Gedanken zur Losung für Dienstag, den 16.04.2024

  Andacht anhören:

Der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
Psalm 18,29

Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lukas 1,78-79

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Licht aus der Höhe

Im heutigen Losungswort lesen wir etwas von Finsternis und Licht. Was aber ist damit gemeint? Geht es um eine innere Finsternis bzw. um ein inneres Licht oder auch um konkrete Ereignisse um uns herum? Betrachtetet man den gesamten Psalm, aus dem das Losungswort stammt, so beschreibt David dort seine Liebe zu Gott, aber auch die Nöte, in denen Gott ihm geholfen hatte. So erzählt er, wie Gott mit gewaltigen Wirkungen gegen Feinde vorgegangen war.(1)

Dass Gott nicht nur in unserem Inneren wirksam ist, können wir ebenfalls an dem ablesen, was Jesus Christus und später die Apostel taten. Sie heilten Kranke, befreiten Gebundene und gaben den Menschen Orientierung und Hoffnung.(2) Die „herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes“, von der wir im Lehrtext lesen, ist also nicht nur ein guter Zuspruch, sondern ein lebensveränderndes Ereignis. Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, weissagte hier das Kommen des Messias. Wenn Gott uns besucht, dann ist alles möglich – in uns und um uns herum.

Wie verhält es sich z.B. mit der Speisung der 5000?(3) Fand dieses Wunder wirklich statt oder ist es lediglich eine Aufforderung, Essen miteinander zu teilen? Natürlich geht es auch darum, Essen zu teilen, doch ich glaube ebenfalls an das reale Wunder und erwarte solch ein Handeln Gottes auch heute. Versprechen kann ich ein Wunder Gottes niemandem – das wäre vermessen. Doch wir dürfen damit rechnen. Vor allem dürfen wir damit rechnen, dass Gott in unserem Leben Finsternis licht werden lässt. Ob es um eine reale Bedrohung geht oder um eine finanzielle Krise, um eine Krankheit, eine Bindung, aus der man nicht loskommt, oder um die Angst um ein Familienmitglied – immer dürfen wir damit rechnen, dass Gott Licht in unsere Finsternis hineinbringt. Dieses Vertrauen vermitteln uns die heutigen Bibelverse.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 18,14-18 (2) Matt. 15,30-31 (3) Mark. 6,35-44

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du Licht in meine Finsternis und Hilfe in meine Not hineinbringst. Erfülle mich bitte mit deiner Kraft und lass es licht in mir werden, sodass ich nicht verzweifle. Hilf mir und rette mich vor dem, was mich bedroht. Das bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.

Falls Sie auf die Andacht reagieren möchten, können Sie hier etwas schreiben. Wir freuen uns über jede Zuschrift, auch wenn wir nicht auf alle eingehen können:

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Andacht als Podcast:    

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Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)

Gedanken zur Losung für Montag, den 15.04.2024

Amos sprach: Ach, HERR, sei gnädig! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein. Da reute es den HERRN. Der HERR sprach: Es soll nicht geschehen!
Amos 7,2-3

Jesus sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.
Lukas 22,31-32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Fürbitte

Der gesamte Sinnzusammenhang zum heutigen Losungswort lautet in einer modernen Übersetzung: Gott, der Herr, gab mir eine Vision: Ich sah, wie er Heuschreckenschwärme erschuf. Gerade hatte man das erste Heu eingebracht, das für die königlichen Stallungen bestimmt war, und das Gras wuchs allmählich wieder nach. Da fielen die Heuschrecken über die Pflanzen im ganzen Land her. Als sie alles abgefressen hatten, rief ich: "Ach Herr, Gott, vergib doch! Wie sollen die Nachkommen Jakobs sonst überleben? Sie sind ja ein so kleines Volk!" Da hatte der Herr Erbarmen mit ihnen und sagte: "Was du dort gesehen hast, wird nicht eintreffen!" (Amos. 7,1-3)

Gott erschafft in dieser Vision Heuschrecken, die die Ernte vernichten. Doch der Prophet Amos bittet ihn um Gnade, worauf Gott es nicht geschehen lässt. Wir erleben hier also ein Zusammenspiel von Gottes Handeln, dem Gebet des Propheten und Gottes Schutz vor dem, was er angedroht hatte.

Im Lehrtext lesen wir, wie Jesus Christus Petrus sagt, dass Gott es dem Satan zugestanden hat, Petrus zu versuchen. Doch Jesus hat für Petrus gebetet. Er bat allerdings nicht darum, den Satan daran zu hindern. Noch nicht einmal darum, dass Petrus widerstehen kann, sondern dass sein Glaube nach seinem Versagen nicht aufhört.

Beide Bibelstellen zeigen uns, dass unser Handeln in Gottes Handeln eingebettet ist. Das Gebet spielt dabei eine zentrale Rolle. Liest man im Propheten Amos weiter, so wiederholt sich das Muster: Gott droht etwas an – Amos fleht um Gnade – Gott erhört ihn.(1) Man hat den Eindruck, Gott wartet geradezu darauf, dass wir im Gebet für Menschen einstehen, selbst wenn sie es nicht verdient hätten. So betete Jesus am Kreuz: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Luk. 23,34a) Ich denke, in diesem Sinne können auch wir für andere beten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Amos. 7,4-6

Als Gebetsinspiration lade ich heute dazu ein, für Menschen zu beten, die uns nahestehen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 14.04.2024

Gott rüstet mich mit Kraft.
Psalm 18,33

Die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.
1. Korinther 1,25

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Stärker als Menschen

Das heutige Losungswort stammt aus einem Psalm Davids und lautet vollständig so: „Gott rüstet mich mit Kraft und macht meinen Weg ohne Tadel.“ (Ps. 18,33) David sah Gott als denjenigen, der ihm Kraft schenkte und dafür sorgte, dass sein Weg sicher war. Das erinnert mich an Psalm 23, wo es heißt: „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“ (Ps. 23,3) Diese Überzeugung half David, Gott auch in schwierigen und bedrohlichen Situationen zu vertrauen.

Wie ist das bei uns? Dass Probleme uns verunsichern können, haben sicherlich viele schon erlebt. Ich persönlich empfinde es als großen Segen, mit allem zu Gott kommen zu können. Gerade dann, wenn Dinge über mein Vermögen gehen, erfahre ich seine Hilfe. Er sagt nicht: „Du musst dich bloß zusammenreißen, dann schaffst du das schon!“ Stattdessen schenkt er mir seinen Frieden, dass er einen Weg hat. Auch wenn ich diesen noch nicht sehen kann, weiß ich, ich bin nicht allein. Sowohl im Privaten als auch im Gemeindlichen haben wir schon oft erlebt, dass es einen Ausweg in ausweglosen Situationen gab. Was Gott tut, übersteigt alle menschliche Weisheit.

Manchmal zweifeln wir vielleicht daran, dass Gott eingreift, und denken im Stillen: „Es passiert ja doch nichts.“ Mancher fürchtet, Gott könne – oder wolle – irgendwie nichts gegen die schlimmen Dinge tun. Im Lehrtext hält der Apostel Paulus dagegen: „Die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“ Was immer es ist, das uns zu schaffen macht, es ist nicht stärker als Gott. Das erspart uns nicht Kummer und Not. Es hilft uns aber, darin nicht zu verzweifeln. David wusste, dass seine Feinde stärker als er waren. Doch genau hier wurde Gott seine Zuversicht.(1)

Deshalb möchte ich dazu ermutigen, mit allem zu Gott zu kommen. Wir mögen schwach sein, doch er ist stark. Sogar seine vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten. Haben wir nicht allen Grund, mit so jemandem an unserer Seite Mut zu schöpfen? Ich denke, ja, denn Gott rüstet uns mit Kraft.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 18,18-19

Gebet:

Vater im Himmel, danke, dass ich in jeder Lage zu dir kommen darf. Du weißt um all meine Nöte. Ich will darauf vertrauen, dass du einen Weg für mich hast und mich hindurchbringst. Rüste mich mit Kraft, wenn ich schwach bin, schenke mir Zuversicht, wenn der Mut mich verlässt. Danke, dass ich in Jesus Christus immer – immer – Grund zur Hoffnung habe. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 13.04.2024

Der lebendige Gott ist ein Retter und Nothelfer.
Daniel 6,28

Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
Galater 2,20

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glauben und leben

„Der lebendige Gott ist ein Retter und Nothelfer.“ Diese Worte des heutigen Losungswortes stammen von dem persischen König Darius. Einer seiner Berater war Daniel, der aufgrund einer Intrige in eine Löwengrube geworfen wurde. Auf das Drängen der anderen Berater war nämlich ein Gesetz erlassen worden, dass niemand im Reich einen Gott oder einen Menschen um etwas bitten durfte, sondern ausschließlich König Darius. Daniel allerdings betete weiterhin drei Mal am Tag zu Gott. Dabei wurde er ertappt und verurteilt. Doch Gott rettete Daniel vor den Löwen. Was können wir aus dieser Begebenheit lernen?

Daniel war ein absolut loyaler Mitarbeiter des Königs. Da dieser nicht an den Gott Israels glaubte, kann man davon ausgehen, dass Daniel häufig mit Dingen konfrontiert wurde, die den jüdischen Gesetzen widersprachen.(1) Trotzdem protestierte er nicht gegen diese Zustände, sondern lebte einfach seinen Glauben. Auch versuchte er nicht, die Gesellschaft zu verändern, sondern hielt sich selber zu Gott. Weiterhin klagte er niemanden an, als man ihn in die Löwengrube warf, sondern vertraute auf Gott. Was dieser dann tat, hinterließ einen tiefen Eindruck bei König Darius.

Ich glaube, auch wir in der heutigen Zeit können viel von Daniel lernen. Sein Geheimnis war, sich ganz auf Gott einzulassen. Das tat auch der Apostel Paulus. Im Lehrtext beschreibt er, dass nicht sein Leben im Vordergrund steht, sondern dass Christus in ihm lebt und wirkt. Leben wir ebenfalls in dieser Ausrichtung, so folgen wir auch dann den Worten Jesu Christi, wenn die Menschen um uns herum völlig anders leben. Wir müssen dann nicht den Lebensstil der anderen lauthals kritisieren, sondern schlichtweg selber auf Jesus bezogen leben. Nach meiner Überzeugung kann Gott – wie bei Daniel – einen konsequent gelebten Glauben benutzen, um ein ganzes Reich zu verändern. Sind wir dabei?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Dan. 1,8 Dan. 3,15-18

Als Gebet heute das alte Evangeliumslied: „Alles will ich Jesus weihen“

Alles will ich Jesus weihen,
nichts mehr will ich nennen mein.
Leib und Seele, Gut und Habe,
alles soll sein Eigen sein.

