Von Gott eingefädelt
Was ich an meiner kleinGruppe schätze
Nicole Dzeick
Ich besuchte schon seit einiger Zeit unregelmäßig die Gottesdienste des CZA. Oft schaute ich mir sonntags nur den Livestream daheim an. Dass es kleinGruppen gibt, hatte ich schon einmal gelesen, war daran aber nicht sonderlich interessiert, vielleicht sogar eher skeptisch. „Da muss man dann ja immer hingehen. Und wenn man abends gar keine Lust hat oder müde ist? Ich bin ja auch manchmal auf Reisen. Nein, das passt wohl nicht so für mich“, waren meine Gedanken zu diesem Thema und ich dachte dann nicht mehr weiter darüber nach.
Ein Freund
So lebte ich mein Christsein eher etwas zurückgezogen. Zwar war ich Feuer und Flamme für Jesus, der eindrucksvoll in mein Leben gekommen war und las auch viel in Gottes Wort, doch an Gemeinschaft mit anderen Gläubigen mangelte es noch sehr. In meinem privaten Umfeld war niemand gläubig. Eigentlich war da nur dieser eine Freund, mit dem ich mich per Video-Telefonie auf Englisch über den Glauben austauschen konnte, da er nicht auf unserem Kontinent lebt.
Genau er war es dann, der mich, als wir mal wieder telefonierten, plötzlich fragte, wie es denn inzwischen so aussähe, wo ich doch nun in eine Kirche ginge. Er wollte wissen, ob ich mich denn schon einmal außerhalb der Gottesdienste mit Geschwistern getroffen hätte. Diese Frage verneinte ich und entgegnete, dass ich das für nicht notwendig hielte. Regelrecht entsetzt sagte er: „Aber NEIN! Genau DAS ist doch Gemeinde. Die Gemeinde Jesu findet doch nicht nur am Sonntagmorgen statt!“ Ich höre noch immer seine Stimme in meinem Kopf wie er mir sagt: „You need the Body of Christ around you!“ („Du brauchst den Leib Christi um dich herum!“)
Am folgenden Sonntag nach diesem Gespräch entschied ich mich, den Gottesdienst nicht am Bildschirm, sondern doch mal wieder persönlich aufzusuchen. So saß ich dann auf dem Kirchenstuhl und wartete auf den Beginn.
Die Einladung
Eine mir unbekannte Person beugte sich plötzlich über mich rüber, da sie anscheinend mit der Frau, die neben mir saß, noch dringend vor dem Gottesdienst etwas besprechen musste. Danach entschuldigte sie sich bei mir, stellte sich mit dem Namen Ute vor und fragte mich, wer ich denn sei. Ich stellte mich ebenfalls kurz vor. „Bist du denn auch schon in einer kleinGruppe?“, fragte Ute mich. Sie erzählte mir, dass sie sich immer montags mit ein paar Geschwistern treffen würden und ich ja mal vorbeikommen könne, wenn ich Lust hätte.
Ja, wenn ich Lust hätte … Ich hatte eigentlich immer noch keine große Lust, aber da war nun so eine laute Stimme in meinem Kopf, die sagte: „You need the Body of Christ around you!“ Zu allem Überfluss merkte ich irgendwie, dass Gott hier gerade kleine Puzzleteile zusammenfügte. Alles schien vorbereitet zu sein und da wollte ich nicht nein sagen. Ich versprach also, mal vorbeizuschauen. Klingt so, als hätte Gott das eingefädelt? Ja, das denke ich auch.
Vom nächsten Tag an, denn das war ja bereits ein Montag, war ich plötzlich Mitglied in einer kleinGruppe und was soll ich sagen? Genau von diesem Tag an, wollte ich auch nicht mehr dort weg.
Meine kleinGruppe
Es hat seither in den letzten anderthalb Jahren kaum einen Montagabend gegeben, an dem ich das kleinGruppen-Treffen habe ausfallen lassen müssen. Auf unsere Treffen freue ich mich Woche für Woche. Und was mein Freund mir damals hat sagen wollen, als er mich ermutigte, den Leib Christi um mich zu scharen, verstand ich ab da auch viel besser.
An meiner kleinGruppe schätze ich vor allem, dass wir füreinander da sind. Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. Nun habe ich mehrere Geschwister um mich herum, die durch Jesus Christus gerecht sind und die im Gebet für mich einstehen, wie auch ich für sie. Anders als im großen Gottesdienst habe ich nun einen kleinen Kreis von Gläubigen, die ich durch unsere gemeinsamen Abende viel persönlicher kennenlernen konnte. Nicht zuletzt kann ich lernen. Lernen, wenn wir gemeinsam die Bibel studieren aber auch daraus lernen, wie die anderen ganz praktisch den Alltag durch den Glauben meistern. Ich kann eindrucksvolle Zeugnisse hören, wie Gott im Leben anderer wirkt und redet. Ich kann Leid mittragen und ich kann mich auch mitfreuen, wenn etwas Gutes passiert. Wir können in dieser Gemeinschaft also einfach zusammenwachsen und den Weg gemeinsam gehen, Spaß haben, voneinander lernen, aufeinander achten, uns auch mal, wenn es nötig ist, in Liebe korrigieren und zuletzt, aber dennoch allem anderen voran: Wir können Jesus erleben, der in uns und mitten unter uns ist, an jedem einzelnen Abend.
Gott ist gut. Und wie gut, dass Er nicht nur weiß, was ich brauche, sondern auch, wie er es einfädeln muss.
Ich möchte das kleinGruppen-Leben nicht mehr missen. Und allen, die dies lesen, möchte ich sagen: You need the Body of Christ around you.
Weitere Erlebnisberichte von Teilnehmenden einer kleinGruppe findet ihr HIER
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