Gott ist nicht in den Sommerferien
Christian Turkat
Endlich Sommerferien – auch in Schleswig-Holstein. Viele Kinder und Jugendliche freuen sich schon seit Wochen auf diese Auszeit, und auch zahlreiche Erwachsene nutzen die kommenden Wochen, um dem Alltag zu entfliehen und Urlaub zu machen. Auch unser Gemeindeleben fährt in den Sommerferien etwas herunter, einige Angebote und Treffen pausieren oder finden in einem anderen Rahmen statt.
Wer sich jedoch keine Auszeit nehmen wird, ist unser Vater im Himmel. „Der dich behütet, schläft nicht“ – so heißt es in Psalm 121. Gott wird weder müde noch matt, sondern achtet zu jeder Zeit auf uns. In Psalm 139 lesen wir zudem von seiner allgegenwärtigen Nähe: „Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich. Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte! Wohin sollte ich fliehen vor deinem Geist, und wo könnte ich deiner Gegenwart entrinnen? Flöge ich hinauf in den Himmel, so bist du da; stiege ich hinab ins Totenreich, so bist du auch da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte oder wohnte am äußersten Meer, würde deine Hand mich auch dort führen und dein starker Arm mich halten“ (Psalm 139,5-10). Wie gut ist es zu wissen, dass Gott keinen Urlaub macht und uns nie aus den Augen verliert. Auch wenn wir verreisen, ist er bereits dort – und selbst wenn wir uns eine Auszeit von ihm nehmen, bleibt er doch unermüdlich an unserer Seite.
Ich weiß nun nicht, was gerade jeden von uns innerlich beschäftigt. Vielleicht fühlen sich einige erschöpft vom Alltag oder auch vom Gemeindeleben. Andere kämpfen zurzeit mit Schwierigkeiten, während manche freudig einem neuen Lebensabschnitt entgegenblicken oder aber mit Sorgen und Fragen in die Zukunft schauen. Unter uns gibt es sicherlich auch Menschen, die ein außergewöhnliches Glaubenshoch oder -tief erleben. Oder jene, die ohne besondere Ereignisse einfach von einem Tag zum nächsten leben. Ganz gleich, in welcher Situation wir uns befinden: Gott ist da, bei jedem von uns. „Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte!“ Zu wissen, dass Gott uns unerschütterlich liebt und immer präsent ist, übersteigt unseren Verstand. Dennoch wünsche ich uns, dass wir all das immer mehr verinnerlichen und dass die Gewissheit seiner liebenden Nähe sich tief in unser Herz schreibt.
Psalm 139 schließt mit folgender Bitte: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe, und führe mich den Weg zum ewigen Leben“ (Psalm 139,23-24). In diesem Sinne möchte ich uns Gottes Segen für die kommenden Wochen zusprechen. Möge er uns begleiten, unser Leben lenken und uns mit seiner Liebe umgeben. Gott ist da – heute, morgen und an jedem Ort, den wir aufsuchen.
Euer Christian Turkat
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