Alles will ich weih’n.
Dir, mein Herr, mein Gott, mein Heiland,
will ich alles weih’n.

Alles will ich Jesus weihen,
meines Geistes beste Kraft.
All mein Denken, all mein Streben,
alles, was mein Tagwerk schafft.

Alles will ich weih’n.
Dir, mein Herr, mein Gott, mein Heiland,
will ich alles weih’n.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 12.04.2024

Ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin.
Hesekiel 16,62

So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
Römer 9,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Raum der Gnade

Im Vorfeld zum heutigen Losungswort vergleicht Gott sein Verhältnis zu Israel mit dem eines Ehemanns zu seiner Frau. Obwohl dieser seine Frau aus schlimmen Verhältnissen herausgeholt und ihr sogar die Königswürde geschenkt hatte, blieb sie ihrem Mann nicht treu. Vielmehr warf sie sich anderen Männern an den Hals – gemeint war damit Götzendienst – und brach so den Ehebund. Doch dann entscheidet sich Gott, einen neuen Bund mit seinem Volk aufzurichten, einen Bund der Gnade und Vergebung.

Die Initiative und die Durchführung für diesen neuen Bund gehen komplett von Gott aus. Genau darauf baut die Erkenntnis des Apostels Paulus im Lehrtext auf. „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen“, schreibt er dort. Die Gnade und Vergebung, die uns Jesus Christus bringt, haben wir weder verdient noch erzeugt. Einen Vers vor dem Lehrtext heißt es sogar: Denn Gott spricht zu Mose : „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.“ (Röm. 9,15) Solch ein Satz kann irritieren. „Könnte es sein, dass Gott mir nicht gnädig ist?“, fragt sich vielleicht jemand. Nun, ich verstehe es so: Gott hat völlig souverän entschieden, uns in Christus gnädig sein zu wollen. Wir konnten das nicht erzeugen, wie Mose die Gnade Gottes auch nicht erzeugen konnte. Wir können sie nur annehmen und ihr vertrauen.

Wenn wir das tun, begeben wir uns in den Raum der Gnade. Leider vergessen Christen das manchmal. In diesem Raum können wir nicht anderen gegenüber ungnädig sein und selber auf die Gnade bauen. Wenn wir, die wir unter der Gnade leben, von anderen etwas fordern und uns dabei auf unser Recht berufen, sollten wir nicht vergessen, dass Gott sich uns gegenüber nicht auf sein Recht berufen hat. Vielmehr hatte er Erbarmen mit uns. Der Raum der Gnade besteht nicht aus Forderungen, sondern aus Dankbarkeit und aus Gebet. Ich meine, auch das beinhaltet dieser neue Bund.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, immer, wenn wir dich darum bitten, uns unsere Schuld zu vergeben, erinnerst du uns daran, es ebenso bei anderen zu tun. Hilf mir bitte, in diesem Raum deiner Gnade zu leben und zu handeln. Hilf mir auch, mit anderen so umzugehen, wie du mit mir umgehst. Darum bitte ich dich. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 11.04.2024

Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben?
Jesaja 51,12

Seid stets bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.
1. Petrus 3,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frei von Menschenfurcht

In den heutigen Bibelversen geht es um unsere Haltung Menschen gegenüber, die uns vielleicht aufgrund unseres Glaubens nicht wohlgesonnen sind. „Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest?“, fragt Gott im Losungswort das Volk Israel, und forderte sie auf, nicht zu vergessen, dass er ihr Schöpfer war.(1) „Wer bist du denn?“ – die Antwort auf diese Frage zeigt, wo und wie man sich selber sieht. Doch wichtiger als jede Selbsteinschätzung ist tatsächlich, wie Gott uns sieht.

So machte er den Israeliten klar, dass sie zu ihm gehörten. Er würde sich um sie kümmern. Sie waren – und sind – ihm nicht egal, denn sie sind sein Volk. Wie ist das bei uns? Wissen wir, wie Gott zu uns steht? Den Israeliten teilte er mit, dass er nicht nur für sie, sondern für alle Völker da sein wollte, indem er sagte: „Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen.“ (Jes. 51,4)
All das erfüllte sich in Jesus Christus, der das Licht der Welt ist.(2) Er ist der Grund für die Hoffnung, von der im Lehrtext die Rede ist. Sie soll in unserem Leben auch dann noch sichtbar werden, wenn die Umstände schwierig und herausfordernd sind. So schreibt der Apostel Petrus direkt vor dem Lehrtext: „Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht; heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.“ (1.Petr. 3,14-15)

Um es klar zu sagen, es geht hier nicht um Leiden um jeden Preis. Wir müssen nicht alles kommentarlos hinnehmen, sondern dürfen Unrecht durchaus beim Namen nennen, wie Jesus es übrigens auch tat. Dennoch blieb die primäre Botschaft Gottes Liebe. Für sie war er „stets bereit, Rede und Antwort zu stehen“, unabhängig davon, wie die Menschen darauf reagierten. Wie sieht das bei uns aus?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jes. 51,13 (2) Joh. 8,12

Gebet:
Herr Jesus Christus, du kennst mich durch und durch. Du weißt um meine Ängste und Unsicherheiten, weißt, wo ich aus den falschen Gründen schweige und an anderen Stellen etwas sage, was dir keine Ehre macht. Herr, hilf mir, mutig für dich einzustehen. Ich will mehr auf dich sehen als auf Menschen. Erfülle mich immer wieder mit deinem Geist und sei ein Licht auf meinem Weg. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 10.04.2024

Ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland.
Jesaja 43,3

Es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein.
Lukas 9,35-36

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Gott der Geschichte

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In ihm wird das Ende eines außergewöhnlichen Erlebnisses beschrieben, das Petrus, Johannes und Jakobus mit Jesus auf einem Berg machten. Als er dort betete, geschah Folgendes: „Seine Kleider wurden strahlend weiß. Auf einmal erschienen zwei Männer in himmlischem Glanz und redeten mit Jesus; es waren Mose und Elia. Sie sprachen mit ihm über das Ende, das ihm in Jerusalem bevorstand, und wie sich damit sein Auftrag erfüllen würde.“ (Luk. 9,29-30) Mose und Elia waren zwei Personen, die prägend in Israel gewirkt hatten. Sie redeten über das Sterben Jesu und dass sich damit sein Auftrag erfüllen würde. Gemeint war die Erlösung, die Jesus Christus für uns am Kreuz erworben hat.

In diesem Geschehen verbinden sich der alte und der neue Bund. Der Gott Israels ist kein anderer als der Vater Jesu Christi – der lebendige Gott. Er hat Israel erwählt, um sich durch dieses Volk zu offenbaren. Ob man das gut findet oder ablehnt, ändert nichts. Gott hat es so entschieden, nicht wir. Er ist der Heilige Israels, der Gott, der seinen Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.(1) Er selber verbindet uns Christen mit dem Volk Israel.

Was aber bedeutet das für uns? Nun, das Evangelium ist ja nicht erst vor ein paar Tagen vom Himmel gefallen. Wir haben es auch nicht einfach erfunden. Es besteht aus einer langen Kette von Offenbarungen Gottes. Ein wesentlicher Teil darin ist sein Wirken in Israel. Es begann aber schon davor. So sind Noahs und Abrahams Glaube ein Vorbild für uns Christen. Durch die Jahrhunderte nach Christus hindurch haben Menschen den Glauben an ihn und Gottes Wort behütet und unverfälscht weitergetragen. Wir sollten von denen lernen, die vor uns waren. Heute sind wir selbst ein Teil dieser Kette geworden. Setzen wir sie mit der gleichen Ehrfurcht fort?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 3,16

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für die vielen Menschen, die an dich geglaubt und teilweise unter Leid und Verfolgung den Glauben an dich und dein Wort aufrechterhalten haben. Ihr Zeugnis hilft mir, selber im Glauben durchzuhalten und zu wachsen. Herr, dein Volk Israel befindet sich gerade in großer Not, ebenso die anderen Völker, die sich ebenfalls im Krieg befinden. Bitte hilf und offenbare dich den Menschen. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 09.04.2024

Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?
Hesekiel 18,23

Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 6,23

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott will das Leben

Die heutigen Bibelverse sprechen eine eindeutige Sprache: Gott will, dass wir leben – und das sogar für alle Zeit. Aber muss nicht jeder einmal sterben? Geht es im Losungswort also nur um einen frühzeitigen, unnatürlichen Tod? Ich glaube, es geht um etwas ganz anderes. Was Leben und Tod in der Bibel bedeuten, kann man am besten dem Bericht vom Sündenfall entnehmen. Dort sagte Gott zu Adam: „An dem Tage, da du von dem Baum isst, musst du des Todes sterben.“ (1.Mos. 2,17b) Nun aßen sowohl Adam als auch Eva von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, doch keiner von ihnen starb sofort. Stattdessen mussten sie das Paradies verlassen.

Tod bedeutet mehr als der körperliche Tod, er bedeutet Trennung – Leben dementsprechend Verbindung. In diesem Sinne ist der Gottlose schon tot, weil er eben von Gott los – also getrennt – ist. Im Lehrtext heißt es: „Der Sünde Sold ist der Tod.“ Setzen wir hier das Wort „Trennung“ für „Tod“ ein, wird klar, was Sünde bewirkt: Trennung, Misstrauen, Argwohn und Feindschaft. Das hat im Grunde jeder Mensch schon erfahren. Wenn der Apostel Paulus z.B. schreibt: „… die ihr tot wart in den Sünden …“ (Kol. 2,13b), so spricht er etwas an, was wir alle im Großen und Kleinen erleben. Gottes Wort ist, so meine ich, nicht weltfremd. Es drückt sich manchmal nur anders aus.

Nun geht es ja eigentlich darum, dass Gott will, dass wir leben – also mit ihm verbunden sind. Auch unsere Beziehungen untereinander sollen leben. Das lässt unsere Seele weder verkümmern noch vereinsamen. Sogar die Verbindung zu uns selbst bedeutet Leben, wenn wir uns in unserer einmaligen Persönlichkeit und Körperlichkeit so annehmen können, wie wir nun einmal sind. Leben im Sinne von Verbundensein ist eine Gabe Gottes, die wunderschön ist. Das alles will uns Gott „in Christus Jesus“ schenken. Greifen wir zu!

