott auf die Fragen seiner Kinder eingeht. Einem Menschen, der skeptische Fragen stellt, fällt es offensichtlich schwerer, einfach zu glauben. Dennoch ist er von Gott genauso geliebt wie jemand, dem dies leichter fällt. Jesus kam Thomas zu hundert Prozent entgegen und half ihm, zu glauben.

Glaube speist sich aus der Begegnung mit Gott, sei es durch sein Wort, sein Handeln oder seinen Geist. Gott sendet, und wir empfangen. Wenn wir diejenigen sind, die glauben können, ohne zu sehen, sind wir glücklich zu nennen. Und gehören wir zu denen, die Fragen haben, dürfen wir sie stellen. Bei der Antwort kann es uns dann wie Thomas gehen, der zu Jesus nur noch sagte: „Mein Herr und mein Gott!“⁽⁴⁾ Er glaubte – mehr als je zuvor, denn Gott hatte sein Fragen beantwortet.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 20,17 (2) Joh. 20,19-25 (3) Joh. 20,29 [Neue Evangelistische Übersetzung] (4) Joh. 20,28 [Luther 2017]

Gebet:

Vater Gott, ich danke dir, dass ich zu dir kommen kann, wie ich bin. Du kennst meine Fragen und auch meine Zweifel. Begegne mir dort, wo ich es brauche, damit mein Glaube wachsen kann. Du weißt, wo ich stehe. Manchmal fällt es mir leicht, auf dich zu vertrauen, manchmal aber auch nicht. Danke, dass du auf jedes deiner Kinder liebevoll eingehst. In Jesu Namen, Amen.

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 02.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
Psalm 66,5

Lehrtext
Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
Matthäus 8,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Werke Gottes

Wenn Gottes Werke beschrieben werden – wie im Umfeld des heutigen Losungswortes – so geht es nicht nur darum, sie zu bestaunen. Vielmehr haben alle seine Werke einen Bezug zu uns Menschen. Das erwähnt auch der zweite Teil des Losungswortes: „… der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.“ So heißt es z.B.: „Er machte das Meer zu trockenem Land, sodass wir zu Fuß hindurchgehen konnten. Darüber waren wir voll Freude!“⁽¹⁾ Weiterhin wird beschrieben, dass Gott alles unter Kontrolle hat und sich sogar seine Feinde vor ihm beugen müssen.

Aus diesen und vielen anderen Aussagen der Bibel entsteht ein ganz eigenes Weltbild. Viele haben heute ein Bild von dieser Welt, in dem wir nur ein winziger, zufälliger Punkt im riesigen Weltall sind. Dagegen bezieht sich im biblischen Weltbild alles auf uns. Selbst die entferntesten Galaxien haben etwas mit uns zu tun. Nicht deshalb, weil wir so großartig wären, sondern weil uns der Schöpfer aller Dinge nach seinem Bild erschaffen hat. Alles, was er tut, bezieht sich auf uns – auch wenn es darum geht, uns zurechtzubringen.

Im Lehrtext wird berichtet, dass Jesus den Knecht eines Hauptmanns heilte. Auch hier sehen wir, wie sehr Gott uns zugewandt ist. Doch weil wir nun einmal nach seinem Bild erschaffen wurden und keine Schachfiguren sind, die man einfach verschieben kann, wirbt er um unser Vertrauen. So sagte Jesus zu dem Hauptmann: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast.“ Ich denke: Obwohl Gott allmächtig und souverän ist, macht er sein Handeln von unserem Vertrauen abhängig. Glaube ist also keine Superkraft, die Berge versetzen kann, sondern ein tiefes kindliches Vertrauen zu Gott, sodass er an und durch uns Gutes tun kann.

Dieser Glaube lässt uns die Welt, in der wir leben, aus Gottes Augen sehen, sodass wir erkennen: Er ist wirklich für uns. Unser Leben wird sich dadurch verändern.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 66,6 [Gute Nachricht]

Als Gebet heute ein Lied über den Glauben:

Glauben, das heißt, vertrauen –
wo Hoffnung sich mit Zuversicht vereint,
können wir auf das bauen,
was unerklärlich erscheint.
Autor: Hans Mumssen (1906-1969)

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 01.10.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Der HERR erweckte den Geist des Volkes, dass sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaoth, ihres Gottes.
Haggai 1,14

Lehrtext
Jesus spricht: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld.
Offenbarung 2,2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein erweckter Geist

Im heutigen Losungswort lesen wir, dass Gott den Geist des Volkes erweckte, den Tempel wieder aufzubauen. Zunächst ließ er durch den Propheten Haggai sagen, dass die Leute zwar ihre eigenen Häuser bauten, doch das Haus Gottes brach liegen ließen. Das missfiel Gott offensichtlich. So forderte er sie auf: „Denkt doch einmal darüber nach, wie es euch geht! Ihr habt viel Saat ausgesät, aber wenig geerntet. Ihr esst und werdet nicht satt, ihr trinkt und bleibt durstig. Was ihr anzieht, wärmt euch nicht, und das sauer verdiente Geld rinnt euch nur so durch die Finger.“⁽¹⁾

Gott macht hier deutlich, dass sich ihr tägliches Leben deutlich verschlechterte, weil sie sich zuerst um ihre Dinge kümmerten und nicht um seinen Tempel. Das erinnert mich an die Worte Jesu: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“⁽²⁾ Solche Aussagen sind ein Geheimnis des Glaubens. Vertrauen wir Gott, dass er uns mit allem, was wir brauchen, versorgt, wenn uns seine Sache am wichtigsten ist? Nun, die Israeliten damals gingen offensichtlich in sich und fingen an, den Tempel wieder aufzubauen. Ich glaube, dass Gott auf diese Weise in ihnen eine neue Liebe zu ihm entfachte und so ihren Geist erweckte.

Im Umfeld des Lehrtextes geht es ebenfalls um die Liebe zu Gott. Die Christen in Ephesus waren Jesus Christus treu, was dieser auch lobte. Doch dann heißt es: „Ich habe dir aber vorzuwerfen, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“⁽³⁾ Auch sie mussten in sich gehen, damit Gott in ihnen diese Liebe wieder entfachte.

Wie ist das bei uns? Es kann durchaus sein, dass wir Dinge tun, die nicht falsch sind – die sogar voller Glauben, Treue und Geduld sind. Und doch kann etwas fehlen: dass wir nämlich unser Leben ganz auf Jesus Christus bezogen leben. Möge Gott dann auch bei uns einen Geist erwecken, der ganz auf Jesus Christus und sein Werk ausgerichtet ist.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Hagg. 1,5-6 [Hoffnung für alle] (2) Matt. 6,33 [Luther 2017] (3) Offb. 2,4 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich möchte mich in meinem Leben als Erstes um dein Reich und deine Gerechtigkeit kümmern. Es gelingt mir aber nicht immer. Ich bitte dich: Erwecke in mir neu diese erste Liebe. Lehre mich, zuerst nach deinem Reich und deiner Gerechtigkeit zu trachten. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 30.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!
Psalm 44,27

Lehrtext
Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1. Petrus 5,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

In Leidenszeiten

Das heutige Losungswort aus Psalm 44 stammt aus einer Klage vor Gott. Zu Beginn des Psalms erinnert sich der Verfasser an das, was Gott in der Vergangenheit für das Volk Israel getan hatte. So sagt er: „Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben's uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten, vor alters.“⁽¹⁾ Das Problem war jedoch, dass die Gegenwart völlig anders aussah. Gott schien sein Volk vergessen zu haben, obwohl es ihm treu geblieben war. Sie litten, weil sie zu ihm gehörten – doch wo war er?⁽²⁾ So fordert der Psalmist Gott schließlich auf: „Wach auf, Herr! Warum schläfst du? Werde wach und verstoß uns nicht für immer!“⁽³⁾ Darf man so mit Gott reden? Wo bleiben da Respekt und Gottesfurcht?

Ich meine, sie stecken genau darin. Gottesfurcht zeigt sich nicht nur dadurch, dass man sich vor Gott beugt. Sie zeigt sich auch, indem man ihm vertraut. Und Vertrauen besteht unter anderem darin, dass man an jemandem auch dann festhält, wenn er so ganz anders handelt als erwünscht. Ein anderes Wort dafür ist Treue. Das Ungewöhnliche an diesem Psalm ist, dass hier nach Gottes Treue gerufen wird.

Meiner Erfahrung nach erleben auch Christen Situationen, in denen sie sich fragen, ob Gott sie nicht hört oder womöglich vergessen hat. In solchen Zeiten wünsche ich uns, wie der Psalmist an Gott festzuhalten. Schütten wir unser Herz vor ihm aus, machen wir keinen Hehl aus unseren Gedanken – er kennt sie sowieso alle. Im Lehrtext thematisiert der Apostel Petrus diese Leidenszeiten und erinnert daran, dass wir ihnen nicht ewig ausgeliefert sein werden. Gott selbst wird uns aufrichten, stärken und uns Kraft und Halt geben, damit wir weitergehen können.

