In Eintracht und zusammen
von Christian Turkat
„Wie schön und wie wunderbar ist es, wenn Brüder einträchtig zusammenleben! Das ist so kostbar wie das duftende Salböl, das Aaron über das Haupt gegossen wurde, das hinabrann in seinen Bart, an seinem Körper hinunter bis zum Saum seines Gewandes. Es ist so erfrischend wie der Tau vom Berg Hermon, der auf die Berge Zions fällt. Denn dort verheißt der HERR seinen Segen und Leben, das niemals enden wird.“
(Psalm 133)
Dieser Psalm wurde neben einigen anderen auf Reisen angestimmt und zusammen gesungen. Dabei ging es nicht um persönliche Urlaubsreisen, sondern man begab sich zum Tempel in Jerusalem, um Gott dort zu ehren. Zu bestimmten Festtagen und -wochen machten sich die Israeliten auf und pilgerten gemeinsam in die große Stadt, um Gottesdienst zu feiern. Die ganze Familie wurde dorthin mitgenommen, teilweise waren sogar Tiere mit dabei. So machte sich die ganze Versammlung, die Gemeinde, auf den Weg, um Gott gemeinsam anzubeten.
Auch wenn wir diese großen Pilgerreisen nicht antreten, treffen wir uns doch nach wie vor regelmäßig zu Gottesdiensten, in Kleingruppen oder in anderen Treffen, um unseren Glauben gemeinsam zu leben. Dietrich Bonhoeffer, ein bekannter deutscher Theologe, schrieb in einem seiner Bücher: „Jeder tritt allein in die Nachfolge, aber keiner bleibt allein in der Nachfolge. Dem, der es wagt, Einzelner zu werden auf das Wort hin, ist die Gemeinschaft der Gemeinde geschenkt.“ Das mag etwas sperrig formuliert sein, trifft es aber gut auf den Punkt. Wir entscheiden uns alle persönlich für Jesus Christus, und diese Entscheidung versetzt uns automatisch in die Gemeinschaft mit anderen Christen. Nachfolge kann nicht alleine gelebt werden, sondern geschieht ausschließlich in und mit der Gemeinde.
Unser Miteinander ist tatsächlich schon ein Vorgeschmack auf den Himmel. Einige mag das vielleicht erschrecken, da das Zusammensein mit anderen ja nicht immer nur ein Vergnügen ist. Manchmal ist man auch einfach gerne alleine oder lieber nur in einer kleinen ausgewählten Gruppe unterwegs, mit Leuten, mit denen man sich gut versteht. Selbst in Gemeinden gibt es Streitigkeiten, es kann anstrengend sein, man reibt sich und könnte leider sehr viele negative Punkte sammeln. Dennoch gilt für uns die Verheißung, dass in dem gesunden Miteinander „Segen und Leben“ zu finden sind, wenn wir „einträchtig zusammenleben“. Spätestens im Himmel verschwinden dann endlich auch die Konflikte, das Miteinander aber bleibt ewig.
In diesem Sinne wünsche ich uns eine gute Gemeinschaft untereinander und mit unserem Herrn. Wie schön und wunderbar ist es, wenn wir einträchtig zusammenleben – Gott schenke es uns!
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