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für mein Leben. Du hast es mir gegeben. Mit dir darf ich verbunden sein. Alles, was mich von dir trennt, hast du, Jesus, auf dich genommen. Wie soll ich dir nur danken, dass du mir solch eine herrliche Zukunft bereitest? Gelobt sei dein Name, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 08.04.2024

Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten!
Psalm 112,1

Christus hat euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen.
1. Petrus 2,21

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

In seinen Fußstapfen

In Psalm 112, aus dem das heutige Losungswort stammt, werden die Segnungen eines Menschen beschrieben, der sein Leben auf Gott ausrichtet. So heißt es etwa, dass er und seine Nachkommen von Gott gesegnet werden, Wohlstand und Reichtum mit eingeschlossen. Schlechte Nachrichten können ihn nicht erschrecken, denn sein Herz glaubt unerschütterlich. Mögliche Feinde machen ihm keine Angst, und den Armen gegenüber ist er großzügig.(1)

All das hört sich souverän und sicher an. Das Problem ist nur, dass wir es oft anders erleben. Viele Christen haben Nöte in allen möglichen Bereichen. Kann es sein, dass uns hier zu viel versprochen wird? Oder dass diejenigen, die Schwierigkeiten haben, etwas falsch machen? Ich persönlich glaube das nicht. Vielmehr bin ich wie der Apostel Paulus davon überzeugt, dass uns alles – einschließlich der Schwierigkeiten – zum Besten dienen muss.(2) Es ist jedoch ein Irrtum, zu meinen, Probleme und Nöte müssten sich deshalb in Luft auflösen oder könnten gar nicht mehr vorkommen.

Im Lehrtext spricht der Apostel Petrus von dem Vorbild, das Jesus Christus uns hinterlassen hat. Der Schwerpunkt liegt darauf, Unrecht zu ertragen, ohne selber Unrecht zu tun. Das sind die Fußstapfen Christi, denen wir „nachfolgen“ sollen. Petrus weist darauf hin, dass Jesus Kränkungen und Misshandlungen erduldete, ohne zurückzuschlagen. Stattdessen vertraute er darauf, dass Gott sich seiner Sache annehmen würde.(3)

Wenn Petrus von Fußstapfen spricht, ist genau solch ein Verhalten damit gemeint. Auf diese Einstellung gründen sich Feindesliebe, die Bereitschaft, die zweite Meile zu gehen, die andere Wange hinzuhalten, Menschen unabhängig von ihrem Verhalten zu respektieren, um nur einiges zu nennen. Ganz praktisch heißt das: Mein Verhalten soll nicht von dem geprägt sein, was andere mir tun, sondern von dem, was Christus getan hat. Er litt für die Ungerechten. Er liebte die Sünder. Gott schenke uns, in Christi Spuren zu gehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps.112,1-9 (2) Röm. 8,28 (3) 1.Petr. 2,19-23

Gebet:
Herr Jesus Christus, hilf mir, in dein Bild hineinzuwachsen. Zeig mir, wie ich mich verhalten soll, wenn ich mit Unrecht konfrontiert bin. Zeig mir, wann ich reden und wann ich schweigen soll. Hilf mir, nicht nachtragend oder verletzend zu sein. Zeig mir auch, wie ich handeln soll. Hilf mir, so zu vergeben, wie du mir vergeben hast. Ich danke dir, dass du mich in alldem nicht alleine lässt. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 07.04.2024

Die Israeliten sprachen zum HERRN: Wir haben gesündigt, mache du es mit uns, wie dir‘s gefällt; nur errette uns heute!
Richter 10,15

Der Zöllner stand ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Lukas 18,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Echte Umkehr

Was wir in den heutigen Bibelversen lesen, erleben wir häufig umgekehrt: Da hat sich jemand schuldig gemacht, doch er bzw. sie streitet alles ab, spricht teilweise sogar von einer Verleumdungs- oder Hetzkampagne. Das kann natürlich auch so sein – glücklicherweise gilt ja die Unschuldsvermutung, die uns vor Vorverurteilungen schützt. Leider kommen dann doch öfters Dinge ans Licht, denen kleine Zugeständnisse folgen, bis am Ende das ganze Ausmaß des Fehlverhaltens bekannt wird.

Möge Gott uns als Christen davor bewahren, so mit der eigenen Schuld umzugehen. Wie wollen wir dann Vergebung vor Gott und Menschen finden? Der Apostel Johannes schrieb dazu: „Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt.“ (1.Joh. 1,8-9) Wer Frieden mit Gott sucht, verschweigt nicht die eigene Schuld. Das bedeutet jedoch nicht, eine mir nicht bekannte Schuld „um des lieben Friedens willen“ zugeben zu müssen.

Es gibt also verschiedene Gründe, Sünden zu bekennen. Im Losungswort bekannten die Israeliten ihre Schuld, ja sie unterwarfen sich Gott sogar, als sie sagten: „Mache du es mit uns, wie dir‘s gefällt.“ Ihr eigentliches Ziel aber war, von ihren Feinden gerettet zu werden. Sie wollten nicht unbedingt zu Gott um seiner selbst willen, sondern damit er sie schützt und rettet.

Im Lehrtext erzählt Jesus Christus das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner. Beide beten, doch sehr unterschiedlich. Der Pharisäer erzählt Gott, was er alles für ihn tut, der Zöllner bittet Gott nur um Vergebung. Wie ich es verstehe, suchte der Zöllner bei Gott weder Lob noch Rettung noch Schutz. Er suchte einfach Frieden mit ihm. Wer so zu Gott kommt, wird eine offene Tür finden – davon bin ich überzeugt.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute einige Verse aus dem 73. Psalm:

Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts.
Selbst wenn alle meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du doch, Gott, allezeit meine Stärke - ja, du bist alles, was ich habe!

Ich darf dir immer nahe sein, mein Herr und Gott; das ist mein ganzes Glück!
Dir vertraue ich, deine wunderbaren Taten will ich weitererzählen.
Ps. 73,25.26.28

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 06.04.2024

Meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.
Psalm 35,28

Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
Kolosser 3,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes Gerechtigkeit

Im heutigen Losungswort steht die Gerechtigkeit Gottes im Mittelpunkt. Was aber ist Gerechtigkeit? Zunächst geht es um die Unterscheidung von Recht und Unrecht. Das allein ist schon ein großes Thema, bei dem die Meinungen teilweise extrem weit auseinanderliegen. Wenn aber unklar ist, was recht oder unrecht ist, wie soll dann Gerechtigkeit herrschen? Dabei geht es nicht nur um eine klare Rechtsvorstellung, sondern auch darum, ein faires Urteil zu sprechen.

Was in Gottes Augen recht ist, erfahren wir vor allem im Doppelgebot der Liebe. Dieses lautet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Luk. 10,27) Eine andere Formulierung der Nächstenliebe ist: „Behandelt eure Mitmenschen in allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.“ (Matt. 7,12) Alle Gesetze und Verordnungen sollten im Licht dieses Doppelgebotes betrachtet werden.

Wenn wir dieses oberste Gebot beherzigen, merken wir, was uns und unseren Mitmenschen fehlt. Oft mangelt es an Liebe zu Gott. Damit erhebt man sich automatisch selbst zum Maßstab aller Dinge. Doch wie ist es mit der Liebe zu Mitmenschen? Behandeln wir andere immer so, wie wir selbst behandelt werden wollen?

Im Lehrtext heißt es, dass wir uns in aller Weisheit lehren und ermahnen sollen. Bedeutet das, das wir uns gegenseitig kontrollieren sollen? Das glaube ich nicht. Der Apostel Paulus zeigt uns im Brief an die Römer einen besseren Weg: Wenn wir uns vom Geist Christi leiten lassen und nicht von unserer eigenen Natur, erfüllen wir den Willen Gottes und damit auch seine Gerechtigkeit.(1) Jesus Christus zeigt uns nicht nur, was richtig und was falsch ist, er befähigt uns auch, entsprechend zu leben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 8,4

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mir deine Gerechtigkeit geschenkt hast. Dein Wort und dein Geist sollen mich leiten. Zeige mir bitte zu jeder Zeit, wie ich handeln soll. Bewahre mich aber davor, nach eigenem Gutdünken auf das zu reagieren, was mich herausfordert. Darum bitte ich dich, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 05.04.2024

Ich will gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten.
Hesekiel 16,60

Er hat uns befähigt, Diener des neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes.
2. Korinther 3,6

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein ewiger Bund

Das heutige Losungswort stammt aus einem Kapitel des Buches Hesekiel, in dem Gott Israel dessen Untreue schonungslos vor Augen führt. Anstatt ihn zu suchen, hatten sie sich anderen Göttern hingegeben.(1) Ja, sie waren sogar so weit gegangen, Kinder zu opfern. Dies brachte Gott so sehr gegen sie auf, dass er sagte: „Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.“ (Eze. 16,59) Das bedeutete, dass er die Folgen von Israels Taten auf es selbst zurückfallen lassen würde.

Doch inmitten dieser Gerichtsbotschaft zeigt sich Gottes Treue, die selbst dann noch greift, wenn seine Kinder untreu sind. Er lässt es nicht zu, dass die Seinen untergehen, sondern schafft etwas Neues. Etwas, das für immer Bestand hat. Im Losungswort lesen wir, dass er an den früheren Bund dachte. Er kehrte aber nicht dorthin zurück. Stattdessen sollte es einen neuen – „einen ewigen“ – Bund mit ihm geben.