Möglicherweise werden wir klagen – und müssen dennoch dabei nicht verzagen. Denn durch Jesus Christus haben wir allen Grund, auf das zu hoffen, was wir noch nicht sehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 44,2 [Luther 2017] (2) Ps. 44,18-23 (3) Ps. 44,24 [Luther 2017]

Als Gebetsinspiration einige Worte des Apostels Paulus:

Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber nie verzweifelt. Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht. Wir werden zu Boden geschlagen, aber wir kommen dabei nicht um. Tagtäglich erfahren wir am eigenen Leib etwas vom Sterben, das Jesus durchlitten hat. So wird an uns auch etwas vom Leben des auferstandenen Jesus sichtbar. Unser Leben lang sind wir um Jesu willen ständig dem Tod ausgeliefert; aber an unserem sterblichen Leib wird auch immer wieder sein Leben sichtbar.⁽¹⁾Darum geben wir nicht auf. Wenn auch unsere körperlichen Kräfte aufgezehrt werden, wird doch das Leben, das Gott uns schenkt, von Tag zu Tag erneuert. Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange und ist leicht zu ertragen in Anbetracht der unendlichen, unvorstellbaren Herrlichkeit, die uns erwartet. Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf Gottes neue Welt, auch wenn sie noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.⁽²⁾

Das wissen wir: Wenn unser Leib einmal zerfällt wie ein Zelt, das abgebrochen wird, erhalten wir einen neuen Leib, eine Behausung, die nicht von Menschen errichtet ist. Gott hält sie im Himmel für uns bereit, und sie wird ewig bleiben.⁽³⁾(1) 2.Kor. 4,8-11 [Hoffnung für alle] (2) 2.Kor. 4,16-18 [Hoffnung für alle] (3) 2.Kor. 5,1 [Hoffnung für alle]

Gedanken zur Losung für Montag, den 29.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich bin dein, hilf mir.
Psalm 119,94

Lehrtext
Plötzlich stand da der Engel des Herrn, und die ganze Zelle war von strahlendem Licht erfüllt. Der Engel weckte Petrus durch einen Stoß in die Seite und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen Petrus die Ketten von den Händen.
Apostelgeschichte 12,7

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frei von Ketten

Bei den heutigen Bibelversen fiel mir besonders ein Satz ins Auge: „Da fielen Petrus die Ketten von den Händen.“ Petrus befand sich gerade in einer lebensbedrohlichen Situation. Weil die Jünger Jesu nicht aufhörten, den Menschen zu verkündigen, dass Jesus der Messias ist, hatte man Jakobus gerade hingerichtet und Petrus gefangen genommen. Würde ihn jetzt das gleiche Schicksal wie Jakobus ereilen? Gleichzeitig heißt es von der Gemeinde: „Aber die Gemeinde in Jerusalem hörte nicht auf, Gott um Hilfe für den Gefangenen zu bitten.“⁽¹⁾

Tatsächlich kam in der Nacht ein Engel und weckte Petrus. Er forderte ihn auf, aufzustehen. Das war etwas, das Petrus tun konnte. Was er allerdings nicht vermochte, war, sich von den Ketten zu befreien. Das geschah durch ein Wunder Gottes: Die Ketten fielen einfach von ihm ab.

Nun bedeutet Gefangenschaft grundsätzlich, dass wir nicht das tun können, was wir tun wollen. Eigentlich bedeutet es sogar geistlich gesehen, dass wir nicht das tun können, was wir von Gott her tun sollten. Selbst wenn die Ketten nicht äußerer Natur sind, benötigen wir ebenso wie Petrus Befreiung. Diese geschieht im Prinzip ähnlich wie bei Petrus. Zunächst werden wir aufgefordert, aufzustehen. Das bedeutet in meinen Augen, dass wir die Dinge, die uns binden, nicht gutheißen, sondern gegen sie aufstehen. Ob es sich nun um Ängste, Wutanfälle, Kontrollzwänge, Pornografie oder um etwas anderes handelt – wichtig ist, dass wir diese Zwänge nicht mehr wollen. Der nächste Schritt ist, Gott um Befreiung zu bitten, denn wir benötigen ein übernatürliches Eingreifen Gottes, der allein uns von unseren Ketten befreien kann. Den Zeitpunkt können wir nicht bestimmen. Was wir aber tun können, ist, zu beten und Gottes Willen für unser Leben zu suchen. Ich bin überzeugt: Er wird uns nicht zu lange warten lassen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Apg. 12,5 [Hoffnung für alle]

Als Gebet ein kurzes Lied:

Wenn Jesus kommt, ist Satans Macht gebrochen.
Wenn Jesus kommt, ist es mit ihm vorbei.
Die Schatten fliehn, die Sonne kehret wieder.
Es ist alles neu und Menschen werden frei.

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 28.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen.
Psalm 146,9

Lehrtext
Vergesst die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.
Hebräer 13,2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Füreinander

Im heutigen Losungswort lesen wir, dass Gott sowohl die Fremdlinge als auch die Witwen und Waisen behütet. In beiden Fällen handelt es sich um Personen, die von der Gunst oder der Hilfe anderer abhängig sind. Genauso verhält es sich mit der Gastfreundschaft, um die es im Lehrtext geht. Nun mag es so aussehen, als ob wir zwar gastfreundlich sein sollen, doch um die Fremdlinge, Waisen und Witwen kümmert sich ja Gott. Doch das ist natürlich zu kurz gegriffen. So heißt es z.B. im mosaischen Gesetz: „Unterdrückt die Fremden nicht, und beutet sie nicht aus! Denn ihr selbst seid einmal Fremde in Ägypten gewesen. Benachteiligt die Witwen und Waisen nicht! Wenn ihr es doch tut und sie zu mir um Hilfe schreien, werde ich sie ganz sicher erhören.“⁽¹⁾ Das ist also damit gemeint, dass Gott sie behütet.

Die heutigen Bibelworte haben aber noch eine tiefere Ebene. Es geht um unser Miteinander überhaupt. Man könnte natürlich sagen: „Jeder ist seines Glückes Schmied“ und damit meinen, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und für sich selbst sorgen sollte. Doch ist das wirklich so? Hat Gott uns nicht so geschaffen, dass wir füreinander verantwortlich sind – besonders für Schwache oder Hilfsbedürftige? So schrieb der Apostel Paulus: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“⁽²⁾

Was bedeutet das nun für uns? Ich meine, zunächst ist es wichtig, unsere Mitmenschen bewusst wahrzunehmen – also ihre Lebensumstände, Bedürfnisse und Träume. Dabei geht es, wie ich es verstehe, um den einzelnen Menschen, um ein direktes Gegenüber, an dessen Leben ich Anteil nehme. Das kann laut Lehrtext sogar ein Engel sein, dem man begegnet ist, ohne dass man es wusste. Mir ist aufgefallen, dass bei dieser Art der Begegnung Vorurteile oder vorgefasste Meinungen oft verschwinden. Stattdessen sehen wir in unserem Gegenüber ein Geschöpf Gottes und behandeln es mit Liebe.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Mos. 22,20-22 [Hoffnung für alle] (2) Gal. 6,2 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für deine Liebe, die ich immer wieder erleben darf. Bitte hilf mir, diese Liebe auch anderen Menschen entgegenzubringen. Bewahre mich davor, andere zu richten oder respektlos zu behandeln. Öffne vielmehr meinen Blick, dass ich mein Gegenüber so sehen kann, wie du die Person siehst. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Samstag, den 27.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände!
Sacharja 8,13

Lehrtext
Jesus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Mut fassen

Die Aufforderung, sich nicht zu fürchten, findet man in der Bibel immer wieder. Wir lesen sie auch im heutigen Losungswort. Es liegt aber nun einmal in der Natur des Menschen, sich in bedrohlichen Lagen zu fürchten – und Gott weiß das. Schließlich hat er uns so gemacht, damit wir in solchen Situationen vorsichtig agieren. Angst ist nicht etwas grundlegend Verkehrtes, sondern hat die Aufgabe, uns zu warnen. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, wie wir mit ihr umgehen. Flucht oder Kampf – hat die Angst das letzte Wort?

Vor einigen Jahren erlebte ich beim Autofahren plötzlich über Wochen hinweg Panikattacken. Ich musste lernen, mich nicht von dieser Angst bestimmen zu lassen. Das bedeutete, ich musste hinters Steuer – trotz Angst, Herzrasen und Schweißausbrüchen. Natürlich beteten wir. Aber Gott nahm die Attacken nicht einfach weg, sondern half mir, ihnen entgegenzutreten.

In der heutigen Zeit sind wir mit vielen Ängsten konfrontiert. Im Lehrtext sagt Jesus diesbezüglich zu seinen Jüngern: „In der Welt habt ihr Angst“. Halten wir einmal hier inne: Gott weiß, dass uns bestimmte Dinge Angst machen. Wir müssen uns nicht dafür schämen. Es ist auch kein Zeichen des Unglaubens – es ist einfach menschlich. Doch Gott lässt uns darin nicht stehen. So setzte Jesus fort mit: „… aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Übertragen bedeutet das: Die Welt ist nicht unüberwindbar. Die Angst ist nicht unüberwindbar. Es gibt einen Weg hindurch: Er heißt Jesus Christus.⁽¹⁾ Er will uns mit seinem Geist durch alles hindurchleiten.

Ich meine, das ist der Grund, warum wir immer wieder Mut und Zuversicht fassen können. Ganz besonders, wenn Situationen aussichtslos erscheinen und wir das Gefühl haben, vor einem unüberwindbaren Berg zu stehen, sollen wir wissen: Gott kann, was wir nicht können. Mit ihm wird das für uns Unmögliche möglich. Mit ihm können wir der Angst entgegentreten – und dann beherzt und mit frischem Mut vorangehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 14,6

Als Gebet heute eine freie Übersetzung des Gospelsongs „Lord don‘t move that mountain“:

Herr, nimm diesen Berg nicht weg –
gib mir die Kraft, ihn zu überwinden.
Herr, entferne meine Hindernisse nicht,
sondern führe mich um sie herum.

Der Weg mag nicht leicht sein,
das hast du auch nicht versprochen.
Wenn unsere Nöte jedoch zu leicht werden,
drohen wir, ohne dich zu gehen.
Erbarme dich!

Herr, bewege diesen Berg nicht weg –
gib mir die Kraft, ihn zu überwinden.
Herr, entferne meine Hindernisse nicht,
sondern führe dein Kind um sie herum.
Verfasser: Doris Akers, Mahalia Jackson

Gedanken zur Losung für Freitag, den 26.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Viele sagen von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. Aber du, HERR, bist der Schild für mich, du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor.
Psalm 3,3-4

Lehrtext
Einer aber unter den zehn aussätzigen Männern, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme.
Lukas 17,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Hilfe von Gott

Der Hintergrund zum heutigen Losungswort war, dass David vor seinem eigenen Sohn Absalom fliehen musste. Da war es nicht besonders verwunderlich, dass viele der Meinung waren, Gott hätte David verlassen. Von ihm könne David keine Hilfe mehr erwarten. Doch David hielt daran fest, darauf zu vertrauen, dass Gott ihm helfen wird. Und tatsächlich geschah es dann auch so: Davids Heer gewann gegen Absaloms Heer, und dieser kam bei einem Fluchtversuch um.

