Festes Fundament
Christian Turkat
Jesus erzählte einmal folgendes Gleichnis: „Ich sage euch, wie es ist, wenn jemand zu mir kommt, auf meine Worte hört und danach handelt. Das ist wie bei einem Menschen, der ein Haus mit festem Fundament auf einen Felsen baut. Wenn es dann zu einer Überschwemmung kommt und die Wellen gegen das Haus schlagen, steht das Haus fest, weil es solide gebaut wurde. Wer aber hört und nicht danach handelt, gleicht einem Menschen, der ein Haus ohne Fundament baut. Wenn dann die Flut kommt, stürzt das Haus ein, und es bleibt nichts als ein Trümmerhaufen.“ (Lukas 6,47-49)
Viele von uns sind wahrscheinlich mit diesem kleinen Textabschnitt vertraut. Ich selbst lernte als Kind sogar ein entsprechendes Lied dazu im Kindergottesdienst kennen. Doch immer wieder fällt mir auf, dass man dazu neigt, solche bekannten Bibelstellen nur flüchtig zu überlesen und kaum darüber nachzudenken. Gerade deshalb macht Jesus deutlich, dass wir seine Worte nicht nur aufnehmen, sondern ihnen erlauben sollen, in unserem Leben zu wirken.
Häufig erzeugen solche Aufforderungen bei uns Hörern zwei extreme Reaktionen. Einige freuen sich über den guten Zuspruch für ihr Leben und sind Gott von Herzen dankbar für ein stabiles Fundament und sein Versprechen, dass ihr Leben sicher gebaut ist. Andere hingegen fühlen sich unter Druck gesetzt, alles richtig machen zu müssen, und es entsteht der Eindruck, einem umfangreichen Regelwerk folgen zu müssen.
Ich glaube, um diese beiden Reaktionen zu verbinden, brachte Jesus seinen Anspruch an uns und seinen Zuspruch für uns in einem Gespräch auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot folgendermaßen zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit deiner ganzen Kraft und all deinen Gedanken lieben. Und: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Jesus bestätigt das daraufhin: „Richtig! Tu das, und du wirst leben!“ (Lukas 10,27.28). Aus etwas scheinbar Unüberschaubarem wird so etwas Einfaches und Klares. Denn aus der Liebe zu Gott folgt auch alles andere, und wir wachsen dadurch gleichzeitig in der Liebe zu den Menschen. Durch diese Verbindung mit Gott entsteht Leben: ein festes Fundament.
Ich kann mir vorstellen, dass die meisten von uns lieber der „kluge“ Mensch sein möchten, der sich die richtige Lebensgrundlage geschaffen hat und nicht vor einem Trümmerhaufen steht. Das bedeutet, dass wir Jesu Lehren, seine Ermahnungen und Ermutigungen nicht nur bejahen, sondern sie auch in unserem Leben sichtbar werden lassen. Dadurch werden wir nicht nur seine Nachfolger, sondern auch seine Abbilder. So gehen wir selber auf Gott zu und können auch noch anderen den Weg weisen, damit unser und ihr Leben auf einem sicheren Fundament steht und gegen die Stürme des Lebens gewappnet ist.
Ein solches, immer stabiler werdendes Fundament wünsche ich uns allen!
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