Von diesem Bund ist im Lehrtext die Rede. Der Apostel Paulus erklärte den Christen in Korinth den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund. Der alte Bund – das Gesetz – brachte letztlich die Verurteilung zum Tod, weil er immer wieder gebrochen wurde. Der neue Bund – der Glaube an Jesus Christus – hingegen bringt Leben, weil Christus ihn bereits erfüllt hat. Durch die Verbindung mit ihm werden auch wir „tüchtig gemacht … zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ (2.Kor. 3,6)

Im Zusammenhang mit dem Gesetz, das ja Gott gegeben hat, spricht Paulus von einer Herrlichkeit, die Moses Angesicht so sehr leuchten ließ, dass die Israeliten ihn nicht anschauen konnten. Weiterhin heißt es, dass die Herrlichkeit des ersten Bundes wie nichts ist im Vergleich mit der des neuen und ewigen Bundes.(2) Diese Herrlichkeit finden wir in Jesus Christus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Hes. 16,14-34 (2) 2.Kor. 3,7-10

Gebet:

Ich danke dir, Jesus Christus, dass du den neuen und ewigen Bund zu uns gebracht und für uns erfüllt hast. Wir dürfen nun zum Vater kommen und uns auf die Ewigkeit freuen. Du hast den Tod überwunden, die Sünde besiegt und uns zu deinen Kindern gemacht. Mache auch mich tüchtig, so zu leben, dass es dir gefällt. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 04.04.2024

Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.
Jesaja 45,6-7

Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1,18

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Evangelium einmal anders

Das heutige Losungswort eignet sich, das Evangelium Jesu Christi einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Viele fragen: „Wie kann ein guter Gott Unheil schaffen?“ Oder: „Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?“ Einige sprechen Gott mit „guter Gott“, andere mit „lieber Gott“ an. Doch das heutige Losungswort scheint nicht in dieses Bild hineinzupassen. Jemand sagte mir: „Gott schafft nicht das Unheil, er lässt es zu.“ Nun, das hebräische Wort, das im Losungswort für „schaffen“ benutzt wird, ist dasselbe Wort wie am Anfang der Bibel: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (1.Mos. 1,1)

Ich denke, wir sollten aufhören, Gott mit Attributen zu belegen. Gott ist Gott, das müssen wir früher oder später alle akzeptieren. Alles, was ihn näher beschreibt, kann nur von ihm selbst kommen – wie z.B. die Beschreibung im Losungswort. Einige sagen: „An solch einen Gott kann ich nicht glauben.“ Nun, einen anderen gibt es nicht. Und doch gibt Gott uns einen Zugang zu sich selbst, den wir verstehen können.

Ich möchte dafür ein gleichnishaftes Bild verwenden: Die Sonne bringt uns mit ihrem Licht und ihrer Wärme Leben – doch gleichzeitig bringt sie auch den Tod, z.B. in einer Wüste. Wollen wir dort wandern, benötigen wir Schutz vor ihr und vor allem Wasser. Übertragen bedeutet das: Jesus Christus ist unser Schutz vor Gottes Zorn.(1) Wenn wir uns unter seinen Schild begeben – also an ihn glauben – so filtert er im gewissen Sinne Gottes Wirken, nimmt den Zorn auf sich selbst, lässt aber die Liebe durch. Jesus hat „die Schlüssel des Todes und der Hölle“, so lesen wir es im Lehrtext. Unter seinem Schirm können uns Tod und Hölle nichts mehr anhaben. Das gilt bis in alle Ewigkeit. Er, der Gottes Zorn auf sich nahm, wird auch im Himmel unser Licht sein.(2) Wir brauchen ihn jeden Tag.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 3,36 (2) Offb. 21,23

Als Gebet habe ich heute eine Strophe aus dem Lied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“

Ich hatte nichts als Zorn verdienet
und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht’s?
Erbarmung ist’s und weiter nichts.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 03.04.2024

Sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe.
Hesekiel 34,27

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Befreit

Das heutige Losungswort ist ein Zuspruch Gottes: Er will die Seinen aus der Hand ihrer Unterdrücker befreien. Im Vorfeld des Losungswortes geht es vor allem um die Hirten Israels, die dafür sorgen sollten, dass es den Menschen gut ging. Doch sie hatten sich selbst an den Segnungen Gottes bedient, andere aber weggedrängt und geistlich irregeführt. So sagt der Prophet Hesekiel voraus, dass diejenigen, die solches tun, von Gott gerichtet, die Unterdrückten aber aufgerichtet werden.

Nun gab es in der Geschichte der Menschheit viele Befreiungskämpfe. Wir erinnern uns an die Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei. Durch all die Jahrhunderte wurden Menschen unterdrückt und begannen, sich dagegen zu wehren. Die Französische Revolution, der Sezessionskrieg in den USA, bei dem es auch um die Frage der Sklaverei ging – alle sind Teil einer langen Kette von Unterdrückung und Befreiung. Das hat sich bis heute nicht geändert. Wird das denn nie ein Ende haben?

Nun, leider wurden aus Befreiten nicht selten selber Unterdrücker. Das eigentliche Problem liegt in uns, deshalb ist es mit menschlicher Macht auch nicht zu lösen. Diese schafft, wenn überhaupt, nur vorübergehende Lösungen. Ganz anders erscheint die von Hesekiel angekündigte Lösung: Gott selber wird einen Hirten erwecken, nämlich einen Nachkommen Davids.(1) Dieser ist nach meiner Überzeugung kein anderer als Jesus Christus. Von ihm hofften viele Leute, dass er sie aus der römischen Vorherrschaft befreit.(2) Doch er tat etwas viel Größeres: Er befreit uns von uns selbst.(3)

Mit Jesus Christus verbunden führt unser Weg in die Freiheit, Gott lieben zu können und andere weder zu unterdrücken noch zu schädigen. Dies ist jedoch nicht immer leicht, da wir noch in dieser Welt leben. Am Ende aber wird Gott alle unsere Tränen abwischen, wie wir im Lehrtext lesen. Darauf hoffen wir.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Hes. 34,23-24 (2) Luk.24,21 Apg. 1,6 (3) Joh. 8,31-36

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns in die Freiheit führst. Du befreist uns von allem Übel, das noch in uns steckt. Ja, selbst von Krankheiten und Zwängen hast du schon viele freigemacht. So befreie auch mich von all dem, was mich belastet und in die Irre führt. Das bitte ich in dem Namen Jesu Christi, unseres Erlösers. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 02.04.2024

Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
Jesaja 57,15

Die Jünger nötigten Jesus und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Lukas 24,29

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Wenn der Tag sich neigt

Vielleicht haben einige schon erlebt, wie ein Leben allmählich zu Ende geht. Vor Kurzem wurde mir bei einem Besuch im Hospiz wieder neu bewusst, dass es für einige Menschen keinen nächsten Frühling mehr geben wird, vielleicht nicht einmal diesen Sommer. Ihr Leben neigt sich dem Ende entgegen, was für alle Beteiligten keine leichte Situation ist. Wer würde nicht gerne gesund sein und weiterleben?

Dennoch wissen wir alle, dass unser Dasein auf dieser Erde endlich und manchmal durchaus schwierig ist. Im Losungswort ist die Rede von Menschen, „die zerschlagenen und demütigen Geistes sind“. So vielfältig die Ursachen dafür sein können, führen sie jedoch immer dazu, dass die Betroffenen verzagt, bedrückt und mutlos werden. Hier hinein spricht nun das Losungswort: Der Gott, der in der Höhe und im Heiligtum wohnt, will auch bei denen wohnen, die gerade durch ein dunkles Tal gehen.

Im Lehrtext finden wir ein wunderbares Beispiel dafür: Zwei der Jünger Jesu versuchten, auf ihrem Weg von Jerusalem nach Emmaus die Geschehnisse der vergangenen Tage zu verarbeiten. Jesus war nach seinem Tod am Kreuz in ein Grab gelegt worden, aus dem er plötzlich verschwunden war. Mehrere Frauen, die zum Grab gekommen waren, hatten behauptet, Engel gesehen zu haben. Diese hätten ihnen gesagt, dass Jesus lebe. All das berichteten die Jünger einem Mann, der – so meinten sie – nichts davon mitbekommen hatte.(1)

Doch genau an diesem Punkt irrten sie: Sie sprachen mit dem Auferstandenen selbst. Später merkten sie das – und nun hielt sie nichts mehr davon ab, nach Jerusalem zurückzukehren, um den anderen mitzuteilen: „Jesus lebt!“ Als sie meinten, es wäre alles zu Ende, entdeckten sie einen Neubeginn, den sie nie für möglich gehalten hatten. Gott lässt seine Kinder nicht im Stich.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Luk. 24,13-25

Gebet:
Danke, Vater Gott, für deine Nähe und Fürsorge gerade auch dann, wenn mir das Herz sinken will. Öffne mir die Augen für deine Gegenwart. Das bitte ich dich in Jesu Namen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 01.04.2024

Lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten!
Jesaja 1,17

Agabus sagte: „Eine große Hungersnot wird über die ganze Erde kommen!“So geschah es dann auch während der Regierungszeit von Kaiser Claudius. Da beschlossen die Jünger in Antiochia, die Brüder und Schwestern in Judäa zu unterstützen.
Apostelgeschichte 11,28-29

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Geistlich und praktisch

Hintergrund zum heutigen Losungswort war ein Missstand, den der Prophet Jesaja hier im Namen Gottes anprangerte. Es ging um das Verhältnis zwischen religiösen Handlungen und gelebtem Glauben. So heißt es: „Was soll mir die Menge eurer Opfer?, spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern …“ (Jes. 1,11a) Oder: „Und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.“ (Jes. 1,15b) Die Menschen hatten vergessen, dass geistliche Handlungen einen tiefen Sinn haben. Sinnentleert sind sie gleichzeitig auch sinnlos.

Auch heute frage ich mich, wie Menschen auf die Idee kommen, Gott mit ein paar Gebeten oder anderen Handlungen zufriedenstellen zu können. Meiner Überzeugung nach geht es überhaupt nicht darum, ihn zufriedenzustellen, sondern von ihm Vergebung, Weisung und Kraft zu empfangen. Nur so können wir das tun, wozu er uns berufen hat. Es ist eben das, was die heutigen Bibelworte beschreiben: Gutes tun, gerecht mit anderen umzugehen, Hungernde zu speisen und Unterdrückten zu helfen.

Nun kann man allerdings von zwei Seiten vom Pferd fallen. Geht es uns nur noch darum, sozial zu handeln, so versuchen wir, aus eigener Kraft bessere Menschen zu sein. Das wird meiner Erfahrung nach in einer tiefen Enttäuschung enden. Wir brauchen Gottes Kraft und vor allem seine Liebe, um andere lieben zu können. Viele haben schon das Handtuch geworfen, weil die Ideale, die nach außen verkündet wurden, nach innen nicht gelebt wurden. Die Liebe Gottes, die uns in Christus geschenkt wird, ist unsere Quelle. Ohne sie versiegt früher oder später auch die Liebe.