Offensichtlich erhielt David Hilfe von Gott. Im Umfeld des Lehrtextes wird berichtet, dass Jesus Christus zehn aussätzige Männer geheilt hatte. Doch nur einer kehrte zu ihm zurück, um Gott für dieses Wunder zu preisen. Wo waren die anderen Neun? Weshalb kehrten sie nicht zurück? Vielleicht waren sie undankbar, doch ich vermute etwas anderes: Alles, was Gott tut, kann man auch so interpretieren, als ob nicht er es getan hätte. Die einen nennen es Zufall, andere sehen als Ursache verborgene innere Heilungskräfte, die durch einen starken Willen aktiviert werden können. Dritte sehen andere Mächte hinter der Heilung, doch nicht Jesus Christus. Kurz gesagt: Wer Gottes Hilfe nicht sehen will, sieht sie auch nicht, selbst wenn man ihn vorher um Hilfe gebeten hat.

Auch wir Christen können in diesen Strudel der Uminterpretation geraten. Das führt dazu, dass wir nicht mehr dankbar sind und Gott die Ehre geben. Irgendwann hören wir dann auf, zu beten, und verlieren den Glauben, dass Gott uns tatsächlich helfen kann und will. Besonders, wenn Dinge dann aussichtslos erscheinen, rückt das Vertrauen in das übernatürliche Handeln Gottes in weite Ferne.

Ich möchte uns ermutigen, selbst bei großen Zweifeln nicht aufzuhören, Gott um Hilfe zu bitten. Auch wenn unsere Zuversicht auf einem Tiefpunkt steht, glaube ich: Gott wirkt sogar über Bitten und Verstehen hinaus.⁽¹⁾

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Eph. 3,20-21

Als Gebet heute die Übersetzung des Liedes „Never give up“:

Gib niemals auf, gib niemals auf!
Gib niemals auf, gib niemals auf!
Der Kampf mag hart sein, doch wir gehen weiter.
Mit Jesus werden wir niemals aufgeben.
Autor: Hans-Peter Mumssen

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 25.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Siehe: Der die Berge gemacht und den Wind geschaffen hat, der dem Menschen sagt, was er im Sinne hat - er heißt „HERR, Gott Zebaoth“.
Amos 4,13

Lehrtext
Halleluja! König geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher über das All.
Offenbarung 19,6

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

„Was er im Sinne hat“

Das heutige Losungswort beschreibt die Macht Gottes. Er hat „die Berge gemacht und den Wind geschaffen“. Doch dann lesen wir, dass ein Mensch eigentlich wissen müsste, was Gott im Sinn hat. Doch woher soll man das wissen?

Nun, zunächst bezieht sich das Losungswort darauf, dass Gott allerlei Naturkatastrophen in Israel aufkommen ließ, damit die Israeliten in sich gehen, sich vom Götzendienst trennen und zu Gott zurückkommen. So heißt es z.B.: „Ich, der Herr, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen, in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!“⁽¹⁾ Diese Katastrophen kamen allerdings nicht aus dem Nichts. Sie waren vorher angekündigt worden. So sagte Amos ein Kapitel zuvor: „Gott, der Herr, tut nichts, ohne es vorher seinen Dienern, den Propheten, anzuvertrauen.“⁽²⁾ Wenn aber etwas angekündigt wurde und es geschieht, kann man die Botschaft hinter dem Geschehen verstehen.

Im Lehrtext wird nun ein zukünftiges Ereignis angekündigt: Gott wird in seiner Allmacht das Böse nicht mehr weiter gewähren lassen. Dadurch wird seine Königsherrschaft für alle sichtbar werden. Für diejenigen, die in Jesus Christus Vergebung und Frieden mit Gott gefunden haben, wird das ein großartiger Tag sein.

Wer die Offenbarung schon einmal gelesen hat, weiß, dass vor diesem Ereignis viele schreckliche Dinge geschehen sollen. Wenn es dann so kommt, wissen wir, dass es vorher schon angekündigt wurde. Daher wissen wir auch, worauf alles hinausläuft. Außerdem erkennen wir die Botschaft hinter den Ereignissen – nämlich dass Gott die Menschen ruft, zu ihm umzukehren. Vieles, was in der Offenbarung beschrieben wird, ist heute durchaus vorstellbar. Trotzdem brauchen wir uns nicht zu ängstigen, denn Jesus Christus sagt: „Wenn all das anfängt, dann richtet euch auf und hebt den Blick, denn eure Erlösung ist ganz nahe!“⁽³⁾

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Amos. 4,6 [Hoffnung für alle] (2) Amos. 3,7 [Hoffnung für alle] (3) Luk. 21,28 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich sehe, dass in der Welt vieles dunkler wird: Überall wird aufgerüstet. Mitmenschlichkeit und Liebe nehmen ab. Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant, und es ist nicht klar, ob sie sich zum Segen oder zum Fluch entwickeln wird. Doch eines weiß ich: Es geschieht nichts, was du nicht vorher schon angekündigt hast. So bin ich mit allen meinen Glaubensgeschwistern zusammen geborgen in deiner Hand. Bitte hilf uns, trotz Angst in dieser Zuversicht zu bleiben. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 24.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen! Errette uns und vergib uns unsre Sünden um deines Namens willen!
Psalm 79,9

Lehrtext
In seinem Namen wird allen Völkern Umkehr verkündigt werden zur Vergebung der Sünden.
Lukas 24,47

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott, unser Helfer

In Psalm 79, aus dem das heutige Losungswort stammt, fleht Asaf, der Verfasser, zu Gott, dieser möge sie als Volk vor ihren Feinden erretten. Nun war Asaf sehr wohl bewusst, dass sie vor Gott nichts vorzuweisen hatten. So sagte er: „Errette uns und vergib uns unsre Sünden um deines Namens willen!“ Nichts davon konnte Asaf einfordern – doch er konnte darum bitten.

Solch eine Bitte beinhaltet einiges. Zum einen steckt darin die Erkenntnis, dass man Hilfe braucht. Zum anderen ist es ein Bekenntnis, Gottes Maßstäben nicht gerecht werden zu können – Asaf nannte es „unsre Sünden“. Damit bekannte er, dass sie nicht nur Hilfe brauchten, um vor einem äußeren Problem – den Feinden – gerettet zu werden, sondern dass es auch ein inneres gab. Und schließlich finden wir in diesem kurzen Gebet das Vertrauen darauf, dass Gott gnädig, barmherzig und ein Helfer ist.

Nun ist hier mit Helfer nicht gemeint, dass Gott dafür zuständig ist, wie ein Diener alle unsere Wünsche zu erfüllen, als ob wir die Herren wären und er der Knecht. Ich möchte es einmal mit einem Sanitäter oder Arzt vergleichen, der zu einem Unfall hinzugerufen wird: Nicht der Verletzte entscheidet über die Maßnahmen, die gemacht werden, auch nicht die Umstehenden, sondern der Helfer. Er verfügt über die Kompetenz, die Fähigkeiten und die nötigen Mittel. Wenn Gott in unser Leben kommt, ist das ganz ähnlich: Er sieht, was wir wirklich brauchen, – und manchmal ist es etwas anderes, als wir meinen.

Betrachten wir einmal in diesem Licht den Lehrtext: „In seinem Namen wird allen Völkern Umkehr verkündigt werden zur Vergebung der Sünden.“ Alle sollen es hören, denn alle benötigen Vergebung. Doch nicht jeder bittet darum. Mancher meint, sie nicht nötig zu haben, andere finden andere Anliegen dringender – wie ein Verletzter, der dem Helfer vorschreiben will, was er tun soll. Wer Gott jedoch vertraut, wird Hilfe finden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du gekommen bist, um uns zu erlösen und Vergebung für unsere Sünden zu bringen. Du weißt besser als wir, was wir brauchen, und ich vertraue darauf, dass du es den Deinen zur rechten Zeit gibst. Deinen Namen will ich loben, denn du hast immer einen Weg für uns – auch dann, wenn wir ihn nicht sehen oder verstehen können. Amen.

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 23.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen.
Hesekiel 36,29

Lehrtext
Gott hat uns nicht zur Unsittlichkeit berufen, sondern zu einem Leben in Heiligkeit.
1. Thessalonicher 4,7

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein neues Herz

Ein paar Verse vor dem heutigen Losungswort lesen wir Folgendes: „Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt.“⁽¹⁾ Diese Verse sind in meinen Augen der Schlüssel für das Losungswort und den Lehrtext. Gott tut etwas, was uns nicht möglich ist. Er erlöst uns von unserer Schuld und Unreinheit, indem er unser Leben von innen her verändert. Ein neues Herz und die Erfüllung mit seinem Geist versetzen uns in die Lage, nun im Willen Gottes zu leben.

Was hier beschrieben wird, ist meiner Ansicht nach das, was Jesus Christus „eine neue Geburt“ nannte. Diese ist notwendig, damit einem Menschen das Reich Gottes nicht verschlossen bleibt. So sagte Jesus zu dem Pharisäer Nikodemus: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“⁽²⁾ Diese neue Geburt setzt uns einerseits frei: Wir kommen nicht in ein Gericht, sondern empfangen das ewige Leben. Andererseits bewirkt sie, dass wir unser Leben anders führen wollen als zuvor. Wie bei einer natürlichen Geburt fängt der Mensch an, sich zu entwickeln. Gewöhnlich muss man einem Kind nicht befehlen, krabbeln und laufen zu lernen. Der Drang dazu steckt im Normalfall in dem Kind drin.

Ganz ähnlich verhält sich ein Mensch, der von Gott ein neues Herz bekommen hat. Im Lehrtext heißt es, dass Gott „uns nicht zur Unsittlichkeit berufen“ hat, sondern zu einem Leben in Heiligkeit. Bei dieser Aufforderung geht es nicht um einen Zwang, der auf einen Christenmenschen gelegt wird. Vielmehr ist sie eine Erinnerung daran, das auszuleben, was wir durch Gottes Gnade nun sind: erlöste Heilige und Kinder Gottes. Wenn wir diese Veränderung unseres Herzens erfahren durften, dann ist es nur natürlich, auch entsprechend zu leben. Gott selbst wird uns dabei helfen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Eze. 36,26-27 [Hoffnung für alle] (2) Joh. 3,3 [Neue Genfer Übersetzung]

Als Gebet heute zwei Verse aus dem Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“:

Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesus offenbart.
Ich geb mich hin dem freien Triebe,
wodurch auch ich geliebet ward.
Ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken.

