„Weil ein Geschichtsbewusstsein hilft, das Leben heute zu begreifen.“

Exkursion nach Neuengamme

von Klaus Fesefeldt

Klaus Fesefeldt

Am 4. Juni 2022 unternahm das CZA eine Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Neuengamme im Osten Hamburgs. Wir trafen uns um 10 Uhr in der Gemeinde. Hier hielt ich zuerst für die Teilnehmenden einen Vortrag über die Geschichte des Lagers. Gegen 11 Uhr starteten wir mit fünf Autos und fuhren quer durch Hamburg zur Gedenkstätte – einer kurzen „Snack-Pause“ kurz vor dem Ziel inklusive.

Auf dem weitläufigen Gelände sahen wir uns entweder in kleineren Gruppen, alleine oder auch als Gesamtgruppe die einzelnen Erinnerungsorte an und ließen diese auf uns wirken:

den Appellplatz, den Bunker und das Krematorium, die Walther-Werke mit der Ausstellung, das Gebäude mit der Hauptausstellung, den Stichkanal zur Dove-Elbe, das alte Klinkerwerk, das neue Klinkerwerk, die Tonkuhle sowie zum Abschluss das Mahnmal und das Haus des Gedenkens.

Wir wurden emotional sehr berührt, besonders als wir auf dem Appellplatz standen und die Umgebung auf uns wirken ließen. Hier konnte man das ganze Grauen noch einmal anders erfassen, als nur über Bilder oder Beschreibungen. Beeindruckend und aufrüttelnd waren auch die Bleistiftzeichnungen von ehemaligen Häftlingen. Die unvorstellbaren Arbeitsbedingungen in der Tonkuhle und dem Stichkanal waren herzerschütternd. „Es war ein wichtiger Einblick in die Deutsche Geschichte aber auch in das Leben unserer Eltern und Großeltern“, so Karin Willms, Mitorganisatorin der Exkursion.

Warum wir diese Fahrt gemacht haben? „Weil ein Geschichtsbewusstsein hilft, das Leben heute zu begreifen.“ (Pastor Hans-Peter Mumssen) Mit sehr vielen Gedanken, die noch zu verarbeiten sein werden, sind wir wieder nach Hause gefahren.