So gehört also beides zusammen: die tiefe Verbundenheit mit Jesus Christus, die wir in unseren Gebeten, Liedern und religiösen Handlungen zum Ausdruck bringen, und das, was wir praktisch tun.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Vorlage zum Gebet eines der Lieblingslieder von Dr. Martin Luther King in freier Übersetzung:

Wenn ich jemandem auf meinem Weg helfen kann,
wenn ich jemanden mit einem Wort oder einem Lied aufrichten kann,
wenn ich jemandem zeigen kann, dass er sich auf einem falschen Weg befindet,
dann wird mein Leben nicht vergebens sein.

(Songwriter: Alma B. Androzzo)

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 31.03.2024

Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene.
Jesaja 42,16

Jesus nahm das Brot, dankte Gott, brach das Brot in Stücke und gab es ihnen. Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen, und sie erkannten ihn.
Lukas 24,30-31

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Herr ist auferstanden

Heute am Ostersonntag begegnen wir uns in der Gemeinde mit folgendem Gruß: „Der Herr ist auferstanden!“ Die Antwort lautet: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Das ist natürlich nur ein Gruß. Er beschreibt aber eine Tatsache, nicht nur einen Wunsch. Dass die Auferstehung Jesu Christi eine Tatsache ist, glauben wir – dabei waren wir ja nicht. Einigen fällt es schwer, daran zu glauben. Sie verstehen die Botschaft der Auferstehung mehr symbolisch als eine Erneuerung des Lebens, was sich allerdings oft auch nur als Wunsch herausstellt. Was wir aber brauchen, ist eine wirkliche Veränderung in unser aller Leben.

In dem Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, beschreibt der Prophet Jesaja jemanden, den Gott senden will, um das Recht auf Erden wieder aufzurichten. Von ihm heißt es: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (Jes. 42,3a) Er wird den Blinden die Augen öffnen, Gefangene freimachen und Licht in unsere Finsternis bringen. Nun, Jesaja kündigt hier Jesus Christus an.

Woher können wir aber wissen, dass dieser Jesus tatsächlich auferstanden ist? Der Lehrtext beantwortet diese Frage: durch eine direkte Begegnung mit dem Auferstandenen. So erging es den beiden Männern, die auf dem Weg nach Emmaus waren. Auf dem Wege gesellte sich Jesus zu ihnen, doch sie erkannten ihn nicht. Dann aber nahm Jesus „das Brot, dankte Gott, brach das Brot in Stücke und gab es ihnen.“ Da erkannten sie ihn, aber nicht an seinem Aussehen, sondern an dem, was er tat. Genauso können auch wir Jesus Christus erkennen. Nicht an seinem Aussehen, sondern an dem, was er in unserem Leben tut. Wie er uns zugewandt ist, wie er Gebet erhört, uns mit Kraft und durch seinen Geist mit Glauben und Gewissheit erfüllt. Deshalb können auch wir sagen: „Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Einen gesegneten Ostersonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute einige Verse aus dem Kirchenlied: „Jesus lebt, mit ihm auch ich!“

Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.
Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht.

Jesus lebt! Ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden,
keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden.
Seine Treue wanket nicht; dies ist meine Zuversicht.

Jesus lebt! Nun ist der Tod mir der Eingang in das Leben.
Welchen Trost in Todesnot wird er meiner Seele geben,
wenn sie gläubig zu ihm spricht: „Herr, Herr, meine Zuversicht!“

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 30.03.2024

Der HERR macht sich auf, dass er sich euer erbarme.
Jesaja 30,18

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Johannes 3,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Retter der Welt

Karsamstag – der Tag zwischen Christi Tod und Auferstehung. Gestern dachten wir an Jesu Leiden am Kreuz. Morgen feiern wir seine Auferstehung. Doch heute sind wir quasi „zwischen den Tagen“. Wie mag es wohl für die Jünger damals gewesen sein? Jeder, der schon einmal erlebt hat, wie etwas Furchtbares geschehen ist, kennt diese Benommenheit. Man hat das Gefühl, als ob alles erstarrt ist. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, dass es weitergehen kann?

Das Volk Israel befand sich häufiger in solchen Situationen. Teilweise lagen die Gründe sogar bei ihnen selbst, wie etwa im Vorfeld zum heutigen Losungswort beschrieben.(1) Doch genau hier setzt Gottes immer wieder erstaunliche Gnade an: „Der HERR macht sich auf, dass er sich euer erbarme.“ Ich verstehe das als Hinweis darauf, dass Gott uns nicht alleine lässt, wenn wir durch schwere Zeiten gehen. Wenn wir am Boden liegen, weil das, was passiert, so entsetzlich ist, und wir keine Perspektive mehr haben, schaut er nicht einfach nur zu, sondern „macht sich auf, dass er sich euer erbarme.“ Was für eine Botschaft! Als die Israeliten noch gar nicht offen für ihn waren, plante Gott schon den Ausweg aus allen Nöten, in die sie geraten würden. Als die Jünger noch trauerten, bewegte sich bereits alles unaufhaltsam auf die Auferstehung zu.

Wie sehr Gott sich aufgemacht hat, wird darin deutlich, dass er seinen Sohn sandte. Im Lehrtext lesen wir, warum er das tat: damit „die Welt durch ihn gerettet werde.“ Jesus Christus kam für die ganze Welt, und zwar nicht, um sie zu verurteilen, sondern um sie zu retten. Vielleicht ist es noch wie bei den Israeliten damals, dass viele gar nicht offen für ihn sind, weil sie meinen, ihn nicht zu brauchen. Nichtsdestotrotz hat er sich bereits auf den Weg gemacht. Vielleicht ist es wie bei den Jüngern, dass wir noch nicht sehen, was Gott vorher doch schon so oft gesagt hat. Dennoch bewegt sich alles darauf zu. Das letzte Wort hat immer noch Gott.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jes. 30,1-17

Gebet:
Herr, manches Mal fühle ich mich wie die Jünger zwischen Tod und Auferstehung. Ich versuche, zu verstehen, was passiert ist, und kann nur schwer an eine gute Zukunft glauben. Hilf mir, auf dich zu schauen. Danke, dass du immer bei mir bist. Danke, dass du die Welt nicht fallen lässt, denn du hast dich aufgemacht, um uns zu retten. Danke, Jesus Christus, dass du auch ganz persönlich zu mir gekommen bist. Dein Wille geschehe auch in meinem Leben. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 29.03.2024

Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, - Haus Gottes.
1. Mose 35,15

Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Ausweg

Der Hintergrund zum heutigen Losungswort ist, dass Gott Jakob dorthin rief, wo er ihm das erste Mal begegnet war, und ihm sagte, von nun an solle er Israel heißen. Dieser Name bedeutet einerseits: „Er kämpft wider Gott“, oder auch: „Gott kämpft.“ Kampf war etwas, was Jakob ständig begleitete. Gerade zuvor hatte ein junger kanaanäischer Mann Jakobs Tochter Dina vergewaltigt, sich dann aber in sie verliebt. Das machte die Söhne Jakobs sehr zornig. Als der junge Mann darum bat, ihre Schwester heiraten zu dürfen, um die beiden Völker so zu verbinden, willigten die Brüder scheinbar ein. Die Bedingung war, dass alle Männer in seiner Stadt sich beschneiden ließen. In dem Glauben, Jakobs Besitz würde dann auch ihr Besitz werden, ließen sich die Männer darauf ein. Doch als sie noch an Wundfieber litten, überfielen Jakobs Söhne die Stadt, töteten alle Männer und verschleppten die Frauen und Kinder.

Unmittelbar danach lesen wir, dass Gott Jakob ruft, um ihm zu begegnen. Für uns ist das alles oft nicht begreifbar. Wieso schweigt Gott zu den Vorgängen zuvor – zur Vergewaltigung und zu der Reaktion der Söhne Jakobs? Stattdessen begegnet er ihm, als ob nichts davon geschehen wäre. Doch was uns vielleicht unverständlich erscheint, ist nach meinem Verständnis genau der Rettungsplan Gottes. Gott kommt mitten in unsere Verlorenheit hinein. Er redet nicht darüber, was alles in unserem Leben gerade falsch läuft, sondern lenkt uns auf einen Weg, der uns aus unserer Verlorenheit herausführt.

Heute begehen wir Karfreitag. Der Lehrtext berichtet von einem Hauptmann, der plötzlich erkannte, dass Jesus Gottes Sohn war. Mitten in diesem entsetzlichen Geschehen macht Gott deutlich, dass er nicht nur in unsere Verlorenheit kam, sondern sie in ihrer ganzen Grausamkeit auf sich nahm. In Jesus Christus, dem Gekreuzigten, finden wir Gottes Ausweg. Mögen noch viele ihn finden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Inspiration zum Gebet heute ein Gospelsong – frei übersetzt:

Als Jesus dort am Kreuze hing,
kamen die Menschen, um ihn zu seh’n,
und sagten: „Wenn du der Christus bist,
komm doch herab und hilf dir selbst!“

Doch Jesus hörte nicht auf sie.
Er wusste, der Teufel versuchte ihn,
und wär’ er vom Kreuz gefloh’n,
meine Seele wär‘ für immer verlor’n!

Er stieg nicht vom Kreuz,
um sein Leben zu retten –
er entschied sich, zu sterben,
und rettet mich!

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 28.03.2024

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Sprüche 14,34

Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!
Lukas 22,39-40

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ermahnungen

Nun bewegen wir uns wieder auf Karfreitag und Ostern zu. Wir erinnern uns an Jesu Christi Leidensweg und Auferstehung. Als Christen ist unsere Aufmerksamkeit dabei auf Jesus gerichtet. Interessant ist aber, dass seine Aufmerksamkeit wiederum auf uns gerichtet war. Im heutigen Lehrtext wird beschrieben, wie er zum Ölberg ging, um zu beten. Doch zunächst ermahnte er seine Jünger, sie sollten dafür beten, nicht in Anfechtung zu fallen. In dieser Ermahnung stecken grundlegende Wahrheiten.

Weshalb sagte Jesus nicht: „Passt auf, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!“? Weshalb sollten sie beten? Ich verstehe das so, dass es den Jüngern menschlich gesehen gar nicht möglich war, nicht in Anfechtung zu fallen. Aufpassen allein genügt da nicht, man braucht Gottes Hilfe, um nicht von Ängsten oder anderen Anfechtungen überwältigt zu werden. Das musste kurz danach auch ein Petrus begreifen, der sagte: „Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ (Luk. 22,33) Er war vielleicht bereit, jedoch nicht in der Lage, es zu tun.(1) Guter Wille allein reicht nicht.