Oh Jesu, dass dein Name bliebe
im Herzen tief gedrücket ein.
Möcht deine süße Jesusliebe
in Herz und Sinn gepräget sein.
In Wort und Werk, in allem Wesen
sei Jesus und sonst nichts zu lesen.
Autor: Gerhard Tersteegen (1757)

Gedanken zur Losung für Montag, den 22.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Was der HERR tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Psalm 111,3

Lehrtext
Ich habe nicht meine eigene Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern jene Gerechtigkeit durch den Glauben an Christus, die aus Gott kommt aufgrund des Glaubens.
Philipper 3,9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes Gerechtigkeit

Im heutigen Losungswort lesen wir etwas von Gottes Gerechtigkeit. Was genau ist damit gemeint? Nun, Gerechtigkeit hat viel mit Gut und Böse zu tun. Zum einen geht es darum, dass man weiß, was gut und was böse ist. Zum anderen reicht das bloße Wissen nicht aus, sondern dass man auch entsprechend handelt. Und selbst das reicht noch nicht: Schon ein inneres Streben kann gut oder böse sein, selbst wenn es zu keiner Handlung kommt. So sagte Jesus Christus einmal in Bezug auf Ehebruch: „Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.“⁽¹⁾ Wenn nun jemand über eine andere Person ein Urteil spricht, so mag dieses Urteil gerecht sein – doch wie ist es mit der Person, die das Urteil spricht? Sind wir von Gott her berechtigt, jemanden zu verurteilen, wenn wir selbst nicht frei von Sünde sind?

Ich meine, nur Gott selbst und Jesus Christus sind berechtigt, ein Urteil über einen Menschen zu sprechen. So verstehe ich, was mit der Gerechtigkeit Gottes gemeint ist. Seine Gerechtigkeit bleibt ewig, lesen wir im Losungswort. Wie aber ist es mit unserer Gerechtigkeit? Häufig beobachte ich, dass Leute genau wissen, wo andere etwas falsch machen oder böse handeln. Doch vor Gott zählt nicht die Fähigkeit, andere zu beurteilen, sondern zu wissen, was gut ist, und es auch zu tun. Und genau diese Fähigkeit fehlt uns allen. In folgendem Bibelvers heißt es: Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.⁽²⁾ Deshalb braucht jeder Mensch Vergebung und Erlösung. Und genau die wird uns geschenkt, wenn wir Jesus Christus unser Leben anvertrauen. Dann bekommen wir Anteil an seiner Gerechtigkeit, wovon der Lehrtext handelt.

Ich denke, wer das versteht, wird aufhören, andere zu richten und sich selbst als gerecht darzustellen. Wir sitzen alle im selben Rettungsboot – und es sind noch Plätze frei.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 5,28 [Hoffnung für alle] (2) Röm. 3,10 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir von ganzem Herzen. Deine Liebe hat mich von der Finsternis ins Licht geführt. Wohin hatte mich meine selbst gemachte Gerechtigkeit gebracht? Ich habe Dinge getan, die ich selbst verurteilt habe. Trotzdem hast du mich angenommen und mir deine Gerechtigkeit geschenkt. Ich danke dir, Herr. Amen.

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 21.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Rut sprach: Bedränge mich nicht, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
Rut 1,16

Lehrtext
Boas zeugte Obed; die Mutter war Rut. Obed zeugte Isai. Isai zeugte den König David. Jakob zeugte Josef, den Mann von Maria. Sie wurde die Mutter von Jesus, der Christus genannt wird.
Matthäus 1,5.6.16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Zugehörigkeit

Im heutigen Losungswort sehen wir ein starkes Bekenntnis. Gesprochen wurde es von einer Moabiterin namens Rut, die gerade dabei war, alles, was sie bisher gekannt hatte, hinter sich zu lassen. Stattdessen wollte sie mit ihrer Schwiegermutter Noomi, die aus Juda stammte, in deren Heimat gehen. Als Noomi Rut nahelegen wollte, es sei besser für sie, zum eigenen Volk zurückzukehren, ließ sich Rut nicht darauf ein, sondern sagte: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“

Offensichtlich hatte Rut eine Entscheidung getroffen, wo sie hingehören wollte, selbst wenn es bedeutete, alle Brücken hinter sich abzubrechen. Wie der Apostel Paulus sah sie nicht auf das, was hinter ihr lag, sondern strebte das Neue an.⁽¹⁾ Sie ging diesen Weg im Vertrauen, da sie nicht wissen konnte, was er bringen würde. Weder wusste sie, ob sie in Noomis Volk willkommen war noch wie ihre Zukunft aussah. Sie ahnte nichts von ihren Nachkommen und welche Bedeutung diese haben würden.

Im Lehrtext werden einige dieser Nachkommen genannt, darunter König David und schließlich Josef als Mann von Maria, der Mutter Jesu. Auch er stand vor einer Entscheidung, zu wem er gehören wollte, als seine Verlobte ihm eröffnete, dass sie schwanger war. Er wusste: „Dieses Kind ist nicht von mir.“ Zunächst wollte er Maria verlassen, doch als er durch einen Engel erfuhr, dass Gott der Vater des Kindes war, heiratete er sie.⁽²⁾ Sie und das Kind sollten zu ihm gehören – und sie alle zu Gott.

Diese Zugehörigkeit zu Gott ist auch für uns das Wesentliche. Egal, wo wir herkommen, er hat einen Weg und ein Ziel für uns. Vertrauen wir ihm?

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) siehe Phil. 3,13 (2) Matt. 1,18-25

Gebet:
Herr Jesus Christus, für dich will ich mich immer wieder neu entscheiden. Ich möchte nahe bei dir sein und deine Wege gehen, wo immer sie mich hinführen. Hilf mir, Vergangenes loszulassen und den Blick nach vorne auf dein Reich zu richten. Danke, dass du mich an die Hand nimmst und durch deinen Geist leitest. Amen.

Gedanken zur Losung für Samstag, den 20.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.
Psalm 143,10

Lehrtext
Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, die sind Gottes Söhne und Töchter.
Römer 8,14

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Geistgeleitet

In den heutigen Bibeltexten geht es um die Führung durch den Heiligen Geist. Im Lehrtext wird daran allerdings unsere Gotteskindschaft festgemacht. Woran liegt das? Nun, im Alten Testament – einige nennen es auch das Erste Testament – wurden dem Volk Israel die Gebote Gottes gegeben. Von ihnen heißt es: „Haltet euch an meine Gesetze und Vorschriften, denn wer sie befolgt, wird durch sie leben. Ich bin der Herr!“⁽¹⁾

Es gibt ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem ein Ring entlang einer kurvigen Metallschiene gezogen wird. Nun soll man versuchen, ans Ende zu gelangen, ohne dass der Ring die Schiene berührt. Wenn man sie doch berührt, klingelt es. Wer aber schafft es, vom einen Ende zum anderen zu kommen, ohne dass es einmal klingelt? Genauso könnte man fragen: Wer schafft es, ein Leben ohne Sünde zu führen. Wer hat noch nie ein Gebot Gottes gebrochen und wird es auch nie tun? Weil das menschlich gesehen unmöglich ist, benötigen wir Vergebung von Gott und von Menschen. Das ist uns wahrscheinlich allen bewusst. Doch es geht ja eigentlich noch um mehr, nämlich – um im Vergleich zu bleiben – den Ring bis zum Ende zu führen, ohne dass es klingelt.

Wenn nun jemand, dem das tatsächlich gelungen ist, meine Hand nimmt und den Ring gemeinsam mit mir entlang der Metallschiene führt, dann schaffe auch ich es, ohne Klingeln zum Ende zu gelangen. Genau das ist eine Kernbotschaft des Evangeliums: Jesus Christus kam, um für unser aller Schuld zu bezahlen – das ist die eine Seite des Evangeliums. Er kam aber auch, um uns auf einem Weg zu leiten, der Gott wohlgefällt. Das geschieht, wenn wir uns durch seinen Heiligen Geist leiten lassen. So verstehe ich das Evangelium – und genau das kennzeichnet uns als Kinder Gottes.

Das mag nicht immer gelingen. Wichtig dabei ist jedoch, zu Gott zurückzukehren, wenn wir uns aus seiner Führung gelöst haben. An seiner Hand werden wir das Ziel erreichen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 3.Mos. 18,5 [Neues Leben Übersetzung]

Als Gebet heute einen Vers aus dem Lied „O komm, du Geist der Wahrheit“:

O komm, du Geist der Wahrheit,
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer,
rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer
den Herrn bekennen kann.
Autor: Philipp Spitta

Gedanken zur Losung für Freitag, den 19.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Was vom Hause Juda errettet und übrig geblieben ist, wird von Neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.
2. Könige 19,30

Lehrtext
Jesus spricht: Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.
Johannes 15,4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes langer Atem

Das heutige Losungswort geht auf die Zeit zurück, als Hiskia König von Juda war. Das ganze Land wurde von den Assyrern bedroht, und Hiskia bat Gott, ihnen beizustehen. Daraufhin sprach Gott durch den Propheten Jesaja, dass Juda nicht von den Assyrern eingenommen wird. Als Zeichen dafür würde man in Juda wieder säen und ernten, und die Übriggebliebenen sollten dort wieder neu verwurzelt sein.

Wie wir aus den biblischen Berichten wissen, traf diese Zusage wirklich ein. Nach Hiskia regierte sein Sohn Manasse. Dieser verfiel aber wieder in Götzendienst und heidnische Gebräuche, sodass er sogar seinen Sohn durchs Feuer gehen ließ. Auch einige andere Könige danach fielen von Gott ab, doch erst nach mehr als 100 Jahren ließ Gott es zu, dass Jerusalem eingenommen und zerstört wurde und die Judäer nach Babylon verschleppt wurden. Die Segnungen, die Gott Hiskia zugesagt hatte, wirkten also trotz einiger gottloser Könige mehr als 100 Jahre.

