Im Buch der Sprüche gibt es viele gute Ratschläge, die uns sowohl im praktischen als auch im geistlichen Leben weiterhelfen. Einer davon ist:
Wer dazulernen möchte, lässt sich gern sagen, was er falsch macht. Wer es hasst, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm. (Spr. 12,1 aus Hoffnung für Alle)
Das erinnert mich an Sport oder an Bereiche in meinem Leben, in denen ich gerne gut sein möchte. So gab es z.B. vor unseren ZDF-Gottesdiensten ein Seminar für Moderatoren und Prediger. In diesem Seminar wurde von jedem eine kurze Ansprache gefilmt, die dann in der gesamten Runde gezeigt wurde. Danach kam eine Aussprache mit Lob und Kritik. Das war nicht immer angenehm – häufig aber hilfreich. Man könnte ja zu sich selbst sagen: „Was können die mir denn noch beibringen?“ Dann ist man über jede Kritik erhaben. Andere machen sich selbst schlecht, um einer Kritik von vornherein zu entgehen. Doch das alles hilft nicht, wenn wir uns verbessern wollen.
Mir persönlich hilft die Erkenntnis, dass mein Wert bei Gott nicht davon abhängt, wie gut ich etwas mache. Dann gerate ich nicht gleich in eine Abwehrhaltung, wenn ich auf Fehler hingewiesen werde. Ich glaube, wenn wir das verinnerlicht haben, können wir mit Kritik – sogar mit ungerechtfertigter Kritik ganz anders umgehen. Am Ende lernen wir und verbessern uns in dem, was wir tun.
Nun hat uns Gott ja zum Dienen berufen und nicht dazu, bedient zu werden. Die Frage ist: Mit welcher Gesinnung wollen wir Gott dienen? Wollen wir dazulernen, um das, was wir tun, so gut wie möglich zu machen? Dann kann uns der Ratschlag aus dem Buch der Sprüche helfen. Wie gut oder schlecht wir etwas hinkriegen, macht uns nicht wertvoller oder wertloser. Es erfreut aber unser Herz, wenn wir nicht unter dem bleiben, wozu Gott uns begabt hat. In diesem Sinne wünsche ich uns gute Fortschritte in unseren Diensten und viel Freude, wenn uns etwas gelingt.
Euer Hans-Peter Mumssen
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