In diesem Sinne verstehe ich auch das heutige Losungswort. Es macht darauf aufmerksam, dass Sünde am Ende das Gegenteil dessen bewirkt, was man sich erhoffte. Wer Bestechungsgelder annimmt, meint vielleicht, einen Vorteil dadurch zu haben. Doch am Ende machen es andere ebenso und bringen dadurch ihr Land an den Rand eines Abgrunds. Findet man es in Ordnung, jemanden zu betrügen, werden andere es auch tun. Wenn uns diese Dinge bewusst werden, können wir sie dann auch so einfach abstellen?

Genau deswegen sind Karfreitag und Ostern für uns so wichtig. Nur durch das Opfer Jesu erlangen wir Vergebung. Und nur durch die Kraft der Auferstehung kommen wir in die Lage, Sünde tatsächlich hinter uns zu lassen – nicht in einem Augenblick, aber jeden Tag ein wenig mehr.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 22,55-62

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns unsere Schuld vergibst und uns zusätzlich aus dem Teufelskreis befreist, zu wollen, aber nicht zu können. Auch wenn es mir nicht immer gelingt, das zu tun, was in deinen Augen richtig ist, richtest du mich Tag für Tag auf und gibst mir neue Kraft, deine Wege zu gehen. In deinem Sterben liegt meine Vergebung, und in deiner Auferstehung empfange ich deine Kraft. Du veränderst mein Leben, dafür danke ich dir. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 27.03.2024

Der HERR steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.
Psalm 109,31

Hört zu, meine Lieben! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben?
Jakobus 2,5

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Arm und dennoch reich

Psalm 109, aus dem das heutige Losungswort stammt, ist zum Teil auch als „Fluchpsalm“ bekannt. Das liegt an den Verwünschungen, die in den Versen 6-19 ausgesprochen werden.(1) Es ist nicht ganz klar, ob diese Worte gegen David, den Psalmisten, ausgesprochen wurden oder gegen seine Feinde gerichtet waren. Auf jeden Fall befand sich David in einer denkbar schlechten Position: hilflos, verspottet, schwach, angegriffen.(2) Seine Gegner hatten Macht, er nicht.

In dieser Not wandte er sich an Gott, denn er war davon überzeugt: Gott hilft denen, die hilflos und bedürftig sind. Genau das ist die Aussage des Losungswortes, in dem es heißt: „Der HERR steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.“ Das bedeutet erstens, dass Gott die Wehrlosen sieht und sie ihm nicht egal sind. Und zweitens, dass er sich für sie einsetzt. Das war es, worauf David vertraute. Wie wir aus der Bibel wissen, wurde er darin nicht enttäuscht.

Nun mag man denken: „Ja, bei David – da war das so. Doch gilt das auch noch heute?“ Um solch eine Frage zu beantworten, müssen wir uns eines klarmachen: Gott ist immer derselbe. Er hat die Schwachen und Unterdrückten seit jeher im Blick. Im Gegensatz zu uns Menschen, die schon immer eher auf die Reichen und Mächtigen schauten. Auf diese Problematik geht der Apostel Jakobus im Umfeld des Lehrtextes ein. Er kritisierte die ungleiche Behandlung von Arm und Reich, wenn Reiche bevorzugt und Arme benachteiligt werden.(3) In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass Gott gerade diejenigen erwählt, die in den Augen der Welt arm sind, um sie durch den Glauben reich zu machen.

Ein entscheidendes Kriterium dabei ist die Liebe zu Gott. Sie macht den Armen reich und den Reichen demütig. Sie macht den Schwachen stark und den Starken gütig. Sie hilft uns, nicht auf das Äußere, sondern auf Gott zu schauen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 109,6-19 (2) Ps. 109,22-25 (3) Jak. 2,1-4

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 26.03.2024

Der HERR macht im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn.
Jesaja 43,16

Jesus spricht: Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe - den Weg dahin wisst ihr.
Johannes 14,3-4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Den Weg dahin wisst ihr

Im heutigen Lehrtext sprach Jesus zu seinen Jüngern von einem Weg, den sie angeblich kannten. Gemeint war der Weg dorthin, wo er selber hingehen würde. Diese Bemerkung stieß bei seinen Jüngern auf ein großes Fragezeichen. Also fragte Thomas: „Herr, wir wissen doch nicht einmal, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg dorthin kennen?" Bis zu diesem Augenblick waren Jesu Aussagen völlig rätselhaft, ja fast unglaubwürdig. Doch dann kam die Antwort: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich.“ Der Weg stand direkt vor ihnen.

Ganz ähnlich verhielt es sich, als das Volk Israel zwischen der ägyptischen Armee und dem Schilfmeer eingekesselt war. An diese Begebenheit erinnert der Prophet Jesaja im Losungswort. Ein Ausweg war damals nicht in Sicht, bis Gott einen Weg durch das Meer schuf. Da erkannten sie den Weg, der sie rettete.

Es gibt die Meinung, dass viele Wege in den Himmel führen. Oft bezieht man sich dann auf die verschiedenen Religionen oder den Glauben, wenn die guten Taten die bösen überwiegen, ist der Weg in den Himmel frei. Tatsache ist jedoch, dass bisher niemand von sich aus den Weg in den Himmel gefunden hat oder unsterblich ist. Wir stehen alle vor Grenzen, die wir nicht überwinden können, es sei denn, Gott öffnet einen Weg, wo es vorher keinen gab. Und genau das ist die gute Botschaft Jesu Christi.

Nach der Aussage Jesu ist dieser Weg erkennbar, wenn man ihn, also Jesus kennt. Wie aber kann man ihn kennenlernen? Die Antwort, die ich fand, lautet: indem ich ihn darum bitte. Jesus Christus ermutigt uns dazu. So sagte er: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausweisen.“ (Joh. 6,37b) Wer also Jesus sucht, wird ihn auch finden – und damit auch den Weg, der zu Gott führt. Wollen wir ihn betreten?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Inspiration zum Gebet heute Auszüge aus dem Lied: „Jesus is the answer“ frei übersetzt.

Jesus ist die Antwort für die Welt heute.
Über ihm steht kein anderer, Jesus ist der Weg.

Es gibt Berge, von denen du denkst, dass du sie nicht erklimmen kannst.
Alles um dich herum ist dunkel und du denkst, die Sonne wird nicht mehr scheinen.
Doch du darfst wissen, dass Gottes Wort wahr ist:
Alles, was er versprochen hat, wird er für dich tun.

(Andrae Crouch / Sandra Crouch)

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 25.03.2024

So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.
2. Chronik 18,13

Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit.
2. Timotheus 4,2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Wort des HERRN

Der Hintergrund zum heutigen Losungswort behandelt die Frage, wie wir mit Gottes Wort umgehen. Die Könige von Juda und Israel hatten sich zusammengetan, um gegen einen Feind zu kämpfen. Zuvor wollten sie aber den HERRN befragen, ob sie siegreich aus diesem Feldzug hervorgehen würden. Der König von Israel rief 400 Propheten zusammen, die alle sagten: „Es wird euch gelingen.“ Es war jedoch unklar, ob sie wirklich Gottes Stimme hörten. So rief man noch einen weiteren Propheten hinzu, von dem bekannt war, dass er konsequent nur das weitergab, was Gott ihm sagte: Micha.

Nun teilte man Micha schon auf dem Wege mit, er solle sich doch dem Urteil der anderen Propheten anschließen. Seine Antwort lesen wir im Losungswort: „So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.“ Dann sagte er: „Ja, zieht hinauf! Es wird euch gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.“ War dies das Wort des HERRN? Gewissermaßen ja, weil nämlich alle die Botschaft dahinter erkannten: Es war ironisch gemeint. Gottes Wort kann also vom Wortlaut auch mal etwas anderes aussagen als das, was damit gemeint ist. Micha wurde schließlich aufgefordert, endlich Klartext zu reden. So kündigte er den Tod des Königs von Israel an.

Interessant ist, dass Micha sich nicht auf ein Schriftwort bezog, sondern auf das, was er direkt von Gott gehört hatte. Im Grunde sind die Schriftworte der Bibel nichts anderes. Sie beziehen sich fast ausschließlich auf das, was Propheten, Apostel und natürlich Jesus Christus von Gott empfangen haben. Wenn wir der Bibel glauben, so glauben wir auch, dass es Menschen gab, zu denen Gott geredet hat und die sein Wort unverfälscht weitergegeben haben.

Genau das sollte auch Timotheus tun: Gottes Wort weitergeben und nicht die eigene Meinung damit vermischen. Ich denke, das ist eine große Verantwortung, der wir nicht immer gewachsen sind. Deshalb meine ich: Ja, wir sollen Gottes Wort weitergeben, doch mit Ehrfurcht. Gott möge uns darin helfen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für dein Wort. Ich will es glauben, danach leben und es an andere weitergeben. Gib mir bitte Verständnis und hilf mir, es so weiterzugeben, wie du es gemeint hast. Vergib mir bitte meine Irrtümer oder wenn ich dein Wort an meine Auffassung angepasst habe. Sei mir bitte gnädig. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 24.03.2024

Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.
1. Chronik 17,27

Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
Matthäus 25,34

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Gesegneten

In den heutigen Bibelversen geht es um Gottes Segen. Im Vorfeld zum Losungswort hatte David Gott ein Haus bauen wollen. Das verweigerte ihm Gott, versprach David aber einen Nachkommen, der dies tun würde. Dessen Herrschaft sollte für immer Bestand haben.(1) David reagierte darauf mit Ehrfurcht, Staunen und Anbetung. Wie er es sah, hatte Gott bereits begonnen, ihn zu segnen. Im Losungswort lesen wir, dass er sagte: „Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.“ Wie kam David zu dieser Sicht? Nichts von all dem war bereits geschehen. Es würde sich erst nach seinem Tod ereignen. Er konnte doch gar nicht wissen, was letztlich passieren würde.

Nun, David wusste es auch nicht. Er wusste aber, dass Gott ihm begegnet war und zu ihm geredet hatte. Schon alleine diese Zuwendung ist ein ungeheurer Segen an sich. Wenn Gott sich offenbart, sodass ein Mensch glauben kann, halten manche das für ein momentanes Ereignis. „Das geht vorüber …“, habe ich am Anfang meines Glaubenslebens öfters gehört. Inzwischen ist das mehrere Jahrzehnte her – und es ist immer noch nicht vorübergegangen. Das liegt nicht an mir, sondern an Gott. Er hat es angefangen, ja noch mehr: Bevor ich überhaupt da war, hat er es schon geplant.