Diese langen Zeitperioden zeigen auf, wie Gott Geschichte schreibt. Was vor 100 oder mehr Jahren geschehen ist, hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die heutige Zeit. Gott hat einen langen Atem. Die Segnungen aus der Reformation und den pietistischen Aufbrüchen in Deutschland sind heute noch zu sehen. Sie haben sogar die schlimmsten Zeiten unseres Landes überstanden. Doch auch sie können einmal zu Ende gehen.

Desto wichtiger ist für alle, die an Jesus Christus glauben, nicht gleichgültig zu werden, sondern das Leben konsequent auf ihn auszurichten. Im Lehrtext macht Jesus unmissverständlich klar, dass wir nur in der Verbindung mit ihm etwas bewirken können. Selbst wenn wir nicht sofort die Auswirkungen sehen, es vielleicht noch Jahre oder Jahrzehnte dauert – der Segen geht nicht verloren, davon bin ich überzeugt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass nichts, was wir im Geiste Jesu tun, umsonst ist. Ich will aber auch lernen, dass bei dir Zeiten länger dauern können, als ich es vermute. Mit deiner Hilfe will ich den Glauben bewahren, auch wenn nicht sofort etwas geschieht. Ich danke dir für die vielen, durch die ich gesegnet wurde, weil sie ebenso den Glauben bewahrt haben. Amen.

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 18.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Der HERR spricht: Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen.
Jesaja 55,2

Lehrtext
Jesus sprach: Diese Witwe hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.
Markus 12,44

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Geld oder Gott?

Diese Frage mag provozieren. Schließt denn das Eine das Andere aus? Ich meine, nicht zwangsläufig. Dennoch muss man sich manchmal entscheiden, was einem wichtiger ist und worauf man mehr vertraut. Um diese Thematik geht es auch in den heutigen Bibelworten. Im Losungswort fragte Gott die Israeliten, warum sie ihr Geld für etwas ausgeben, das nicht satt macht, und forderte sie auf: „Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen.“ Im Lehrtext wiederum spricht Jesus über eine Frau, die alles, was sie besaß, in den Opferstock des Tempels eingeworfen hatte.

Was ein Mensch mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld tut, liegt in seiner Hand. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die reale Summe ist dabei nicht immer das Entscheidende. Die einen haben nie genug, egal, wie viel sie besitzen, und wollen immer noch mehr haben. Andere kommen mit fast nichts aus und sind dabei noch großzügig gegenüber Bedürftigen.

Jemand sagte einmal zu mir: „Wenn ich meine erste Million gemacht habe, werde ich Gott damit dienen, um sein Reich zu bauen.“ Leider kam es nie zur ersten Million – und somit auch nicht zum Dienst. Damit will ich nicht sagen, dass man kein Millionär sein darf. Doch die Vorstellung, dass man sich leichter von seinem Geld trennt, wenn man viel davon hat, halte ich für irreführend. Entscheidend ist vielmehr, wie sehr wir Gott vertrauen. Glauben wir, dass er sich um unsere Bedürfnisse kümmert?

Als Jesus die Menschen am Opferstock beobachtete, wie es im Umfeld des Lehrtextes berichtet wird, sah er viele Reiche, die viel Geld einlegten.⁽¹⁾ Im Vergleich dazu war das, was die Witwe gab, fast nichts. Was Jesus bewegte, war nicht die Summe – es war die Haltung der Frau. Mit ihrer Gabe hatte sie ihre gesamte Existenz in Gottes Hand gelegt.

Geld oder Gott – wie sehen da unsere Prioritäten aus?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Mark. 12,41

Gebet:
Vater im Himmel, nichts soll wichtiger für mich sein als du. So vertraue ich dir meine Sorgen an und will darauf vertrauen, dass du dich um meine Anliegen kümmerst. Dein Reich komme und dein Wille geschehe – auch in meinem Leben. In Jesu Namen, Amen.

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 17.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Jeremia sprach: Ich dachte: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer.
Jeremia 20,9

Lehrtext
Betet zugleich auch für uns, auf dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir vom Geheimnis Christi reden können, um dessentwillen ich auch in Fesseln bin, auf dass ich es so offenbar mache, wie ich es soll.
Kolosser 4,3-4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes Ruf im Herzen

Im heutigen Losungswort erzählt der Prophet Jeremia ein wenig von sich selbst. Er sollte prophezeien, dass Jerusalem zerstört werden wird und die Bewohner Judas nach Babylon verschleppt werden. Dem widersprach der Priester Paschur, ein Oberaufseher des Tempels, und ließ Jeremia schlagen. Danach legte man Jeremias Hände und Füße in einen Holzblock und ließ ihn dort eine Nacht liegen. Im Losungswort lesen wir, wie sehr Jeremia darunter litt, dass ihn seine Weissagungen immer wieder in große Schwierigkeiten brachten. So beschloss er, einfach zu schweigen. Doch das konnte er nicht: Die Worte Gottes waren in ihm wie ein Feuer. Er musste reden.

Was ich darin erkenne, ist, dass der Ruf Gottes stärker ist als die möglichen Nachteile, die man dadurch erfährt. Diese sind unter anderem Unverständnis, Ausgestoßensein, üble Nachrede und Beschuldigungen, Verfolgung und die eigene Verunsicherung, weil andere genau das Gegenteil behaupten. Solch ein Ruf Gottes hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Zwar brennt auch sie bei einigen wie ein Feuer, doch das Feuer Gottes ist meiner Erfahrung nach anders: Es drängt uns sanft in Gottes Richtung und versucht, Menschen für ihn zu gewinnen.

Ein Beispiel dafür ist der Apostel Paulus. Er wollte den Menschen das Geheimnis Christi nahebringen. So sagte er von sich: „Ja, ich versuche bei allen Menschen eine gemeinsame Grundlage zu finden, um wenigstens einige von ihnen für Christus zu gewinnen.“⁽¹⁾ Dafür nahm er alles in Kauf.

Ich denke, diese Losungsverse sprechen auch zu uns und fordern uns auf, dem Ruf Gottes, den er auf unser Leben gelegt hat, mutig nachzugehen. Manchmal entdecken wir ihn daran, wofür unser Herz brennt. Es lohnt sich, dem einmal nachzugehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 9,22 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast uns gerufen, dir nachzufolgen und dein Wort auszuleben. Ich bitte dich, dass du uns immer wieder neu ermutigst und anspornst, darin nicht müde zu werden. Zeige einem jeden von uns, worin wir dir dienen können. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 16.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.
Psalm 19,2

Lehrtext
Preist Gott mit eurem Leibe.
1. Korinther 6,20

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Ehre Gottes

Das heutige Losungswort aus Psalm 19 wurde häufig vertont. Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz sind einige der Komponisten, die dieses Bibelwort in ihren Werken verwendet haben. Was ist so besonders an diesem Wort?

Nun, das Wort „Himmel“ hat mehrfache Bedeutungen. Es kann der Wohnsitz Gottes gemeint sein, aber auch das für uns sichtbare Universum – also Sonne, Mond und Sterne. Außerdem kann damit der Lufthimmel direkt über uns gemeint sein. So verschieden diese Himmel auch sein mögen, sie alle deuten auf einen Schöpfer hin – zumindest sah der Psalmist es so. Was damals allerdings als selbstverständlich galt, wird heute oft bezweifelt. Wenn es aber keinen Schöpfer gibt, gibt es auch keine Ehre Gottes. Der Lehrtext würde dann ins Leere laufen. Wozu sollte jemand mit seinem Leib Gott preisen, wenn es gar keinen Gott gibt?

Diese sich immer mehr verbreitende Sichtweise in der sogenannten „aufgeklärten Welt“ kann mit der Kernbotschaft des Evangeliums letztlich nichts anfangen. Dass Jesus Christus uns mit Gott versöhnt, verliert komplett seine Bedeutung. Was bleibt, ist ein Jesus, der uns einige kluge Worte der Mitmenschlichkeit hinterlassen hat. Doch glücklicherweise gibt es Gott, der alles, was ist, geschaffen hat. Und glücklicherweise sind wir kein Zufallsprodukt eines zufällig entstandenen Universums. Wir sind von Gott gewollt – ja noch mehr: Wir sind von ihm geliebt. Die Art, wie dieses Universum funktioniert, offenbart uns etwas von seinem Wesen: Alles ist auf Beziehung aufgebaut. So hat er uns in Beziehung zu sich selbst sowie zueinander geschaffen.

Dass es Gott wirklich gibt, erkennen wir nicht nur an der Schöpfung. Wir können ihn erleben. Jesus Christus sagte einmal: „Jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet.“⁽¹⁾ Haben wir gesucht und Gott in Jesus Christus gefunden? Haben wir angeklopft und er hat geöffnet? Dann liegt es meiner Ansicht nach nahe, ihn mit allem, was wir haben zu preisen – also zu seiner Ehre zu leben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 11,10 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du gekommen bist, um uns mit Gott dem Vater zu versöhnen. Ich danke dir, dass du mir geantwortet hast, als ich zu dir rief. Dass du mich geleitet hast und ich heute auf all das Gute zurückblicken darf, das du in meinem Leben getan hast. Ich möchte zu deiner Ehre leben. Ich danke dir, dass du mir sogar dabei hilfst. Amen.

Gedanken zur Losung für Montag, den 15.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Der HERR sprach zu Mose: Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben.
5. Mose 18,18

Lehrtext
Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Ist der nicht der Zimmermann?
Markus 6,2.3

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Göttlich oder menschlich?

Im heutigen Losungswort finden wir die Ankündigung eines Propheten, dem Gott seine Worte in den Mund legen will. Dies ging darauf zurück, dass das Volk Israel sich am Berg Sinai vor Gottes Stimme gefürchtet und zu Mose gesagt hatte: „Rede du mit uns, dann wollen wir zuhören. Gott soll nicht direkt zu uns sprechen, sonst werden wir sterben.“⁽¹⁾ Dieser Bitte entsprach Gott: zuerst durch Mose, später durch viele andere Propheten.

Was die Propheten nun verkündigten, fand nicht immer Gehör. Sie selbst sollten vor allen Dingen darauf achten, nicht eigene Worte zu reden, sondern eben das, was Gott ihnen in den Mund gab. Dabei stießen sie nicht nur auf willige Zuhörer, sondern auch auf Ablehnung, Ignoranz und sogar Feindseligkeit. So erlebten nicht wenige von ihnen Verfolgung, und manche wurden sogar getötet. Stephanus, der erste christliche Märtyrer, forderte seine Ankläger unumwunden auf: „Nennt mir nur einen einzigen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben! Sie gingen sogar so weit, diejenigen umzubringen, die das Kommen des Gerechten prophezeiten, den ihr nun verraten und ermordet habt.“⁽²⁾

Ein Prophet war also weder unbedingt willkommen noch akzeptiert. Diese Erfahrung musste auch Jesus Christus machen, als er in seine Heimatstadt Nazareth zurückkam und am Sabbat in der Synagoge lehrte. Im Lehrtext wird die Verwunderung seiner Zuhörer geschildert. Sie bekamen seine Worte nicht mit dem zusammen, was sie von ihm kannten, und fragten: „Ist der nicht der Zimmermann?“ Jesus hatte jedoch nicht als Zimmermann, sondern als Sohn Gottes dessen Worte zu ihnen geredet. Die Reaktion der Menschen überraschte ihn nicht sonderlich, denn er sagte, dass ein Prophet nirgends so wenig gilt wie in seiner Heimat.⁽³⁾

Mir zeigt dies, dass man ein offenes Herz braucht, um Gottes Wort zu empfangen. Ob etwas wahr ist, liegt nicht am Propheten, sondern ob es von Gott ist.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 2.Mos. 20,19 [Neues Leben Übersetzung] (2) Apg. 7,52 [Neues Leben Übersetzung] (3) Mark. 6,4

Gebet:
Vater Gott, ich danke dir für dein Wort, das du uns durch die Heilige Schrift offenbarst. Ich danke dir auch für die Offenbarung durch Jesus Christus und den Heiligen Geist. Hilf mir, nicht auf die Boten zu schauen und an ihnen weder im Positiven noch im Negativen hängenzubleiben. Schenke mir ein Herz, das dich und dein Wort immer wieder freudig aufnimmt. Ebenso bitte ich dich, mich vor allem zu bewahren, was nicht von dir kommt. In Jesu Namen, Amen.

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 14.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.
Habakuk 3,18

Lehrtext
Als der Sohn noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Lukas 15,20

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Liebe des Vaters

Im Vorfeld zum heutigen Losungswort berichtet der Prophet Habakuk, dass er auf das Eingreifen Gottes wartet. Das hindert ihn jedoch nicht daran, sich schon jetzt an Gott zu freuen und fröhlich zu sein. Das ist, wie ich meine, ein wichtiger Aspekt in unserer Beziehung zu Gott. Wir können uns um seiner selbst willen freuen, unabhängig davon, ob er uns gerade Gutes getan hat oder nicht.

Diesen Aspekt der Beziehung lebt Gott selbst uns vor. Im Lehrtext wird er mit einem Vater verglichen, dessen Sohn nicht mehr bei ihm leben wollte. Ich denke, die Geschichte vom verlorenen Sohn ist bekannt. Nachdem dieser sein Erbteil verschleudert hatte, ging es mit seinem Leben steil bergab. Am Ende beschloss er, an den Hof seines Vaters zurückzukehren und darum zu bitten, dort als Knecht arbeiten zu dürfen. Nun lesen wir, dass der Vater offensichtlich nie aufgehört hatte, seinen Sohn zu lieben. Als dieser zurückkam, war der Vater voller Freude. Er liebte seinen Sohn um seiner selbst willen. Weder hätten gute Taten die Liebe vergrößert noch schlechte Taten sie verkleinert. Mit solch einer Liebe liebt uns Gott – das wollte Jesus in diesem Gleichnis vermitteln.

Wenn wir uns diese Liebe Gottes zum Vorbild machen, wirkt sich das auch auf den Umgang mit unseren Kindern aus, und mit Personen, die uns nahestehen. Lieben wir sie nur dann, wenn sie sich uns gegenüber gut verhalten? Oder wenn sie uns von Nutzen sein könnten? Lieben wir unsere Kinder besonders dann, wenn sie sich wunschgemäß entwickeln? Oder lieben wir sie um ihrer selbst willen? Die Tür zum Vater steht offensichtlich immer offen. Stehen unsere Türen auch offen oder haben wir sie irgendwann geschlossen, weil uns Menschen enttäuscht haben?

Ich denke, es ist gut, Gottes Liebe nicht nur für sich persönlich zu genießen, sondern ebenfalls darum zu bitten, andere mit derselben Liebe um ihrer selbst willen lieben zu können.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns um unserer selbst willen liebst. Seit mich diese Liebe erreicht hat, will ich nicht wieder weg von dir. Schenke mir bitte, dass ich meine Mitmenschen mit derselben Liebe lieben kann, besonders diejenigen, die mir nahestehen. Ich danke dir dafür. Amen.

Gedanken zur Losung für Samstag, den 13.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?
Psalm 56,12

Lehrtext
So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.
Apostelgeschichte 9,31

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Umgang mit Furcht

In Psalm 56, aus dem das heutige Losungswort stammt, entdecke ich eine Entwicklung, wie David mit seiner Furcht umging. Am Anfang schrieb er: „Gott, sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach; täglich bekämpfen und bedrängen sie mich.“⁽¹⁾Damit beschrieb er die Bedrohung und die damit verbundene Furcht. Kurz danach heißt es: „Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich.“⁽²⁾ Hier begann David, der Furcht etwas entgegenzusetzen – nämlich die Hoffnung auf Gott.

Gleich anschließend schrieb er: „Ich will Gottes Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. Was können mir Menschen tun?“⁽³⁾ Aus diesem Vers lese ich heraus, dass David beabsichtigte, seiner Furcht mit Gottes Wort zu widerstehen und Gottes Macht über die von Menschen zu stellen. Was nun mit einer Absichtserklärung begann, endete in einer Proklamation: „Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?“

Die Proklamation der Furchtlosigkeit steht also am Ende einer Kette, nicht am Anfang. Auf uns bezogen kann das bedeuten: Wenn wir uns in Gottes Wort und Wesen vertiefen, wächst unser Glaube an seine Macht und seine Güte; und wird stärker als alles, was uns Furcht einflößt.

Auch im Lehrtext ist von Furcht die Rede – nicht vor Menschen, auch nicht vor Gott, sondern von der Furcht des Herrn. Damit ist der Respekt gegenüber Gott und Jesus Christus gemeint. Zwar hatten die Christen damals gerade eine Zeit des Friedens, doch die Stimmung konnte schnell kippen und eine neue Welle der Verfolgung auslösen. Auch hier galt: Die tiefe Verbindung zu Gott führte dazu, dass sie nicht aufhörten, das Evangelium zu verbreiten. Der Respekt vor Gott und der Beistand des Heiligen Geistes gaben ihnen diesen unerschütterlichen Glauben. Möge Gott auch uns einen solchen Glauben schenken, der stärker ist als alle Furcht.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 56,2 [Luther 2017] (2) Ps. 56,4 [Luther 2017] (3) Ps. 56,5 [Luther 2017]

Als Gebet heute ein kurzes Lied aus Taizé:

Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht:
Christus meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
Gesang aus Taizé (c) Ateliers et Presses de Taizé, 71250 Taizé, Frankreich

Gedanken zur Losung für Freitag, den 12.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken; denn der HERR ist deine Zuversicht.
Sprüche 3,25.26

Lehrtext
Als die Jünger Jesus auf dem See gehen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Sogleich aber redete Jesus mit ihnen: Seid getrost, ich bin es. Fürchtet euch nicht!
Matthäus 14,26-27

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Zuversicht

Der Satz, aus dem das heutige Losungswort stammt, lautet vollständig: „Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Verderben der Frevler, wenn es über sie kommt; denn der HERR ist deine Zuversicht; er behütet deinen Fuß, dass er nicht gefangen werde.“⁽¹⁾ Hier ist nicht nur allgemein von einem plötzlichen Erschrecken bei einer Katastrophe die Rede. Vielmehr ist es ein Hinweis darauf, dass Gott die Seinen bewahren will, wenn über diejenigen, die ihn missachten, sein Gericht hereinbricht.

Ein starkes Beispiel hierfür ist die Bewahrung der Israeliten in Ägypten, als Gott einen Todesengel sandte, der alle männlichen Erstgeborenen töten sollte. Wer jedoch gemäß der Anordnung des Mose seine Türpfosten mit dem Blut eines Lammes bestrichen hatte, an dessen Haus ging der Engel vorüber.⁽²⁾Die Israeliten waren also nicht einfach kollektiv ausgeklammert. Sie befanden sich mitten im Zentrum des Geschehens, denn der Todesengel kam auch zu ihren Häusern. Es gab keine Fluchtmöglichkeit – was zählte, war das persönliche Vertrauen auf Gott, das sich darin zeigte, ob die Schwelle eines Hauses mit dem Blut des Lammes bestrichen war.

Nun leben wir in einer Welt, in der uns täglich Schreckensszenarien gezeigt werden: Kriege, Hungersnöte, Gewalt, Naturkatastrophen. Da kann man es schon mit der Angst zu tun bekommen. Wo ist da Gottes Hilfe für die Seinen? Ich meine, wir finden sie, wenn wir uns an Jesus Christus halten und mit ihm leben.

Im Lehrtext sehen wir die Jünger, die auf dem See Genezareth in Seenot geraten waren und Jesus für ein Gespenst hielten, da er auf dem Wasser ging. Angst erzeugt oft weitere Ängste. Doch Jesus stellte klar: „Seid getrost, ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ Ich bin überzeugt: Auch heute ist Jesus bei uns. Er ist das Lamm Gottes, das uns schützt.⁽³⁾

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Spr. 3,25-26 [Luther 2017] (2) 2.Mose 12,21-23 (3) Joh. 1,29

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass wir in dir immer eine Hoffnung und Zuversicht haben, auch mitten im Sturm. Hilf mir, dir auch dann zu vertrauen, wenn ich keinen Ausweg mehr sehe. Ich danke dir für deine Gegenwart in meinem Leben. Amen.