Von solch einer Planung lesen wir im Lehrtext. Im Umfeld beschreibt Jesus das Reich Gottes in mehreren Gleichnissen.(2) In allen Gleichnissen finden wir Menschen, die sich in ihrem Handeln auf Gott ausrichten, aber auch solche, die nur auf sich selbst schauen. Die einen erhalten Zugang zu Gottes Reich, die anderen nicht. Inwiefern haben wir Einfluss darauf, zu welcher Gruppe wir gehören?

Wie ich die Bibel verstehe, will Gott, dass jeder Mensch gerettet wird.(3) Dafür ist Jesus Christus gekommen. Er ist die Tür zu Gottes Reich, die von Anfang an geplant war. Wer das glaubt, ist heute schon gesegnet. Wer sein Handeln darauf ausrichtet, darf sich auf das, was kommt, freuen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Chr. 17,11-14 (2) Matth. 25,1-46 (3) 1.Tim. 2,3-6

Das heutige Gebet ist inspiriert durch das, was David betete:

Herr, mein Gott, ich bin dir von Herzen dankbar, dass du dich mir zugewandt hast. Du gibst mir und den Meinen zu allem anderen auch noch eine Zusage, die bis in die ferne Zukunft reicht. Du redest mit mir wie mit jemandem, der etwas ganz Besonderes ist, Herr, mein Gott! Was kann ich noch zu dir sagen, da du mir so viel Ehre erweist? Du kennst mich genau. Mir zuliebe, und weil es dein Wille war, Herr, hast du all dies Wunderbare getan und es mich erkennen lassen. Herr, keiner ist dir gleich und es gibt keinen anderen Gott. In Jesu Namen, Amen. (nach 1.Chr. 17,16-20)

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 23.03.2024

Wie kann ein Mensch sich Götter machen?
Jeremia 16,20

Darum tötet alles, was nur auf diese Erde gehört und euch noch in den Gliedern steckt: Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, Lust auf Böses und Habgier, die nichts anderes ist als Götzendienst.
Kolosser 3,5

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ernste Worte

Die heutigen Bibelverse sind sehr ernste Worte. Der vollständige Losungsvers lautet: „Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter!“ Wenn es etwas gibt, was Gott zutiefst missfällt, so sind es menschengemachte Götter, die dann behandelt werden, als wären sie echt. Menschen knien sich vor ihnen hin, beten zu ihnen und verehren sie. Wie kann man das anbeten, was man selbst hergestellt hat?

Nun leben wir ja hier in der sogenannten aufgeklärten Welt und betrachten Götzenfiguren eher als historische Gegenstände alter Religionen. Es geht jedoch nicht nur um Götzenfiguren, sondern um die Frage, wem wir die Leitung und Kontrolle über unser Leben übergeben. Wenn jemand Christ wird, ist es einer der ersten Schritte, sie Jesus Christus zu übergeben. Das bedeutet aber auch, sich von dem zu verabschieden, was uns mitunter vorher gelenkt und geleitet hat. Dazu gehören unter anderem die Dinge, die im heutigen Lehrtext aufgezählt werden: „Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, Lust auf Böses und Habgier, die nichts anderes ist als Götzendienst.“

Früher habe ich solch eine Aufzählung immer als sexualfeindlich und zwanghaft empfunden. Wer möchte denn ohne Leidenschaft leben, wer möchte nicht das beste Stück vom Kuchen bekommen? Je mehr ich aber Gottes Wort verstehe, desto deutlicher wird mir, dass es sich in dieser Aufzählung um Übergriffe handelt, die viel Leid erzeugen. Liebe und Sexualität hat Gott erschaffen, und doch sind viele Menschen einschließlich Kinder schon Opfer sexueller Gewalt geworden. Dass das sogar ein Problem in den christlichen Kirchen ist, ist in meinen Augen ein Weckruf Gottes, Jesus Christus die Kontrolle über unser Leben zu geben. Nur er meint es gut mit uns, und nur er gibt uns Kraft, anders leben zu können. Ähnlich verhält es sich mit der Habgier. Das alles wird dem Götzendienst gleichgesetzt. Nehmen wir es uns zu Herzen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du gütig und barmherzig bist. Danke, dass du uns Leben mit all seiner Schönheit geschenkt hast. Du zeigst uns aber ebenfalls deutlich, was dir überhaupt nicht gefällt. Bewahre uns doch davor, übergriffig zu werden, anderen zu schaden oder schaden zu wollen, habgierig zu sein und andere dazu zu benutzen, unsere Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Schenke uns durch den Heiligen Geist täglich neue Kraft, so leben zu können, wie es dir gefällt. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 22.03.2024

Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Psalm 102,26

In Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare.
Kolosser 1,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ist groß!

Weshalb wird in den heutigen Bibelversen betont, dass Gott der Schöpfer ist? Nun, zum einen wird deutlich, um wen es geht. Gott ist nicht irgendeiner unter vielen anderen Göttern, sondern der Schöpfer aller Dinge. Den eigentlichen Grund finden wir jedoch am Anfang des Psalms 102, aus dem das Losungswort stammt: „HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!“ (Ps. 102,2) Wozu sollte man zu einem Gott beten, der gar nicht existiert oder passiv im Himmel wohnt? Nein, wenn Menschen zu Gott beten, so hoffen sie, auch erhört zu werden. Das bedeutet: Wir hoffen darauf, dass Gott in unser persönliches Leben – also in einen Teil seiner Schöpfung – eingreift.

Woher aber wissen wir, dass Gott das tut? Weil er es schon immer getan hat, ja diese Welt erst in Existenz gerufen hat. In der Bibel lesen wir nicht, dass alles aus sich selbst entstand oder sich ohne ein Eingreifen Gottes entwickelt hat. Deshalb haben wir die berechtigte Hoffnung, dass er auch heute unsere Gebete erhört. Als Christ ist es wichtig, zu wissen, an wen man glaubt.

Im Lehrtext wird uns Jesus Christus von einer besonderen Seite vorgestellt: In ihm ist alles geschaffen, das Sichtbare und das Unsichtbare. Er ist der tiefe Grund, dass wir existieren. Und noch mehr: Durch ihn sind wir mit Gott verbunden. Der, dem kein Ding unmöglich ist, ist unser Vater.(1) Der, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben wurde, ist unser Herr und Freund.(2) Der Geist, der schon am Anfang der Schöpfung dabei war, lebt nun in uns Christen.(3) Im Vers nach dem Lehrtext heißt es: „Denn Christus war vor allem anderen; und alles besteht durch ihn.“ (Kol. 1,17) Diese Aussagen sind die Grundlage unseres Glaubens. Jedes persönliche Gebet, das Gott erhört hat, jedes Ereignis, durch das sich etwas von dem erfüllt, was in der Bibel schon lange vorausgesagt wurde, stärkt unseren Glauben. Wir sind nicht allein, wir haben einen Gott, der sich um uns kümmert!

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jer. 32,17 (2) Matt. 28,18 (3) 1.Mos. 1,2

Als Gebet heute eine Strophe aus dem Lied: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“

Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte,
die du geschaffen durch dein Allmachtswort,
wenn ich auf alle jene Wesen achte,
die du regierst und nährest fort und fort,
dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 21.03.2024

Gott gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand.
Daniel 2,21

Christus Jesus wurde für uns zur Weisheit durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!“
1. Korinther 1,30-31

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Weisheit

Was versteht man eigentlich allgemein unter Weisheit? Wenn jemand aufgrund seiner Lebenserfahrung klug und besonnen handelt? Solch eine Weisheit entsteht dann im Laufe eines Lebens. Es gibt jedoch noch eine andere Weisheit – nämlich eine, die von Gott geschenkt wird, wie wir im Losungswort lesen. Hier war es Daniel, ein junger Mann aus Israel, der als Gefangener fern der Heimat am Hof des babylonischen Königs Nebukadnezar diente.

Von Anfang an war Daniel durch ungewöhnliche Entscheidungen aufgefallen. So wollten er und seine Freunde auf das Privileg verzichten, Speisen von der Tafel des Königs zu essen, da diese nach dem mosaischen Gesetz unrein waren. Dafür brauchten sie allerdings die Einwilligung des obersten Hofbeamten, die dieser ihnen schließlich nach einigen Vorschlägen Daniels gab.(1) Daniel und seine Freunde werden wie folgt beschrieben: „Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Verstand und Einsicht für jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art.“ (Dan. 1,17) Hier sehen wir also junge Menschen, die mit einer Weisheit begabt waren, die nicht nur aus Lebenserfahrung entstand, sondern direkt von Gott gegeben war. Ähnliches finden wir bei dem jungen Salomo, als er König wurde.(2)

Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus ebenfalls von einer Weisheit, die unmittelbar mit Gott verbunden ist. Er grenzt sie deutlich von dem ab, was üblicherweise als klug oder weise angesehen wird. Gott sucht bewusst diejenigen, die nicht so viel vorweisen können, um aus ihnen etwas zu machen, „auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“ (1.Kor. 1,29)

Mit anderen Worten: Niemand soll sich etwas auf sich einbilden. Dennoch müssen wir nicht gebückt am Boden liegen. Gott schenkt uns in „Christus Jesus“ Weisheit und noch vieles mehr. Darum gilt: „Wer sich rühmt, rühme sich des Herrn!“

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Dan. 1,8-16 (2) 2.Chr. 1,7-12

Als Gebet heute einen Chorus:

Allein auf Christus schaue ich,
nur in der Kraft des Kreuzes rühme ich mich.
Und wenn ich siegreich bin, sollen die Menschen seh‘n:
Die Quelle meiner Stärke ist Christus allein.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 20.03.2024

Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?
Psalm 116,12

Einer aber unter den zehn Aussätzigen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
Lukas 17,15-16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Dankbarkeit

Die Frage im heutigen Losungswort ist eine Reaktion auf Gottes Güte. Sie ist ein oft übersehenes Kernstück des Evangeliums. Häufig wird gefragt, wie es gelingen kann, dass sich Menschen – uns eingeschlossen – zum Besseren verändern. Eine gängige Antwort lautet: „Indem man sie davon abhält, Schlechtes zu tun.“ Und wie macht man das? Gewöhnlich, indem man gute Taten belohnt und schlechte bestraft.