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 11.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich bin der HERR. Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen.
Hesekiel 12,25

Lehrtext
Da nun die Schrift voraussah, dass Gott die Völker aus Glauben gerecht machen würde, hat sie dem Abraham das Evangelium im Voraus verkündigt: In dir werden alle Völker gesegnet werden.
Galater 3,8

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Es wird geschehen

Das heutige Losungswort hatte einen konkreten Anlass. Der Prophet Hesekiel kündigte Gottes Gericht über Israel und Juda an: Ihre Städte würden verwüstet und sie in das Land der Chaldäer weggeführt werden. Allerdings wurde den Worten des Propheten nicht geglaubt. Vielmehr sagten sich die Leute: „Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus der Weissagung.“⁽¹⁾ Dem widersprach Gott mit den Worten: „Ich bin der HERR. Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen.“

Bis heute warten Christen auf die Wiederkehr Jesu Christi und auf das damit verbundene Gericht Gottes. Allerdings brauchen wir uns als Christen nicht davor fürchten. Im Lehrtext heißt es, dass schon seit Abraham bekannt war, dass Gott die Völker aus Glauben gerecht machen würde. Ganz deutlich wurde Jesus Christus, als er sagte: „Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“⁽²⁾ Wir dürfen uns also auf den Tag seiner Wiederkehr freuen.

Nun warten Christen schon sehr lange darauf – und mehr und mehr macht sich mitunter auch der Zweifel breit, ob dieser Tag wirklich kommen wird. Jesus spricht aber nicht nur von einer fernen Zukunft. Wer ihm und seinen Worten glaubt, hat den Schritt vom Tod ins Leben getan. Das ist etwas, was sofort geschieht – nicht erst später. „Leben“ bedeutet hier nach meiner Erkenntnis, dass jemand wieder mit Gott verbunden ist. Und genau diese Verbindung nährt die Hoffnung, dass am Ende alles so kommen wird, wie Gott es vorhergesagt hat. Das ist sozusagen unser Geheimnis: Von außen sieht es aus, als ob alles so weitergeht wie zuvor. Doch in der Verbindung mit Gott erhalten wir die Gewissheit, dass sich sein Wort erfüllen wird. Daran lasst uns festhalten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Eze. 12,22 [Luther 2017] (2) Joh. 5,24 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass alles, was du vorhergesagt hast, auch eintreffen wird. Diese Gewissheit gerät aber ab und zu ins Wanken. So bitte ich dich, dass du mir und uns allen immer wieder neu begegnest und neu unseren Glauben und unsere Hoffnung entfachst. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 10.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Unser Gott, du großer Gott, mächtig und schrecklich, der du Bund und Treue hältst, achte nicht gering all das Elend, das uns getroffen hat.
Nehemia 9,32

Lehrtext
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8,38-39

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Liebe und Treue

Der Hintergrund zum heutigen Losungswort war folgender: Am Ende des babylonischen Exils ging es um eine Neuorganisation der jüdischen Gemeinde. Jerusalem und der Tempel sollten wieder aufgebaut werden. Vor allem aber wollten die Menschen zu Gott und zu seinen Geboten zurückkehren. Nachdem diese verlesen wurden, betete das anwesende Volk unter anderem das, was im Losungswort zu lesen ist. In diesem Gebet wurden immer wieder Gottes Treue und Barmherzigkeit hervorgehoben, die trotz der Untreue Israels nicht aufhörten. Ich meine, das gilt bis zum heutigen Tag.

Auch im Lehrtext wird beschrieben, dass uns nichts von Gottes Liebe trennen kann. Nicht einmal unsere eigenen Sünden können dies. So heißt es ein wenig früher: Wer könnte es wagen, die von Gott Auserwählten anzuklagen? Niemand, denn Gott selbst hat sie von aller Schuld freigesprochen. Wer wollte es wagen, sie zu verurteilen? Keiner, denn Christus ist für sie gestorben, ja noch mehr: Er ist vom Tod auferweckt worden und hat seinen Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. Dort tritt er jetzt vor Gott für uns ein.⁽¹⁾

Wären Gottes Liebe und Treue von unserem Verhalten abhängig, so hätten wir keine Hoffnung auf eine Zukunft bei Gott. Glücklicherweise verhält es sich anders, denn wer weiß schon, ob er bzw. sie bis zum Ende konstant auf den Wegen Gottes bleibt? Schwierig wird es für einige aber, Gottes Treue auch anderen zuzusprechen, besonders wenn diese sich falsch verhalten. Nach meiner Erkenntnis bedeutet seine Treue aber nicht, dass er nicht korrigierend oder sogar strafend in unser Leben eingreift. Man kann also die Treue Gottes nicht einfach ausnutzen. Man kann sich aber auf sie verlassen, denn Gott verlässt uns nicht.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 8,33-34 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für deine Liebe und deine Treue. Du verlässt uns nicht, auch wenn wir uns verfehlen. Immer wieder berührt mich diese unbegreifliche Liebe. Leite du mich auf den Wegen, die du für mich vorgesehen hast. Ich vertraue dir. Amen.

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 09.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen.
1. Samuel 12,22

Lehrtext
Die Apostel priesen Gott und sprachen: Nun hat Gott also auch den anderen Völkern die Umkehr zum Leben gewährt.
Apostelgeschichte 11,18

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Wendepunkte

Die heutigen Bibelverse haben beide einen bedeutungsvollen Hintergrund. Beim Losungswort ging es darum, dass Israel einen König haben wollte. Letztlich wählten sie damit die direkte Herrschaft Gottes über sich ab, der sie durch Menschen wie Mose, aber auch durch Richter und zuletzt durch den Propheten Samuel geleitet hatte. Stattdessen wollten sie lieber – wie die anderen Völker um sie herum – einen König über sich haben.⁽¹⁾ Schließlich bekamen sie ihren ersten König: Saul. Samuel ließ sie jedoch wissen, dass sich eines nicht ändern würde: Sie gehörten zu Gott.

Als den Israeliten klar wurde, dass sie sich mit dem Wunsch nach einem König gegen Gott gewandt hatten, bekamen sie Angst. Doch Samuel beruhigte sie: Gott würde sie nicht im Stich lassen. Im Losungswort heißt es: „Es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen.“ Und für lange Zeit gehörten nur diejenigen zum Volk Gottes, die zu Israel gehörten.

Als Gott aber seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde sandte, begann etwas Neues. Schon bei seiner Geburt sangen die Engel: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“⁽²⁾Die ersten Menschen, die Jesus ehrten, waren einfache Hirten. Dann kamen ausländische Sterndeuter. Als Jesus anfing, zu predigen, waren unter seinen Zuhörern zum Entsetzen der damaligen frommen Juden etliche Ausgestoßene, die am Rande der Gesellschaft standen. Auch seine Jünger ahnten noch nicht, wo überall sie eines Tages seine Botschaft verkündigen würden.

Im Lehrtext finden wir einen Bericht aus der Apostelgeschichte. Einige Gemeindemitglieder in Jerusalem hatten scharf kritisiert, dass Petrus in das Haus eines Nichtjuden gegangen war und mit ihm gegessen hatte. Doch Petrus war dem gefolgt, was Gott ihm gezeigt hatte: „Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein.“⁽³⁾ Die Freude der Apostel machte deutlich: Gott ruft Menschen aus allen Völkern – und er tut es bis heute.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Sam. 10,17-19 (2) Luk. 2,14 [Luther 2017] (3) Apg. 11,9 [Luther 2017]

Als Gebet heute das Vaterunser:
Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Matt. 6,9-13 [Luther 2017]

Gedanken zur Losung für Montag, den 08.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Gott sende seine Güte und Treue.
Psalm 57,4

Lehrtext
Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Galater 5,22-23

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Wesen Christi

Im heutigen Losungswort bittet David, dass Gott helfen möge. Gerade war er vor Saul, der ihn töten wollte, in eine Höhle geflohen. So wandte sich David an Gott, dass dieser ihm seine Güte und Treue senden möge.

Nun wissen wir aus der Bibel und vielleicht auch aus eigener Erfahrung, dass Gott gütig und treu ist. Seine Treue geht so weit, dass er sie sogar dann nicht fallen lässt, wenn wir untreu werden. Ein Bibelwort, das mich immer wieder erstaunt hat, lautet: „Und doch hebt unsere Untreue seine Treue nicht auf, denn er kann sich selbst nicht untreu werden.“⁽¹⁾ Auf diese Treue Gottes können wir unser Leben aufbauen.

Im Lehrtext wird die Frucht des Geistes beschrieben. Man könnte auch sagen: Hier wird das Wesen Jesu Christi beschrieben. Und das soll jetzt auch ein Teil von uns werden. Allerdings überlesen manchmal Christen, dass es sich um die Frucht des Geistes handelt. Uns wird also nicht einfach gesagt, wie wir uns als Christen verhalten sollten. Das wäre nämlich zum Scheitern verurteilt. Nein, uns wird gesagt, in welcher Weise der Geist Gottes unser Wesen verändern will, wenn wir ihm Raum geben.

Nach meiner Erkenntnis geschieht das, wenn wir mit dem Geist Christi zusammenwirken. Praktisch funktioniert das z.B. so: Ich möchte geduldig sein, also strebe ich diese Eigenschaft an, stoße aber an meine Grenzen. Doch genau da kommt Gott mir zu Hilfe und überschreitet mit mir meine natürlichen Grenzen. Wenn dann jemand zu mir sagen sollte: „Herr Mumssen, Sie sind aber geduldig!“, kann ich nur antworten: „Nicht ich, sondern Christus in mir.“ So verändert Jesus Christus unser Leben auf übernatürliche Weise.

Nun gibt es noch einen Aspekt, der mich immer wieder fasziniert. Am Anfang wollte der Mensch so werden wie Gott und versündigte sich damit. Nun aber will Gott tatsächlich, dass wir so werden wie er. Jesus Christus macht es möglich. In ihm hat Gott seine Güte und Treue zu uns gesandt. Gelobt sei sein Name!

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Tim. 2,13 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich bin dir so dankbar, dass du meine Schuld auf dich genommen hast. Nun begreife ich, dass du mich in dein Bild verändern willst. Ich sage: Ja. Ich möchte mehr und mehr in dein Wesen verwandelt werden. Wirke durch deinen Geist in mir. Nimm alles, was dir nicht entspricht, aus mir heraus und fülle mich mit der Frucht deines Geistes. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 07.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen in der Menge.
Psalm 109,30

Lehrtext
Jesus legte die Hände auf die verkrümmte Frau; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.
Lukas 13,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott und Mensch

Lese ich das heutige Losungswort, so schwingt mein Herz gleich mit. Auch ich will Gott sehr danken und „ihn rühmen“. Er hat soviel Gutes an uns getan. Einiges davon können wir im Vertrauen auf sein Wort in Anspruch nehmen – wie die Vergebung unserer Schuld und das ewige Leben. Anderes haben wir vielleicht konkret erlebt. So erging es der Frau, von der wir im Lehrtext lesen. Achtzehn Jahre hatte sie nur gebeugt sitzen und sich nicht mehr aufrichten können.⁽¹⁾ Doch dann rief sie Jesus und erlöste sie von ihrem Leiden. Kein Wunder, dass sie Gott aus tiefsten Herzen pries.

Interessant ist, dass Jesus weder eine Diagnose benötigte noch versuchte, die Ursache ihres Leidens zu erforschen. Jeder konnte sehen, dass diese Frau litt, und Jesus heilte sie einfach in der Vollmacht des Schöpfers. Während wir oft ein wenig ratlos vor einem leidenden Menschen stehen, kann Jesus ihn einfach heilen. Haben wir das Vertrauen, dass er das heute noch tut? Mich ermutigt dazu folgender Bibelvers: Jesus Christus ist und bleibt derselbe, gestern, heute und für immer.⁽²⁾

Nun betrachten meine Frau und ich die Losungs- und Lehrtexte immer in ihrem Sinnzusammenhang. Dieser ist gerade beim Losungswort erstaunlich: Den ganzen Psalm hindurch wünscht David nämlich seinen Feinden alles erdenklich Schlechte. Weil sie so rücksichtslos und unbarmherzig sind, wünscht er ihnen, dass sie bestraft werden und ihre Familien gleich mit. Ihre Kinder sollen zu Bettlern werden und sie selbst früh sterben.⁽³⁾ Können wir nach solchen Worten immer noch mit David Gott loben?

Nun, ich denke: Wenn uns wirklich böse mitgespielt wird, kommen vielleicht auch bei uns Gedanken wie diese hoch. Das bedeutet aber nicht, dass wir ihnen auch nachgehen sollten. Jesus Christus fordert uns deutlich auf, unsere Feinde zu segnen.⁽⁴⁾ Das können wir aber nur, wenn er selbst uns dazu durch seinen Geist in die Lage versetzt. Wollen wir uns dafür öffnen?

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 13,11 [Hoffnung für alle] (2) Hebr. 13,8 [Hoffnung für alle] (3) Ps. 109,1-29 (4) Matt. 5,44 Röm. 12,19-21 1.Petr. 3,9

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du barmherzig bist und uns in unserer Not begegnest. Du forderst uns aber auch heraus, auf Angriffe anders zu reagieren, als wir es natürlicherweise tun würden. Ich bitte dich: Wirke durch deinen Geist in mir und mache Dinge möglich, die mir unmöglich sind. Ich danke dir, dass du an mir und durch mich wirkst. Amen.

Gedanken zur Losung für Samstag, den 06.09.2025

Andacht anhören:

Losungswort
Gott spricht: Ich will für Israel wie der Tau sein, dass es blüht wie eine Lilie.
Hosea 14,6

Lehrtext
Jesus spricht: Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
Matthäus 6,31.32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der himmlische Vater

Im heutigen Losungswort spricht Gott dem Volk Israel zu, für es „wie der Tau“ zu sein, damit es gedeihen kann wie eine Lilie. Dieser Versorgung geht jedoch etwas voraus – nämlich die Umkehr zu Gott.⁽¹⁾ Immer wieder finden wir in der Bibel Berichte, in denen sich die Israeliten von Gott entfernt hatten. Ging es ihnen dann schlecht, tat es ihnen leid und sie kehrten zu ihm zurück. Das Erstaunliche ist, dass Gott sich immer wieder auf sie einließ.

Mich erinnert das an etwas, das der Apostel Paulus schrieb: „Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich …, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.“⁽²⁾ Und dann kommt das Beste: „Die Liebe hört niemals auf.“⁽³⁾

Dieser Beschreibung der Liebe kann eigentlich kein Mensch gerecht werden. Fast jeder wünscht sie sich – doch wer kann sie geben? Ich kenne nur einen: Gott. Und es ist seine Liebe, die hier beschrieben wird. Er ist geduldig und freundlich. Als Jesus Christus auf die Erde kam, suchte er nicht seinen eigenen Vorteil. Sein ganzes Leben bezeugt diese göttliche Liebe. Selbst als seine Nachfolger ihn verließen und er schließlich ans Kreuz genagelt wurde, hörte er nicht auf, zu lieben. Er betete für seine Peiniger, und nach seiner Auferstehung richtete er seine Jünger wieder auf. Es gibt keine größere Liebe.

Wenn nun dieser Gott uns verspricht, für uns zu sorgen – wie es Jesus im Lehrtext tut – , dürfen wir ihm meiner Meinung nach voll und ganz vertrauen. Er weiß, was wir brauchen. Das bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Es ist jedoch sein Segen, der den Unterschied macht.⁽⁴⁾ Danken wir ihm!

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Hos. 14,2-5 (2) aus 1.Kor. 13,4-7 [Neue Genfer Übersetzung] (3) 1.Kor. 13,8 [Menge Bibel] (4) Ps. 127,1-2

Gebet:
Danke, lieber Vater im Himmel, dass du uns mit Liebe begegnest. An deinem Segen ist alles gelegen. So will ich dir vertrauen, dass du immer einen Weg für mich hast, auch dann, wenn ich in Not bin. In Jesu Namen, Amen.

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Andacht als Podcast:

Gedanken zur Losung für Montag, den 06.10.2025

Das Gebet des Glaubens

Thoughts on Moravian Daily Texts for Monday, 06.10.2025

The prayer of faith

Pensées sur les textes quotidiens moraves pour le Lundi, 06.10.2025

La prière de la foi

Reflexiones sobre los textos diarios moravos para el Lunedì, 06.10.2025

La oración de fe

Reflexões sobre os Textos Diários Moravianos para Lunes, 06.10.2025

A oração da fé

Pensieri sui testi quotidiani della Moravia per Segunda-feira, 06.10.2025

La preghiera della fede

Размышления о моравских ежедневных текстах на Понедельник, 06.10.2025

Молитва веры

Думки про моравські щоденні тексти за Понеділок, 06.10.2025

Молитва віри

06.10.2025 ,الإثنين خواطر حول نصوص مورافيا اليومية

صلاة الإيمان

Die Gedanken zur Tageslosung der letzten Tage

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 05.10.2025

Auf Gottes Stimme hören

Thoughts on Moravian Daily Texts for Sunday, 05.10.2025

Listening to God's voice

Pensées sur les textes quotidiens moraves pour le Dimanche, 05.10.2025

Écouter la voix de Dieu

Reflexiones sobre los textos diarios moravos para el Domenica, 05.10.2025

Escuchar la voz de Dios

Reflexões sobre os Textos Diários Moravianos para Domingo, 05.10.2025

Ouvindo a voz de Deus

Pensieri sui testi quotidiani della Moravia per Domingo, 05.10.2025

Ascoltare la voce di Dio

Размышления о моравских ежедневных текстах на Воскресенье, 05.10.2025

Слушать голос Божий

Думки про моравські щоденні тексти за Неділя, 05.10.2025

Слухання Божого голосу

05.10.2025 ,يوم الأحد خواطر حول نصوص مورافيا اليومية

استمع إلى صوت الله

Gedanken zur Losung für Samstag, den 04.10.2025

Gott ist treu

Thoughts on Moravian Daily Texts for Saturday, 04.10.2025

God is faithful

Pensées sur les textes quotidiens moraves pour le Samedi, 04.10.2025

Dieu est fidèle

Reflexiones sobre los textos diarios moravos para el Sabato, 04.10.2025

Dios es fiel

Reflexões sobre os Textos Diários Moravianos para Sábado, 04.10.2025

Deus é fiel

Pensieri sui testi quotidiani della Moravia per Sábado, 04.10.2025

Dio è fedele

Размышления о моравских ежедневных текстах на Суббота, 04.10.2025

Бог верен

Думки про моравські щоденні тексти за Субота, 04.10.2025

Бог вірний

04.10.2025 ,يوم السبت خواطر حول نصوص مورافيا اليومية

الله أمين

Gedanken zur Losung für Freitag, den 03.10.2025

Glaube und Skepsis

Thoughts on Moravian Daily Texts for Friday, 03.10.2025

Faith and skepticism

Pensées sur les textes quotidiens moraves pour le Vendredi, 03.10.2025

Foi et scepticisme

Reflexiones sobre los textos diarios moravos para el Venerdì, 03.10.2025

Fe y escepticismo

Reflexões sobre os Textos Diários Moravianos para Viernes, 03.10.2025

Fé e ceticismo

Pensieri sui testi quotidiani della Moravia per Sexta-feira, 03.10.2025

Fede e scetticismo

Размышления о моравских ежедневных текстах на Пятница, 03.10.2025

Вера и скептицизм

Думки про моравські щоденні тексти за Пятница, 03.10.2025

Віра і скептицизм

03.10.2025 ,الجمعة خواطر حول نصوص مورافيا اليومية

الإيمان والشك

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 02.10.2025

Die Werke Gottes

Thoughts on Moravian Daily Texts for Thursday, 02.10.2025

The works of God

Pensées sur les textes quotidiens moraves pour le Jeudi, 02.10.2025

Les œuvres de Dieu