Auch das Evangelium könnte man so verstehen. Der Lohn für gutes Verhalten wäre dann der Lohn im Himmel(1). Der Schaden für schlechtes Verhalten wäre dann kein Lohn(2) und im schlimmsten Fall kein Zugang zum Himmel.(3) Doch führen Belohnungen bzw. Strafandrohungen wirklich dazu, dass ein Mensch sich bessert? Ich behaupte: Nur, solange diese „Erziehungsmethode“ existiert. Demzufolge müsste es im Himmel immer noch Belohnungen und Strafen geben, was ich auf keinen Fall glaube.

Nach meiner Erkenntnis ist es etwas ganz anderes, was uns nachhaltig verändert: nämlich Dankbarkeit. Der Psalmist fragt, wie er Gottes Wohltaten vergelten soll. Dessen Güte hatte ihn offensichtlich so tief berührt, dass er etwas tun wollte, was Gott gefällt. Solch ein Mensch braucht weder den Anreiz einer Belohnung noch Furcht vor Bestrafung. Auch im Lehrtext geht es um Dankbarkeit. Ein Aussätziger, den Jesus geheilt hatte, kam zurück zu Jesus, um ihm zu danken. Daraufhin sagte Jesus zu ihm: „Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“ (Luk. 17,19) Zehn Aussätzige wurden geheilt, doch nur einer fand den Weg zu Jesus, weil er dankbar war.

Es ist immer Gott, der zuerst handelt. Er legte die Strafe für all unsere Sünden auf seinen Sohn Jesus Christus. Doch wie reagieren wir darauf? Wenn Dankbarkeit die Grundlage für das ist, was wir glauben und tun, erleben wir, wie ich meine, schon jetzt ein Stück Himmel auf Erden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 6,1 Luk. 6,23 Luk. 6,35 (2) 1.Kor. 3,14-15 (3) Matt. 25,30

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du meine Schuld auf dich genommen hast. Danke, dass du mir neues, ja ewiges Leben geschenkt hast. Ich will das nicht für selbstverständlich nehmen, sondern wie der Psalmist fragen: Wie kann ich dir all deine Wohltaten an mir und meinen Nächsten vergelten? So will ich dir folgen und nach deinen Worten handeln. Hilf mir bitte dabei. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 19.03.2024

Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist.
5. Mose 33,27

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.
Johannes 14,1-2

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Bei Gott ist Zuflucht

Das heutige Losungswort ist ein Segensspruch Moses. Er spricht davon, dass bei Gott Zuflucht ist. Doch wie sieht diese Zuflucht praktisch aus, wie können wir sie erleben? Wenn jemand z.B. bedroht wird, so flieht er oder sucht Schutz bei anderen. Wenn heute ein Krieg ausbricht, fliehen Menschen gewöhnlich oder suchen Schutz in U-Bahn-Schächten, Bunkern oder Kellern. Wo aber soll man hinlaufen, um bei Gott Schutz zu finden?

Martin Luther schrieb das bekannte Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Er bezog sich darin auf Angriffe des Teufels. Unsere Seele und unser Geist finden also Zuflucht bei Gott. Er nimmt uns die Angst und sorgt dafür, dass wir nicht den Glauben verlieren. Im Lehrtext lesen wir, dass wir im Glauben an unserer himmlischen Heimat festhalten sollen. So verlieren wir auch in schweren Stunden nicht unsere Hoffnung.

Das alles sind Hilfen Gottes, die in uns stattfinden und uns Mut sowie ein klares Auftreten nach außen schenken. Doch schützt uns Gott auch vor dem, was von außen auf uns zukommt? Ich meine, ja. Dafür gibt es viele Beispiele. So schlug er z.B. die Feinde Elisas mit Blindheit, dass sie ihn nicht erkannten.(1) Ein drohender Angriff auf Jerusalem kam deshalb nicht zustande, weil ein Gerücht die Feinde Israels gegeneinander aufbrachte.(2) Die drei Freunde Daniels wurden zwar in den Feuerofen geworfen, weil sie sich weigerten, ein Standbild anzubeten, doch das Feuer tat ihnen nichts an.(3) Aus einem Komplott gegen Paulus wurde nichts, weil dieser rechtzeitig davon erfuhr.(4) Petrus wurde von einem Engel aus dem Gefängnis befreit.(5) Und bei Paulus und Silas bewirkte ein Erdbeben, dass sich die Gefängnistüren öffneten.(6) Gott rettet gewiss auch vor konkreten Gefahren.

Trotzdem ist es, wie ich meine, wichtig, nicht nur auf die äußerliche Rettung zu schauen. Entscheidend ist unser Gottvertrauen, damit wir auch dann Zuflucht bei ihm finden, wenn alles um uns herum hoffnungslos erscheint.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Kön.6,15-23 (2) 2.Kön. 19,1-37 (3) Dan. 3,10-26 (4) Apg. 23,12-24 (5) Apg. 12,5-11 (6) Apg. 16,23-26

Als Gebet habe ich heute die erste Strophe des Liedes: „Ein feste Burg ist unser Gott“

Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind
mit Ernst er’s jetzt meint,
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 18.03.2024

Weh denen, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden!
Jesaja 10,1.2

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
Matthäus 7,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Blick auf die andere Seite

Das heutige Losungswort war eine ernste Warnung an die Schriftgelehrten und Schreiber der Israeliten. Sie sollten sich davor hüten, irgendwelche Gesetze und Verordnungen zu erlassen, um Arme auszubeuten und Hilflose zu unterdrücken. Gott machte klar, dass er sie eines Tages dafür zur Rechenschaft ziehen würde. Wer würde sich dann für sie einsetzen, wenn sie sich nicht mehr auf ihre Macht stützen konnten?(1)

Schaut man in die Geschichte der Menschheit, so sieht man immer wieder ein Muster von Macht und Missbrauch. Auch solche, die einmal Nachteile erlitten haben, werden nicht automatisch zu jemandem, der Verständnis für Benachteiligte hat. Nicht selten ist sogar das Gegenteil der Fall, und aus Opfern werden Täter. „Macht korrumpiert“, dieses Sprichwort umschreibt solch ein Verhalten. Vor diesem Hintergrund sind die heutigen Bibelverse immer noch hochaktuell.

Im Lehrtext nun lesen wir keine Warnung, sondern eine Richtlinie, die Jesus seinen Jüngern gibt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ Damit ist nicht gemeint, anderen Gutes zu tun in der Hoffnung, dass sie uns dann ebenso behandeln. Vielmehr geht es darum, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Es geht darum, das, was ich für mich selbst möchte, anderen ebenfalls zuzugestehen. Das schließt etliche Verhaltensweisen aus: üble Nachrede, Misshandlungen, Verachtung, Beschimpfungen, Drohungen, Gewalt, um nur einige zu nennen. Niemand will so etwas in seinem Leben haben – und doch ist es allgegenwärtig.

Die Herausforderung für jeden, der Gott vertraut, ist, anders zu leben. Die eigenen Wünsche und Bedürfnisse als Blaupause zu nehmen, ist nicht egoistisch, sondern verhilft uns zu einem Blick auf die andere Seite. Dort steht jemand, der gar nicht so anders ist. Der lieber ein gutes Wort hört als ein böses. Der Gottes Liebe genauso braucht wie wir. Wollen wir diesen Blick wagen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jes. 10,1-4 (2) Matth. 7,1-5

Gebet:

Herr Jesus, du forderst uns auf, andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Hilf mir, da nicht zweierlei Maß zu haben, sondern anderen das zu geben, was ich für mich selbst gerne hätte. Hilf mir auch, das ohne ein Spekulieren auf mögliche Vorteile zu tun, vielmehr möchte ich einfach so handeln, wie es vor dir richtig ist. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 17.03.2024

Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen.
Jesaja 44,3

Jesus rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!
Johannes 7,37

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

„Wen da dürstet“

Im heutigen Losungswort werden zwei Dinge miteinander verbunden: ein durstiges und dürres Land sowie die Ausgießung von Gottes Geist auf seine Kinder. Diese Verbindung macht deutlich, dass wir ohne Gottes Geist ebenso wenig Frucht hervorbringen können wie ein trockenes Land, das Wasser benötigt.

Nun heißt es im Losungswort: „Ich will Wasser gießen auf das Durstige.“ Durst drückt ein Verlangen aus. Davon lesen wir ebenfalls etwas im Lehrtext. Jesus ruft dort Menschen, die nach etwas dürsten. Ihnen fehlt etwas, wonach sie sich sehnen. Vielleicht ist es Heilung oder Liebe oder Freiheit. Der Apostel Paulus schildert aus seinem Leben, dass es ihm nicht gelang, Gutes zu tun, obwohl er es eigentlich wollte. Er sehnte sich danach, von seinem fehlerhaften Wesen erlöst zu werden.(1) Andere wünschen sich schlichtweg Geld, etwa ein höheres Gehalt oder einen Lottogewinn. Kann man mit all dem zu Jesus Christus kommen?

Ich meine, ja. Eines sollten wir dabei jedoch nicht vergessen: Das Wichtigste, was wir brauchen, ist die direkte Verbindung mit Gott und echten Lebenssinn. Das geht, wie ich meine, klar aus dem Losungswort hervor. Gottes Geist auf uns bedeutet, dass Gott anwesend ist. Asaf schrieb dazu einmal: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.“ (Ps. 73,25) Die Schätze dieser Welt bringen uns nicht näher zu Gott und geben unserem Leben auch nicht mehr Sinn. So stellt sich die Frage: Wonach dürsten wir?

Ich erinnere mich an eine ältere Frau in unserer Gemeinde, die sich irgendwann fragte, ob von ihrem Leben eigentlich Segen ausging. Eine ganze Nacht weinte sie darüber, dann entschloss sie sich, ihr Haus für junge Leute zu öffnen. Die jungen Leute kamen und liebten es, bei ihr zu sein, zu reden, in der Bibel zu lesen und zu beten. So wurde sie trotz ihres Alters ein Segen für viele. Jesus Christus hatte ihren Durst nach einem sinnerfüllten Leben gestillt.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 7,14-24

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du unseren Durst stillst. Du hast mein Verlangen nach Wahrheit, Liebe, Geborgenheit und Sinn gestillt. Nun schaue ich zurück und kann dir immer nur danken. Selbst in den schwersten Tagen meines Lebens war ich nie allein. Immer bist du bei mir, leitest mich zu frischem Wasser und erfüllst mich mit deiner Gegenwart. Schenke auch in Zukunft, dass Segen von mir ausgeht, darum bitte ich dich. Amen.

 

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